Zitat von Jericho:Und jetzt ist sie da, die Panik. Einfach so. Es war an sich alles wieder gut. Auf der Couch. Warum? Keine Ahnung. Bämm wie ein Hammer plötzlich ...
Einfach so gibts nicht. Dein Problem liegt schlicht im (Unter-)Bewusstsein. Ich verfolge ja deine Beiträge schon eine ganze Weile und sehe, dass du einerseits bestens informiert bist, Zusammenhänge erkennen und auch hilfreiche Tipps geben kannst. Das ist die eine Seite. Die andere ist, dass es dir schwer fällt, in schlechten Momenten das was du weißt umzusetzen. Es liegt nicht daran, dass du zu blöde dazu wärst. Wie du weiter hinten geschrieben hast, geht es um Urvertrauen. Normalerweise denkt kein Mensch andauernd darüber nach, ob er ständig gefährdet ist, beobachtet sich nicht intensiv und schon gar nicht denkt er darüber nach, was theoretisch alles passieren kann.
Urvertrauen ist absolut essenziell für eine stabile Psyche. Solange das beschädigt ist, sind diese auftretenden Panikanfälle und schlechten Momente normal. Das ist wie Karies. Auch wenns zwischendurch nicht weh tut ist der Zahn krank und von alleine schließt sich ein Loch im Zahn nicht. Und doch tut sich mancher schwer zum Zahnarzt zu gehen obwohl er weiß, dass es falsch ist.
Zurück zur Angst: Eigentlich weißt du was zu tun ist aber deine Zweifel, sind nach wie vor stärker als dein Mut das Leben zu nehmen wie es ist und zu akzeptieren, dass man nicht alles kontrollieren kann.
Vertrauen und Zuversicht erlangt man wie alles was zur Gewohnheit werden soll durch stetige Wiederholung. Der eine will gut im Klavierspielen sein, der andere im Sport. Und du musst eben gut im Vertrauen werden, denn letzten Endes bist du auf dem selben Weg in diese Situation geraten. Du hast geübt Angst zu haben und zu deiner Gewohnheit geworden.
15.05.2022 20:32 •
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