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Servus,

schreibe hier zum ersten mal, da ich langsam mit meinem Latein am Ende bin und fragen wollte ob jemand dahin gehend Erfahrungen gemacht hat ob dies wirklich nur rein von der Psyche kommen kann:

Ich bin vor ca. 1 Woche beim Fahrradfahren abgeklappt, sprich total erschöpft nach wenigen Kilometern, Herzrasen, Schwindel etc., daraufhin den Notarzt nach ner Std. des nicht besser werdens gerufen und mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung ins KH eingeliefert.

Dort diverse Test gemacht, die zwar leichte Veränderungen am Herzen zu Tage gefördert haben, aber nix was so eine Symptomatik hervor rufen könnte.
Also wieder entlassen mit dem Verweis, das es vermutlich von einem Nerv in der Wirbelsäule ausgelöst wurde oder eben Psyche.

Jetzt muss ich ein wenig ausholen.

Bei mir hatten sich Panikattacken damals vor ca. 12 Jahren durch Dro.entzug (Canna., Dro., Dro., Speed, Amphetamin, Chrystal) eingestellt.
Die kamen ca. ein halbes Jahr lang jede Nacht mit Hitzewallungen, erhöhtem Puls und Todesangst natürlich. Die hatte ich damals dadurch in Griff bekommen das ich immer hin und her gelaufen bin und mir gesagt habe das ich mir den Mist nur einbilde.

Nun war das aber vor einer Woche ein wenig anders.
Die Angst kam erst im Krankenwagen, als ich tierisch zu zittern anfing und mein Puls auf 180 hoch geknallt ist. Ich konnte mich auch kaum auf den Beinen halten, mir war übel und schwindelig, also alles was ich so nicht kenne von Panikattacken.

Jetzt ist meine Frage können die Attacken einfach so nach Jahren ohne Vorwarnung zehnmal härter zurück kommen?

Wäre für Erfahrungen dankbar.

30.06.2016 14:52 • 04.07.2016 #1


2 Antworten ↓


Hallo,

ich bin kein Arzt, deswegen kann ich zu dem anderen Thema keine Aussage treffen. Was ich dir aber sagen kann: Ja, Panikattacken können wiederkommen und zwar mit noch größerer Wucht als zuvor. Ich weiß dass, da es mir selber passiert ist. Ich habe - genau wie du - beim ersten Auftreten der Panikattacken sie einfach damit bekämpft, dass ich sie verdrängt habe. Ich habe mir immer wieder eingeredet, dass alles in Ordnung ist, habe so weitergemacht wie zuvor und irgendwann war es dann auch vermeintlich gut.
8 Jahre später hat mich die Angst dann von heute auf morgen viel heftiger als damals überfallen und sogar arbeitsunfähig gemacht. Auslöser war wahrscheinlich eine extrem starke Bronchities, die mir so großen Stress (und teilweise auch Angst) bereitete, dass die Panikattacken von einen Tag auf den anderen wieder da waren und mich diesmal Zwangen, mich mit ihnen zu beschäftigen.

Nun, der ärztlichen Sorgfaltspflicht (und auch der persönlichen) ist es geschuldet, erst einmal alles körperliche abzuklären, sprich, ob wirklich NICHTS organisches als Urasche festgemacht werden kann.

Wenn das der Fall ist, spricht ja vieles dafür, erneut an Panikattacken bzw. Angstzuständen zu leiden. Diese können jederzeit wiederkommen und auch in scheinbar veränderter Form.

Aber (!) in Deinem Fall gibt es ja was Gutes, denn Du weisst ja schon, wie man den Panikattacken begegnen kann und hast sie sogar auch aus deinem Leben verdrängen können.

Für mich stellt sich bei sowas IMMER die Frage, warum Angst und Panik im Leben da ist.

Sie ist ja nicht umsonst da!

Sie will etwas zeigen, auf ein Ungleichgewicht aufmerksam machen oder, was ich für wahrscheinlich halte, auf etwas altes hinweisen, was jetzt zum Problem führt. Ich könnte mutmaßen, dass der Dro.konsum auch seine Gründe hatte und offenscheinig ein gutes und schnelles Mittel waren, sich abzuschießen und schnell vom Fühlen wegzukommen, aber hintergründig eine andere Ursache hatte. Genau DIESE gilt es herauszufinden und anzugehen, sonst wird dieser Kreislauf bestehen bleiben mit u.U. noch heftigeren Folgen.

Die Psyche findet ihren Weg und lässt sich nicht von äußeren Dingen (z.B. Medikamente, Dro. etc.) ausschalten. Für den Moment ja, aber nicht ursächlich.





Dr. Christina Wiesemann
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