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Hallo allerseits,

ich bin neu hier im Forum und leide seit ca. 6 Jahren an einer generalisierten Angststörung (so die Diagnose) mal mehr, mal weniger, hatte auch Phasen, in denen meine Panikatacken nur gelegentlich auftraten. Ende vergangenen Jahres häuften sich die Anfälle, traten täglich auf und wurden von weiteren Symptomen (Schwindel, Benommenheit, Depression) begleitet. Am schlimmsten empfand ich jedoch das ständige Herzrasen, das mitunter mehrere Stunden anhielt und mich sehr verängstigt hat.

Da ich mich eines Tages nicht mehr in der Lage fühlte, den Alltag zu meistern, ging ich zu meinem Hausarzt. Der hat mir Insidon verschrieben (täglich 1 x 50 mg), die ich 6 Wochen nahm. Ich muss sagen, die haben mir spürbar und schnell geholfen wieder auf ein normales Level zu kommen. Binnen kurzer Zeit hatte ich vorerst keine Panikatacken mehr. Die Nebenwirkungen (Müdigkeit) hielten sich in Grenzen und waren weitaus erträglicher als der vorherige Zustand.

Zur Zeit geht es mir relativ gut. Allerdings sind die Anfälle seither vereinzelt noch ein paar mal aufgetreten (z. B. auf einem Konzert). Ich lebe also mit der Gewissheit, das Problem noch nicht ganz bewältigt zu haben.

Beim Lesen vieler Beiträge hier fällt mir auf, dass es eine weit verbreitete Abneigung gegen angstlösende Medikamente gibt. Das wundert mich ein bisschen. Ich habe, wie gesagt, gute Erfahrungen gemacht. Es gibt wirklich zahlreiche Antidepressiva, deren Nebenwirkungen sich in Grenzen halten und bei denen keine Gefahr der Abhängigkeit besteht. Ich will hier nicht der Pharmaindustrie in die Hände spielen. Ich fürchte nur, dass es bei akuten Angststörungen nicht ganz ohne Medikamente gelingen wird, sie zu bezwingen. Ich bin sehr neugierig, wie ihr darüber denkt.

Viele liebe Grüße und alles Gute

05.07.2007 19:03 • 05.07.2007 #1


Hallo du,

sicher ist gegen Medis nicht generell was ein zu wenden, vor allem wenn man den Level erreicht wo es für einen selbst (und dann auch die Umwelt die man lieb hat) einfach unerträglich wird.

ich habe z.B. Bedarfsmedikation im Haus, die ich (bisher) aber noch nicht gebraucht habe, da mir das blosse Vorhandensein meines Notfallpacks die Angst vor der Angst extrem schmälert und ich seit dem wesentlich entspannter bin.

Nichts desto trotz bin ich der Meinung, das Medikamente nur eine vorüber gehende Lösung sein dürfen, bis man wieder einigermassen auf die Füsse gefallen ist.
Danach heisst (für mich!)der Weg Konfrontation, Entspannung und Therapie.

Aber bevor ich total am Rad drehe, würde ich auch meine Medis nehmen.(vor allem weil ich halt auch Verantwortung für mein kleines Mausemonster/Tochter trage)

Liebe Grüsse
Lotte

hallo
ich habe jetzt seid fast 11 Jahren mit Angst und Panikattacken zu kämpfen ,mal mehr mal weniger.Habe mich auch recht lange gegen Medis gewehrt.Habe aber festgestellt das es leider nicht ohne geht oder ging.Natürlich wird man durch die Medikamente nicht geheilt,sie sind nur eine kleine Unterstützung das man sein leben wieder etwas ordnen kann und etwas unternimmt. war vor 5 Jahren für 5 monate in einer Tagesklinik die mir damals sehr geholfen hat danach hatte ich fast 2 Jahre ruhe von den attacken.Irgend wann kam es aber wieder .Mache jetzt seid 1 Jahr eine verhaltenstherapie und habe dadurch sehr viel gelernt und kann mittlerweile ganz gut damit umgehen. auch wenn es mir mal schlecht geht versuche ich trotzdem mich nicht wieder davon nieder machen zu lassen.

lieben Gruß Bettina




Dr. Hans Morschitzky
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