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@Träumerin33 gerne.

@KampfderAngst ich kenne das alles außer die Depression; die hab ich denke ich nicht. Fühl dich mal lieb gedrückt :…

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Grosse Angst vor Urlaub nächste Woche

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@silberauge ja nehme ich und nicht wenig.
Escitalopram 12,5mg (will auf 15 erhöhen)
Opipramol 50mg
Quetiapin 150mg

Uns du?

Ich nehme nur Opipramol 50mg. Gegen Angst und Anspannung hilft es gut, gegen schlechte Stimmung weniger.

Zitat von KampfderAngst:
meine vertraute Umgebung zu verlassen, fällt mir sehr schwer.


Das kann ich verstehen. Alle Menschen suchen Sicherheit. Und die finden wir in unserer vertrauten
Umgebung, also zuhause.
Unser Kopf braucht Sicherheit. Aber unser Kopf benötigt auch Abwechsung und auch mal neue
Eindrücke, damit man nicht krank und depressiv wird.

Somit kann Dein Urlaub eine gute Entspannungsübung sein. Für einige Tage kannst Du mal Deine
vertrauten Denkstraßen verlassen. Angst brauchst Du nicht zu haben, weil Du ja nach wenigen Tagen
wieder in Dein Nest zurückkommst. Wir Menschen benötigen unterschiedlich viel Nestwärme.

Zitat von KampfderAngst:
Ich habe Angst, dass mir alles zuviel wird. Bekomme zu Hause meinen Tag gerade so hin.

Im Urlaub brauchst Du eigentlich kaum etwas zu regeln. Lass es einfach auf Dich wirken.
Essen und trinken bekommst Du hingestellt. Und wenn etwas zu entscheiden ist, dann
lass die anderen entscheiden, wenn Du nicht entscheiden willst.

Zitat von KampfderAngst:
Alles macht mir gerade Angst...

Ihr bezahlt doch viel Geld dafür, dass Du mal Dein Nest verlassen kannst und trotzdem sicher bist
und einen Service genießen kannst. Lass Dich mal bedienen, lass andere arbeiten, eventuell für Deine Entspannung.

Vielen Dank für eure Unterstützung!
Wir haben den Urlaub storniert - mir geht es viel besser jetzt.
Werden es nachholen, wenn es mir besser geht.

Vielleicht ist es nicht der richtige Weg, aber ich sehe mich zur Zeit nicht in der Lage, das zu packen.

@KampfderAngst wenn es dir damit besser geht ist es das richtige … ist zwar nicht schön aber Hauptsache es geht dir gut

@Träumerin33 danke! Mir geht's besser jetzt.

Zitat von KampfderAngst:
Wir haben den Urlaub storniert - mir geht es viel besser jetzt.

Habe ich auch gemacht.
Eigentlich wollten wir im Februar zu 12. für 4 Tage an die Ostsee. Mit 10 Freunden von meinem Partner.
Habe mich schon unwohl gefühlt, als das beschlossen wurde, ich fahre nämlich nie in den Urlaub und übernachte auch nicht woanders. Was mich da geritten hat, weiß ich bis jetzt nicht. Habe aber auch abgesagt. Sie fahren jetzt halt zu 11. Ich mag das nicht und brauche das auch nicht, schon als Kind wollte ich nie in den Urlaub. Mag sein, dass das Vermeidungsverhalten ist. Aber ich muss auch nicht jedes Vermeidungsverhalten ändern, wenn ich sowieso keinen Spaß dran hätte.
Bei dir ist es ja noch mal anders, weil du ja sagtest, du hattest früher dich immer drauf gefreut.

Ich sehe es so, dass ich gut für mich gesorgt habe, indem ich abgesagt habe.
Wir werden mit Sicherheit wieder verreisen, wenn es mir besser geht.

Zitat von Träumerin33:
Wenn es dir damit besser geht ist es das richtige



Falls jemand liest, der auch vor so einer Entscheidung steht oder auch für deinen nächsten Urlaub @KampfderAngst :

Auf - oder kurz vor - dem Höhepunkt meiner Angsterkrankung sind wir auch zusammen mit Freunden 3 Wochen in den Urlaub gefahren. Ich wusste damals noch nicht, dass das Panikattacken sind unter denen ich leide.
Der Urlaub war dann auch die Hölle: Derealisation (in einer anderen Umgebung noch schlimmer als daheim), Panikattacken und keine Ahnung, was eigentlich mit mir los ist.
Zurück konnte ich auch nicht mehr selbst fahren, nach dem Urlaub kam dann auch ganz schnell der endgültige Zusammenbruch mit (endlich) Diagnose und Therapie.

Was sehr schlimm war: wir fahren fast jedes Jahr in den gleichen Ort nach Dänemark ganz im Norden von Jütland an die Nordsee. Schon seit meiner Kindheit bin ich regelmässig dort und ich liebe die Gegend.

Dieser eine Urlaub hat das alles erstmal völlig zerstört. Ich hatte fürchterliche Angst auch nur daran zu denken, die Erinnerung an den Urlaub war wie aus einem Alptraum.

Zwei Jahre danach - nach Krankenhaus, Tagesklinik und noch während der Verhaltenstherapie - haben wir es dann wieder gewagt: zwei Wochen Jütland im Sommer aber ganz alleine - also nur ich und meine Freundin.
Was habe ich Angst gehabt und nicht nur Angst, sondern ein ganz unangenehmes alptraumhaftes Gefühl wenn ich daran gedacht habe wieder dorthin zu kommen.

Aber die Angst war unbegründet: es war ein sehr schöner Urlaub, auch wenn hier und da ein komisches Gefühl hochkam. Was mir sehr geholfen hat war, dass ich mir möglichst viele vertraute Sachen mitgenommen habe: Bücher, die ich gerne lese und mit denen ich positives verbinde, jede Menge Serien und Filme, bestimmte Utensilien wie Lieblingstasse usw.
Bei den Büchern war es dann auch so, dass es schon gereicht hat die in einer Reihe aufzustellen - ich musste die gar nicht alle lesen.

Dann natürlich meine Medikamente, auch für den Notfall, und Notizen / Unterlagen aus der Therapie.

Aber was ganz wichtig für mich war: ich habe mir vorab schon für die Zeit kurz nach dem Urlaub ein paar schöne Sachen vorgenommen und geplant: ein Besuch bei Herbert Knebel , ein Treffen mit Freunden und ein Konzert.

Ich weiss gar nicht, wie ich das beschreiben soll, aber das hat mir einen unheimlichen Halt gegeben und mich auch sehr ruhig und gelassen werden lassen, weil mir ich dadurch eine positive Verbindung zu der Zeit nach dem - potentiell schrecklichen - Urlaub geschaffen habe.

Und das, obwohl Herbert Knebel und Konzert ohne den Urlaub schon eine Herausforderung gewesen wären.

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Dr. Christina Wiesemann
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