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Es redet ja auch keiner davon, wegen Angst in Rente zu gehen, ich auch nicht. Wenn ich bei mir davon gesprochen hab, da ging und geht es nicht um Angst oder Panik.

Es soll zwar angeblich solche Fälle geben, aber das eine Person ausschließlich wegen einer Angst/Panikstörung EU Rente bekommt, dürfte eher die absolute Ausnahme sein.

Und natürlich kann man Stress nicht generell vermeiden. Man kann aber sehen, wie man mit Stress besser umgehen kann und auch versuchen, vermeidbaren Stress zu vermeiden, weil das kann man und mit Vermeidung hat das nichts zu tun.

Letztlich ist es auch eine Frage des gesamten Beschwerdebildes. Angst allein sagt ja erstmal nur, es ist Angst. So weit ok. Aber da gibt es auch Leute, wo sich nach Jahren dazu noch etliche körperliche Beschwerden eingestellt haben und die sind dann auch mal chronisch, also ständig vorhanden. Da kann die Sache ganz andere Dimensionen haben.

Man mus IMMER auch den Einzelfall betrachten. Menschen sind nun mal verschieden und was bei A was bringt, nützt vielleicht bei B nichts. Einer hat einen 12 Stunden Tag in Vollzeit und täglich Stress und ist auch nach 20 Jahren noch top fit, der Nächste hat nur die halbe Belastung, ist aber nach 5 Jahren nur noch fertig und Dauergast in Kliniken etc.

Ich habe das schon sehr gut verstanden. Wie nennt man 6 Jahre panikattacken, chronisch? Ich denke ja. Ich Sage dir mal was ich jeden Tag erlebe.. Nehmen wir den gestrigen Tag. Ich kam nach Hause von der Arbeit, am morgen habe ich schon bemerkt das was nicht stimmt. Nennen wir es Gefühl... Durch die Arbeit war ich sicher etwas abgelenkt, aber ich wurde von Stunde zu Stunde immer unruhiger..

Gegen 18 Uhr passierte dann folgendes.. Ich bekam heftigen Schwindel, das ich dachte ich Falle gleich um, ich bin dann auf gestanden und bin im Garten spazieren gegangen, weil ich nicht wollte das die Panik und angstattcke, mich in den griff bekommt. Der Schwindel wurde immer heftiger, hinzu kam starke Kopfschmerzen, aber das war nur der Anfang. Nach 10 Minuten schoss es mir von unten nach oben heiß durch den Körper. Das muss man sich so vorstellen als ob man eine Riesen Spritze mit kochend heißen Wasser gespritzt bekommt, allerdings in einer rasenden Geschwindigkeit. Und da war die Angst so groß das die totale Atemnot eintrat. Ich bin vom Stuhl aufgesprungen und habe versucht mich zu beruhigen. Langsam zu Atem... Ich kann jetzt nicht alles schreiben, mir geht es nur um folgendes...

Ich weiß von was ich rede, ich weiß das wenn ci am Anfang meiner Attacken heute erst wäre, das man anders agiert als heute, nach 6 Jahren panikattacken. Damals hätte ich die Feuerwehr gerufen... Heute ist es total.........sche....aber man weiß das nichts passiert und das möchte ich nur jeden vermitteln,,, und glaube mal, vor 6 Jahren wo alles anfing hatte ich ungelogen 17 mal in den ersten 4. Wochen den Notarzt im Haus... Heute ist es das selbe Gefühl, der selbe Mist,,,aber man weiß das man nicht stirbt... Wenn ein painkmensch das versucht gleich am Anfang zu verinnerlichen, dann wird es ihm schneller besser gehen.....

Und deshalb habe ich heute die Einstellung,,,Arbeit ist die beste Medizin gegen Attacken, egal wie schwer es einem fällt.

A


Geht ihr trotzdem Arbeiten?

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ich bin wie schon geschrieben in EU-Rente.
Nicht weil ich wollte, sondern weil ich aufgefordert wurde, einen Antrag zu stellen.
Der Psychologe, zu dem ich dann musste, wird mich wohl nicht aus Spaß oder Langeweile so eingestuft haben ...
Wenn ich hier manche Posts lese, könnt ich leicht wütend werden, aber es bringt einfach nichts darüber zu diskutieren.

Ach... Es gibt übrigens auch die Angst vor Menschen....

Jeder beschreibt es aus seiner Sicht, und wenn du in Rente gehen müsstest, ist das auch völlig in ordnung. Das war nur meine Meinung, kein Urteil.

tommy20991

Das glaube ich Dir doch auch alles. 6 Jahre oder länger PA finde ich eh übel und ich könnte mir das nicht vorstellen, knapp 2 Jahre reichten mir.

Trotzdem bleibe ich in dem Punkt dabei, es ist abhängig von der Situation und dem Job und es gibt Jobs, da geht es nicht, wenn jemand eine Angst/Panikstörung hat. Die muss dann zumindest so im Griff sein, dass sie den Job nicht beeinträchtigt.

Stell Dir mal vor, Du müsstest den ganzen Tag Vorträge vor hunderten Leuten halten, wo Du nicht einfach mal raus kannst, wenn Dir nach PA ist. Das passiert Dir einmal, Du rennst raus und dann gehst Du da nicht wieder rein. Nicht, solange Du an einer Panikstörung leidest, die in diesen Situationen auftritt. Und das wieder hinzubiegen, kann Jahre dauern.

Ich konnte das damals auch machen im Büro und mich einfach mal verziehen, quasi wann und wie oft ich will. Und wenn ich 3 Stunden auf dem Klo war, es war machbar. Das machte es zumindest erstmal erträglich. Erstmal. Aber geht das bei einem Lehrer, bei einem Polizist im Außendienst, einem Feuerwehrmann im Einsatz, einem Chirurg während einer OP und so weiter?

Ja, Arbeit kann helfen, aber nicht immer und nicht jeder Job lässt es zu. DARUM geht es mir, weil mir ist das zu verallgemeinernd was hier z.T. geschrieben wurde. Das hab ich aber nun schon mehrfach geschrieben.

Man muss aber auch sagen und es gibt massig Leute, die genau das machen, bewältigen kann man auch in dem Zustand ziemlich jeden Job, mit wenigen Ausnahmen, nämlich, indem man gleich mit Benzos anfängt, aber was dann daraus wird, ist bekannt.

Abschließend aber noch ein paar Gedanken. Meinst Du, Du tust Dir im Endeffekt wirklich einen Gefallen? Also so, wie Du das machst? Ich hab da leichte Zweifel. Warum? Kann ich Dir sagen.

Die leidest 6 Jahre an PA. Du zwingst Dich zu arbeiten (ja, das machst Du). Trotzdem wirst Du Deine PA nicht los. Sie wurden schon Teil Deines Lebens, sind integriert. Was tust Du denn noch dagegen, außer arbeiten? Du tust so, als ob die Arbeit hilft. Wo hilft sie denn in Sachen PA? Sie sind doch noch da, also was hilft denn?

Hast Du Dir mal am Anfang, also vor 6 Jahren, eine Auszeit genommen, Klinik, Therapie, eventuell Medikamente, vielleicht für 6-12 Monate? Weil das wären die Maßnahmen, wo die besten Chancen auf Heilung gesehen werden und das ist auch wissenschaftlich belegt.

Ich sag Dir mal was aus meiner Sicht. Ich hab bis vor 2 Jahren quasi immer gearbeitet. Mein ganzes Berufsleben hab ich extrem viel gesoffen, natürlich nach Feierabend, hab 25 Jahre Kette geraucht, hatte 20 kg Übergewicht. Warum und wieso sei mal z.T. ein anderes Thema, aber ich hab halt auch nur gearbeitet. Psychische Störungen hab ich schon seit dem Kleinkindalter,aber ich hatte kaum körperliche Symptome deswegen. Vor 3,5 Jahren änderte sich das quasi über Nacht. Plus 2 Jahre übelste PA, auch das Programm mit ständig Krankenwagen gerufen, Notarzt, Krankenhaus, Klinikaufenthalte, Therapie und und und.

Und nun bin ich 2 Jahre zu Hause.

Mir geht es zwar oft nicht toll, gerade auch körperlich. Aber ich hab es genau in dieser Zeit seit ich zu Hause bin geschafft, komplett den Alk. zu meiden seit Jahren, hab fast 20 kg abgenommen, rauche seit 11 Monaten nun nicht mehr. Die PA sind auch schon lange weg.

Arbeit als Therapie? Also bei mir ist es in ALLEN Punkten umgekehrt.

Und wie farouche schon schreibt, bei mir war es auch so. Mir wurde von Seiten der Psychologin angeraten, nicht mehr zu arbeiten. Mein Psychiater sah es auch so und sieht es bis heute so. Mein Hausarzt steht da auch voll dahinter. Die können ja nicht irren. Das sollte auch mal gesehen werden.

Letzter Absatz letzte Beitrag von mir:
Zitat:
Die können ja nicht irren.
Ich meine eher: Die können ja nicht alle komplett irren.

Hallo,

Erstmal ein Kompliment,ich müsste deinen Beitrag gleich zweimal lesen, und ich möchte erst darüber eine Nacht schlafen, weil ich dein Kommentar wirklich gut finde. Vielleicht ist da sogar was dran. Aber Kompliment und das meine ich auch so.

Hallo,

wenn Dir die Arbeit Spaß macht, und Du Anerkennung von den Kollegen / Vorgesetzten / Kunden erhältst, dann ist es wichtig, arbeiten zu gehen!

Hast Du hingegen kein Spaß an der Arbeit, wirst vielleicht sogar gemoppt (auch unbewusst), dann solltest Du in Erwägung ziehen, den Job / Arbeitsplatz zu wechseln.

Ich habe bei mir selbst beobachtet, wie sehr sich ein negativer, aber auch ein positiver Arbeitsplatz auf die Psyche / Ängste auswirken. Leider bemerkt man es nicht so schnell, oder möchte es sich nicht eingestehen, ob der aktuelle Arbeitsplatz der richtige ist. Dazu benötigt man oft etwas Abstand.

Viele Grüße!
Ralf

Arbeitsplatzwechsel geht nicht, ich habe eine Firma und Mitarbeiterinnen,und dann zu machen,,, nein ich trage eine verantwortung gegenüber meiner Mitarbeiterinnen.

tommy20991

Wie ich vorhin gelesen hab, willst Du noch mal eine Therapie machen, damit hat sich meine Frage danach erledigt.

Zitat von tommy20991:
Arbeitsplatzwechsel geht nicht, ich habe eine Firma und Mitarbeiterinnen,und dann zu machen,,, nein ich trage eine verantwortun

Wie gesagt, es ist ja auch ok so und irgendwie muss es ja auch funktionieren. Wenn es nicht gehen würde, dann wäre es so, glaub mir. Ich kenne eine Frau, die dann nach dem Tod des Mannes auch eine Firma weiterführte. Sie bekam aber später eine schwere Depression mit Panikstörung und sie konnte nicht mehr arbeiten und glaub mir, sie hat sich wirklich bemüht. Es ging nicht. Wie auch, wenn man erstmal 5 Monate in einer Klinik ist stationär.

Im Endeffekt muss es auch jeder allein wissen und ich schätze, die meisten Leute gehen auch noch einer Beschäftigung nach, wenn sie sich dazu in der Lage fühlen. Freiwillig sucht sich das sicher keiner aus.

Ich hab hier jetzt mehr oder weniger den ganzen Thread (während der Mittagspause) gelesen und mir fällt auf, dass einige Beiträge von Verallgemeinerungen und mehr oder weniger direkten Vorwürfen wimmeln.

Dazu möchte ich einfach mal anmerken dass eben 'jeder Jeck' anders ist, Angststörungen sich unterschiedlich auswirken können und ein Jeder den es erwischt hoffentlich sein Mögliches tut, um aus seiner Angst rauszukommen.

Manchmal ist Arbeit eine großartige Sache die Erfolgserlebnisse verschafft und vom Grübeln abhält. Manchmal ist sie pure Schikane und Druck, der die Angst erst zum Ausbruch bringen lässt. Ich habe es selbst erlebt, nach meinem Wechsel in eine (so dachte ich) ruhigere, weniger stressige Abteilung. Der Schuss ging ganz arg nach hinten los und ich wurde depressiv (gsD ohne Panikattacken).

Es soll doch Jeder für sich seinen Weg suchen und seine Entscheidungen treffen, und ich finde es sehr irritierend das manche hier so überkritisch und intolerant schreiben - gerade hier hätte ich mehr Verständnis erwartet.

Nichts für ungut, ich wollte dies einfach mal anmerken weil es mir eben beim kompletten Lesen des Threads sehr aufgefallen ist.

Allen ein schönes und erholsames Wochenende
Nika

Ja, leider geht allzuoft vergessen, dass nicht jeder Mensch, jede Biografie,
jede Angst und jeder Arbeitsplatz gleich sind.

Achte deinen Nächsten wie dich selber bedeutet nicht, dass man seine
eigene und individuelle Lebenswelt auf ihn übertragen soll.

Zitat von Beobachter:

Achte deinen Nächsten wie dich selber bedeutet nicht, dass man seine
eigene und individuelle Lebenswelt auf ihn übertragen soll.
Genau.

nika66

Dem kann man nichts mehr hinzufügen.

Man kann, wenn wir jetzt mal generell psychische Erkrankungen nehmen, nichts verallgemeinern. Dazu muss man sich nur mal bekannte Beispiele ansehen und hier komme ich wieder auf Robert Enke. Geld, Arbeit, Anerkennung, Liebe, Beziehung, Haus, Freunde, Hobby, alles da. Und wie seine Frau dann nach seinem Tod sagte Es hat nicht gereicht. Nein, es reicht auch nicht immer. Weil es IMMER auf die Schwere der Erkrankung ankommt. Und manchmal auch darauf, wie leidensfähig eine Person ist.

Psychologen und Psychiater reden manchmal von den 3 Säulen 1. Familie/Liebe - 2. Job - 3. Freunde/Hobby/Freizeit. Das Verhältnis sollte ausgeglichen sein und wenn bei einer Säule weniger ist, dann muss bei einer anderen mehr sein etc. Ich hab aber auch schon mit Psychologen gesprochen die sagten, es ist überholt, danach arbeitet man heute nicht mehr. Die Zeiten sind nicht mehr so, wie vor 30 Jahren. Darüber kann man streiten...

Ich kenne und katte aber Leute, da sind die Säulen definitiv ausgeglichen und trotzdem sind sie psych. krank. Es ist also kein Allheilmittel.

Huhu

Nach diesem Modell habe ich heute noch genau eine halbe Säule,
mein Hobby: Computer und etwas elektronische Musik machen ...

Wie mir neulich ein Neurologe der Berliner Charité sagte, die Frage ist doch IMMER oder sollte sein, wie hoch der Leidensdruck ist (?). Damit war gemeint, wenn jemand nicht unter seinem Singledasein und schwachem sozialen Umfeld leidet, dann gibt es keinen Grund, daran ZWINGEND was zu ändern.

Ich hab es selbst schon erlebt, wie z.B. Psychiater im Erstgespräch sagten Ach..., bei Ihnen fehlt X und Y haben Sie auch nicht, na dann muss man ja krank werden, kein Wunder. Und das, ohne das eine Diagnose bekannt war. Die nächsten Psychiater meinten dann mitunter dazu, solche Bemerkungen sind der größte Blödsinn, wenn noch keine Diagnosen klar oder bekannt sind.

Ich sehe mein sozial isoliertes Asperger-Dasein heute auch
nicht mehr nur als entbehrungsreiche Mangelexistenz an.

Aber es war ein langer und depressionsreicher Weg, um zu
diese Akzeptanz und Einsicht zu kommen.

Es nutzt oftmals nur wenig viel zu haben, aber kann sehr viel
nutzen, das für sich richtige zu haben.

Zitat von Beobachter:
Ich sehe mein sozial isoliertes Asperger-Dasein heute auch
nicht mehr nur als entbehrungsreiche Mangelexistenz an.

Na ich sag mal so, es ist ja auch nicht bei jedem gleich, auch nicht unter allen AS Betroffenen. Ich war ja lange nicht allein, erst so mit Mitte 30. Davor immer Beziehungen, WG's etc. Bei mir war aber immer das Gefühl da, lieber allein sein zu wollen. Warum ich es nicht getan hab, kann ich nicht mal genau sagen. Wahrscheinlich ergab es sich so. Vielleicht wollte ich auch nur so sein, wie alle anderen Leute. Keine Ahnung. Fachleute sagten mir die letzten Jahre mehrfach, man wird bei gewissen Erkrankungen irgendwo auch zum Schauspieler, will mit schwimmen, verstellt sich, etc.
Sponsor-Mitgliedschaft

Huhu crazy

Bei mir kam die Isolation auch erst ab mitte 30,
vorher zwar keine Liebesbeziehungen (ging nicht),
aber immer Leute und Wohngemeinschaften.

Dann kam eine Zeit, wo ich versucht habe, meine
soziale Erfüllung im Arbeitsleben zu finden. Bis
dies dann 2001 auch weggefallen ist.

Danach erst kam die schlimmste Zeit, die Zeit, wo
ich (nicht zuletzt durch Therapien und Erwartungen)
versucht habe, jemand anders zu werden als ich bin.

Heute lebe ich freiwillig und akzeptiert alleine.
Natürlich ist das kein Königsweg, aber es war der
Weg in eine relative Angst- und Depressionsfreiheit.

Das mit dem arbeiten gehen ist bei mir momentan auch so eine heikle Sache....
Da ich ja schon seit 2003 mit meinen Angstattacken kämpfe,hab ich ein richtiges Auf und Ab bemerkt.
Bis vor 7 Monaten bin ich immer meiner Arbeit nachgegangen,in meinem Beruf habe ich sehr viel mit Menschen zu tun und genau DAS halte ich zur Zeit überhaupt nicht aus.
Momentan hab ich irgendwie nicht die Kontrolle über diese Angst und denke dann ständig,dass es mir ja bei der Arbeit passieren könnte und dann kann ich ja nicht einfach so weglaufen....
Ich hab nämlich bemerkt,dass mir schnelles Gehen gut tut,wenn ich mich grad mit einer Attacke rumschlagen muss,durch das Gehen normalisiert sich meine Atmung wieder und ich krieg mich schneller wieder ein.
Das kann ich dann ja nicht umsetzen,wenn ich auf Arbeit wäre,deshalb muss ich pausieren,obwohl ich meinen beruf echt geliebt habe....

Zitat von crazy030:
tommy20991

Das glaube ich Dir doch auch alles. 6 Jahre oder länger PA finde ich eh übel und ich könnte mir das nicht vorstellen, knapp 2 Jahre reichten mir.

Trotzdem bleibe ich in dem Punkt dabei, es ist abhängig von der Situation und dem Job und es gibt Jobs, da geht es nicht, wenn jemand eine Angst/Panikstörung hat. Die muss dann zumindest so im Griff sein, dass sie den Job nicht beeinträchtigt.

Stell Dir mal vor, Du müsstest den ganzen Tag Vorträge vor hunderten Leuten halten, wo Du nicht einfach mal raus kannst, wenn Dir nach PA ist. Das passiert Dir einmal, Du rennst raus und dann gehst Du da nicht wieder rein. Nicht, solange Du an einer Panikstörung leidest, die in diesen Situationen auftritt. Und das wieder hinzubiegen, kann Jahre dauern.

Ich konnte das damals auch machen im Büro und mich einfach mal verziehen, quasi wann und wie oft ich will. Und wenn ich 3 Stunden auf dem Klo war, es war machbar. Das machte es zumindest erstmal erträglich. Erstmal. Aber geht das bei einem Lehrer, bei einem Polizist im Außendienst, einem Feuerwehrmann im Einsatz, einem Chirurg während einer OP und so weiter?

Ja, Arbeit kann helfen, aber nicht immer und nicht jeder Job lässt es zu. DARUM geht es mir, weil mir ist das zu verallgemeinernd was hier z.T. geschrieben wurde. Das hab ich aber nun schon mehrfach geschrieben.

Man muss aber auch sagen und es gibt massig Leute, die genau das machen, bewältigen kann man auch in dem Zustand ziemlich jeden Job, mit wenigen Ausnahmen, nämlich, indem man gleich mit Benzos anfängt, aber was dann daraus wird, ist bekannt.

Abschließend aber noch ein paar Gedanken. Meinst Du, Du tust Dir im Endeffekt wirklich einen Gefallen? Also so, wie Du das machst? Ich hab da leichte Zweifel. Warum? Kann ich Dir sagen.

Die leidest 6 Jahre an PA. Du zwingst Dich zu arbeiten (ja, das machst Du). Trotzdem wirst Du Deine PA nicht los. Sie wurden schon Teil Deines Lebens, sind integriert. Was tust Du denn noch dagegen, außer arbeiten? Du tust so, als ob die Arbeit hilft. Wo hilft sie denn in Sachen PA? Sie sind doch noch da, also was hilft denn?

Hast Du Dir mal am Anfang, also vor 6 Jahren, eine Auszeit genommen, Klinik, Therapie, eventuell Medikamente, vielleicht für 6-12 Monate? Weil das wären die Maßnahmen, wo die besten Chancen auf Heilung gesehen werden und das ist auch wissenschaftlich belegt.

Ich sag Dir mal was aus meiner Sicht. Ich hab bis vor 2 Jahren quasi immer gearbeitet. Mein ganzes Berufsleben hab ich extrem viel gesoffen, natürlich nach Feierabend, hab 25 Jahre Kette geraucht, hatte 20 kg Übergewicht. Warum und wieso sei mal z.T. ein anderes Thema, aber ich hab halt auch nur gearbeitet. Psychische Störungen hab ich schon seit dem Kleinkindalter,aber ich hatte kaum körperliche Symptome deswegen. Vor 3,5 Jahren änderte sich das quasi über Nacht. Plus 2 Jahre übelste PA, auch das Programm mit ständig Krankenwagen gerufen, Notarzt, Krankenhaus, Klinikaufenthalte, Therapie und und und.

Und nun bin ich 2 Jahre zu Hause.

Mir geht es zwar oft nicht toll, gerade auch körperlich. Aber ich hab es genau in dieser Zeit seit ich zu Hause bin geschafft, komplett den Alk. zu meiden seit Jahren, hab fast 20 kg abgenommen, rauche seit 11 Monaten nun nicht mehr. Die PA sind auch schon lange weg.

Arbeit als Therapie? Also bei mir ist es in ALLEN Punkten umgekehrt.

Und wie farouche schon schreibt, bei mir war es auch so. Mir wurde von Seiten der Psychologin angeraten, nicht mehr zu arbeiten. Mein Psychiater sah es auch so und sieht es bis heute so. Mein Hausarzt steht da auch voll dahinter. Die können ja nicht irren. Das sollte auch mal gesehen werden.


Es kann durchaus sein das ich mich in der Tat durch das viele arbeiten von den panikattacken versuche mich zu befreien. Ich kann das weder anstreiften noch kann ich das Gegenteil sagen. Ich denke das sich jeder seine Methode sucht um daraus zu kommen. Am Anfang dießer Attacken hat man keine Erfahrung und versucht sich nur zu retten. Leider erkennen Ärzte Angst oder panikattacken zu spät. Nach meiner Schilddrüse ÖVP damals ging das los, und Ärzte haben mir beruhigungspillen verschrieben, und kein Arzt, obwohl ich in den ersten 3 Monaten viele hatte, hat es erkannt. Ich selbst bin auf die Idee gekommen, das ich was am Kopf haben muss und habe mir eine therapeuthin gesucht, diese hat das natürlich sofort erkannt, nur ich habe es nicht wahrhaben wollen.

Trotzdem werde ich weiter über deine Äußerung nachdenken, das es vielleicht an der vielen Arbeit auch liegen kann...

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Dr. Reinhard Pichler
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