Hallo Miasma,
Was mir an Deiner Schilderung nicht so gefällt ist die Aussage: Du hast die Angst im Griff.
Du brauchst sie nicht kontrollieren und in den Würgegriff nehmen, Du kannst sie ruhig zulassen. Es wird Dir dabei nichts passieren.
Du darfst auch völlig ausklinken - vielleicht solltest Du Dir sogar fest vornehmen, das zu tun.
Du brauchst auch nicht vorher in einer Art Testfahrt kontrollieren ob es geht. Vielmehr wäre es nützlicher, WENN die Angst hier kommt, weil nur dann kannst Du lernen, ihre Symptome zuzulassen.
Und Du solltest Dir auch nicht zu sehr Druck machen, daß Du symptomfrei sein mußt, denn das spornt Dich natürlich auch wieder an, gegen die Symptome zu kämpfen. Du solltest aber vielmehr lernen, NICHT gegen die anzukämpfen.
Rein grundsätzlich würde ich das Autobahnfahren Schritt für Schritt und ohne jeden Druck üben - solange, bis Du Dich wohlfühlst - auch wenn es nur bis nur nächsten Abfahrt ist. Nicht die Symptomfreiheit ist das Ziel, sondern zu lernen, die Angstsymptome zuzulassen. Wenn das am Anfang nur für 5 Minuten möglich ist, dann ist es nur für 5 Minuten möglich - kein Problem.
Es aber unbedingt notwendig, daß Du die Symptome der Angst zuläßt - es sozusagen riskierst. Denn nur dann wirst Du und Dein Unterbewußtsein nachhaltig wiedererlernen, daß nicht schlimmes passiert. Wenn Du die Symptome unterdrückst, enthältst Du Dir diese Chance sozusagen vor und Du wirst vor allem immer nur besser einlernen, wie Du gegen Angstsymptome körperlich ankämpfst und Dich total verkrampfst.
Wenn es ohne Druck geht, dann funktioniertes auch wieder, wenn Du fahren mußt. Und zwar von ganz alleine.
Wichtig ist auch, daß man sich nicht überfordert. Wenn man Angst schon über einen längeren Zeitraum eingelernt hat, dann braucht man ein wenig Geduld mit sich selbst - dann kann man nicht sofort über Stunden im worst case permanent Angstsymptome zulassen. Das ist aber nicht weiter schlimm, sondern eigentlich völlig normal und nachvollziehbar.
Deshalb: Schritt für Schritt.
18.04.2010 23:52 •
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