Hallo zusammen! Ich hab hier die letzten zweieinhalb Jahre immer wieder mal mitgelesen und auch mit den Informationen versucht, mit meiner Situation klar zu kommen, jedoch klappt das bisher leider noch nicht so gut. Ich hau einfach mal raus, was bei mir Phase ist und hoffe, dass es okay ist, wenn ich hier in dem Thread einfach anknüpfe. Es würde mich freuen, wenn man sich hier ein bisschen gegenseitig unterstützen kann und sei es nur durch seine eigeen Story, in der sich vielleicht die oder der ein oder andere widerspiegelt und dadurch im Idealfall mit in Erwägung zieht, dass es evtl. trotz des ganzen Mists den wir durchmachen, keine organische Erklärung dafür gibt.
Ich war sehr sportlich und für einen recht dünnen Menschen ordentlich durchtrainiert, als ich vor guten zweieinhalb Jahren während dem Sport (Hit-Training) mit 37 Jahren zusammengeklappt bin. Ich hatte Kreislaufprobleme während dem Sport, hörte dann deswegen mit dem Training auf und setzte mich auf die Couch. Es ging mir gar nicht gut und mein Herz machte gefühlt nur noch unkontrollierte Bewegungen und Zuckungen. Das ging knappe 20 Minuten und mir wurde übel, bekam Tunnelblick, und dachte ernsthaft, dass es das nun war. Meine Frau rief dann den Notarzt und während dieser auf dem Weg war, bekam meine Frau Tips, dass sie das Fenster öffnen und mich hinsetzen solle (da ich bereits halb Bäuchlings auf dem Boden lag). Ich erholte mich dadurch tatsächlich ein klein wenig bis der Notarzt eintraf, welcher dann ein EKG machte und sagte, dass, wenn bisher keine Erregungsleitstörung festgestellt wurde, das EKG gut aussähe. Da bei mir nie was am Herzen war, war ich dadurch der Meinung, dass nun alles wieder gut wird und wollte auch nicht mit ins Krankenhaus mitfahren. Mein Tunnelblick wurde ebenfalls ein bisschen besser und ich bedankte mich und schickte den Notarzt wieder weg. Den Tag über fühlte ich mich dann, als wäre ich nicht ich selbst, als wäre ich in einem Traum oder so. Nun fing es täglich an, dass ich mich immer mal unwohl fühlte, mir richtig schwindelig wurde, dass ich Angst hatte, beim gehen umzufallen. Mir war oft übel, ich hatte sehr oft am Tag Schmerzen in der Herzgegend, welche jedoch immer nicht lang am Stück anhielten, bekam oft längeres Herzklopfen, besonders Nachmittags und Abends, hatte häufig Herzstolpern, Aussetzer von Herzschlägen, schlief sehr schlecht, war wahnsinnig müde, bekam Verdauungsschwierigkeiten, ständig trockenes bis produktives Räuspern und Husten und hatte und habe durch das alles auch immer wieder tieftraurige Phasen, in denen ich dachte und denke, dass die Reise wohl sehr viel früher zu Ende gehen wird, als gedacht und ich meine Frau und besonders meine beiden Kinder im Stich lassen werde. Aufgrund dessen war es umso überraschender für mich, dass mich mein Hausarzt nicht allzu ernst genommen hat und sämtliche Untersuchungen in Abständen von mehreren Wochen und manche dann auch erst nach über einem Jahr veranlasst hat. Ich habe innerhalb von einundhalb Jahren zig Blutuntersuchungen, zweimal ein 24 Std. EKG, drei Belastungs-EKG, zweimal Herzecho, einmal Belastungsecho, Magen-und Darmspiegelung, Röntgen Brustkorb, MRT Brustkorb, Ultraschall der Bauchorgane, Urologische Untersuchung und dann sogar ein Herz-CT... Es kam, bis auf einen erhöhten Bilirubinwert nichts dabei heraus und dieser soll nur auf Morbus Meulengracht hinweisen. Anfangs hatte ich die Symptome immer als Peak, dann gaaaaaanz langsam abflachend und dann tatsächlich auch mal Wochen und Monateweise gar nichts, bis wieder ein Peak kam und das ganze wieder so ablief. Nun hat sich der Spaß so verändert, dass ich seit einem dreiviertel Jahr in etwa beinahe ständig Probleme habe. Die Schmerzen in der Brust sind täglich sehr oft zu spüren und auch das sonstige oben beschriebene kommt immer mal dazu. Heilpraktikerin hab ich dreimal ausprobiert, leider ohne Erfolg. Yoga und Entspannungstechniken habe ich versucht, progressive Muskelentspannung usw... alles nie längerfristig oder auch unmittelbar so, dass ich da einen sinnvollen Ansatz gesehen habe. Ich mache seit Anfang diesen Jahres eine Gesprächstherapie und komme da bisher leider nicht die Bohne weiter. Es ist für mich in Peak-Zeiten sehr sehr schwer zu glauben, dass das nichts organisches sein soll. Da jedoch echt schon viel untersucht wurde (der Arzt meint, ich sei mit meinen mittlerweile 39 Jahren wohl einer der best untersuchtesten Menschen... ) muss das wohl doch irgendwie stimmen. Ganz neu habe ich nun mit Physiotherapie angefangen. Zwar bin ich nicht wirklich so voller Hoffnung, werde aber berichten, falls es doch helfen sollte. So, das wurde jetzt ein bisschen lang. Entschuldigt bitte! Es hat mir schon manchmal geholfen, die verschiedenen Fälle von solch einer Sache zu lesen und dadurch in verzweifelten Momenten eher glauben zu können, dass es dann wohl doch eine Kopfsache und kein Herzproblem sein könnte. Vielleicht geht es ja noch jemandem so...
28.09.2023 10:31 •
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