Zitat von rotezora2k:Aber selbst du sagst heute noch, dass es anstrengend ist die Kontrolle zu behalten?
Für mich kann ich dazu sagen, dass es immer noch mehr Arbeit erfordert, als ein Nicht- Angsthase investieren würde. Aber es ist möglich.
Im Prinzip ist das wie mit dem Gewichthalten nach einer großen Abnahme: Mich intuitiv und nach dem Lustprinzip zu ernähren, würde niemals funktionieren, sondern mich ruckzuck in die Zunahme befördern.
Ich muss mich jeden Tag entscheiden, mich gesund und maßvoll zu ernähren und Sport zu treiben. Ebenso muss ich mich bei der Wahrnehmung von Körpersignalen entscheiden, diese als normal zu bewerten.
Und auch wenn viele Symptome sich über die Zeit (3 Jahre jetzt) tatsächlich verabschiedet haben, reagiert mein Körper - was völlig normal ist - ja nach wie vor mit bestimmten Äußerungen. Schließlich lebt er ja .
Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, schlank, fit und gesund leben und mein Leben nicht in Angst verbringen zu wollen. Das mag banal klingen, aber unterm Strich ist es genau das: Eine Entscheidung.
Die unterscheidet sich vom Wünschen und Wollen dadurch, dass sie permanentes aktives Tun erfordert. Es ist nicht damit erledigt, dass ich mir sage, dass ich nicht mehr fressen und keine Angst mehr haben will.
Es braucht die Bereitschaft, die Frage danach, was und wie viel ich heute essen und ob ich Sport treiben werde, im Sinne meiner Entscheidung zu beantworten. Ebenso muss ich auf die Frage nach den Signalen meines Körpers im Sinn dieser Entscheidung reagieren. Jeden Tag.
Das gelingt an manchen Tagen schwerer, an den meisten anderen mittlerweile ganz gut. Auch wenn sich viele Symptome verabschiedet haben, reagiert mein Körper ja immernoch mit Lebensäußerungen.
Viele Denk- und Handlungsprozesse haben sich über die Zeit weitgehend automatisiert.
Das ist das Gute an Gewohnheiten: sie verfestigen sich durch Tun.