@Afraid1992 Ich hab momentan auch eine Phase die mich stark unter Druck setzt aufgrund von anderen Beschwerden. Merke dass ich sehr leicht einknicke, öfter depressiv und weinerlich bin und demnach denke ich auch wieder viel zu viel über gefühlt ALLES nach. Wäre daher gelogen, wenn ich sagen würde meine alten Muster sind komplett verschwunden. Bin beispielsweise ultra der Schisser wenns um Medikamente geht. Jedes Mal wenn ich etwas einnehmen muss, das ich nicht kenne, dann habe ich immer extrem Panik davor dass ich Nebenwirkungen erleide, allergisch reagiere oder allgemein irgendwas falsch mache. Und zugeben, je mehr ich drüber nachdenke, natürlich kommen dann Symptome wie eben Herzklopfen, Übelkeit usw.
Muss seit gestern beispielsweise auch etwas einnehmen wovor ich mich ultra gedrückt habe. Bin jetzt heute früh über meinen Schatten gesprungen und habe es getan. Je länger ich darüber nachdenke DASS ichs eingenommen habe bemerke ich auch, dass ich das Gefühl habe mein Hals kratzt, dass ich erschwert Luft bekomme etc aber kaum rede ich mit wem oder mache etwas, merke ich dass alles ok ist. Bzw ich lebe noch. Daher auch mal wieder der Beweis wie brutal die Psyche einem da einen Streich spielen kann.
Ich helfe mir mittlerweile immer sehr gerne damit indem ich regelmäßig in Momenten von Zweifel eine Art Realitätscheck vor Augen führe. Habe ich auch in der Therapie gelernt und ich muss sagen es hilft wirklich, allein weil ich mich an Ereignisse erinnere die ich früher erlebt habe und mich vom Gegenteil überzeugen, dass WENN was passiert wäre es entweder schon längst passiert wäre oder sich auch beispielsweise deutlich schlimmer anfühlen würde.
Wenn ich beispielsweise gerade durch mein Herzklopfen einen Infarkt hätte oder gerade am ersticken wäre, würde ich hier nicht sitzen und schreiben können.. Allein dieser Gedanke hilft mir sehr gut zu reflektieren, dass alles doch gar nicht so schlimm ist. Außer natürlich ICH rede es mir ein und denke zuviel darüber nach. Selbstverständlich ist es leichter gesagt als getan aber versuch auch über deinen Schatten zu springen. Denn die Angst vor der Angst ist da viel gnadenloser als die Wirklichkeit. Wenn du wirklich beispielsweise eine Herzmuskelentzündung haben würdest, dann würdest du das ganz, ganz sicher merken, dass etwas nicht stimmt. Unsere Ängste vor der Erwartung, dass evtl etwas passiert sind da viel mehr Stress für uns als alles andere.
Du musst ja auch nicht sofort rausrennen und direkt einen Marathon laufen. Ich habe auch mit normalen kleinen Spaziergängen angefangen. Kurz zur Edeka um die Ecke, dann etwas weiter am nächsten Tag zur Sparkasse, dann wenn ich eher einen schlechten Tag hatte nur mal kurz um den Block aber echt versuchen nicht nachzugeben. Falls ich zwischendrin Panik bekommen habe oder dachte ich kippe um habe ich mich egal wo es war einfach hingesetzt.. Egal ob es mitten auf dem Gehsteig war, irgendwo auf dem Feld, im Gras oder einer Bank. Hab dann ein bis zwei Mal durchgeatmet, evtl was getrunken wenn ich was dabei hatte und dann ging es weiter. Schätze auch das hat mir gezeigt, dass ich selbst bis heute noch so Momente habe ABER auch die habe ich überlebt. Je mehr Erfahrung du in solchen Situationen sammelst, desto mehr stärkt es deine Psyche, weil du es schaffst dich alleine zu beruhigen. Denn viele von uns, insbesondere Menschen die auch hypochondrisch angehaucht sind haben wahrscheinlich ihr Vertrauen in sich und ihren Körper verloren aber völlig zu Unrecht. Denn was ich mir auch immer wieder vor Augen halte ist die Tatsache, dass unser Körper echt deeeeuuuuutlich was aushalten kann bis er zusammenklappt
06.06.2024 10:42 •
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