Zitat von TiffanyCupcake: Nichts desto trotz machen mir meine derzeitigen Symptome Panik ohne Ende.
Abzuwägen was seelisch und was körperlich ist….
Wichtig vorallem erst einmal aufzudröseln, was man sich z.B. von einer Therapie verspricht und was deine persönliche Vorstellung von einer Therapie ist. Eine Psychotherapie ist in erster Linie dazu da, dass du deine Empfindungen artikulieren kannst. Wenn du in der Lage bist, dich zu erklären, erzeugst du Fixpunkte. Du hast eine Empfindung beschrieben, ihr eine Gestalt gegeben. Ein Fakt der so im Raum steht. Auf der Basis kann mit dem Therapeuten ein Dialog entstehen. Du hast deine Sicht und Empfindung erklärt, er erklärt dir seine Sicht. Er hinterfragt, bringt dich vielleicht auf andere Gedanken, eine neue Perspektive. Es ist vorallem die Regelmäßigkeit seine Gefühle in Form von Worten zu manifestieren. Gedanken sind flüchtig und in Bruchteilen von Sekunden wieder weg. Daher ist es wichtig zu lernen sich auszudrücken. Dadurch wird das ganze erst greifbar. Du kannst dich wesentlich besser an Gesagtem erinnern und einen Lerneffekt erzielen, als etwas nur zu denken.
So kann dich eine Therapie wirkungsvoll dabei unterstützen. Wichtig ist, dass du verstehst dass vorallem das miteinander sprechen das wichtigste ist.
Die typische Psychiatersitzung im Fernsehen bei denen der Therapeut einen schlauen Spruch sagt und alles löst sich wie von Zauberhand auf, ist genauso falsch wie die Nutzung eines Defibrilators bei Herzstillstand in fast jeder Arztserie. Es entspricht nicht der Realität.
Ich persönlich bin der Meinung (entgegen des allgemeinen Sprachgebrauchs), dass in der Psychosomatik zu stark das Wort Symptome genutzt wird. Symptome sind Ausdruck einer bestimmten Ursache. Das ist bei Erkrankungen so, bei Verhaltensweisen oder eben bei psychosomatischen Beschwerden. Die Ursache ist psychologischer Natur, also ist ein Herzrasen so gesehen ein Symptom, allerdings beruht dies nicht auf einer körperlichen Erkrankung. Genau hier beißt sich das Wort Symptom mit den Beschwerden, weil man Herzrasen, als Symptom benannt, automatisch mit körperlichen Erkrankungen assoziiert, was es für einen Angstpatienten umso schwerer macht, zu unterscheiden ob ein Herzrasen körperlicher oder psychosomatischer Natur ist.
Psychosomatische Beschwerden sind vorallem Bewertungsreaktionen. Du denkst den ganzen Tag über alles Mögliche nach, du analysierst, bewertest, katalogisierst. Je nachdem wie du es tust, reagiert dein Körper darauf. Wenn du Angst oder Aufregung empfindest, wird z.B. dein Herz schneller schlagen, weil es die eine natürliche Reaktion deines Körpers auf die Emotion Angst ist. Dein bewusstes Denken hat Einfluss darauf, wie dein Körper reagiert. Du kannst zwar nicht den Herzschlag regeln oder dein Nervensystem daran hindern sämtliche Reaktionen auszulösen, die du letztlich bei einer Panikattacke spürst. Du entscheidest aber darüber wann du Angst hast.
Warum du etwas so bewertest, dass du Angst empfindest, das ist wiederum eine Sache, die aufgearbeitet werden muss. Menschen sind irrational. Manche haben Angst vor Keimen, andere vor Spinnen oder wie ich vor Flugzeugen. Die Angst an etwas ernsthaftem erkrankt zu sein, lässt aber im Gegensatz zu den zuvor genannten Beispielen die Möglichkeit gar nicht zu, einer Situation aus dem Weg zu gehen, da du selbst der Gegenstand deiner Angst bist. Die Spinne im Keller juckt mich nicht, auch keine Flugzeuge. Ich kann einfach entscheiden mich davon fernzuhalten und habe dadurch kaum einen Nachteil. Man kann aber nicht vor sich selbst weglaufen.