Zitat von Träumerin33: Wenn es dir damit besser geht ist es das richtige
Falls jemand liest, der auch vor so einer Entscheidung steht oder auch für deinen nächsten Urlaub @KampfderAngst :
Auf - oder kurz vor - dem Höhepunkt meiner Angsterkrankung sind wir auch zusammen mit Freunden 3 Wochen in den Urlaub gefahren. Ich wusste damals noch nicht, dass das Panikattacken sind unter denen ich leide.
Der Urlaub war dann auch die Hölle: Derealisation (in einer anderen Umgebung noch schlimmer als daheim), Panikattacken und keine Ahnung, was eigentlich mit mir los ist.
Zurück konnte ich auch nicht mehr selbst fahren, nach dem Urlaub kam dann auch ganz schnell der endgültige Zusammenbruch mit (endlich) Diagnose und Therapie.
Was sehr schlimm war: wir fahren fast jedes Jahr in den gleichen Ort nach Dänemark ganz im Norden von Jütland an die Nordsee. Schon seit meiner Kindheit bin ich regelmässig dort und ich liebe die Gegend.
Dieser eine Urlaub hat das alles erstmal völlig zerstört. Ich hatte fürchterliche Angst auch nur daran zu denken, die Erinnerung an den Urlaub war wie aus einem Alptraum.
Zwei Jahre danach - nach Krankenhaus, Tagesklinik und noch während der Verhaltenstherapie - haben wir es dann wieder gewagt: zwei Wochen Jütland im Sommer aber ganz alleine - also nur ich und meine Freundin.
Was habe ich Angst gehabt und nicht nur Angst, sondern ein ganz unangenehmes alptraumhaftes Gefühl wenn ich daran gedacht habe wieder dorthin zu kommen.
Aber die Angst war unbegründet: es war ein sehr schöner Urlaub, auch wenn hier und da ein komisches Gefühl hochkam. Was mir sehr geholfen hat war, dass ich mir möglichst viele vertraute Sachen mitgenommen habe: Bücher, die ich gerne lese und mit denen ich positives verbinde, jede Menge Serien und Filme, bestimmte Utensilien wie Lieblingstasse usw.
Bei den Büchern war es dann auch so, dass es schon gereicht hat die in einer Reihe aufzustellen - ich musste die gar nicht alle lesen.
Dann natürlich meine Medikamente, auch für den Notfall, und Notizen / Unterlagen aus der Therapie.
Aber was ganz wichtig für mich war: ich habe mir vorab schon für die Zeit kurz nach dem Urlaub ein paar schöne Sachen vorgenommen und geplant: ein Besuch bei Herbert Knebel , ein Treffen mit Freunden und ein Konzert.
Ich weiss gar nicht, wie ich das beschreiben soll, aber das hat mir einen unheimlichen Halt gegeben und mich auch sehr ruhig und gelassen werden lassen, weil mir ich dadurch eine positive Verbindung zu der Zeit
nach dem - potentiell schrecklichen - Urlaub geschaffen habe.
Und das, obwohl Herbert Knebel und Konzert ohne den Urlaub schon eine Herausforderung gewesen wären.