Fast jeder, der lange mit diesen Ängsten zu tun hat, weiß, wie er sich verhalten muss, um ruhiger zu werden. In der Situation einer Panikattacke zB Atmen, an etwas anderes denken, ablenken. Schon ist es weg.
Aber es gibt Menschen, die erhalten diese Ängste mit Absicht aufrecht. Die Aufgabe dieser Menschen muss es sein, den Grund dafür zu finden, warum sie sich mit Absicht quälen. Jeder hat da sein eigenes Konzept im Kopf warum man das macht. Jeder weiß, was gegen Aufregung hilft und wie man sich entspannt, dazu leben wir lange genug. Trotzdem steigern sich manche Menschen lieber noch mehr rein und können nicht loslassen. Wenn man rational erkannt hat, dass unangebrachte Ängste einem im Leben eigentlich nichts bringen, warum hält man daran fest?
Ich glaube oder weiß mittelerweile, dass Ängste verschiedenster Art hauptsächlich mit einem Mangel an Vertrauen in sich selbst zu tun haben. Egal was man sich da vorstellt.. verrückt zu werden, die Kontrolle zu verlieren, wieder im Stau einen Panikanfall zu bekommen... egal was. Auch die Ängste von anderen einfach mitzuadaptieren. ZB wenn man sich dann immer weiter informiert (und damit immer weiter reinreitet...) und hört jemand hat Angst in der Supermarktschlange.. oh Gott was wenn mir das auch passiert!? und schon hat man ebenfalls Angst im Supermarkt..
andere Menschen sehen auch Fernsehreportagen über Angststörungen oder Flugangst zB und bekommen diese Ängste trotzdem nicht. Bewusst! Menschen, die solche Ängste dann aufnehmen, sehen irgendwie keinen Anker in sich selber, glauben nicht daran, dass sehr wohl sie selber ihre Gedanken, ihren Körper und somit ihr Leben lenken. Quälen sich mit was wenn..., wie könnte ich da flüchten.., dieses ekelhafte Gefühl, nicht schon wieder, oh Gott, was wenn ich jetzt...
Irgendwann muss der Punkt kommen, an dem man einsieht, dass man selber der Regisseur seines Lebens ist. An dem man mit seinen Konflikten aufräumt und es bejaht, sein Leben in die Hand zu nehmen und etwas besseres daraus zu machen, als sich mit Horrorfilmen in seinem Kopf und den passenden körperlichen Symptomen dazu zu quälen.
Ich glaube jeder, der Ängste und Panikattacken hat egal welcher Form weiß, dass er auch anders reagieren könnte. Und tut es bewusst nicht, genauso wie andere Menschen sich bewusst gegen Stress und Ängste entscheiden. Die Ursachen müssen gefunden werden, auch wenn diese unterbewusst sind!
- es können Schuldgefühle sein.. ich habe es nicht verdient, ohne Ängste zu sein, weil ich damals...
- es kann eine Wut auf sich selber sein..
- es kann eine ganz bestimmte Angst sein, die die Ursache für alles andere ist (Angst vor dem Leben, Angst man selber zu sein, Angst keine Persönlcihkeit zu haben, nicht stark genug zu sein, keinen Sinn im Leben zu finden)
- Angst, mutig zu sein
- Angst vor den Verurteilungen anderer oder vor der Macht anderer über einen (was wenn sie mich in die Klapse bringen irgendwann?)
- Angst kann auch eine Sucht sein. Eine Sucht nach den nächsten Adrenalinkick überstehen, es am Ende doch schaffen, sich immer wieder rauszuboxen, sich immer wieder zu beruhigen. Das Thema Sucht finde ich besonders bemerkenswert. Viele Leute, obwohl sie es lassen könnten, haben dennoch weiter Ängste! Da wirken Ängste fast wie ein Dro., Adrenalin ist in diesem Fall eine körpereigene Dro.! Angst ist dann vergleichbar mit den Spannungszuständen von Entzugserscheinungen, das sich wieder runterbringen die Erleichterung. Komisch? Aber wahr!
Wenn man wirklich aufhören will mit Ängsten, muss man sich folgende Fragen ehrlich beantworten können:
- Warum haben andere Menschen meine Ängste nicht? Wenn ich Recht habe in meinem Verhalten, und es ist nicht möglich mich selber von diesen Ängsten abzuhalten und ich habe irgendwie Recht mit meinen ganzen Befürchtungen, warum legen dann nicht alle Menschen dieses Verhalten an den Tag?
- Weiß ich, was ich vom Leben will? Wer will ich sein, was will ich tun, was will ich erleben?
- Warum vertraue ich mir nicht?? Welchen Auslöser gab es dafür, dass ich nicht mehr ganz hundertprozentig wissen kann, dass ich in jeder Situation, in der ich mich befinde, für mich einstehe und dafür sorge, dass es mir gut geht? Warum will ich nicht, dass es mir gut geht und warum will ich nicht für mich einstehen? Was mag ich nicht an meiner Vergangenheit und an mir, bin ich wirklcih Schuld? Kann ich das nicht ändern? Was fehlt mir in meiner Vergangenheit oder in mir, das mich zu dieser Selbstsabotage bewegt? Ist es wirklich sinnvoll, dass ich mich deshalb noch immer quäle?
- Was wäre, wenn ich diese Ängste nicht mehr hätte? Was wäre ich denn dann noch? Angst kann Leere füllen! Egal was ich anderes tue, würde es diese Leere nicht auch füllen?
AUF DEN PUNKT GEBRACHT:
-ihr braucht ein neues Konzept! Ihr müsst euch umkrempeln und euch für etwas neues, besseres entscheiden!
-ihr müsst euch mit euch selber auseinandersetzen! Jeder kennt sich mehr oder weniger, aber man kann mit sich Freundschaft schließen und das ist sehr viel mehr wert!
-niemand weiß soviel über euch und eure Bedürfnisse wie ihr selbst!
-lasst euch nicht mehr beeinflussen von Dingen, Personen, Gedanken und Vorstellungen, die euch nicht gut tun!
- fangt wieder an zu träumen und überschreitet jede dieser Grenzen, die ihr euch selbst gesetzt habt, die gibt es nämlich gar nicht, nur in eurem Kopf. In eurem Kopf gibt es aber auch grenzenloses Selbstvertrauen und Freiheit und Lebensfreude.
- Hört auf, an Foren über Angstzustände teilzunehmen und euch zu überinformieren, das macht es nur noch schlimmer, denn ihr habt eine blühende Fantasie, die euch dann selber gleich in den Ängsten anderer sieht. Nutzt diese Fantasie, um euer Leben so zu gestalten, wie ihr es für richtig haltet, macht keine Kompromisse mehr! Niemand kann einem wirklich was tun, fast jeder Ort auf der Welt ist sicher, fast überall kann man kommen und gehen wo man will, diese Welt besteht aus grenzenloser Freiheit. Man muss nur wissen, was man will. Was kann schon passieren? Im Notfall kommt man in eine Anstalt (was sowieso nicht passiert, Leute mit Ängsten gehören da nämlich nicht hin), in die Notaufnahme, fühlt sich elend mit Herzklopfen, Schweißausbrüchen und Hilflosigkeits-Gefühl, blamiert sich vor anderen, flippt völlig aus. Na und!? Ist man deshalb gestört für's Leben? Nein! Tot? Nein? Sind deshalb Freunde und Familie weg? Nein. Man heißt immernoch ..., kann immernoch denken, sieht immernoch gleich aus, ist immernoch da. Das Flugzeug ist nicht abgestürzt, ich bin trotzdem irgendiwe nach Hause gefahren aus dem katastrophalen Stau, ich bin irgendwann wieder eingeschlafen, bin irgendwie wieder an einen sicherern Ort gekommen. Alles ist nicht so schlimm! Man muss sich vor Augen führen, dass nie wirklich etwas passiert ist! Und warum macht man das dann? Das gilt es herauszufinden! Was fehlt mir? Was will ich wirklich??
Denkt nicht mehr an Ängste! Das ist wie nicht an das rosa Nilpferd zu denken. Denkt lieber daran, was ihr für euch wollt, nicht was ihr nicht für euch wollt. Findet euren eigenen persönlichen Weg, da kann niemand helfen, ihr wisst es ganz alleine.
-Seid ehrlich zu euch selber! Was wünsche ich mir von tieftsem Herzen? Wie kann ich das erreichen, wie komme ich mit mir ins Reine, wie kann ich glücklich und zufrieden vor mich hinleben und auch akzeptieren, dass ich solange diese Ängste hatte?
ABSCHLIEßEND:
Ich wollte das einigen Leuten mit auf den Weg geben, die Ängste haben, denn ich hatte das selber. Panikattacken, Angstzustände, Schlaflosigkeit. Es ist nicht so, dass ich das nicht kenne.
Es hat zwei Jahre gedauert, zwei Jahre Mentaltraining und positives Denken (sinnlos, wenn man es nicht ernst meint und von sich überzeugt ist), Bücher wälzen und Foren lesen (macht alles nut noch schlimmer, man badet praktisch in den Angstfantasien anderer), informieren und sich nur mit seiner Angst beschäftigen, wie man sie kuriert, wie man sie aushält, wie man nicht daran denkt...
Dann hat es irgendwann Klick gemacht. Ich habe irgendwann eingesehen, dass ich das alles selbst verursache und aufgedeckt, was wirklcih das Problem war, wo es angefangen hat, warum ich nicht mehr an mich selber glaube. Ich hatte nie erfüllende Beziehungen und war deshalb immer sauer auf mich selber. Ich habe mir immer wieder Männer gesucht, die mich verletzten und von denen ich mich ausgenutzt fühlte, habe immer wieder ein Drama nach dem anderen geschaffen und war deshalb sauer auf mich und konnte mich nicht mehr akzeptieren, wollte nicht mehr ich selber sein. Dann hatte ich die ertsne Schlafstörungen, fühlte mich nicht merh sicher in dieser Welt, bin vor wichtigen Prüfungen völlig abgedreht und konnte mich gar nicht mehr entspannen. Ich habe dann jemand kennengelernt, der für mich die große Liebe war und habe mich Hals über Kopf verliebt, war überglücklich. Bei ihm konnte ich wieder ruhig schlafen, fühlte mich wohl und beschützt. Als das aus war, ist für mich eine Welt zusammengebrochen und ich habe wochenlang in einem Dauer-Heulkrampf und Depri-Stimmung verbracht, nis ich auf einer Autofahrt die erste richtige Panikattacke hatte. Dieser Zustand ständiger Angst hat für zwei Monate nicht aufgehört, genauso wie der dazugehörige Gedankensstrom. Bis ich mich wieder verliebt habe.. und wieder war die Welt für ein halbes Jahr in Ordnung.. dann wieder der Absturz in Ängste und selbstzerstörerische Gedanken. Ich habe das allerdings alles nicht gemerkt, obwohl es im Nachhinein offensichtlcih ist, womit es zusammenhing. Ich habe mich nur sicher gefühlt, wenn ich das Gefühl hatte, geliebt zu werden!
Ich habe mich mit mir auseinandergesetzt, mir überlegt was ich will und wer ich sein will, was ich noch erleben will, was ich haben will und was ich noch fühlen will, und irgendwann hat es Klick gemacht. Wie sollte ich mich gut fühlen und mich sicher fühlen, wenn mich niemand ehrlich liebt? Was war denn dann gut und liebenswert an mir? Warum hätte ich es dann verdient, glücklich zu sein?
Ich habe mir dann ernsthaft Gedanken darüber gemacht, warum mein Liebesleben so verlaufen ist und musste feststellen, dass ich mich seit meiner Kindheit zu einem ganz speziellen Männertyp hingezogen fühle und warum sich seit meiner Jugend immer wieder derselbe Film abspielt. Dann fing ich an, den Film selber zu drehen. Ich gehe mit Männern anders um und sie mit mir, ich liebe und werde geliebt ohne davon abghängig zu sein, ich lebe mein eigenes Leben und bin dadurch attraktiver für mich und für andere geworden. Ich habe viel Spaß, Ziele, tolle Freunde und ein harmonisches Verhältnis zu meiner Famile (mit der ich mich früher nur gestritten habe..), ich lebe jetzt einfach mein eigenes Leben und das sollte jeder tun. Unabhängig werden und an sich selber glauben. In Situationen, die mir nicht gefallen, stehe ich für mich selber ein und helfe mir, mich besser zu fühlen, bin ehrlich zu mir stehe zu mir. Versuche, aus jeder Situation das Beste für mich und andere herauszuholen. Sehe mich nicht als Bedrohung, sondern als Stütze, Angst kommt mir nicht mehr in den Sinn, weil ich weiß, dass ich mir nicht mehr mit Absicht weh tue.
Ich habe mich ernsthaft und lange mit mir auseinandersgesetzt, habe viel gedacht und ausprobiert. Wenn man sich dann entschieden hat, ist es wichtig, sich einfach nicht mehr mit dem Thema Angst auseinanderzusetzen, wie einen Exfreund, den man langsam vergisst.
Ich mache heute einfach alles, was ich will.
Zwei Bücher haben mir dennoch sehr geholfen und waren soetwas wie ein Trigger für das, was mir gefehlt hat, mich besser zu verstehen:
- es gibt ein Buch von Lucinda Bassett, Angstfrei leben, was sehr empfehlenswert ist und die Hintergründe von ängstlcihen Menschen sehr gut versteht, von einer Erklärung über die besondere Sensibilität und besondere kreative Kraft in änglichen Menschen bis zu Gedankenmechanismen die zu Ängsten führen
- weiterhin habe ich mit Emotional Freedom Techniques gearbeitet, das hat am allermeisten geholfen dabei, die Ängste ganz aufzulösen. Wenn ich heute an angst denke, habe ich keine körperliche Reaktion mehr dazu. Wenn man also von Angstgedanken nicht loskommt, dann wenigstens von dem dazugehörigen Gefühl, das einen ja zu behindern scheint.
Vorgestern allein war ich mit Freunden in Mitten einer Menge einer Fußballparty, man konnte keinen Schritt gehen , überall waren Leute.. Angst? Nein! Pure Lebensfreude! AUF DIE KNIE!! SUPER-DEUTSCHLAND, SUPER-DEUTSCHLAND!!
Auf, gebt euch einen Ruck! Wenn ich das kann, könnt ihr das auch! Und nicht mit Ausreden kommen, wie bei mir ist es besonders schlimm, kann ich nicht, klar könnt ihr, ihr müsst nur herausfinden, warum ihr nicht wollt! Und nicht vergessen, euren eigenen weg finden und nicht weiter überinformieren und mit anderen weiter in den Ängsten versinken, zieht euch raus! Brecht den Kontakt zu anderen Verängstigten sofort ab, das trägt NULL dazu bei, sich besser zu fühlen. Warum glaubt ihr findet man hier keinen einzigen Eintrag über jemanden, der geheilt ist? Weil sich Leute, die keine Ängste haben, nicht mehr mit Ängsten beschäftigen wollen! Findet euren Weg und steht zu euch und eurem wunderbaren Leben ohne Kompromisse!
Für mich war das jetzt der letzte abschließende Eintrag zu dem Thema in irgendein Forum und ich hoffe, für euch auch!
DAS LEBEN IST SCHÖN! VIEL SPAß!
21.06.2008 13:38 • • 22.06.2008 #1