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Hallo Gleichgesinnte

Hatte den Mist vor etwa 12 Jahren in abgeschwächter Form, Nahrungsaufnahme war fast nur noch alleine möglich, in öffentlichen dann sogar in privaten Fahrzeugen, teilweise sogar im eigenen wenn Jemand dabei war, bekam ich starke Beklemmungs Attacken und Übelkeit.

Irgendwann wurde es mit diesen Essstörungen nach und nach besser, Zeitraum etwa 4 bis 6 Monate und auch das Fahren zu mindestens in eigenen Fahrzeugen ging wieder sehr viel besser.

Letzten Sommer hatte ich dann an einem Wochenende (Womo) am Wasser ein fast Todesangsterlebnis, ich schwamm sehr weit am frühen Morgen auf den See hinaus, ( bin selber Wettkampf und Rettungsschwimmer gewesen), und habe es mit einigen kürzeren Sprints weit ab vom Ufer übertrieben. Bekam Atemnot und Herzstiche(Beklemmungen) vom feinsten, so das ich mich nur mit allen mal gelernten Tricks selber an Ufer rettete, Hilfe gab es um diese Uhrzeit leider nicht. Na ja noch mal Glück gehabt und dann eigentlich auch wieder mehr oder weniger vergessen. Etwa zwei Monate später ging dann für mich aus heiterem Himmel der Mist mit dem in Gesellschaft nicht essen können wieder los. Wochen später, auf dem Weg zu einem weiteren Womo-Kurztrip, kam dann der Hammer, nach einem Kilometer Fahrt, musste ich anhalten und aus dem Womo raus, Panikattacke mit allen Extras, versuchte mich dann außerhalb mit Selbstberuhigung an was anderes denken und wer weiß was sonst noch, wieder in den Griff zu bekommen. Was aber 2h lang immer nur kurzzeitig für vielleicht 3-4min klappte. Dann riefen Bekannte aus einem nahe gelegenen Geschäft die SMH. Erste Untersuchungen, natürlich alles ohne Befund, rein zur Notaufnahme, EKG, Blutsauerstoff alles bestens. Erst mal zwei Faustan und noch einiger Zeit war ich wieder das blühende Leben.

Aber seitdem werde ich die Macke einfach nicht mehr los, bin seitdem krankgeschrieben, kann in keine fremden Räume mit anderen Menschen, Einkaufsmärkten usw. usw.
Erstbehandlung von neuer Hausärztin, (hatte seit 15 Jahren so was nicht mehr, letzter ging in den Ruhestand) mit Antidepressiva und für Notfälle Faustan. Änderungen eigentlich keine, mal etwas besser mal schlechter. Antidepressiva dann in Absprache nach 3 Monaten abgesetzt, und Überweisung zum Psychiater.
Das ist hier bei uns aber gar nicht so leicht, 1 Arzt für 30 Tausend Einwohner etwa, na ja nach 6Wochen doch tatsächlich Termin bekommen. Netter Mann spricht zwar fast nur russisch, aber was solls, verstehe ja von Früher zum Glück noch was. Stellt die üblichen Fragen, tippt auch gleich auf zu hohe Ansprüche gegen mich selber, meint eine Therapie ist dringend notwendig, aber und nun kommt es, leider nicht von Ihm. Hat schon viel zu viele Patienten und ich soll mich doch anderweitig Jemanden (Psychologen) suchen. Verschreibt mir schnell noch ne Packung Tafil, und da ist die Tür und Schüß. Klasse denke ich, nur ist es weder mir noch meiner Hausärztin bisher gelungen einen Psychologen der in einer für mich erreichbaren Entfernung praktiziert und auch noch Patienten aufnimmt zu finden.
Lebensqualität, na das können sich selbst Betroffene ja denken, mit Selbsthilfegruppen sieht es hier leider genau so gut aus. Familie steht bisher hinter mir, können aber selber auch nicht wirklich helfen.
Fazit: abwarten, Tee trinken, versuchen Paniksituationen immer wieder selbst anzugehen, und hoffen doch mal bei einem Psychologen unterzukommen.
Meinen Humor habe ich aber in den Zeiten wo es mir gut geht immer noch nicht verloren, obwohl man auch schon mal auf dümmere Gedanken kommen könnte, aber ich habe einfach keine Lust zu kapitulieren.
Wünsche allen anderen Betroffenen gute Besserung und mir natürlich auch.
Ach so, sollte es im Raum TF- gleich Betroffene geben, über Kontakt würde ich mich freuen.
Denke einfach mal sich mit Gleichgesinnten auszuquatschen schadet sicherlich nicht.

Gruß Mario

12.02.2008 00:45 • 12.02.2008 #1





Dr. Hans Morschitzky
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