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Bin jetzt gerade seit 55 wach. Hab mich lange nicht getraut mich hinzulegen und zu schlafen, aus Angst wieder hochzuschrecken und nach Luft zu ringen. Weil vorgestern war dieses Gefühl des Luft wegbleiben so extrem. Hat mich echt traumatisiert, habe Angst es wieder so krass zu erleben. Das aufschrecken und nach Luft ringen kenne ich ja jetzt schon, aber das vorgestern hat mir krass zugesetzt. Sei es drum worauf ich hinaus will. Jetzt versuche ich seit einer Stunde zu schlafen und bin ungelogen schon 10 aufgeschreckt in der Zeit aber wenigstens nicht so schlimm wie vorgestern.

Ist jemand da und kann mich etwas beruhigen? Geht das wieder weg? Oder kann ich jetzt nicht mehr schlafen? Versuche es anzunehmen und zu akzeptieren klappt gerade noch nicht

Wer kennt es auch in dem Ausmaß so oft und ekelhaft aufzuschrecken?

Heute 11:26 • 10.04.2025 #1


35 Antworten ↓


Würde mich echt freuen über antworten. Es ist sehr akut und ich fühle mich hilflos und alleine.

A


Hilfe! 55 Stunden wach Ringe nach Luft beim eindösen

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@Pacinomino Hast du es geschafft zu schlafen?

@Pacinomino
55 Stunden wach – das ist nicht einfach Schlafmangel, das ist körperlicher Ausnahmezustand. Da ist es kein Wunder, wenn du bei jedem Versuch sofort wieder aufgeschreckt wirst. Dein System steht einfach komplett unter Strom.

Und ja: Das geht wieder weg. Auch wenn’s sich grad so anfühlt, als wär Schlaf für immer gestrichen – das ist die Angst, nicht die Realität. Du hast einfach ne krasse Erfahrung gemacht, die sich eingebrannt hat. Dass dein Körper jetzt bei jeder Andeutung sofort Alarm schlägt, ist ne logische Folge – kein Zeichen dafür, dass du kaputt bist.

Was du beschreibst (das Aufschrecken, Luftschnappen usw.) nennt man übrigens „hypnagoges Aufschrecken“ – das passiert oft, wenn der Körper nicht mehr zwischen Wach und Schlaf unterscheiden kann, weil das System komplett überlastet ist. Und ja: Viele kennen das. Auch so extrem.

Was helfen kann – nicht perfekt, aber als erster Schritt:

Nicht dagegen ankämpfen. Wenn du wieder aufschreckst, dann denk nicht „Oh nein, jetzt geht’s wieder los“, sondern eher: „Okay, kenn ich – unangenehm, aber ungefährlich.“

Atem beobachten, nicht kontrollieren. Hand auffn Bauch, reinspüren. Einfach da sein lassen.

Raus ausm Bett, wenn’s zu viel wird. Kurz aufstehen, bisschen bewegen, dir selbst sagen: „Ich bin nicht in Gefahr.“ Erst wieder hinlegen, wenn dein System ein bisschen runtergefahren ist.

Kurzschlaf ist besser als nix. Auch wenn du nur paar Minuten wegnickst – das zählt. Schlaf kommt manchmal in Etappen zurück, nicht als Durchschlaf-Block.

Und vielleicht am wichtigsten: Du brauchst keine neue Strategie gegen den Schlaf – du brauchst langfristig Unterstützung, um aus diesem Alarmzustand rauszukommen. Therapie mit Fokus auf Angst Nervensystem wäre da genau richtig. Keine „Denk positiv“-Nummer, sondern echte Regulation.

Du bist nicht durchgedreht. Du bist einfach überfordert – körperlich und mental. Und genau das ist behandelbar. Schritt für Schritt. Auch wenn’s sich grad anders anfühlt.

Zitat von WayOut:
@Pacinomino 55 Stunden wach – das ist nicht einfach Schlafmangel, das ist körperlicher Ausnahmezustand. Da ist es kein Wunder, wenn du bei jedem ...

Kann nichts beitragen, wollte dir nur sagen, du schreibst immer so wunderbare, ausführliche und empathische Antworten, vielen Dank dafür

@Lbusch
Ich versuchs...ja, sie sind mal mehr, mal weniger emphatisch-manchmal auch eher wachrüttelnd, gerad wenn man seine Pappenheimer hier schon länger kennt und man merkt, sie verrennen sich imemr wieder ins selbe Muster.
Danke dir.

Zitat von Pacinomino:
Ist jemand da und kann mich etwas beruhigen? Geht das wieder weg? Oder kann ich jetzt nicht mehr schlafen? Versuche es anzunehmen und zu akzeptieren klappt gerade noch nicht

Wer kennt es auch in dem Ausmaß so oft und ekelhaft aufzuschrecken?

In den schlimmsten Phasen meiner Schlafstörungen hatte ich das auch dauernd. Mich hat das aber immer nur extremst geärgert, dass ich immer kurz vor dem Einschlafen aufschreckte und dann hellwach war, obwohl ich totmüde war und nur schlafen wollte. Angst hat mir das nie gemacht in dem Sinn, dass ich mich nicht mehr traute, mich hinzulegen. Mir war immer klar, dass es psychisch ist und es sich um Adrenalinschübe handelt, die einem praktisch für einen Augenblick den Atem rauben.
Aufgehört hat das weitgehend, nachdem ich anfing schlafanstoßende ADs zu nehmen. Hin und und wieder kam das aber trotzdem noch vor.

Du hast diese Probleme ja schon seit Jahren. Und alles, was dir Leute in deinen Threads aufgeschrieben haben, hat ja offenbar nicht langfristig geholfen. Glaube, du wirst dich wirklich mal um eine Therapie oder um Medikation kümmern müssen (oder am besten beides). Ansonsten hast du hiermit noch Jahre zu kämpfen.

Und wie schon gesagt, immer wieder hier schreiben hilft ja anscheinend nicht.

Ich habe übrigens größte Sympathie, hab selbst eine Angststörung, möchte nur helfen.

@Lbusch du darfst nicht vergessen, dass ich auch immer wieder lange Zeit davon frei war. Du weißt ja selbst als jemand mit angststörung das sowas hartnäckig ist und solche Phasen aus gewissen Gründen in den lebensumständen dann aufkommen können und hervorgetriggert werden. Hast ja schließlich nicht umsonst selbst noch eine angststörung. Es hat sich bei mir schon einiges gebessert. Und ich bin mir sicher dass ich das in den Griff kriege. Rückfälle sind ganz normal. LG und dir nur das beste

@WayOut danke für deine wundervolle Nachricht und dein Verständnis. War wirklich sehr aufbauend. Danke vielmals. Nur Liebe und das Beste für dich. Hast mir sehr geholfen mit deiner Nachricht LG

@Pacinomino
Sehr gern.
Ich weiß wie belastend das ist. Ich hatte teilweise wirklich Angst davor schlafen zu gehen obwohl ich tot müde war weil ich wusste gleich geht's wieder los.
Insbesondere morgens war es immer die Hölle bei mir.
Aber das geht weg wenn man es da sein lässt und sich selbst die ganze Zeit sagt ja, nervt, aber ich sterb nicht dran. Weil solange du Angst hast bleibt dein Nervensystem hoch gefahren und es ändert sich nichts.

Es wird besser werden, glaub mir.

@WayOut wenn das Problem seit 4 Jahren besteht wird es nicht so schnell wieder besser/weg gehen.

@Sonnenzauber
Aha.
Zitat von Pacinomino:
du darfst nicht vergessen, dass ich auch immer wieder lange Zeit davon frei war.

@Pacinomino wollte dir auch nicht zu nahe treten oder wie ein Besserwisser wirken. Ja, ich weiß natürlich, wie blöd das mit einer Angsterkrankung ist. Deshalb habe ich mich auch letztendlich entschieden, zu einem Psychiater zu gehen und habe angefangen, escitalopram zu nehmen. Kann zwar noch nicht sagen, ob es wirkt und ob ich es weiter nehmen werde, aber immerhin kann ich dann sagen, ich hab's versucht.

Wer weiß, vielleicht würde dir ein schlafanstoßendes Antidepressivum wie Mirtazapin oder trazodon ja wirklich helfen. Kannst ja mal drüber nachdenken.

Dir auch nur das Beste! Und ich wollte wirklich nicht ätzend rüber kommen.

@WayOut schön dass du das so gut in den Griff bekommen hast. Es ist sehr bedeutsam wenn jemand in deinem Fall nicht nur rein von den Fakten her weiß wovon er redet sondern, auch ähnliches erlebt hat. Dann fühlt man sich erst recht abgeholt und verstanden. Ich brauch halt meine Zeit mich auf diese Sache einzustellen dann werde ich das auch wieder los. Andere Dinge die mich damals vom schlafen abgehalten haben gewisse angstgedanken habe ich in den Griff bekommen. Nur das mit dem aufschrecken und nach Luft ringen war neu. Wenn ich mich jetzt immer mehr drauf einstelle bin ich sicher das ich Akzeptanz schaffe und das kein quälender Faktor für mich sein wird. Ist ja gerade halt sehr akut wieder. Der Geist braucht ja auch die Zeit um sich drauf einzustellen. Es passiert ja nur weil Dinge in meinem Leben die mir bewusst sind wo ich mich nicht sicher fühle noch existent sind. Deswegen reagiert meine Psyche und mein Körper gerade so. Aber das kriege ich alles gebacken und dann hört das auch auf mit der krankhaften Angst und Angst vor der Angst

@Lbusch nimm es auch nicht falsch auf. Man merkt du bist ein guter Mensch und meinst es nur gut. Verstehe dich voll und ganz. Freut mich dass du für dich einen Weg gefunden hast dich besser zu fühlen. Ist bei mir gerade nur akut siehe den Text den ich an wayout verfasst habe. Das wird sich wieder legen. Darf mich natürlich nicht wundern wenn ich hier in der Anonymität mich in der akuten Phase der Angst so hilflos und verletzlich Zeige dass dieser Eindruck entsteht

Zitat von Pacinomino:
Es passiert ja nur weil Dinge in meinem Leben die mir bewusst sind wo ich mich nicht sicher fühle noch existent sind.

Dein Schlaf system scheint was das angeht sehr sensibel zu sein.

Vielleicht magst du mal umdenken und es als kleinem nervigen gehilfen sehen?
Ich habe zb gern mal unproduktives würgen. Also ich würge 2,3 mal ohne dass mir übel ist oder das mehr passiert.

Ja natürlich nervt das aber heute sehe ich es als nervigen Gehilfen und wenn es auftritt frag ich mich jedes mal hey, setz dich mal hin und überlege mal was gerade los ist dass dein Körper dir wieder warnungen schickt.

Vielleicht hilft dir der Gedanke auch, dich mit deinem Schlaf-Schreck etwas mehr anzufreunden?
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@Sonnenzauber also, wenn du mich meinst darfst du nicht vergessen dass in diesen 4 jahren ich 3 jahre davon frei war. Es gab halt immer nur kleine akute Phasen in der Zeit. Das Problem hat mit gewissen Dingen in meinen lebensumständen zu tun. Ist normal dass der Körper dann mit Angst reagiert. Die Dinge werde ich regeln und dann hört es auch auf. Denn an wissen, akzeptanz und refleketion fehlt es mir nicht. Und das ist wichtig für die Heilung. Ich muss mich gerade nur seatteln weil es wieder akut ist. LG und nur das beste auch für dich

@WayOut toller Ansatz und genau so ist es auch vollkommen richtig. Mega. Danke

A


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Dr. Christina Wiesemann
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