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Hallo an alle!

Ich bin ja schon eine Weile hier im Forum unterwegs und arbeite an mir selber, versuche alles was mir weiterhelfen könnte und es geht mir generell auch besser als früher, aber ich weiß nicht genau wie ich mit diesen teils sehr heftigen Rückschlagen umgehen soll.

Mein Problem sind immer wiederkehrende Panikattacken, die an sich für mich nur aufgrund des damit verbundenen Herzrasens schwierig sind. Das einzige was mir wirklich Angst macht ist dieses Herzrasen. Trotzdem ging es mir in den letzten Wochen sehr viel besser!

Deswegen habe ich mir vorgenommen mehr Sport zu machen. Gestern bin ich also raus zum laufen um meinen Trainingsstand zu prüfen (inklusive Pulsuhr) und mein Puls ging innerhalb von 15 Minuten auf 180 hoch. Ich weiß gar nicht wie ich nachhause gekommen bin, solche Angst hatte ich. Ich hab es dann soweit „überwunden“ und mir immer wieder gesagt das es nicht schlimm ist. Zumal sich der Puls nach ein paar Minuten wieder beruhigt hatte. Aber heute morgen nach dem Aufstehen war er wieder so dermaßen hoch (120-130 nur vom aufstehen) das ich nun wirklich Panik bekommen habe. Die hatte ich dann auch, locker eine Stunde lang mit mehreren Panik Welle. Hintereinander. Der Puls ging so dermaßen nicht mehr runter das ich Betablocker nehmen musste.

Ich bin grad so frustriert über mich selbst. Ich bin schon wieder voll in der Angst drin. „Warum ist der Puls so hoch“ „das ist bestimmt gefährlich“ usw. Ich ärgere mich darüber das ich immer noch solche Gedanken habe und diese mir Angst machen. Obwohl ich nach zahlreichen EKGs doch ganz genau weiß das nichts passieren kann!

Ich versuche so sehr loszulassen aber dieser Rückschlag nach den „problemlosen“ Wochen die hinter mir liegen macht mich so sehr fertig.

Hat jemand einen guten Ratschlag für mich?

Ich versuche übrigens „Dare“ zu praktizieren während der Panikattacken. Das macht das Panikgefühl erträglicher, aber nicht das Herzrasen an sich was mein eigentliches „Problem“ ist.

Was macht ihr gegen eure Herzneurose?!

Lieben Dank an alle die Antworten!
Eva

13.07.2023 10:18 • 13.07.2023 #1


20 Antworten ↓


Moin, hab nur messen gelesen und schon war es mir klar. Sollst du vom Arzt zuhause messen ?

A


Hilfe! Brauche Rat bei Rückschlägen/ Panik Herzneurose

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@Panikatthedisco also puls von 180 ist jetzt nicht schlimm ich habe auch einen belastungspuls von 180 und der Arzt meinte keine sorge ich solle nur mehr cardiosport treiben und dann wird der puls nach und nach senkbar.
Ich habs auch manchmal nach ddm aufstehen vorallem wenn ich zu schnell aufstehe einen hohen puls aber das sollte auch kein grund zur sorge sein. Die Panikattacken sind bei mir auch bekannt jedoch habe ich sie seit gut einem monat in den griff bekommen und lebe seither auch um einiges besser weshalb auch keine neuen posts von mir kommen. Fazit guck nicht auf sie blöde pulsuhr und vertraue deinem Arzt und mache viel cardiosport zb laufen fahrrad fahren seilspringen und dann wird die herzangst auch weggehen.

Irgendetwas *brodelt* in dir und das äußert sich in deinem Puls.
Der Puls steigt bei Sport und Anstrengung, aber auch bei Aufregung.
Das ist wie bei einem Vulkan...in dem es leise vor sich hin blubbert und irgendwann bricht er aus und alles kommt raus.
Es scheint dich unterbewusst etwas zu belasten.
Was es ist, solltest du herausfinden. Ein Psychotherapeut oder Psychologe kann dabei helfen.
Das kann ein Erlebnis aus der Vergangenheit sein, etwas das du nicht bekommen hast, etwas in der Realität oder auch Angst vor der Zukunft.
Deinem Herz geht es gut, nur deiner Psyche nicht.

Wenn dein Herz vom Arzt abgeklärt ist, dann wirf die Pulsuhr weg.

Die macht dich nur irre, und dein Herz schlägt so oder so.

@Chesterboi Ja, tatsächlich soll ich das um beim Sport in einen für mich optimalen Bereich zu kommen/bleiben und um gegebenenfalls Betablocker zu nehmen (ich nehme die nur phasenweise und bei Bedarf). Aber es macht mich komplett verrückt!

@Listerlinchen
Freut mich, von Deinen Fortschritten zu lesen. Weiter so.

Zitat von Panikatthedisco:
inklusive Pulsuhr

Auch mein Rat: Leg das Ding weg, unbedingt.

Zitat von Panikatthedisco:
Hat jemand einen guten Ratschlag für mich?


Zitat von Panikatthedisco:
Was macht ihr gegen eure Herzneurose?!


Vielleicht hilft Dir mein Thread ein wenig:

agoraphobie-panikattacken-f4/was-mir-geholfen-hat-hilft-t120718.html

LG
Hicks

@Listerlinchen danke für deinen Beitrag! Kenne niemanden bei dem der Puls so hoch geht. Bin froh das dass noch andere kennen. Ich bin super motiviert dazu Sport zu machen, auch weil ich mir halt denke das davon der Puls niedriger wird. Darf ich dich fragen wie du deine Panikattacken in den Griff bekommen hast?

@UlliOnline das kann schon sein! Ich bin in Therapie deswegen und meinen Therapeutin ist auch der Meinung es sei unterdrückte Wut. Ich arbeite dran

@Hicks hey! Vielen Dank! Ich lese es mir durch

@Icefalki Ja, ich denk wirklich darüber nach das blöde Ding weg zu schmeißen.

@Hicks habe mir Teile deines Beitrags durchgelesen und bin super beeindruckt. In vielem sehe ich mich selbst, manches ist ziemlich schwierig zu verdauen. Ich bin auch jemand der mit „Panik bzw. Herzrasen akzeptieren und zulassen“ nicht weitergekommen ist. Ich versuche es weiterhin aber für mich ist es ebenfalls einfacher mich so gut es geht abzulenken. Ich hatte ebenfalls Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, Omega 3, Vitamin D, Magnesium und es ging mir stellenweise besser so das ich es wieder hab sein lassen und jetzt gehts schlechter. Ich bin auch im Urlaub einfach ein ganz anderer Mensch und beschäftige mich nicht so sehr mit meiner Angst usw.

Vielen Dank für deinen Riesen Beitrag! Ich bin noch nicht ganz durch aber so viele Punkte die du aufzählst sich richtig und wichtig und mir wird jetzt erst richtig klar dass meine Herzrasen vermutlich immer noch irgendwie eine Form der Panik ist die sich manifestiert, eben weil ich die Panikgefühle und alle anderen Symptome besser aushalten kann. Mein Körper gibt mir das was am schlimmsten ist.

Deinen Tipp mit dem Aufschreiben finde ich gut

@Panikatthedisco ich weiß es ehrlich gesagt nicht, die attacken sind plötzlich gekommen als es so warm wurde hatte dann täglich eine auch im schlaf und dann sind die auch so schnell sie gekommen sind weggegangen. Achso nebenbei gesagt ich habe promethazin genommen täglich um die 50-75mg aber habe sie dann vor 1 monat abgesetzt weil ich eine besserung spürte und jetzt läufts gut. Hab ab und zu mal so angstzustände aber die vergehen schnell.
Und sport hat mir geholfen Magnesium +kalium

@Listerlinchen das ist ja interessant! Vielleicht hatte es was mit den Medis zu tun. Ich weigere mich welche zu nehmen (außer die sehr geringen Betablocker) weil ich eine Zeit lang Tavor genommen habe und das alles verschlimmert hat! Jetzt denke ich aber darüber nach wenigstens vorrübergehend was zu nehmen…

Ich freu mich super für dich

@Panikatthedisco also promethazin hat mir sehr gut geholfen auch das schlafen war sehr angenehm. Jedoch sind alle medis mit Nebenwirkungen verbunden und ich hab gelesen was von qt zeit verlängerung im ekg was ich dann auch hatte und hab es dann abgesetzt.

@Listerlinchen Ja, alle Medis sind leider mit Nebenwirkungen verbunden deswegen scheue ich mich so davor. Mit den Betablockern komme ich gut klar, wen ich die aber zu oft nehme sinkt mein Blutdruck das ist dann unangenehm. Das Tavor allerdings war eine ganz andere Hausnummer da hatte ich so viele Nebenwirkungen, ich hätte ein Buch schreiben können. Wenn es einem langfristig hilft nimmt man das in Kauf. Ich weiß aber noch nicht ob ich das machen möchte. Vielleicht ist mein Leidensdruck noch nicht so hoch… vor allem aber lasse ich von allem die Finger was sich irgendwie aufs Herz auswirken könnte. Das ist ja dann kontraproduktiv. Vielen Dank für die Info!

@Panikatthedisco
Freut mich, dass Du ein bisschen was mitnehmen konntest aus meinen Zeilen drüben.

Zitat von Panikatthedisco:
alle Medis sind leider mit Nebenwirkungen verbunden deswegen scheue ich mich so davor. Mit den Betablockern komme ich gut klar, wen ich die aber zu oft nehme sinkt mein Blutdruck das ist dann unangenehm. Das Tavor allerdings war eine ganz andere Hausnummer da hatte ich so viele Nebenwirkungen, ich hätte ein Buch schreiben können. Wenn es einem langfristig hilft nimmt man das in Kauf. Ich weiß aber noch nicht ob ich das machen möchte. Vielleicht ist mein Leidensdruck noch nicht so hoch…

Der erste Halb-Satz ist ein wenig zu pauschal finde ich. Ich kenne einige Leute (darunter auch meine Mutter), die z.B. mit Escitalopram so gut wie kein Nebenwirkungen haben. Mich hat das damals auch erstaunt. Auch das Moclobemid, welches ich nehme, war extrem gut verträglich, hat dafür aber zugegeben leider eine sehr geringe Ansprechrate.
Tavor hast Du nun schon mehrmals erwähnt. Das würde ich aber nicht als Referenz heranziehen beim Thema Medikamente ja oder nein. Tavor ist ne echte Hausnummer und eigentlich nur ein Notfallmedikament. Das ist nicht dazu gedacht, dass man es länger einnimmt im Rahmen einer Therapie.
Es ist immer besser, wenn man ohne Medikamente zurecht kommt, aber viele hier kommen irgendwann an einen Punkt, an dem es so heftig wird, dass man sich dem Thema einfach stellen sollte finde ich. Vielen Leuten helfen die Medis dann auch über diese schwere Zeit hinweg oder sie schaffen es damit überhaupt erst, eine gute Therapie auf die Reihe zu bekommen.
Also wie gesagt, solange es ohne geht (das kannst ja selbst bissl einschätzen), dann mache alles andere, was geht bzw. versuche alles andere. Wenn Du aber an Deine Grenzen kommst und es einfach nicht mehr erträglich ist, dann sollte man dem Thema Medikamente vielleicht zumindest mal eine Chance geben. Nicht alles ist da Teufelszeug. Der Standard, den ich kenne, ist, dass man solche Medis ca. 1-2 Jahre nimmt, um stabiler zu bleiben während einer Therapie und danach langsam wieder absetzt. Das klappt so häufiger, als man vielleicht hört. Ich kenne einige, die das so getan und geschafft haben.

Ich weiß, dass der Vergleich ein wenig hinkt, aber mich erinnert das immer wieder an das Thema Chemotherapie bei Krebserkrankungen. Dort gibt es auch immer wieder Leute, die eine Chemo (komme, was wolle) strikt ablehnen. Aber auch das ist zu pauschal und kann fatal enden. Chemotherapie ist kein Heilmittel und wenn man ohne durch kommt, dann super, aber einige Krebspatienten sind sehr froh, dass es bestimmte Chemotherapien überhaupt gibt. Nur so konnten sie den Krebs besiegen oder ihr Leben (auch bei guter Lebensqualität) deutlich verlängern. Es ist nicht alles nur schwarz oder weiß.
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@Hicks danke, so habe ich das nicht gesehen. Ich habe durch das Tavor, das mir völlig falsch direkt zu Beginn der Diagnose gegeben wurde, eine ganz schöne Panik entwickelt . Ich war monatelang wie ein Zombie unterwegs und die Entzugserscheinungen waren schlimmer als die Angst selber. Dazu kenne ich noch meine Großmutter die ein Leben lang antidepressiva genommen hat und ähnlich schlechte Erfahrungen hatte. Aber ich habe mir tatsächlich deinen dazu verlinken Beitrag gerade durchgelesen und bin nun ein wenig offener für dieses Thema. Heute ist bei mir zb. so ein Tag der echt richtig richtig mies ist. Davon habe ich tatsächlich nicht so viele. Es ist ein täglicher Kampf, aber die meisten Tage sind mittelmäßig oder sogar ganz gut. Wenn nun jeder Tag so wäre wie heute der dann wäre mein Leidensdruck so hoch dass ich das definitiv in Betracht ziehen würde. Ich hatte gestern eine heftige Panikattacke und heute drei, zwei gleich hinter einander vormittags und eine Nachmittags die aber sehr schwach war. Ich will nicht wissen wie es wäre das jeden Tag zu erleben. Denn an sich ist das richtig schlimme daran dass du einfach verzweifelst und ganz tief unten ankommst. Und Ja, dann wären mir die Nebenwirkungen auch erstmal egal. Aber ich bin auch noch in dieser Phase in der ich das ganze einfach (auch nach 2 Jahren) nicht wahrhaben will. Ich will die Betablocker ja auch nicht nehmen. Mir wäre es am liebsten ich wäre einfach wieder so wie früher. Das kommt bei meinem Widerwillen noch dazu. Das ich, sollte ich Medikamente nehmen, quasi tatsächlich dann ein Problem hab. Ich weiß das hört sich blöd an, ich denke aber das einige hier bestimmt auch schon an diesem Punkt waren.
Vielen Dank für deine Worte!

Zitat von Panikatthedisco:
Ich habe durch das Tavor, das mir völlig falsch direkt zu Beginn der Diagnose gegeben wurde, eine ganz schöne Panik entwickelt

Tavor gleich zu Beginn einer Diagnose? Ok....
Was war denn das für ein Doc? Ich kenne hier bei uns zwar auch Praxen mit Psychiatern, die Ihre Patienten gleich beim ersten Termin einfach mal mit Medis zuschütten, aber Tavor als Einstieg ist schon eine Hausnummer. Ging es Dir damals so dreckig, dass das nötig war?
Wie lange hast Du das Zeug genommen? Dass der Entzug bleibende Eindrücke bei Dir hinterlassen hat, glaube ich Dir. Der Entzug ist wohl wahrlich kein Zuckerschlecken, was man so liest und hört (auch hier im Forum).

Zitat von Panikatthedisco:
Dazu kenne ich noch meine Großmutter die ein Leben lang antidepressiva genommen hat und ähnlich schlechte Erfahrungen hatte.

Wann war das? Da Du Großmutter geschrieben hast, waren das vielleicht noch andere Medis, die weit weniger verträglich waren.

Zitat von Panikatthedisco:
Aber ich habe mir tatsächlich deinen dazu verlinken Beitrag gerade durchgelesen und bin nun ein wenig offener für dieses Thema.

Ich hoffe, Du hast meinen Beitrag gut verstanden und interpretierst ihn nicht falsch. Es geht nicht darum, dass man um jeden Preis Medis nehmen muss oder sie immer nehmen sollte bei psychischen Erkrankungen.
Es geht einfach darum, nicht pauschal Nein, auf keinen Fall, nie und nimmer, egal was passiert! zu sagen.
Du wirst hier etliche Threads/Posts/User finden, bei denen Du schön nachlesen kannst, wie das war bei denen mit den Medikamenten, mit dem Anfangen, aber auch mit dem Absetzen. Es gibt wie immer positive, aber auch negative Erfahrungen, wie eben mit allem im Leben. Bedenke aber auch immer (so wie man es immer im Internet mit Erfahrungsberichten bedenken sollte), dass das Bild etwas ins Negative verzerrt sein kann. Leute, bei denen der Standardplan (Therapie beginnen, 1-2 Jahre zur Unterstützung Medi nehmen und danach wieder langsam ausschleichen ohne große Probleme oder Dauerschäden) geklappt hat, werden diese Erfahrung eher weniger im Netz posten, als die, welche Probleme hatten. Das ist logisch, denn die, welche Probleme hatten, suchen eher Rat. Die, bei denen es nach Plan und glatt lief, haben wenig Grund, ihre Erfahrungen zu posten, als rein statistisch. Wie gesagt - ich kenne nicht wenige Leute, die mit Medis gut zurecht kommen, je nach Art des Medikaments (gibt ja da auch härtere, wobei es immer individuell ist; Jeder Körper verträgt das oder das anders).

Ich bin gerade am Ausschleichen von meinem (hab es ca. 3,5 Jahre genommen) und kann mich über heftige Nebenwirkungen eigentlich nicht beklagen. Das Ausschleichen geht bisher auch recht gut.

Aufpassen solltest Du nur, dass Du einen guten Doc/Psychiater hast, der Dich da begleitet (am besten auch beim Ausschleichen). Und lass Dir bloss nicht eins nach dem anderen in kurzer Zeit andrehen, da gibt es auch so ein paar Geschichten, bei denen sich mir der Magen umdreht, so in die Richtung innerhalb eines Jahres ca. eine handvoll ADs durchprobiert.

Zitat von Panikatthedisco:
Heute ist bei mir zb. so ein Tag der echt richtig richtig mies ist. Davon habe ich tatsächlich nicht so viele. Es ist ein täglicher Kampf, aber die meisten Tage sind mittelmäßig oder sogar ganz gut. Wenn nun jeder Tag so wäre wie heute der dann wäre mein Leidensdruck so hoch dass ich das definitiv in Betracht ziehen würde.

Ich bin kein Doc oder will Dich beeinflussen, aber meine persönliche Meinung ist bei Deinen Zeilen:
Da ist noch nix nötig. Mach einfach erstmal so weiter und versuche viele andere Dinge.


Zitat von Panikatthedisco:
Mir wäre es am liebsten ich wäre einfach wieder so wie früher.

Kann ich total verstehen. Das wäre uns allen hier am Liebsten.
Vielleicht wird es ja irgendwann wieder so. Aufgeben ist nicht.


Zitat von Panikatthedisco:
Das ich, sollte ich Medikamente nehmen, quasi tatsächlich dann ein Problem hab.

Sieh es doch neutral und auch so: Wenn es Dir total dreckig geht und Du kein Medi versuchst, dann hast Du wohl ebenso ein Problem bzw. vielleicht sogar das Größere. Wie ich drüben schrieb: Wir müssen ab einem gewissen Punkt akzeptieren, dass es keinen Weg ohne Risiko oder Nachteile gibt.
Akzeptanz ist so wichtig und zwar in jeglichem Punkt bei unseren Problemen.
Ich weiß, dass viele auch deshalb zurückscheuen vor ADs, weil (wenn sie damit anfangen) es ihnen sozusagen dann bildlich vor Augen geführt wird, dass sie psychisch krank sind. Es ist für einige der so schwere, letzte Schritt, wirklich zu 100% zu akzeptieren, was Tatsache ist. Bei mir war es auch so.
Sich dann noch zu outen und anderen Menschen offen zu erzählen ...ja, Medikamente gegen meine psychische Erkrankung nehme ich auch. - DAS ist es, was nicht jedem leicht fällt und man vermeiden will.
Eigentlich ist das schade, weil einige sich damit gleichzeitig einen Schritt zur möglichen Heilung blockieren.


Zitat von Panikatthedisco:
Ich weiß das hört sich blöd an, ich denke aber das einige hier bestimmt auch schon an diesem Punkt waren.

Das hört sich null blöd an. Die meisten hier (inkl. mir) wissen ganz genau, was Du meinst.


Zitat von Panikatthedisco:
Vielen Dank für deine Worte!

Sehr gerne.
Gib nicht auf, bleib aktiv und versuch, positiv zu denken und Dinge zu tun, die Dir gut tun!

@Hicks ich habe das Tavor von meinem damaligen Hausarzt bekommen, für drei Monate. Etwa eine Woche nach meiner ersten Panikattacke und den dazu gehörigen „Angst-Phasen“. Er sagte mir „hier, nehmen Sie das wenn Sie eine Panikattacke bekommen“ das habe ich dann gemacht. Insgesamt drei Monate lang. Und ich hatte die ziemlich häufig zu Beginn. Die Dosierung weiß ich leider nicht mehr so genau. Die Panikattacken waren aber bis dahin eher so Mittel von der Intensität her. Irgendwann häuften sich dann die Nebenwirkungen, am schlimmsten war der Schwindel (den ich seitdem immer mal wieder habe). Irgendwann fuhr mein Arzt über mehrere Wochen hinweg in Sommerurlaub, seine Vertretung sagte mir ich „solle das besser nicht mehr nehmen“. Also setzte ich es ab. Ich weiß heute wie unglaublich dumm das war aber ich wurde von keinem Arzt aufgeklärt und hatte bis dahin auch weder einen Psychologen noch einen Psychiater gesehen (hab auf einen Platz gewartet). Etwa drei Tage nach dem absetzen hatte ich plötzlich das Gefühl ich stehe neben mir (wirklich wortwörtlich), alles war total irreal und fremd. Ich konnte nur noch verschwommen sehen, habe sehr schnell sieben Kilo abgenommen (ich glaube in zwei Wochen), wusste nicht mehr genau wie man sich etwas zu essen macht, hatte jeden Tag mehrere heftige Panikattacken, Schwindel, Herzrasen und eine ganze Liste weiterer Symptome. Ich habe dann nach Wochen einen anderen Arzt gesucht der mir sagte das wären vermutlich Entzugserscheinungen und ich müsse am besten „da durch“. Das habe ich gemacht, aber es war echt hart. Danach wollte ich nicht mal die Betablocker gegen das Herzrasen haben und habe dadurch leider auch eine Angst vor allen Medikamenten entwickelt. Ohne Witz, ich habe seit zwei Jahren keine Aspirin/Ibuprofen oder Paracetamol genommen. Auch keine Antibiotika als ich eine Blasenentzündung hatte. Die Betablocker sind da das einzige weil ich eben so unter dem Herzrasen leide das ich es in Kauf nehme das mein Blutdruck sinkt.

Nach drei Monaten war der Spuk tatsächlich vorbei und ich hatte dann wieder die „normalen“ Angstsymptome in normaler Intensität.

Aber auch das ist sehr viel besser geworden, wie gesagt, es bleibt nur das Herzrasen. Aus dem Grund, ich nehme den heutigen Tag mal raus, bin ich noch nicht soweit mit den Medis. Ich fand deinen Beitrag aber sehr gut!

Ich habe jetzt einen ganz guten Arzt der sich kümmert und ebenfalls den Vorschlag hatte mit den Antidepressiva für eine gewisse Zeit (welche es waren weiß ich leider nicht mehr). Er meinte aber auch ich solle es erstmal auf anderem Weg versuchen da mein einziges Problem ja in der Tat nur noch das Herzrasen ist.

Ich hatte tatsächlich ganz gute Erfahrungen gemacht mit Gaba und CBD (nicht zeitgleich). Das verträgt sich aber nicht mit den Betablockern und hilft auch nicht direkt beim Herzrasen, sonst würde ich das weiter nehmen.

Du hast recht, meine Großmutter hat in den Siebzigerjahre Antibiotika verschrieben bekommen und Sie bis zu ihrem Tod letztes Jahr genommen. Ich denke es waren wohl ältere Wirkstoffe. Sie haben funktioniert, aber die Nebenwirkungen waren bei ihr massiv. Sie hat über die Jahre hinweg mehrere verschiedene Bekommen. Ich kann mich grad nur an Xanax erinnern. Da weiß ich grad aber nicht ob das nicht was anderes ist.

Ich bin echt froh dass mich hier im Forum jemand versteht. Das ist in meinem Umfeld nicht unbedingt so. Habe nun auch überlegt mich einer Selbsthilfegruppe anzuschliessen. Ich glaube das wäre eine ganz gute Idee.

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Dr. Christina Wiesemann
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