Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Das fängt beim Körperbau an, geht weiter zur Struktur wie die Nerven angelegt sind bis hin zu Dingen wie Hormon- und Mineralienhaushalt, seelischer Belastung, Beanspruchung des vegetativen Nervensystems usw. Um nochmal auf eine Aussage von dir zurück zu kommen:
Zitat von Annakath:Aber es ist so schwer zu verstehen, wenn das Herz als gesund diagnostiziert wurde.. wie kann es denn diese exstrasystolen haben. Ich glaube das ist, was uns Angst Hasen an Erklärung fehlt..
Die Erklärung ist ganz einfach. Dass ein Herz stolpert ist nicht automatisch eine Fehlfunktion. Das Herz besteht aus Zellen, die sich auf Kommando zusammenziehen und danach wieder entspannen sollen. Das Kommando kommt vollautomatisch. Der Sinusknoten liefert einen elektrischen Impuls auf den die Zellen mit dieser Aktion reagieren. Es gibt aber wie bei allen organischen Vorgängen auch Ungereimtheiten, so dass die Zellen in diesem Fall das Kommando nicht abwarten. Du kannst dir das wie ein Radio vorstellen bei dem sich bei schlechtem Empfang manchmal zwei Sender überlagern. Hier am Niederrhein hört man zwischendurch häufiger Mal ein paar Fetzen eines niederländischen Senders hineinrauschen. Das heißt aber nicht, dass das Radio kaputt ist. Es empfängt halt von anderer Stelle ebenfalls ein Signal.
Dieses andere Kommando kann von einem Bereich in der Herzkammer selbst ausgehen, wenn sich dort ein paar stark reaktionsfähige Zellen angesiedelt haben, es kann aber auch durch Substanzen oder eben den oben genannten Gründen wie Hormone, Mineralien entstehen. Letztere haben einen starken Einfluss auf das Nervensystem und wie die Zellen untereinander kommunizieren.
Kalium bsplw. ist sehr wichtig für die Erregungsfähigkeit der Zellen um die Reizausbreitung zu gewährleisten. Magnesium ist dafür da, diese Erregbarkeit zu bremsen. Diese beiden Mineralstoffe stellen eine Balance her die einen möglichst gleichmäßigen Herzschlag gewährleisten sollen. Andere Dinge wie Hormone, Stress und Angst beeinflussen unter Umständen die Erregbarkeit ebenfalls und schon hat man eine leichte Schieflage in dem System und das äußert sich eben im Herzstolpern. Da aber nicht jeder Mensch gleich ist, tritt nicht bei jedem Menschen dieser Fehler gleichermaßen auf.
Das allerwichtigste ist aber eigentlich nur eine Sache: Wird das Herzstolpern durch eine organische Ursache verursacht oder nicht? Organische Ursachen sind z.B. erworbene Erkrankungen wie eine KHK, Narben im Herzen durch Entzündungsreaktionen, fehlerhafte Herzklappen, angeborene Herzfehler, Arteriosklerose usw. Solche Erkrankungen beeinflussen die Reizbildung und Ausbreitung. Narben z.B. können den Impuls blocken oder Umleiten oder sind selbst ein reaktionsfreudiger Herd der dann Herzstolpern auslöst.
Organische Ursachen haben immer auch typische Begleiterscheinungen, auch ist es fast immer so, dass ein Herzstolpern unter Belastung stärker wird, eben weil das Gewebe durch eine Erkrankung physisch geschädigt ist.
Wenn nichts davon vorliegt, ist zumindest aus ärztlicher Sicht alles in Ordnung. Fehlzündungen ohne Krankheiten sind kein Problem, denn das was Herzstolpern gefährlich macht sind eben Gewebeschädigungen.