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Guten Morgen!!

Ich schaffe es heute zum wiederholten Male nicht morgens aufzustehen und in die Schule zu gehen. Jetzt fühl ich mich grausam und denke ich bin ein totaler Versager. Sollte ich nicht besser stolz sein, dass ich es die anderen Tage schaffe? Heute müsste ich ein Referat halten und habe unheimliche Angst davor, jetzt bin ich einfach weggelaufen. Ich weiß net, was ich jetzt von mir halten soll.
Mir gehts echt eklig grad....

20.11.2008 07:39 • 20.11.2008 #1


9 Antworten ↓


Hallo,

ich kenn das von mir, wenn ich gekniffen habe, mach ich mich selber runter. Aber das bringt das? Ergebnis ist du fühlst dich noch schlechter.
Hör auf dir vorwürfe zu machen. Dir gehts nicht gut also konntest du nicht gehen, punkt.
...und ja du sollst auf die male Stolz sein die du es raus schaffst. Wichtig ist aber das du dich Belohnst, wenn du was schaffst. Kauf dir was schönes, iss dein Lieblingsessen, überleg dir was. Ich mache es so ich belohne mich mit einem kleinen Geldbetrag, den ich spare und von dem ich mir dann was größeres kaufe(z.b. ein Pc Spiel). Je mehr ich schaffe um so schneller kann ich mir meinen Wunsch erfüllen.
Ruh dich aus und morgen schaffst dus Vielleicht wieder.

A


Gescheitert?

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Hallo Midnight,

ja, das mit dem Stolz auf die täglichen Erfolge ist so eine Sache... Es ist mir auch immer schwer gefallen, auf etwas stolz zu sein, das jeder normale Erwachsene linker Hand erledigt. Trotzdem ist das kein Grund, sich für kleine Misserfolge in Grund und Boden abzuwerten. Tatsache ist, dass Du Dich vor etwas gedrückt hast, wovor Du sehr große Angst hattest. Auch das ist etwas, das jeder normale Erwachsene, der nicht unter einer Angststörung leidet und kein Bewusstsein eines sog. Meideverhaltens hat, ab und an mal tut - vielleicht nicht wegen eines Referats, wohl aber bei Dingen, die vergleichbar große Angst hervorrufen oder einfach sehr unangenehm wären. Gesunde erzählen das dann mit einem Augenzwinkern, denn Flucht und Vermeiden sind völlig normale Reaktionen, wenn man sich nicht zutraut, mit einer Situation zurecht zu kommen. Scheitern und Versagen sind da m.E. keine angemessenen Begriffe, sie machen Dich nur unnötig klein.

Natürlich musst Du Dir für die Zukunft andere Strategien überlegen. Falls Du noch keine Verhaltenstherapie machst, solltest Du eine anfangen bzw. Dich um einen Platz bemühen. In der Zwischenzeit könntest Du mit Büchern wie dem von Doris Wolf arbeiten. Ich persönlich finde es wichtig, mehrere Handlungsoptionen zu haben. Dazu gehört selbstverständlich, Angstsituationen bewältigen zu können. Aber ich habe sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht, mir Vermeiden um jeden Preis zu verbieten. Das hat den Druck immens erhöht und meinem Selbstwertgefühl geschadet. Letzten Endes sind auch Flucht und Vermeiden normale und ursprünglich gesunde Reaktionen, die nur nicht überhand nehmen dürfen. Soll heißen: Du kannst getrost mal ein Referat schwänzen (hättest Du Dich aus Faulheit nicht vorbereitet, hättest Du es sogar schwänzen müssen ), aber wenn Du es immer so machst, packst Du die Schule nicht. Also schau nach vorn, eigne Dir bessere Bewältigungsstrategien an und denk dran, dass auch andere es mal nicht schaffen, in die Schule zu gehen - wenn auch aus anderen Gründen.

Liebe Grüße
Christina

was du von dir halten sollst? sei stolz auf das was du geschafft hast. den fehler den du machst hab ich auch oft gemacht du siehst warhscheinlich nur die großen erfolge.

aber das was dich nach vorne bring sind die kleinen sachen und die halten auch an. also das hab ich an erfahrung gesammelt.

vielleicht ist dir das eine hilfe?


cico

Es ist nur so schlimm für mich, weil meine Mitmenschen sehr darunter leiden und immer denken ich gebe mich auf. Aber die sehen nur immer das was schlecht ist. Sie sehen jeden Tag den ich es nicht schaffe, aber nie die Tage die ich es schaffe. Ich möchte nicht auch noch andere krank machen!! Darum denke ich oft ich wäre ein totaler Versager, weil ich es nicht schaffe in die Schule zu gehen. Das hört sich für mich auch total lächerlich an. War auch eben beim Arzt und habe Tavor bekommen, weiß jemand was das ist?

Tavor ist ein Beruhigungsmittel - je nach Stärke wird man davon auch sehr schläfrig.

Das kenn ich, die Dinge die man schafft nimmt man als selbstverständlich, die anderen genauso wie man selbst. Und alles was man nicht schafft ist ein Weltuntergang.

Das du Angst hast andere Krank zu machen, kann ich verstehen, meine Mutter hatte als Jugendliche auch Panikattacken, und wenn ich in einem richtig tiefen Loch stecke und tagelang nur weine, gehts ihr auch sehr schlecht. Das macht die Situation für mich nicht leichter. Aber jeder muss damit umgehen lernen, wir und unsere Mitmenschen.

Ich finde jeden Tag den du aufstehst und in die Schule gehst toll. Das machst du super. Am besten du machst jeden Tag den du deine Angst ein Stück weit besiegst einen bunten Stern auf den Kalender, und du wirst sehen, da sind ziemlich viele.

Viel Glück und liebe Grüße
Choice

Zitat von Midnight:
War auch eben beim Arzt und habe Tavor bekommen, weiß jemand was das ist?
Ein Beruhigungsmittel, genauer: ein Benzodiazepin. Bitte nur selten nehmen, da es bei regelmäßigem Gebrauch abhängig machen kann.

Liebe Grüße
Christina

Ich glaube wohl, dass ich das Tavor nie nehmen werde. Ich hab Angst vor solchen Medikamenten, darum komm ich lieber so durch meine Angst.

Das mit dem Kalender ist eine tolle Idee, ich glaube das werd ich machen.

Meine Mutter hatte früher auch Panikattacken und ich habe Angst, dass ich bei ich bei ihr wieder alles auslöse. Sie hat mir heut gesagt, dass sie dachte das liegt an ihrer Mutter, dass es ihr in letzter Zeit so schlecht geht, aber sie denkt es liegt an mir. Ich war erstmal böse, weil mir das auch nicht weiter hilft, wenn sie mir das sagt. Aber sie kann auch nicht aus ihrer Haut raus...

Manchmal ist einfach alles schei.!! Heute ist so ein Tag

Natürlich kann deine Mutter nicht aus ihrer Haut raus, aber du ja auch nicht. Und ehrlich gesagt denke ich, könnte sie solche Dinge an einem besseren Tag mit dir besprechen. Ich denke damit erreicht sie nur das du dich verschließt um sie zu schonen und damit dich weiter quälst. So oder so ist das eine Sackgasse. Und es ist ja nicht so das du selbstverschuldet probelem hast wie Alk., Dro. oder sonst was. Du hast eine Krankheit, und die sucht man sich nicht aus.

A


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Dr. Hans Morschitzky
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