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Guten Abend miteinander

Dies ist mein erster Beitag in diesem Forum, ich lese jedoch immer wieder mit

Zu meinem Thema;
Ich habe riesen Angst verrückt zu werden und mein Leben und meine Beziehung gegen die Wand zu fahren.


Kurzer Rückblick:
Vor guten zwei Monaten habe ich in einer Supervision im Rahmen von meinem Studium als angehender *******, meine erste Panikatacke nach über 10 Jahren bekommen.
In dem Gespräch ging es um meine Unzufriedenheit in meiner Praxiseinrichtung und die Professorin hat mir jede Menge Aufgaben an die Hand gegeben,die ich im Betrieb einfordern solle.
Mir wurde plötzlich eng in der Brust , heiß und die Luft war weg. Ich musste unwillkürlich aufstehen und bin mit der ausrede mir sei schwindelig aus der Situation geflüchtet.

Mir gingen Gedanken der Überforderung und von sozialen Ängsten durch den Kopf als es zur Panikatacke kam.
( Das Gefühl der Überforderung kenne ich noch vom letzten Jahr, als ich meine Mutter ein Jahr als Pflegender Angehöriger begleitet habe, bis sie qualvoll starb).

Die Panikatacke hatte nur eine kurze Dauer, dafür folge die nächste Atacke am folgetag auf der Arbeit beim Gespräch mit meinem Fortgesetzten.
Die Symptome waren gleich, jedoch hielten sie länger an.
Auch dieses mal hatte ich Gedanken, der Überforderung und das Gefühl nicht gut genug zu sein für die Arbeit.

Seit dem habe ich tägliche Panikatacken und Ängste . Meist in sozialen Situationnen in denen ich funktionieren (muss) , oder in Momenten wo ich mich eigentlich entspannen müsste ( Mass. , Frisör usw ).

Was mich jedoch am meisten belastet ist die stetige Angst verrückt zu werden:

Manchmal ist es einfach eine kontinuierliche Sorge, dass mit mir was nicht stimmt und ich verrückt werde. Das passiert insbesondere wenn es mir Körperlich nicht gut geht. Es ist ein Gefühl der Angst , unangenehme körperliche Symptome, zukunftsängste usw.

Es kommt aber auch vor, daß ich zu Beispiel ein rauschen von draußen höre bei gekippt Fenster ( wie ein Staubsauger ). Und ich mich frage ob es da ist oder ob ich spinne. Dann höre ich einen Tinnitus und das rauschen und Zweifel an meinem Verstand.

Heute habe ich im linken Auge einen Schatten gesehen, der sich im symmetrischen Rhythmus zu mir bewegt hat. Als ich hin gesehen habe war da nix, außer die nächste Panikatackeund und die Sorge das ich verrückt werde. Es hätte bei dem Einfallwinkel der Lampe auch keinen Schatten an der Stelle von mir geben sollen denke ich. .

Sind das noch Symptome einer Panikatacke? Oder werde ich verrückt ?

21.12.2023 22:05 • 23.12.2023 #1


10 Antworten ↓


Ich glaube, du überforderst dich schon bei einer Aufgabe, die du noch nicht erfüllt hast, weil du sie im negativen sinne schon nicht erfüllen kannst. Du verfällst in Stress, weil es dir nicht schnell genug geht.

A


Habe ich eine Angststörung oder bin ich verrückt?

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Zitat von Davidch:
Was mich jedoch am meisten belastet ist die stetige Angst verrückt zu werden:

An dem Punkt kann ich dich schon mal beruhigen. Was dir jeder Psychiater/Therapeut bestätigen wird, ist die Tatsache, dass solange man sich selber noch fragen kann, ob man ver-rückt ist oder vielleicht sogar eine Psychose hat, man garantiert nicht ver-rückt oder psychotisch ist. Diejenigen die es tatsächlich sind, hinterfragen diesen Zustand nämlich nicht, für die es ihre Normalität.

Diesen kleinen auditiven und visuellen Halluzinationen, die du beschreibst, würde ich nicht soviel Bedeutung beimessen. Der Verstand versucht immer Lücken in Sinneseindrücken zu füllen, wenn sie im Fokus sind. Setzt man eine Person permantem Rauschen aus, wird sie irgendwann Muster und Geräusche darin erkennen, die in Wirklichkeit nicht da sind. Nicht umsonst wird/wurde dies als Foltermethode eingesetzt, um Menschen in den Wahnsinn zu treiben.

Wenn du zur Zeit sehr gestresst bist aufgrund deine Ängste, reagierst du natürlich auch sensibler auf alles, was dir vielleicht ungewöhnlich erscheint, wobei jemand der diese Ängste nicht hat, sowas automatisch herausfiltert und nicht weiter beachtet.

Herzlichen Dank für die Antworten.

Das hat mich in meiner Panikatacke schon sehr beruhigt. Dankeschön!

Ich frage mich täglich ob ich noch normal bin, was in meinem Falle halt ne Angststörung beinhaltet. Die Panik ist ja ganz gut behandelbar mit Zeit und Durchhaltevermögen wird das wieder.

Vor schwereren Erkrankungen wie Psychosen und schitzophrenie hätte ich super Angst was mich wohl so sensibel gegenüber jeglichen vermeintlichen Symptomen ( habe sie dummerweise gegoogelt) macht .

Schön das es dieses Forum und Helfer gibt

Danke !

Zitat von Davidch:
Ich frage mich täglich ob ich noch normal bin,

Was genau lässt Dich denn daran zweifeln und wie könnte man Dir die Angst nehmen?

Viele von uns waren an diesem Punkt und dachten, wir werden davon oder sind verrückt. Alles gehört dazu, von den Gedanken bis hin zu den Symptomen. Wahrnehmungsstörung wie z.B. den Schatten oder den Focus auf andere Dinge wie das Rauschen, ist auch alles ganz normal in diesem Zustand. Der Kopf ist sehr mächtig.

Je mehr Wissen Du Dir aneignest (ich rede nicht von Dr. Google nach Symptomen fragen, sondern über deine Psyche selbst, deine Ängste, was Dir hilft usw.), desto mehr wirst Du auch hinter den Symptomen und hinter die Fassade blicken und herausfinden, wie Du damit umgehen kannst.

Die Dinge, die du siehst oder hörst - wie du im Eingangsthread beschrieben hast - sind normal. Das liegt am vegetativen Nervensystem, dass viel schneller reagiert oder überreizt ist. Du bist in einer Hab-acht-Stellung und nimmst Vieles wahr. Das hat mit Verrückwerden nichts zu tun.

Hallo Davidch,

zunächst einmal. Du bist nicht verrückt und Du wirst auch nicht verrückt werden.

Deiner Beschreibung nach, solltest Du an einer heftigen Angststörung leiden.

Zitat von Davidch:
Mir gingen Gedanken der Überforderung und von sozialen Ängsten durch den Kopf als es zur Panikatacke kam.

Kann es sein, dass Du an starken sozialen (zwischenmenschlichen) Ängsten leidest?
Um so etwas aufzulösen solltest Du möglicht oft Dein bewusstes Denken aktivieren. Das Bewusstsein ist in der Lage,
Lösungen zu finden, die Du bisher nicht findest.
Alles was Du in Deinem Text hier schreibst liest sich so, als wenn Du fast nur mit Deinem
Unterbewusstsein denkst. Unterbewusste Gedanken können aber keine Probleme lösen.
Und beim unterbewussten Denken fließen jeden Menge Ängste in Deinen Gedanken mit heraus.

Ich füge Dir hier mal einen Link zu einem meiner Beiträge ein.

Bestimmt kann Dir das ein wenig helfen, eine etwas andere Sichtweise zu unserem Denken zu bekommen.
Falls Du mehr darüber wissen möchtest, frage mich bitte.

agoraphobie-panikattacken-f4/gedankenkarussell-stoppen-tipps-wie-man-es-schafft-t123286.html#p3090546

Viele Grüße

Bernhard

@Lingu

Hi

danke für die Zahlreichen Antworten. Das tut mir sehr gut!
Mir tut es auch sehr gut darüber zu Reden. Danke!

Mich belastet einerseits der häufige Fokus auf Anzeichen, dass mit mir etwas nicht stimmt (das ich verrückt bin).
Ich wache zum Beispiel heute Morgen auf und denke alles ist gut, mein Schlaf war dank einer halben Tavor tief, ich fühle mich etwas erholt und mir geht es im ersten Moment gut.
Dann kommen die Gedanken an die letzte Panikatacke, die Schatten im Sichtfeld von gestern und schon verkrampfe ich innerlich und äußerlich. Ich sehe fortan immer wieder irgend welchen marginalen Seehstörunge bzw. einen Schatten im gleichen Bereich wie gestern. Bzw ich denke dort einen Schatten zu sehen. (Es ist ja keiner da ) Es ist wie ein Schleier oder mein eigener Schatten der sich simultan zu mir bewegt. Oder ist es einfach mein Hirn was dort etwas hin projiziert was nicht da ist?
Dann kommen all mögliche Gedanken: löst sich meine Netzhaut ab? Bin ich verrückt? Habe ich Nervenschäden? Gestern war ich bei einer Naturheilpraktikerin die mir eine Infusion mit einem VItamin B komplex gegeben hat. Können das Nebenwirkungen sein? Schaffe ich meine Arbeit heute? Geht das jetzt für immer so ? Wird es schlimmer? Muss ich heute vor der Arbeit eine Tavor nehmen um es zu überstehen? Joa also voll im Teufelskreislauf der Angst gefangen.

Andererseits ist da dieses oft schreckliche Körpergefühl was mich teilweise viele Stunden begleitet. Es ist eine extreme Anspannung, große Angst, die physischen- und seelischen Beklemmungen, fast so als würde ich kurz vor einer Panikatacke stehen aber sie kommt nicht. Stattdessen bin ich in einem Sorgenkreislauf um mein Leben, meine Beziehung und meine Gesundheit und ob mein leben jetzt Kaputt ist gefangen.

Was mir helfen würde wäre beispielhaft ein Arzt, der sich Zeit nimmt für mich und mir ehrlich sagt das es eben nur eine Angststörung ist. Deshalb bin ich ja froh, dass hier Zuspruch von betroffenen kommt, die sowas eben auch einschätzen können aufgrund eigener Erfahrungen.

Ich habe eine Verhaltenstherapie begonnen, jedoch hatte ich erst zwei Sitzungen und jetzt sind Feiertage und Urlaub, Deshalb nochmals danke für den Zuspruch !

Hallo Davidch,
freut mich zu hören das es Dir gut tut!
Zitat von Davidch:
Andererseits ist da dieses oft schreckliche Körpergefühl was mich teilweise viele Stunden begleitet. Es ist eine extreme Anspannung, große Angst, die physischen- und seelischen Beklemmungen, fast so als würde ich kurz vor einer Panikatacke stehen aber sie kommt nicht.

Ohja, das kenne ich gut! Nach meiner Panik Attake hatte ich auch anhaltende Angstzustände und diesen Teufelskreis aus Gedanken. Allerdings hatte ich dies durchgehend für Wochen, Monate?, ohne mal 5min. Pause. Nach einem halben Jahr ca. dann nur noch immer mal wieder über den Tag verteilt. Jetzt, gehts schon seit einiger Zeit komplett ohne Ängste.
Zitat von Davidch:
Dann kommen die Gedanken an die letzte Panikatacke, die Schatten im Sichtfeld von gestern und schon verkrampfe ich innerlich und äußerlich.

Ich kann mich auch noch gut an meine Gedanken erinnern und das unangenehme Gefühl dabei. Wenn es dann mal doch gut ging, diese ständige Kontrolle ob noch was da ist, wenn man nichts mehr merkt.. und schwupps.. ist es wieder da gewesen..

Ging mir mit den Angstzuständen und mit Ticks/Verhaltensstörungen. Immer wenn es mir recht gut ging und ich wieder dran gedacht habe, kam es. Oder gern auch mal was anderes, in Form von Symptomen. (Augenzucken, salzigen Mund, Schluckbeschwerden..) Immer oben drauf, Hauptsache der Kopf hat was gefunden...

Bis, ich das abgestellt habe.
Wie? Weiß ich ehrlich gesagt auch nicht ganz genau, wo es klick gemacht hat. Aber es klappt, man muss nur lange suchen.

Wie gesagt, ich habe mich bestimmt ein halbes Jahr mit meiner Psyche beschäftigt. Da ich auch nichts anderes am Tag mache, hatte ich genug Zeit zu Forschen, zu Suchen und zu Graben. Videos, Beiträge, MP3's, habe ein Workbook von einer Körper- und Trauma orientierte Psychologin ab arbeitet. Ich konnte mich eh nicht mehr ablenken, ich konnte nicht einmal mit jemanden ein Gespräch führen, so weg war ich mit den Gedanken. Also saß ich nur da und habe mich, mit MIR beschäftigt. Ich wusste bis dahin nicht einmal, wie schlimm es eigentlich ist.

Dann hab ich eigentlich fast alles gemacht, was helfen kann. Von Mediation, Entspannungsreisen, Übungen/Sport, Ernährungsumstellung, hab sogar mein Alltag umgestellt und Neues ausprobiert. Ich hab meine Motivation und mein Selbstwertgefühl gepuscht, daran arbeite ich immer noch sehr stark. Eigentlich alles, was helfen könnte und mir gut tut!

Irgendwann habe ich dazwischen auch MEINS gefunden. Wie ich damit besser klar komme. Also sind meine Ängste zurück gegangen, meine Soziale Phobie viel besser und so schlecht, denke ich auch nicht mehr von mir.
Natürlich weiß ich, es kann jederzeit zurück kommen. Ehrlich gesagt, soll es doch! Es ist nun ein Teil von mir und ich hab keine Angst mehr davor! Außerdem, ich pack auch das dann wieder! ...Ich bin auch nicht bei der ersten Panik Attake gestorben, auch wenn ich mich so gefühlt habe. Also werd ich sicherlich nicht bei der Nächsten sterben.

Ich hab es übrigens mit einreden bis hier hin geschafft. Es ist mein Kopf, meine Gedanken und nur ICH werd Ihn steuern!
(Rückfälle nicht ausgeschlossen)

Wünsche noch allen einen schönen Abend viel Kraft!

Hmm man sagt ja eine Panikatacke will einem etwas sagen. So in etwas, als ob man einfach zu lange nicht auf sein Bauch und Herz gehört hat und der Körper signalisiert einem , joa mach weiter so aber dann mit Panik oder ändere was...

Es soll sogar ein liebesdienst des Unterbewusstseins sein sagt man.
Wenn man sich deine Entwicklung anschaut @Lingu , dann geht die gleichung wohl auf.
Freut mich sehr das du es Geschafft hast und ich glaube es ist da ähnlich wie bei sport.
Man muss weiter trainieren um die Kraft zu erhalten also dran bleiben !
Du kannst sehr stolz auf dich sein


Ich bekomme das auch wieder hin und versuche auch in die Tiefe zu Blicken. Wer bin und wer könnte ich sein? Was limitiert mich und wie steife ich meine Ketten ab ?
Meine Panikatacken wollen mir auch etwas sagen, denke das ist bei allen so.

Danke euch allen und schöne Feiertage

Liebe geht raus !

Zitat von Davidch:
Hmm man sagt ja eine Panikatacke will einem etwas sagen. So in etwas, als ob man einfach zu lange nicht auf sein Bauch und Herz gehört hat und der Körper signalisiert einem , joa mach weiter so aber dann mit Panik oder ändere was...

Es soll sogar ein liebesdienst des Unterbewusstseins sein sagt man.

Das kann man sicher so sehen, dass eine Panikattacke ein Signal ist, etwas an seiner
Art und Weise zu Denken, verbessern zu sollen.
Allerdings würde ich dies wohl kaum als einen Liebesdienst unseres Unterbewusstseins bezeichnen.
Schließlich stehen viele Betroffene ihren Panikattacken manchmal über Jahrzehnte völlig
hilflos gegenüber.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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