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Liebe Community,
ich leide zur Zeit unter extremer Angst vor Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod.
Ich kann es nicht mehr kontrollieren trotz Psychotherapie.
Die Symptome werden immer stärker und immer realer. Ich kann es einfach nicht mehr unterscheiden.
EKG und Blutergebnisse waren alle in Ordnung. Trotzdem fasse ich kein Vertrauen in die Ärtze und denke jedes mal aufs neue ich habe trotzdem was mit meinem Herzen bzw generell eine Gefäßkrankheit.
Zu meinen Symptomen: Druck in der linken Brust, Druck im Magen,stechen im linken Arm, Verspannungen im Rücken und Brust, Kribbeln im Arm und Kopf, starker Puls, Schwächegefühl, Benommenheit usw usw. Ich kann es wirklich nicht mehr kontrollieren.
Ich messe ständig meinen Puls.
Was sagt da eure Erfahrung?

27.03.2022 13:12 • 03.04.2022 #1


67 Antworten ↓


PS: Warum fühlt es sich so real an und warum habe ich diese Symptome obwohl Ekg und Blut in Ordnung sind?

A


Herzangst und Todesangst

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@fify50 weil es eine Angststörung ist. Wenn die Therapie nicht hilft dann bleiben noch Medikamente.

Ich nehme schon Pregabalin 2x 100mg und Tianeurax

@fify50 hast du schon mit deinem Psychiater darüber gesprochen?

Ja der hat die Dosis erhöht. An manchen Tagen geht es mir auch gut aber ich habe bestimmt jeden 2. Tag Probleme mit meinem Herzen
Ich brauch nur eine Rythmusstörung spüren dann geht es rund.

Kann dich gut verstehen, hab das in der ähnlichen Richtung. Auch sehr aufs Herz fixiert. Mir hat die Therapie bis jetzt da auch nicht geholfen und bin jetzt soweit das ich wahrscheinlich in eine Tagesklinik gehen werde.

Hast du schon andere Medikamente ausprobiert?

Ich habe mit Venlafaxin angefangen aber die hatten zu viele Nebenwirkungen.
Ich verstehe einfach nicht warum es mir jeden Tag schlecht geht.....
In meinem Kopf schwirren Gedanken rum das ich irgendeine Krankheit habe.... Sonst hätte ich die Symptome ja nicht

Dieses Drücken im Brustkorb die in den Rücken ziehen machen mich Wahnsinnig... Und diese plötzlichen negativ Gedanken das ich gleich tot umfalle rauben mir den letzten Nerv

Ich bin jetzt 30 Jahre... Und das ganze leben dreht sich nur um Krankheiten.. Das bestimmt meinen kompletten Alltag

Zitat von fify50:
Ich habe mit Venlafaxin angefangen aber die hatten zu viele Nebenwirkungen. Ich verstehe einfach nicht warum es mir jeden Tag schlecht geht..... In ...

Ja das verstehe ich bei mir auch nicht. Diese Gedanken habe ich auch, kann sie Mal ignorieren und Mal nicht. Mir machen auch die körperlichen Symptome schwer zu schaffen.

Was hast du für Symptome?

Zitat von fify50:
Was hast du für Symptome?

Schmerzen vor allem Schulter/Nacken, Müdigkeit, Magen-Darm, Herzstolpern.......

Auch vieles was mich triggert....
Warum können wir das nicht wie normal Denkende überwinden...
Misst du auch ständig deinen Puls?

Hallo fify50

Ich habe eine Herzneurose und kann dich gut verstehen.
Ich kenne die Ängste und Todesängste die man hat, weil man seinem Körper nicht vertraut. Ja, und die Symptome kenne ich auch, allerdings noch viel mehr als du hast. Denn ich brauchte auch viele Jahre um zu verstehen, dass alles nur in meinem Kopf entsteht.
Und wenn du nicht auf deine Psyche hörst, die dir die Symptome schickt um dir zu sagen, dass du aufhören sollst, wird sie sich immer wieder und wieder bemerkbar machen. Das ist wie ein Hilfeschrei deiner Seele.
Sie sagt, höre auf dich selbst verrückt zu machen.

Zitat von fify50:
Ich verstehe einfach nicht warum es mir jeden Tag schlecht geht.....

Zitat von fify50:
In meinem Kopf schwirren Gedanken rum das ich irgendeine Krankheit habe.... Sonst hätte ich die Symptome ja nicht


Hier hast du dir deine Frage schon selbst beantwortet.
Eigentlich weißt du, dass dein Herz in Ordnung ist.

Beobachte dich doch mal selbst.
Wann entspannt dein Körper eher? Wenn du an Tod und Verderben denkst oder wenn es dir gut geht, weil du gerade mit netten Menschen zusammen bist, oder etwas schönes erlebt hast oder oder.
Mit unseren Gedanken können wir uns selbst so manipulieren, dass es uns entweder schlecht oder gut geht.
Wer nur anstrengende, beängstigende Gedanken hat, der wird sich nicht wohl fühlen.

Ich persönlich halte viel von Achtsamkeitsübungen und Meditation.
Allerdings ist Meditation oft etwas schwieriger gerade für Menschen, die nicht zur Ruhe kommen können oder sich nicht auf die Meditation einlassen können.
Aber wenn du dich einfach mal in einen Park setzt und nur beobachtest und wahrnimmst fällt es leichter, den Kopf frei zu bekommen.
Es gibt so tolle Übungen und Methoden um seine Gedankengänge in eine andere Richtung zu lenken.
Du kannst verschiedenes mal ausprobieren bis du das Richtige für dich gefunden hast.
Die ganzen Übungsanleitungen sind im Internet zu finden.

Meditation höre ich mir meist in akuten Situationen an, vielleicht sollte ich sowas mal regelmäßiger machen.
Ich finde es so schlimm das die Symptome sich so real anfühlen. Und jedes Mal aufs neue denkt man sich diesmal ist es wirklich was schlimmes. Dieses Mal ist es schlimmer als letztes Mal. Sobald etwas neues hinzukommt desto schlimmer ist es.
Ich habe das Gefühl das mein Körper oder mein Kopf vergisst das ich solch Symptome schon öfter hatte. Leider fühlt es sich aber immer wieder schlimm an.
Ich fühle mich Machtlos

Es tut mir Leid. Immer nur ICH ICH ICH..... Diese Ängste machen total egoistisch. Auch gegenüber anderen Mitmenschen. Anstatt mal zu fragen wie es dir geht rede ich nur über meine Probleme. Und so ist es im Alltag auch. Diese Panikattacken und Angststörungen machen egoistisch
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Zitat von fify50:
Auch vieles was mich triggert.... Warum können wir das nicht wie normal Denkende überwinden... Misst du auch ständig deinen Puls?

Das habe ich im Moment meistens im Griff, es gibt auch Phasen da messe ich ständig bzw. fühle am Handgelenk ob das Herz noch schlägt.

Entspannungsübungen sind für mich überhaupt nichts, die machen es nur schlimmer.

Zitat von fify50:
Ich fühle mich Machtlos


Wieso ?
Die Symptome kommen doch anscheinend von dir selbst. Denn du sagst ja selbst, die Untersuchungen waren ok, nur deine Gedanken sind immer wieder schlimm.
Ich weiß ja nicht, ob du noch sonst irgendeine psychische Erkrankung hast und es Dinge gibt, die noch nicht bearbeitet und verarbeitet wurden.
Solange du nicht im Reinen mit dir selbst bist, solange wird sich dein Körper bemerkbar machen. Das können bestimmte Symptome sein oder auch nur ein Gefühl, was irgendwann mal hochkommt.
Wir können immer wieder versuchen in uns hineinzuhorchen und wahrzunehmen was gerade in uns hochkommt.

Zitat von fify50:
Es tut mir Leid. Immer nur ICH ICH ICH..... Diese Ängste machen total egoistisch. Auch gegenüber anderen Mitmenschen. Anstatt mal zu fragen wie es ...

Für seine Krankheit braucht man sich nicht zu entschuldigen. Vor allem nicht bei Menschen die das gleiche haben und nachvollziehen können wie das ist.

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Dr. Christina Wiesemann
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