Zitat von this_is_me: Guten Morgen,
ich befinde mich momentan in einer schwierigen Situation. Ich habe einen neuen Job und bin da total überfordert. Was denk ich, anfangs normal ist, da ich auch überhaupt nicht aus der Branche bin. Meine Therapeutin meinte, dass ich nur das negative sehe und die positiven Dinge bei mir, gar kein Wert haben. Immer überwiegt das negative. Die Therapeutin hat recht, das ist wirklich so. Ich versuche wirklich eine andere Denkweise und eine andere Perspektive zu bekommen. Das Problem ist aber, dass ich mir nicht glaube. Das fühlt sich extrem so an, als würde ich mich selbst belügen. Genauso, wenn ich Meditationen anhöre mir Affirmationen. Das bringt alles nichts. Ich versuche ja schon neutral zu bleiben und mich mit den positiven Gedanken nicht zu weit aus den Fenster zu lehnen. Ich sage mir zum Beispiel nicht: ich bin selbstbewusst, denn dass bis ich nickt und egal wie oft und wie lange ich mir das sage, es fühlt sich immer fremd an. Oder: ich akzeptiere meine Angst. Nein! Stimmt nicht. Auch wenn das vielleicht die beste Lösung ist. Mir bringt es aber leider nichts und versuche mir zu sagen, dass ich VERSUCHE die Angst zu akzeptieren. Mir geht es leider in vielen Dingen so. Ich kann keine Meditation mehr anhören zum entspannen, da sie mich aggressiv machen und wütend. Und wenn ich wirklich versuche etwas positives zu sehen; es hält nicht lange an. Immer passiert irgendwas negatives, dass das gute vernichtet. Ein Beispiel: Donnerstag die Prüfung für meine neue Arbeit bestanden. Zehn min später gehe ich am Briefkasten und da lag die Kündigung für mein Nebenjob drin. Panikattacken ohne Ende gehabt und das während ich am arbeiten war. Ich musste 5 min später Feierabend machen und hatte dann nur 20 min Zeit zu meinem Termin zur Therapeutin zu kommen. Ich hatte keine Zeit mich zu duschen oder umzuziehen. Im Auto ständig Panik gehabt, dort auf die Minute angekommen und bin zusammen gebrochen. Seit ein paar Tagen fühle ich meine Füße und Beine so komisch. Als wären sie voll weich und kraftlos und ich kein Gefühl mehr dafür hätte. Ich weis nicht ob das psychisch bedingt ist oder es vom neuen Job kommt, da es ein Bürojob ist und ich nur sitze und vorher komplett das Gegenteil gemacht habe mit rum rennen .
Vielleicht hat der ein oder andere, ein paar Ratschläge für mich. Ich mag dieses Gefühl, dass ich mich selbst belüge einfach nicht mehr.
@this_is_me
Gudden Morsche
Also, ich sage es einmal so:
Man muss schon den Mittelweg finden und auch realistisch bleiben.
Ich selbst bin zwar auch Betroffener, aber eben nicht ganz dumm. Dritte, Therapeuten und Co. sagen zumeist immer, dass alles so toll ist, man umdenken müsse, immer alles positiv sehen muss, keine negativen Gedanken haben soll usw. Aber, das ist ganz großer Mist!
Denn, es ist etwas komplexer, als einfach nur pauschal mit Floskeln herumzufeuern.
Freilich wird man durch ein schlechtes Mindset stets runtergezogen. Zudem kann sich das Negative auch auf andere übertragen und irgendwann verinnerlicht man dies bzw. sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Da hilft es schon und es ist auch richtig, wenn man positiv denkt und handelt bzw. es versucht.
Allerdings muss man immer logisch agieren, messerscharf nachdenken und rational bleiben.
Das heißt, dass man neutral den IST-Zustand und die Gefühle bennenen darf, auch wenn diese negativ sind. Wenn man etwas feststellt und dies eben eine Tatsache ist, dann ist dies eine Momentaufnahme und als neutral zu bewerten. Wenn man sich dann belügt oder sich mantraartig stets etwas einredet, was nicht so ist, ist falsch und bringt obendrein gar nichts!
Mir sagen z.B. Dritte, die obendrein nicht betroffen sind, keine Ahnung haben und in einer ganz anderen Situation sind stets, dass alles nicht so schlimm ist, es schon werden wird und man alles positiv sehen muss. Ich bin Logiker und gehe Dinge stets neutral und wissbegierig an. Wissenschaftlich prüfe ich dann die Ergebnisse und evaluiere stets. Eben den vergangenen Zustand und dann eben den IST- und Sollwert. Man kann sich noch so viel einreden, aber wenn nach x Tagen, Wochen, Monaten oder gar Jahren sich nichts geändert hat, dann ändert auch weiterhin daran nichts, wenn man sich selbst belügt, alles herunterspielt und sich diverse Dinge einredet.
Ich bin z.B. Single und suche jeden Tag eine Freundin/Frau. Da ich Angst habe, schüchtern und unsicher bin, ist auch meine Aufgabe, jeden Tag Frauen anzusprechen. Also üben und Smalltalk zu halten. Man kann ja das Üben dann mit der Partnersuche verbinden. Und, dies übe ich seit Dekaden und es hat sich nichts relevantes geändert. Klar ist es heute besser als vor x Dekaden, aber eben nur 1-5%. Wissenschaftlich sollte dies nach x Monaten oder Jahren schon wesentlich besser sein, ist es aber nicht. Nun acker ich mir einen Wolf ab, nehme alles an, bemühe mich und befolge auch Tipps von A-Z, nehme mir auch Zeit (diverse DInge benötigen einfach Wochen, Monate oder gar Jahre!). Ich setze mich auch nicht unter Druck, aber als Logiker prüfe ich eben stets, ob alles fruchtet. Dann kommen immer Dritte und meinen floskelhaft, dass es nicht so schlimm sei und man schon irgendwann Die Richtige findet. Immer positiv sein usw. So ein Geschwurbel geht mir auf den Zeiger!
Man kann sich viele Dinge einreden, aber dadurch wird sich die Masse nicht verändern oder man wird durch das Einreden plötzlich anziehend oder reich. Und genau da liegt das Problem!
Man sollte immer realistisch bleiben. Man sollte realistisch hoffen, auch einmal Gutes annehmen und erkennen lernen, positiv im Rahmen x denken. Eine positive Grundstimmung wirkt sich körperlich und psychisch aus. Zudem bekommen das Dritte mit und viele Dinge sieht man dann evtl. anders/leichter. Man darf nur nicht naiv denken und dann alles herunterspielen und vor lauter Floskelhaftigkeit irrational werden.
Das Gleiche wäre nämlich, wenn man einem Lotto-Spieler (6 aus 49) stets sagt, dass er positiv denken muss und er schon bald gewinnen wird. Das ist psychologisch, soziologisch und logisch wissenschaftlich Unsinn.
Man kann sich mathematisch die Wahrscheinlichkeiten für einen Gewinn ausrechnen. Insofern sind die Gewinnchancen (1:139 Millionen) relativ niedrig, sodass es Usus und irrational ist, einer Person Positives zu vermitteln und naiv stets vorzugaukeln, dass Person x das schon schaffen wird. Da muss man realistisch sein und dies auch erkennen, annehmen, akzeptieren. Bei allen anderen Themen ist es 1:1 das Gleiche!
Wenn bestimmte Faktoren (Umwelt, Umfeld, Medien, Gesellschaft, Firmen, Politik, Macht, Lobbyismus, Intelligenz, Bildung, Genetik, Anstand usw.) vorhanden sind und man auf Dritte bzw. Höhere Gewalt keinen Einfluss hat, dann kann man sich noch 10000x einreden, dass doch alles so toll, schön, wunderbar und positiv ist; es ändert gar nichts und beeinflussen kann man dies dann durch das EINREDEN auch nicht.
Ab Punkt x hätte es dann nämlich etwas Naives!
Natürlich ist das bei Dir psychisch. KLar, der neue Job, die ganzen Situationen/Probleme, Überforderung usw.
Und zwecks Negatives sehen. Wenn eben NEGATIVES am Tag x passiert, dann ist es eben so. Das heißt nicht, dass man nur NEGATIVES erkennt. Das muss auch der Therapeut neutral erkennen. Ich bin zwar auch Betroffener und bin im tiefen Loch, dennoch bin ich ja nicht dumm und erkenne, ob ein Tag gut oder schlecht war. Wenn ich z.B. heute in einen Hundehaufen gelaufen bin, dann ist das NEGATIV und eine Tatsache. Habe ich am Tag x nichts erlebt bzw. war zu Hause, dann gab es da kein positives Erlebnis. Also kann man da auch nichts Positives berichten. Man sollte eben immer alles neutral betrachten. Manchmal gibt es mehr Negatives, ab und zu eben Positives oder ausgeglichen. Nur weil man etwas neutral feststellt, ist nicht automatisch die Tendenz negativ konnotiert. Das verstehen einige Menschen nicht und wollen dies anderen Menschen andichten.
Ich hatte neulich auch einen beschissenen Tag, da ist am Tag alles schief gelaufen. Ja, da war alles NEGATIV und das ist ein neutraler Fakt.
Na, wenn Du das Gefühl, Dich selbst zu belügen, nicht magst, dann beende es, höre auf damit und bleibe rational logisch neutral.