Hallo,
nachdem ich den größeren Teil dieses Threads gelesen habe, habe ich das Bedürfnis, mich hier zu Wort zu melden.
Die Verzweiflung, mit der mancher hier lebt, drückt sich bei einigen in einer immer länger werdenden Liste an Arztbesuchen und Untersuchungen aus, von manchen hatte ich davor noch nie etwas gehört. Was alle gemeinsam haben ist, dass die Ärzte jedem beste Gesundheit bescheinigen. Als wäre das nicht akzeptabel, werden einfach neue, immer vager werdende Vermutungen körperlicher Art aufgestellt. Idealerweise finde ich eine Krankheit, einen Mangel o.ä. über den wenig bekannt ist und ich klammere mich fortan daran fest. Das erinnert mich an die Geschichte mit dem Mann, der im Licht einer Straßenlaterne seinen Schlüssel sucht. Auf die Frage, wo er ihn denn verloren habe, sagt er: Dort drüben!. Warum er dann unter der Straßenlaterne suche? Na, hier ist das Licht einfach besser!
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass viele hier das Selbstbild einer funktionellen Maschine haben, an der nur die richtigen Knöpfe gedrückt oder Schrauben gedreht werden müssten. Das mag auf all die technischen Dinge in unserer Welt zutreffen, aber wie funktioniert der Mensch? Könnte die Ursache weniger in einem technischen Defekt des Bioroboters liegen als in einem seelischen Ungleichgewicht? Die für mich beeindruckend akribische, medizinische Fehlersuche scheint hier bei wenigen von großem Erfolg gekrönt. Wäre da nicht zumindest der Versuch lohnenswert, hier nachzusehen?
Zumindest dieses Ungleichgewicht fiel mir stark auf: Der allergrößte Teil allen Austausches hier dreht sich um Werte, Zahlen, Untersuchungen und Vermutungen, die aufgestellt und wieder verworfen werden. Das sei jedem gegönnt.
Doch liegt es nicht nahe, den Fokus auf etwas anderes zu richten, wenn man wieder und wieder gegen eine Mauer läuft? Vielleicht gibt es einen Weg außen herum?
Was, wenn ich diese Beklemmung nicht mehr externalisiere, auf etwas anderes (mein blöder Körper...) schiebe und den Weg nach innen antrete? Sind alle meine Gedanken wirklich wahr? Kommt meine zunehmende Verwirrung womöglich daher, dass ich der Stimme in meinem Kopf alles abnehme? Und trägt mein Lebensstil zu meiner seelischen Gesundheit bei oder zu meiner Verwirrung?
Nur der Vorschlag, abseits der körperlichen und geistigen Seite einmal nach der seelischen Dimension dieser Beklemmung zu fragen.
Buchvorschlag: Byron Katie - Lieben was ist
Alles Gute!
02.08.2021 10:56 •
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