ich würde es eher nicht ansprechen, jedenfalls nicht im Moment. Nicht weil du den Arzt noch brauchst, denn eine Krankenhauseinweisung kann ein anderer schreiben. Ich kann mir vorstellen, dass es dein Selbstwertgefühl noch weiter beschädigen könnte, falls er nicht einsichtig ist. Und damit muss man rechnen. Meine Analytikerin hatte nach einem Brief meines Anwalts schriftlich zu meinen Vorwürfen Stellung bezogen, indem sie meine Vorwürfe quasi als Ausdruck meiner psychischen Probleme gedeutet hat. Mit anderen Worten: Sie hat noch mal kräftig nachgetreten und selbst natürlich gar nichts falsch gemacht oder wenigstens für nachdenkenswert gehalten. Ich hätte ihr damals nicht gegenübertreten können und das, obwohl ich wirklich nicht auf den Mund gefallen bin und mich eigentlich recht gut durchsetzen kann. Vielleicht könntest du dem Arzt ja einen Brief schreiben?
Übrigens kannst du von deinem Behandler erwarten, dass er sich für dich interessiert, dich mag und für dich eintritt - und das Ganze auf Augenhöhe. Das ist normal, auch wenn man einer von vielen Patienten ist. Man ist bei hauptberuflichen Psychotherapeuten einer von den 30-40 Menschen, mit denen der Therapeut im Schnitt zwei Jahre zu tun hat. Bei meiner Therapeutin bin ich mir sicher, dass die therapeutische Beziehung so ist, wie sie sein soll, und die Ärztin, die ich in Bad Dürkheim hatte, war auch sehr engagiert und nett. Dort war es übrigens üblich, den ausführlichen Arztbrief mit dem Patienten zu besprechen. Auch die Arztbriefe meines Kumpels aus Bad Bramstedt waren korrekt und seine Therapeutin engagiert. Aber man muss wohl als Patient für sich selbst klar haben, dass man Ungereimtheiten nicht hinnimmt und im Zweifelsfall die Konsequenzen zieht.
Liebe Grüße
Christina
28.08.2011 11:02 • #21