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Hallo,
Der Tag heute hat eigentlich ganz gut angefangen, ich hatte sogar das Gefühl, das sich eine PA anbahnt und ich sie innerlich willkommen geheißen habe, dass es dadurch nicht schlimmer würde. Gegen Mittag saß ich am Schreibtisch, war telefonieren und da hatte ich einen kurzen Schwindel, ich weiß nicht warum. Es hat nicht funktioniert die PA willkommen zu heißen, ich würde extrem unruhig. Meine größte Angst ist Schwindel. Ich bin nach Hause gegangen, ich habe nicht das Gefühl gehabt, dass ich noch bis halb vier durchhalte. Mich ärgert das so, ich bin davon gelaufen. Zu Hause habe ich mich ins Bett gelegt und geschlafen. Natürlich geht es jetzt wieder. Wahrscheinlich hätte ich noch 20 Minuten die Zähne zusammen beißen müssen und ich hätte in der Arbeit bleiben können.
Vg

06.07.2022 13:53 • 06.07.2022 #1


4 Antworten ↓


Zitat von sillyundbeni:
Wahrscheinlich hätte ich noch 20 Minuten die Zähne zusammen beißen müssen und ich hätte in der Arbeit bleiben können.

Wahrscheinlich.
So ne Attacke flaut ja auch mal ab.
War auch der Rat meines Therapeuten. Sich der Situation nicht zu entziehen (zB auf Toilette, nach draußen oder nach Hause gehen) sondern die Zeit aussitzen. Atemtechnik anwenden. Danach hätte ich immer noch draußen eine kleine Runde spazieren gehen können. Naja, die Attacken ließen dann irgendwann nach. Und tauchen auf der Arbeit quasi gar nicht mehr auf. Bzw. wenn, weiß ich warum (punktuell massiver Stress zB).

A


Heute habe ich es nicht geschafft -

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@Alex_NRW es auszusitzen ist soooo schwer. Mein Rettungsanker ist immer die Toilette. Da er ich aber kurz vorher, wollte nicht dass es auffällt.

Zitat von sillyundbeni:
@Alex_NRW es auszusitzen ist soooo schwer. Mein Rettungsanker ist immer die Toilette. Da er ich aber kurz vorher, wollte nicht dass es auffällt.

Na klar.
Das das kein Zuckerschlecken ist, hab ich auch nicht behauptet
Meiner Meinung nach ist das Aussitzen bzw. die Konfrontation wichtig und eben auch zielführend.
Dadurch, dass man sich der Situation immer wieder stellt merkt der Körper und auch der Kopf, dass nichts schlimmes passiert. In den Panikphasen kommen einem ja mal gerne die schlimmsten Gedanken (Oh Gott ich Kippe um, Oh Gott mein Herz, Oh Gott mir wird übel, und so weiter). Ist die Attacke überwunden merken wir bewusst und unbewusst, dass nichts davon eingetreten ist. Entzieht man sich der Situation, belohnt man seine Angst. Der Kopf kombiniert Du bist weg gegangen mit Dir geht es besser. Beim nächsten mal könnte der Fluchtgedanken stärker ausfallen weil der Körper noch weiß, dass weg gehen gleich Besserung bedeutet.

Deswegen bin ich für aushalten statt entziehen.
Und versteh mich nicht falsch, ich plädiere nicht dafür, sich allen möglichen Situationen zu stellen.
Normalen, alltäglichen wie Arbeit, Einkauf, Spaziergang, ÖPNV-Fahrt, sowas. Um das normale Leben wieder zu ermöglichen.

Zitat von sillyundbeni:
es auszusitzen ist soooo schwer.

Fand ich nicht. Die Attacke Willkommen zu heißen habe ich auch nie gemacht, das fände ich einfach lächerlich. Aber einfach still dasitzen, sich eventuell amTisch festkrallen und immer wieder tief durchatmen, und es über sich ergehen lassen, das war meine Strategie. Schwindel und das Gefühl, gleich das Bewusstseit zu verlieren, waren meine Hauptsymptome. Nachdem ich nach mehreren Malen gemerkt habe, dass nichts passiert, hatte ich auch keine Angst mehr, dass es passiert. Nachhause flüchten hätte auch nichts gebracht, weil ich zuhause die Attacken auch hatte.





Dr. Christina Wiesemann
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