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Hallo ihr lieben , bin ja nun seit knapp 3 Monaten wegen meiner angststörung und Hypochondrie in Verhaltenstherapie . Eigentlich finde ich meine Therapeutin sehr nett und sympathisch . Trotzdem fällt es mir oft schwer mich ihr gegenüber ganz zu öffnen bzw ist es mir sehr unangenehm über meine Probleme zu reden .. schließlich ist sie ja keine Freundin oder jemand den ich schon jahrelang kenne. Und trotzdem soll ich ja mit ihr über Sachen sprechen die ja schon sehr intim und eben sehr persönlich sind .. ich denke nicht das es an ihr liegt ich denke auch bei nem anderen t würde es mir ähnlich gehen .. Wie ist das denn bei euch ? Kennt ihr das auch oder habt ihr überhaupt keine Hemmungen über alles zu sprechen ? Liebe Grüße !

19.11.2013 15:01 • 22.11.2013 #1


24 Antworten ↓


Hi Edie,
das ist völlig normal. Du sollst irgendeiner fremden Person Dein komplettes Leben offen legen.
War bei mir auch so. Aber da musst Du offen werden und versuche es.
Der Therapeut möchte Dir ja nur helfen und Schweigepflicht hat er auch.
Öffne Dich, das befreit Dich und es wird Dir besser gehen. Versprochen.

A


Habt ihr Hemmungen vor euren Therapeuten ?

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Mir fiel es total leicht, den Therapeuten alles offen zu erzählen, gerade weil es Fremde waren, die weder mich noch meine Familie kannten und es war mir deswegen nicht peinlich, über mich oder über meine Eltern zu reden.

danke erstmal für eure antworten..ich habe z.b. auch noch nie vor ihr geheult oder so.. bei meinem mann zuhause könnt ich dauernd heulen wenn ich über meine ängste und mein ganzes schlamassel rede.. vor der therapeutin hatt ich schon n paarmal das gefühl ich müsste gleich losheulen wenn sie mir irgendwelche fragen gestellt hat.. aber ich habs dann unterdrückt weil es mir total peinlich gewesen wäre .. aber wenn ich mich gar nicht komplett öffnen kann vielleicht bringt dann die therapie gar nicht viel..? ich kann aber allgemein vor anderen leuten nicht heulen.. sogar nicht vor m eltern oder engen freunden.. nur komischerweise bei m mann.. oder eben alleine zuhause

Ich bin sehr nah am Wasser gebaut und habe schon ganz oft bei der Arbeit geheult, vor meinem Chef, vor meinen Schülern, im Beisein von Kollegen, auch vor Fremden, auch oft, wenn ich allein bin. Aber vor Freunden, Bekannten oder Verwandten eigentlich nicht. Da schäme ich mich und will vor allem nicht, dass sie sich Sorgen um mich machen.

Ich heul ständig bei meinem Therapeuten - was ich da schon an Taschentüchern verbraucht hab...

Ich rede mit meinem Therapeuten schon recht offen, nur das Thema, dass ich noch nie eine richtige Beziehung zu einen Mann hatte, meiden wir interessanterweise - da habe ich das Gefühl, dass ER nicht drauf eingehen will, weil es IHM peinlich ist. Angeschnitten hätte ich es nämlich ein paar Mal...
Geheult habe ich in der Therapie noch nie, nur einmal beinahe - aber da hatte der Therapeut auch gleich Tränen in den Augen, drum hab ich es unterdrückt. Weinen vor anderen finde ich schlimm - man steht dann als totaler Versager und Wrack, das sich nicht unter Kontrolle hat, da. Meide ich wie die Pest.
Grundsätzlich fühle ich mich freier und kann offener sein, eben weil der Therapeut ein Fremder ist. Vor Familienmitgliedern, Freunden etc. wäre ich viel gehemmter, aus Angst, dass die sich als seelischer Mülleimer ausgenutzt fühlen und mich ablehnen. Der Therapeut wird dafür bezahlt, dass er mir zuhört, da ist die Ablehnungsgefahr geringer

Zitat von juwi:
Ich rede mit meinem Therapeuten schon recht offen, nur das Thema, dass ich noch nie eine richtige Beziehung zu einen Mann hatte, meiden wir interessanterweise - da habe ich das Gefühl, dass ER nicht drauf eingehen will, weil es IHM peinlich ist. Angeschnitten hätte ich es nämlich ein paar Mal...


Dieses Thema wurde bei mir von allen Therapeuten angesprochen, aber da ich es nicht als ein Problem für mich empfinde und noch nie das Bedürfnis nach einer Beziehung hatte, hat sich das immer schnell ergeldigt.

Ich habe meiner Therapeutin längst nicht alles auf die Nase gebunden. Im Grunde reden wir immer nur über ein Thema und sie hat auch ein ganz anderes Bild von mir. Sie hält mich, auch innerhalb der Familie, für ein kleines graues Mäuschen. Wenn ich ihr die Wahrheit erzählen würde, würde sie wahrscheinlich vom Hocker fallen! Darüber, was ich wirklich denke und wie es mir wirklich geht, habe ich nie mit ihr geredet und will es auch nicht. Weil sie mir eh nicht helfen kann.

Mmh, aber wenn du ihr nicht die Wahrheit erzählst - wie sollte sie dir denn da auch helfen können, pumuckl?!

Ich war ja wegen meiner Symptome und Ängste bei ihr. Aber darauf ging sie gar nicht groß ein. Also unterhalten wir uns eher allgemein. Das Einzige, was mir geholfen hat, war eine Hypnosetherapie. Für den gemeinen Kassenpatienten aber auf Dauer nicht zu bezahlen.
Ich wäge schon genau ab, was ich wem erzähle. Ich habe nämlich keine Lust, irgendwann in einer Klinik zu hocken, nur weil ich ihr z.B. erzähle, dass ich meinen Mann im Streit mal fast die Treppe runter geschmissen habe oder nach heftigen Streitigkeiten den Vorsatz gefasst habe, die nächste Brücke zu nehmen. Am nächsten Morgen habe ich das nämlich wieder verworfen.
Meine Therapeutin denkt, dass ich eine kleine graue Maus bin. Während ich zu Hause zur absoluten Furie werden kann, wenn man(n) mich reizt.

Aber dann bringt dir das Ganze ja nicht wirklich was, oder?!

Gegen die Symptome mit Sicherheit nicht. Und dagegen, dass ich mich zeitweise mit meinem Mann so in den Haaren habe, auch nicht. Außerdem kann die Therapeutin auch nichts daran ändern, dass meine Verwandten tot sind und ich seitdem nie wieder glücklich war. Was soll die Therapeutin an meinem Leben ändern?! Man muss sich irgendwie durchschlagen.
Bei mir geht es von allen Richtungen aus eh nur noch darum, mich aus dem Krankengeldbezug zu kicken und mich in irgendeine Arbeit zu stecken bzw. dazu zu drängen, mich bei meinem Mann familienzuversichern.
Ich werde nie gefragt, wie es mir geht usw. Sondern immer nur: Wann gehen sie wieder arbeiten? Sehen sie mal zu, dass sie wieder zum Arbeitsamt gehen usw.
Und dann resigniert man irgendwann auch.

Zitat von pumuckl:
Ich werde nie gefragt, wie es mir geht usw. Sondern immer nur: Wann gehen sie wieder arbeiten? Sehen sie mal zu, dass sie wieder zum Arbeitsamt gehen usw.
Und dann resigniert man irgendwann auch.

Das ist ja echt Mist! Ich bin froh, dass mich zumindest von Psychiater- und Therapeutenseite derzeit niemand für arbeitsfähig hält. Hab nur Angst, dass das Jobcenter langsam anfangen könnte, Stress zu machen...

Ist bei dir ja eine ganz andere Sache, da du ja auch Betreuer hast und in Kliniken warst. Bei mir ist das ja alles ambulant und daher machen sie bestimmt auch so einen Terror.

Das macht zumindest bei uns in Österreich keinen Unterschied. Ich war auch schon stationär in der Psychiatrie, bin bei einem niedergelassenen Psychiater in Behandlung, bin für eine Reha vorgemerkt (Wartezeit 3 - 6 Monate) und mache eine Psychotherapie. Alle sind der Meinung, ich sei derzeit noch nicht arbeitsfähig, aber ein Krankenstand kann halt nun einmal maximal 1 Jahr dauern. Darum musste ich mich wieder arbeitssuchend melden. Derzeit arbeite ich geringfügig, was dem Arbeitsamt nicht so recht passt; vorgegebenes Ziel ist Vollzeit so schnell wie möglich (zum Glück gibt es derzeit keine offene Vollzeitstelle, die für mich passt; ich wette, das beim nächsten Termin das Thema Blindbewerbungen auf den Tisch kommt)

Bei uns kann man 18 Monate Krankengeld bekommen und mit Stellen (ob nun brauchbar oder nicht) wird man ab dem ersten Tag zugeballert. Ich glaube, 15 Bewerbungen sind absolute Pflicht pro Monat.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Edie09:
Hallo ihr lieben , bin ja nun seit knapp 3 Monaten wegen meiner angststörung und Hypochondrie in Verhaltenstherapie . Eigentlich finde ich meine Therapeutin sehr nett und sympathisch . Trotzdem fällt es mir oft schwer mich ihr gegenüber ganz zu öffnen bzw ist es mir sehr unangenehm über meine Probleme zu reden .. schließlich ist sie ja keine Freundin oder jemand den ich schon jahrelang kenne. Und trotzdem soll ich ja mit ihr über Sachen sprechen die ja schon sehr intim und eben sehr persönlich sind .. ich denke nicht das es an ihr liegt ich denke auch bei nem anderen t würde es mir ähnlich gehen .. Wie ist das denn bei euch ? Kennt ihr das auch oder habt ihr überhaupt keine Hemmungen über alles zu sprechen ? Liebe Grüße !


Oh ja, dass kannte ich auch, am Anfang war ich sehr zurückhaltend, aber das wurde dann mit der Zeit besser, dass ich mich öffnen konnte, nachdem ich ein gutes Gefühl bei meiner Therapeutin hatte. Was mir auch geholfen hatte, Dinge anzusprechen, die mir schwer fielten, dass ich mir vor jeder Therapiestunde Notizen machte, da fiel es mir leichter zu reden. Ich wollte unbedingt jede Therapiestunde nutzen. Und heute kann ich problemlos über alles reden, was mich bedrückt.

Alles Gute

Zitat von pumuckl:
Bei uns kann man 18 Monate Krankengeld bekommen


Als ich vor 3 Jahren zu dem Thema recherchiert habe, bin ich auf die Information gestoßen, dass das mit den 18 Monaten nur dann der Fall ist, wenn nach 12 Monaten ein Gutachten von einem Arzt (ich glaube sogar Chefarzt) vorgelegt wird, in dem zugesichert wird, dass der Patient nach 18 Monaten mit 100%iger Sicherheit wieder arbeitsafähig sein wird.

Das habe ich noch nie gehört. Wie soll denn jemand das mit 100%iger Sicherheit sagen können. Eine Krankheit kann sich ja auch verschlimmern. Ich weiß nur, dass man 78 Wochen Krankengeld beziehen kann.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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