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durch eure Erfahrungen, bekomm ich etwas Mut und hab nicht mehr gaaaanz so viel Angst am Mittwoch wieder arbeiten zu gehen. Hinzu kommt noch das ich in eine andere Filiale eingesetzt werde, wo ich die Leute nicht kenne. Habe da mal wieder Angst vor der Angst bzw. das sie mir ansehen können das ich Panik habe )))
Kennt ihr bestimmt oder? wie äussern sich denn eure Symptome so?
Wünsche euch allen einen sonnigen angstfreien Samstag :-***

Hey,

ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es die Beste Entscheidung meines Lebens war, mich aufzuraffen und arbeiten zu gehen.

Als das Ganze angefangen hat, war ich arbeitslos, habe nur per Fernstudium mein Abitur nachgeholt und hatte überhaupt keinen wichtigen Grund, unter Menschen zu gehen. Im Nachhinein betrachtet, habe ich vielleicht gerade wegen dieser ständigen Unterforderung diese Ängste entwickelt... wer weiß.

Auf jeden Fall habe ich Monate damit zugebracht, mich zu Hause zu verkriechen, hatte Angst, unter Menschen zu gehen, weil es mir dort schlecht gehen und sie es bemerken könnten. Natürlich wurden meine Symptome dadurch nur schlimmer.

Aber mit der Zeit habe ich festgestellt, dass es sooo schlimm ja nicht sein kann, weil ich bisher immer überlebt habe und irgendwann kam der Punkt, an dem ich so keinesfalls weiterleben wollte.

Ich habe mir Arbeit gesucht, wobei die größte Hürde wirklich war, überhaupt zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen, und fühle mich seither viel viel besser. Nun beginne ich sogar eine Ausbildung dort, obwohl ich mir vorher nie hätte vorstellen können, jemals wieder diesen Stress ertragen zu können.

Vielleicht habe ich aber auch das Glück, in einem unheimlich tollen Umfeld arbeiten zu dürfen. Es ist ein großer Supermarkt und meist hört man ja nicht so nette Dinge, was das Betriebsklima in solchen Läden betrifft. Aber ich war wirklich positiv überrascht. Natürlich habe ich niemandem mein Problem auf die Nase gebunden, aber das war auch gar nicht nötig, denn neben all der (auch körperlich) harten Arbeit, wird dort echt alles dafür getan, dass jeder Mitarbeiter sich wohl fühlt. Vielleicht gibt es auch gerade deswegen dort keinerlei Reibereien oder gar Mobbing. Man hört ja so Einiges.

Ich weiß nicht, wie es wäre, wenn ich einen Bürojob hätte, bei dem ich nur am Schreibtisch sitzen müsste. Ich könnte mir vorstellen, dass ich da nicht genug Ablenkung hätte und vielleicht mehr Zeit hätte, über mich nachzudenken. Für mich persönlich ist körperliche Arbeit irgendwie die beste Lösung.

Natürlich gibt es oft Tage, an denen ich am Liebsten zu Hause bleiben würde, weil ich von Ängsten geplagt werde, aber ich reiße mich dann zusammen und sobald ich am Arbeitsplatz angekommen bin, habe ich eben kaum noch die Zeit, mich zu sehr da hinein zu steigern. Und das Letzte, was ich tun möchte, ist, mich wegen sowas krank zu melden. Ich hätte viel zu viel Angst davor, dass ich mich daran gewöhne und irgendwann wieder an dem Punkt bin, an dem ich schon mal war.

Ich sehe es einfach nicht ein, zu Hause zu sitzen, mich meinen Symptomen hinzugeben und möglicherweise sogar irgendwelche Medikamente zu schlucken, die das Grundproblem gar nicht bekämpfen. Letztlich ist man selbst der Einzige, der einem wirklich helfen kann.

A


Geht ihr trotzdem Arbeiten?

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Ich bin seit Anfang März krankgeschrieben und da meine Panikattacken auch durch die Arbeit (und natürlich schlimme Dinge in der Kindheit) gekommen sind, habe ich totale Angst da wieder hinzugehen. Ich bewerbe mich wie verrückt aber mit Kind ist es nicht leicht etwas zu bekommen. Und dann habe ich wiederum Angst, sollte ich eine Zusage bekommen, dass ich es nicht schaffe mich dort einzuarbeiten.
Ich habe seit ich 16 bin immer gearbeitet, auch wenn ich zwischendurch Probleme hatte, gab es keine Fehlzeiten außer normale Krankentage. Das ist für mich das erste Mal, dass ich so lange raus bin und ich traue mir schon kaum mehr etwas zu. Das ist ein Teufelskreis.


@Angsthase
Auch nach langer Zeit des Nicht-Arbeiten-gehens muss man den Schweinehund doch überwinden und ich denke, dass man dann auch umso stolzer und mutiger wird.

Ich hab eigentlich jeden morgen innere Unruhe wenn ich soweit fertig bin und dann 'gemütlich' meinen Kaffee trinke.

Auf dem Weg wirds dann nochmal kurz schlimm und ich muss mich mit lautem Musik hören und mitsingen ablenken. An der Arbeit angekommen muss ich mich arg zusammenreißen und sobald ich mir meinen ersten Tee brühe gehts und ich bin angekommen.

Ich glaube nämlich nicht, dass die Arbeit dafür verantwortlich ist.
Die Zustände sind ja schließlich auch da, wenn ich woanders bin.
Erst heute überkamen sie mich beim Krankenbesuch meiner Oma. Ich hab ihr nur geholfen ins Bad und schwupp voll die Schwindelattacke...Ätzend...genau dann wenn ich sie grad nicht gebrauchen kann. Das hat sich dann natürlich über Stunden hinweggezogen und jetzt sitz ich hier und siehe da Schwindel ist zwar noch da aber nur halb so wild.

Ich wünsche dir viel Erfolg und Kraft für deinen Arbeitstag

LG Ruby

Die meisten Menschen die eine Ausbildung gemacht haben,mdie sie sich selber ausgesucht haben und die sie nach ihren Interesse gewählt haben, machen ihre Arbeit gerne und ziehen für sich viel dabei raus. Hilfsjobs ohne Ausbildung sind sicher noch anders, aber daher ist die Auswahl des Berufes ja auch so wichtig. Wie viel Geld man verdient hat kaum was damit zu tun wie gerne man eine tätigkeit macht. Und wenn man was macht was einem Spaß macht und man es gerne tut, dann ist man auch gut darin und die guten bekommen Jobs.

Prinzessin22580

Nein, da irrst Du Dich gewaltig. Die Arbeit kann Spaß machen, z.B. im Verkauf, aber der Verdienst ist nicht hoch und irgendwann kann das frustrieren. Wenn man dann nämlich nur von Monat zu Monat mit seinen z.B. 1000€ rumkrepelt, dann kann das ungünstig sein, auch für die Psyche. Arbeit muss sich unabhängig von allem Spaß auch lohnen, weil der Verdienst ist die Anerkennung.

Ob es nun eine anspruchsvolle Arbeit ist, bei Penny an der Kasse zu sitzen, darüber kann man streiten, aber mir ist bekannt, einige machen es gern. Aber die sitzen da für z.T. 6,29€ brutto (!) die Stunde und sind darüber wenig begeistert. In Berlin.

In dieser Diskussion geht es nicht um die politische frage das man mit Arbeit über mehr finanzielle mittel verfügen sollte als ohne, da stimme ich dir uneingeschränkt zu. Es geht darum das Arbeit eben nicht nur zum Geld verdienen da ist sonder um sich zu verwirklichen. Und es gibt genug Menschen die arbeiten obwohl sie dadurch finanziell nicht besser gestellt sind als ohne. Deine Argumentation steht in keinem Widerspruch zu dem was ich geschrieben habe. Eigentlich hat das eine mit dem anderen nicht viel zu tun. Die meisten die einen Beruf machen der einer 3 jährigen Ausbildung folgt, können von ihrem Einkommen leben.

Richtig. Es geht aber auch um die Voraussetzungen, die stimmen sollten, gerade bei Leuten mit psychischen Erkrankungen. Und eine Voraussetzung ist die Bezahlung. Wenn es in der Klinik in den Gruppengrsprächen um Probleme ging, dann tauchte da bei etlichen Leuten das Thema Job auf und es ging mitunter auch um zu wenig Geld, weil der Job nicht gut bezahlt war.

Im Endeffekt muss es aber jeder für sich entscheiden, was einem wichtig ist und womit man sich dann wohlfühlt. Und ja, es gibt Menschen, die müssen was machen und es ist fast egal was und die Entlohung auch, Hauptsache, Beschäftigung.

Hallo,
also, ich weiss, dass Arbeit von Ärzten / Psychiatern als etwas Nützliches und eine Art Therapie gesehen wird. Viele psychisch kranke Menschen, die keiner normalen Arbeit nachgehen können wegen Überforderung und die dem alltäglichen Stress nicht standhalten können, werden in der Gruppe mit einem Bus von zu Hause abgeholt und zu einem Arbeitzentrum o.ä. gebracht, wo sie dann mehrere Stunden arbeiten. Dort machen sie so leichte Arbeiten und es wird immer nach einer Stunde o.ä. Pause gemacht. Die Arbeit dient der Beschäftigung und dass man nicht die ganze Zeit nutzlos zu Hause rum sitzen tut und mit sich nichts anzufangen weiss. Ich kenne das von der entfernten Verwanschaft von mir und auch so von Gesprächen mit Bekannten.

Viele Grüße, Sumi

Ohne Crazy zu nahe zu treten,
aber hast du mal an einen Wohnortwechsel gedacht?!
Berlin ist ja nun mal mit ihrer Enge und Hektik nicht unbedingt ein Platz zum Leben.

Ich glaub ja fast dass dein Problem nicht die Arbeit ist, sondern die nicht standesgemäße Entlohnung.
Darüber hast du viel Frust und evtl. auch Existensängste und deshalb schiebst du deine gesamte Problematik auf die Arbeit an sich.

Ich muss an der Arbeit den lieben langen Tag mich verschiedenen Ängsten stellen (und glaube nicht, dass ich da nicht manchmal verzweifel), ich MUSS mich mit Menschen (Patienten und Kollegen) auseinandersetzen, ich muss konzentriert arbeiten (was mir oft schwer fällt, weil die Gedanken ja woanders sind) und ich muss dann auch noch 8 Stunden dort ausharren
Und ich finde auch nicht, dass ich ausreichend verdiene...


Viele hier und da stimme ich Sumi zu, brauchen diese Therapie!
Ich denke nämlich, dass eine Berentung nicht die richtige Maßnahme ist.
Schließlich gibt es auch Teilzeitarbeit und nicht zuletzt die Stütze vom Staat.

LG Ruby

Ja, wenn man sich ansonsten nicht beschäftigen kann. Keinen Job zu haben bedeutet ja nicht, nur rumzusitzen. Also ich bin die letzten 2 Jahre ohne Job ausgeglichener und in meinen Augen abwechslungsreicher beschäftigt, als beim letzten Bürojob, wo ich 8 Stunden im Büro saß, auf den PC starrte, mir täglich die Storrys meiner Kollegin in der 1000. Wiederholung reinzog und dann für den Quatsch auch noch täglich 2 x quer durch Berlin fuhr mit Bus und Bahn, was allein zusammen 3 Stunden dauerte, pro Strecke also 1,5 Stunden.

In der Bank früher, ok, Gehalt war akzeptabel, aber auch nicht so, wie manche denken. Es war anstrengend, stressig, die Kunden wurden immer blöder, man musste sich den halben Tag nur noch beschimpfen lassen. Irgendwann hatte ich das Gefühl, man lebt eigentlich nur noch für den sch...ß Job.

Das Problem ist, es gibt Leute mit einer anderen Lebensphilosophie oder auch gewissen psychischen Störungen, die aber nicht mal so extrem belasten, wo einfach die Lebensweise etwas anders verläuft, wo die Bedürfnisse anders sind und das, was verkraftbar ist.
Nur werden einem halt viele Dinge quasi aufgedrückt und dann noch mit der Begründung, wie im Fall der Arbeit, es tut jedem gut, lenkt ab, beschäftigt, stärkt das Selbstbewusstsein. Nein, nicht bei allen. Ansonsten hätten mir kaum schon die letzte Psychologin in der Therapie und auch mein Psychiater gesagt, ich soll mal besser zusehen, nicht mehr zu arbeiten. Ja, das gibt es.

Und um noch mal auf das Thema zu kommen, ich bin der Meinung, auch bei Angst/Panikstörung, arbeiten sollet man gehen, wenn man physisch und psychisch dazu in der Lage ist und nicht, weil es irgendwelche Leute vielleicht erwarten oder aus Pflichtgefühl! Ich kenne Leute, die dann nämlich irgendwann einen totalen Zusammenbruch hatten und all diese anderen tollen Leute, gehen die dann für die Betreffenden in die Klinik? Wohl kaum.

Auch nach der Arbeit muss man sich gut fühlen, also in der Freizeit, es muss auch ein Erholungseffekt da sein! Wenn nicht, dann ist der Absturz oft vorprogrammiert.


RubyTuesday

Wenn Du das für Dich scheinbar alles als ein Muss siehst, ok, aber da kannst Du nicht auf alle beziehen.

Deine Vorschläge in Ehren, aber das hab ich alles durch. In 20 Jahren 12 Umzüge und nun wohne ich in einer ganz ruhigen und entspannten Gegend in Berlin. Teilzeit etc., auch alles durch.

Nein, es lag nicht nur am Einkommen. Mein Doc sagt, es liegt an den psychischen Störungen. Mir ist das im Prinzip egal, mir ist aber klar, was mir gut tut und was nicht.

Eine angsterkrankung ist kein Grund nicht arbeiten zu gehen. Und egal ob du dich Super toll beschäftigen kannst, darum geht es nicht. So lange du in der Lage bist dich selber zu Finanzen musst du dies tun. Das ist und sollte auch weiterhin eine moralische Verpflichtung sein. Jeder kann machen was immer er will. Sich ausleben anderen Lebensphilosophien fröhnen, wenn er es unabhängig machen kann. Sich dafür von der Solidargemeinschaft finanzieren zu lassen ist eben nicht der richtige weg. Die Unterstützung sollte denen vorbehalten sein, die es wirklich nicht können, nicht die nicht wollen oder keinen Sinn daran sehen.

Eine Angsterkrankung ist kein Grund nicht arbeiten zu gehen. Und egal ob du dich Super toll beschäftigen kannst, darum geht es nicht.


Genau so isses...

Danke...
Der eine ruht sich aus auf seinem Problem und der andere kämpft und ist mutig...und am Ende stolz!

Schönen Sonntag!

Ruby

Ähm..., bei mir geht es nicht um eine Angsterkrankung. Darum hätten wir uns diese Diskussion eigentlich sparen können. Auch meine Schuld.

Abschließend:

Zitat:
So lange du in der Lage bist dich selber zu Finanzen musst du dies tun.
Ja, wenn man gesund ist. Man muss erstmal gesund werden und wenn das nicht mehr möglich ist oder in absehbarer Zeit, dann muss man nichts. Dafür gibt es dann EU oder BU Rente.
Zitat:
Die Unterstützung sollte denen vorbehalten sein, die es wirklich nicht können, nicht die nicht wollen oder keinen Sinn daran sehen.
Richtig. Sehe ich auch so. Ich denke aber, wir haben und etwas missverstanden oder ich hab mich nicht deutlich ausgedrückt. Bei mir geht es nicht um keinen Sinn sehen oder nicht wollen. Mir wurde es ja selbst von Psychologen und Psychiatern so angeraten. Und bei Menschen mit Störungen im Bereich Autismus ist das nun mal so, viele kommen nicht mal auf 25 Berufsjahre, wie ich. Und das ging auch nur mit ständigen gesundheitlichen Problemen. Und wenn ich sage, es hat keinen Sinn mehr, dann deshalb und wie gesagt, mir wurde es nahegelegt.

Zitat von Prinzessin22580:
Eine angsterkrankung ist kein Grund nicht arbeiten zu gehen. Und egal ob du dich Super toll beschäftigen kannst, darum geht es nicht. So lange du in der Lage bist dich selber zu Finanzen musst du dies tun. Das ist und sollte auch weiterhin eine moralische Verpflichtung sein. Jeder kann machen was immer er will. Sich ausleben anderen Lebensphilosophien fröhnen, wenn er es unabhängig machen kann. Sich dafür von der Solidargemeinschaft finanzieren zu lassen ist eben nicht der richtige weg. Die Unterstützung sollte denen vorbehalten sein, die es wirklich nicht können, nicht die nicht wollen oder keinen Sinn daran sehen.


Hallo,
na, ich denke mal die Ärzte und Psychologen wissen schon was sie tun und wenn diese sagen, dass man arbeitsunfähig ist, dann ist man das. Fertig. Jetzt mit Beschuldigungen und solchen Plaukeln anzukommen, dass jeder Angsterkrankte arbeiten gehen SOLLTE, finde ich schon falsch. Es gibt Leute, die so stark unter Ängsten Leiden, dass sie es nun mal nicht aushalten können überhaupt unter Menschen zu sein. Das sollte man beachten. Es gibt Fälle, bei denen es gut ist, dass die Person einer Tätigkeit nachgeht, und es gibt Andere, denen es im Gegenteil nicht gut tut und die noch kränker werden dadurch.

Als ich damals eine Zeit lang keine Arbeit hatte, kriegte ich eine Depression. Da mich das so fertig gemacht hat und ich es als sehr belastend empfand, nur rumzusitzen und keiner Tätigkeit nachgehen zu können.Ich brauchte einfach eine Beschäftigung! Allerdings macht es auch keinen Sinn, etwas zu tun, was nicht(!!) zu Einem passt. DAS macht Einen nur noch mehr depressiver!! Also es sollte schon die richtige Arbeit für Einen sein.

Allerdings ist schon interessant, dass es wohl Krankheiten gibt, bei denen eine regelmäßig auszuübende Arbeit eine Art Therapie darstellt!! Ich weiss, dass psychisch kranke Menschen diese leichten Arbeiten verrichten, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Angsterkrankte so etwas auch machen ( Also wo sie mit dem Bus zu so einem Arbeitszentrum hingebracht werden und dort arbeiten-jeden Tag!). Aber mein Bruder hat Schizo und dem wurde das angeordnet und das gehört wohl zum Therapieplan, dass solche Menschen einen geregelten Tagesablauf haben.

Viele Grüße, Sumi

ÄÄÄh, wir reden doch hier von Angsterkrankungen??

Jetzt sind wir schon bei Formen von Autismus angekommen??
Asperger? Mutismus?

Und niemand muss die 'Schwere' seiner Angsterkrankung in die Wagschale legen...jeder hat doch sein Päckchen zu tragen.

Ich glaube um geheilt zu werden, ist es wichtig ein normales Leben (so wie es natürlich möglich ist) zu leben.
Und nicht zu arbeiten ist für mich nicht normal...

Eine Frau die Familie und Kinder hat, kann denen schließlich auch nicht einfach 'Ade' sagen, nur weil sie diesen Stress nicht aushalten kann.

Ruby

Es geht hier nicht um deine persönliche Krankengeschichte, die stand hier nicht zur Debatte. Es geht darum mit einer angsterkrankung zu arbeiten und dies geht. Wenn man auf Grund von Ängsten nicht zur Arbeit geht, einkaufen, Bus oder Auto fahren, dann ist das ein Vermeidungsverhalten und verschlimmert die Angst. Und einen Arzt zu finden der einen krank schreibt ist nun wirklich kein Problem. Einen gelben Zettel bekommt man von fast jedem. Die Ängste tuen einem nicht, egal wie schlimm das Gefühl ist, man ist zu keiner zeit wirklich in Gefahr. Es geht dabei nicht darum ob man arbeitsfähig ist, es geht darum das man dem Vermeidungsverhalten nachgibt und sich den Ängsten nicht stellt. Jeder Angstkranke hat die selben Symptome und alle bekommen Panik und Todesangst. Aber der eine begibt sich in Therapie, der andere vergräbt sich zu Hause und gibt die Verantwortung für das eigene leben ab.
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Ich bin auch der Meinung, das es besser ist wieder einen normalen Alltag zu haben.
Ich habe am Mi meinen ersten Arbeitstag nach Monaten wieder. In der Zeit jetzt wo ich nicht arbeiten bin, merke ich für mich selber, dass ich zuviel Zeit habe nachzudenken und auf meinen Körper zu achten bzw ihn zu beobachten und das macht mir ja noch mehr Angst und Panik. Ich hoffe, dass sich rausstellt, das es gut ist für mich wieder arbeiten zu gehen und einen geregelten Alltag zu haben.
Mein Therapeut und auch Psychiater sind beide der Meinung, das es sehr gut ist wieder arbeiten zu gehen. Dieses Vermeidungsverhalten macht ja am Ende alles noch schlimmer.

Zitat von RubyTuesday:
ÄÄÄh, wir reden doch hier von Angsterkrankungen??

Jetzt sind wir schon bei Formen von Autismus angekommen??
Asperger? Mutismus?
Ja, weil es mich betrifft! Und auch hier sind Angst/Panikstörungen oft Teil der Grunderkrankung. Die Grunderkrankung ist aber nicht heilbar und an darum sind die Maßstäbe hier völlig anders. Vermeidung, Konfrontation, hier sind das alles keine Themen.

Das Problem ist hier oft bei Diskussionen, Angst/Panik hat nicht immer Ursache X und/oder Y und das stellt man dann ab und gut ist oder man lenkt sich ab, beschäftig sich, z.B. mit Arbeit und alles wird irgendwann toll. Das mögen viele Leute so sehen, weil sie von sich ausgehen und von anderen Dingen keine oder wenig Ahnung haben.

Prinzessin22580

Zitat:
Und einen Arzt zu finden der einen krank schreibt ist nun wirklich kein Problem. Einen gelben Zettel bekommt man von fast jedem.

Am Stück, ohne Unterbrechung, 1, 2 oder 3 Jahre? Na den Arzt möchte ich sehen, der das mal eben so ohne eindeutige Notwendigkeit macht. Vielleicht mal 2-3 Monate, aber keine Jahre.
Zitat:
Es geht darum mit einer angsterkrankung zu arbeiten und dies geht.
Nicht in jedem Fall!

Damit wir uns nicht missverstehen, ich fühle mich nicht angesprochen, weil das auf mich alles nicht zutrifft. Aber es gibt hier bestimmt genug Leute, die mit ihrer Angststörung (erstmal) nicht arbeiten gehen und denen hilfst Du mit Deinen Stammtischparolen nicht weiter.
Zitat:
Jeder Angstkranke hat die selben Symptome und alle bekommen Panik und Todesangst.
Richtig, nur können die Ursachen völlig verschieden sein und damit auch die Therapieformen etc. Nicht jeder Angststörung bessert man mit Konfrontation.
Zitat:
Aber der eine begibt sich in Therapie, der andere vergräbt sich zu Hause und gibt die Verantwortung für das eigene leben ab.
Ja, das gibt es sicher, aber auch davon fühle ich mich nicht angesprochen, weil es auf mich nicht zutrifft. Übrigens ist nicht zwangsläufig das Gegenteil von sich zu Hause vergraben dann arbeiten gehen. Oder sind alle Rentner 24 Stunden am Tag zu Hause? Wohl kaum.

angsthase254
Ich wünsche Dir Erfolg dann für den Job wieder.

Zitat von Prinzessin22580:
Es geht dabei nicht darum ob man arbeitsfähig ist, es geht darum das man dem Vermeidungsverhalten nachgibt und sich den Ängsten nicht stellt. Jeder Angstkranke hat die selben Symptome und alle bekommen Panik und Todesangst. Aber der eine begibt sich in Therapie, der andere vergräbt sich zu Hause und gibt die Verantwortung für das eigene leben ab.


Huhu,
naja, wenn wir schon dabei sind, wer sich in Therapie begibt und wer nicht (Wie soll das eigentlich gehen? Nur zu Hause sitzen kann heutzutage keiner, denn irgendwer muss doch die Miete zahlen?Es sei denn man lebt noch bei den Eltern.. .). Dann sind wir bei dem Thema: Was gibt mir die Angst bzw. welche Vorteile für mich stecken hinter der Angst?! Manchmal steckt etwas sehr Erschütterndes hinter der Angst als Ursache und da ziehen es manche nun mal vor, lieber diese Ängste zu haben als an dem Hauptproblem zu arbeiten.. .
Ich finde es immer noch nicht gut, Ängste so als harmlos abzutun als wären sie das Normalste der Welt ...das sind Angststörungen definitiv NICHT. Und wer keine Angststörung erleiden musste, kann sich wirklich glücklich schätzen!! Und kann sein, dass jeder Angstpatient das Gleiche fühlt an Symptomen....dennoch darf man nicht vergessen, was für ein Leidensdruck da immer ist!! Es ist schlimm Angst zu haben und es fühlt sich ganz furchtbar an!! Ein Psychologe versucht immer hinter die Angst zu kommen und mit Einem zusammen die Ursache zu finden und an dieser dann zu arbeiten...das geht NUR im Tempo des Patienten... !! Also, der muss immer gucken, wann der Patient bereit ist an dem und dem Punkt zu arbeiten.. es geht alles nicht so schnell...!! Und eine Therapie ist übrigens sehr anstrengend. Somit ist es in Ordnung, wenn Menschen, sich eine Auszeit nehmen, um gesund zu werden.

Liebe Grüße, Sumi

A


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Dr. Reinhard Pichler
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