Zitat von Vallmann:Und wie wurde das genau näher untersucht? Ich habe auch die selben Probleme wie alle hier. Dazu kommt jeden Tag eine plagende Benommenheit
Im Zusammenhang mit Herzängsten macht es Sinn, sich einmal beim Kardiologen durchchecken und 1x beim Endokrinologen den Hormonstatus angucken zu lassen. In den allermeisten Fällen kommt dabei aber nichts Relevantes raus.
Hat man diese Untersuchungen absolviert und sind sie ohne Befund, ist es wichtig zu akzeptieren, dass das Problem auf psychischer und nicht auf physischer Ebene liegt. Alles andere führt dazu, dass man sich in die Rolle des Patienten begibt, der seinem Körper hilflos ausgeliefert ist. Indem man immer wieder in Frage stellt, ob Diagnosen richtig waren, bestärkt man permanent seinen Glauben, körperlich krank zu sein.
Und damit erschöpft sich das eigene Handeln nicht selten in einem Ärztemarathon, weil man permanent Bestätigung braucht. Am Anfang will man meist die Sicherheit, dass einem nichts fehlt, Allerdings wird die Halbwertzeit, die eine solche Beruhigung anhält schnell immer kürzer. im Laufe der Zeit will man immer mehr, dass ein Arzt eine Ursache findet, weil man nicht wahrhaben möchte, dass all die körperlichen Reaktionen keine körperlichen Ursachen haben. Außerdem hätte man gerne seiner Umgebung bewiesen, dass man ja wirklich schwer krank ist, und sie einen nicht deswegen aushalten muss, weil man sich nicht in den Allerwertesten treten will .
Bis auf die Spezies, die Angst vor Arztbesuchen hat, gehören Hypochonder zu den bestuntersuchten Menschen auf diesem Planeten. Gesünder fühlen sie sich dadurch aber nicht - im Gegenteil: Indem wir uns immer weiter reinsteigern, doch krank sein zu MÜSSEN, werden wir immer handlungsunfähiger, passiver unglücklicher - und kränker. Die Schonhaltung, in die viele von uns Herzphobikern gerne verfallen, erhöht dabei die reale Gefahr, ein krankes Herz-Kreislauf-System zu kriegen, enorm.
Das Herz ist ein Muskel und muss trainiert werden. Gleichzeitig braucht es Unterstützung durch die Venenpumpe, um das Blut gut und gleichmäßig im Körper zu verteilen. Diese funktioniert wiederum nur mit ausreichender Bewegung. Herz und Kreislauf schonen heißt, ihn willentlich lahmzulegen. Rumsitzen erhöht das Risiko für Thrombosen und Krampfadern und triggert Herzrhythmusstörungen ebenso wie Übergewicht das tut.
Der Weg in die Gesundheit führt über eine gesunde Lebensführung.
An die muss man sich mühsam wieder annähern. Die Hoffnung, einen Arzt oder ein Wundermittelchen zu finden, die einen heilen, erfüllt sich nicht. Egal, zu wie vielen Ärzten man rennt.