Hallo rotezora nadine,
vielleicht könnt Ihr die heutige Gelegenheit nutzen, mal Kontakt zu Euch selbst aufzunehmen? Egel in welcher Stimmung, aber gerade wenn Angst oder Panik aufkommt, probiert mal folgendes:
Erst mal Handy still stellen...
Setzt Euch bequem in einen Sessel o.ä., alternativ könnt Ihr Euch auch hinlegen. Wenn es Euch möglich ist, schließt die Augen und versucht, Eurem Atem ruhig Gesellschaft zu leisten. Einfach beim Atem bleiben, ihn mitkriegen, aber ihn nicht irgendwie manipulieren. Ihr spürt, wenn die Ausatmung zum Ende kommt, und die Einatmung machtvoll oder sanft beginnt usw.
Dann nehmt die Umrisse Eures Körpers wahr, die Berührungsbereiche auf der Sitz- oder Liegefläche. Lasst einfach für 1-2 Minuten diese Übung geschehen. Die Emotionen wie z.B. Angst oder Panik sind im Grunde nur ein Rahmen für Eure Übung. Die Emotionen dürfen dabei sein, sie wollen Euch nichts böses.
Wenn diese Eigenwahrnehmung langsam funktioniert, versucht, Euch als ein Gegenüber zu visualisieren, d. h. stellt Euch vor, dass Ihr auf diesen Körper, so wie er gerade sitzt oder liegt, hin- oder runterblickt. Ihr seht Euch sozusagen selbst. Wenn dieses Bild halbwegs gefestigt ist, versucht, Empathie für diesen Menschen zu entwickeln. Schaut auf ihren Gesichtsausdruck, ihre Ängste, ihre Aufregung, ihre Traurigkeit. Nehmt die Verzweiflung und Panik wahr, die dieser Mensch hat und versucht, Mitgefühl für diesen Menschen da auf der Couch, auf dem Bett zu entwickeln. Mitgefühl für all das Leid, das er empfindet. Wenn Ihr genau hinfühlt, tut Euch der Mensch nicht leid, sondern ihr habt tatsächlich Mitgefühl: Ihr fühlt (!) mit ihm. Nun stellt Euch vor, dass dieser Mensch Euer Mitgefühl spürt, es erkennt und es dankend annimmt. Dankend und freudig: Endlich ist da jemand, der genau mit mir (!) fühlt. Nun stellt Euch vor, dass Ihr als Betrachter und Mitfühler diesem Menschen einen Ausdruck der Fürsorge, der Güte und Verständnis gebt. Das kann so aussehen, dass Ihr ihm (ihr) einen schönen Sommerblumenstrauß, eine brennende Kerze oder einfach etwas überreicht, von dem Ihr wisst, dass sie sich darüber freut. Es kann auch eine schlichte, tiefe Umarmung sein.
Wenn Eure Vorstellung stark genug war, verschmelzen an diesem Punkt beide Personen wieder zu einer. Ihr könnt dann langsam wieder zum Atem und zu den Berührungspunkten zurückkommen und langsam die Augen öffnen.
Vielleicht mögt Ihr beide Euch untereinander im Anschluss daran austauschen, wie es Euch ergangen ist. Vielleicht per PN, muss ja nicht jeder hier mitlesen.
Wenn die oben beschriebende Kontemplation Euch irgendwie entspricht, dann empfiehlt es sich, dies mindestens einmal täglich zu tun. Im Laufe der Zeit bekommt Ihr eine vertrauliche Nähe zu Euch selber, die in der Tat realistisch ist. Keiner kennt Euch so gut wie Ihr selber...
Aber macht Eure Erfahrung nicht groß publik, also erzählt es nicht unbedingt jedermann/jederfrau. Das was Ihr hier erlebt (und erkennt!), kann ein Aussenstehender nicht zwingend verstehen und seine Meinung dazu ist letztlich nicht Eurer B..
Viel Interesse und einen guten Tag!
07.08.2019 08:29 •
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