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Ich habe so viele Ängste. So doll. Vieles durch Trauma usw ausgelöst.
Nun habe ich Angst, dass mich meine Angst körperlich kaputt macht. Todesangst.
Ich hätte gerne sofort ein Knopf und die Ängste abzustellen aber das geht nicht einfach so.
Zudem wohne ich auf Baustelle und fühle mich auch damit nicht wohl.
Ich will nicht kaputt gehen.
Meine Bekannte meinte. tja wer ständig Angst hat, geht kaputt.
Sie ist sehr hart und verbittert. Sie meint, dass Therapie mist ist und man sollte nur einfach umdenken und leben.
Diese Härte tut mir nicht gut.

01.01.2024 17:28 • 06.01.2024 #1


13 Antworten ↓


Eine gesunde aber vor allem konstruktive Härte ist immer gut. In Umgang mit so ziemlich allen Sachen. Aber nur etwas zu behaupten, ohne es zu begründen, ist falsch. Für sie mag das alles Mist sein, für andere nicht.

Dennoch ist die Kernaussage meiner Meinung nach richtig. Ein großer Schritt in Richtung Angstbefreiung ist auch im Rahmen jeder Therapie ein Umdenken. Dies kommt natürlich nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess.

Auch Ängste, welche durch Trauma ausgelöst wurden, sind therapierbar.

Was meinst du genau mit kaputt gehen? Dass dein Körper physisch leidet oder, dass es dir psychisch immer schlechter gehen wird?

Es ist und bleibt wie es ist, wenn Ängste oder ähnliche Quälereien einem das Leben anstrengend machen: Der Gang zum Arzt. Parallel dazu kann man natürlich selbst einiges anfangen anzupacken, um sich seine Lebenssituation angenehmer zu gestellten, wie z. B. die Baustelle zu Ende zu bringen.

Gruß

A


Gehe ich körperlich kaputt?

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@Kai-Uwe ich meine damit körperlich kaputt.
Ich habe eine liebe Hausärztin zu der ich kann wenn etwas ist. Medikamente nehme ich nicht, da ich nichts mehr vertrage nachdem ich schwer krank wurde durch Medikamente, die ich über viele Jahre nahm.
Ich mache Therapie.
Die Baustelle kann ich selbst nicht zuende bringen. Da fehlt Hilfe und Geld. Somit geht das nur schleppend voran. Baustelle heißt, dass das Bad gemacht werden müsste. Die Küche. Ich habe keine Küche, keine Wohnzimmermöbel und noch keine Türen, weil die ausgasen nachdem ganz viel Lack mit Heißluftfön entfernt werden musste. Sie riechen verbrannt. Keine ahnung wie lange das dauert bis der Geruch weg ist. Sie sind schon seit Oktober weg.
Ich fange hier ganz von vorne an nach 40 Jahren Trauma. Neue große Stadt und Einsamkeit.
Dann komme ich mit Einsamkeit nicht klar, weil das Altes triggert usw. Leider ist da ganz viel Angst vor Menschen.
Ich bin viele und das bricht nun auch auf....was wichtig ist aber heftig. Hab eine gute Therapeutin.
Ich habe sie und 2 Betreuerin.
Bin im Aufbau aber nichts geht von heute auf morgen. Es passiert sehr sehr viel. Dadurch extreme Ängste. Viel Stress und das macht Angst, dass der Körper leidet.
Die Härte ist nicht gut, weil sie interessiert sich nicht für meine Geschichte und da sie die nicht kennt, hat sie leicht reden. Sie weiß nicht was bei mir los ist und aufbricht und das es auch wichtig ist aber eben anstrengend.
Ich habe 40 Jahre überlebt und nun versuche ich ins Leben zu kommen. Das ist schwer.

Niemand hat gesagt, dass es einfach ist. Alles schlecht reden und sich nur das Negative vorhalten wird dich aber auch nicht voran bringen. Fang irgendwo klein an, mach es einfach. Einfach machen.

Zitat von Liara:
ich meine damit körperlich kaputt.

So leicht geht der Körper nicht kaputt.
Was passieren kann ist, wenn du durch die Ängste einen permanent sehr hohen Blutdruck hast, dass das auf Dauer das Herz und die Gefäße schädigt. Aber dem kann man durch Blutdrucksenker entgegenwirken. Oder wenn du wegen den Ängsten zu viel und ungesund isst oder dich körperlich wenig betätigst, ist auch nicht förderlich für die Gesundheit. Aber all das haben auch viele Menschen ohne Ängste bei einer ungesunden Lebensweise.

Und so nebenbei: Alles Gute zum Geburtstag!

Hallo, Auch von mir alles Gute zum Ehrentag!
Ich finde, dass Härte eine Angst oft verschlimmert. ich weiß, wovon ich rede, da ich durch PTBS eine Angsterkrankung erlitten habe. Heute geht es mir ganz gut, weil ich Wege gefunden habe, um mit Ängsten umzugehen. Das Wichtigste dabei ist, dass du dich selbst mit den Ängsten annimmst, und nicht ständig nach dem Warum fragst. Warum habe ich davor Angst, bringt niemanden weiter. Wenn Angst kommt, kommt sie eben.
Du bist tapfer, wenn du sie loslässt, ihr die Macht nimmst, indem du mit einem Menschen deines Vertrauens darüber redest.
Alles Gute und Kopf hoch!

@Julia2018 bei einigen Ängsten hilft bei uns das Warum. Ist es eine alte Angst durch zb missbrauch oder Gewalterfahrung dann kann die Thera da dran arbeiten. Gerade bei DIS ist das schon hilfreich, weil einige Anteile noch tief in der Vergangenheit stecken. Dann triggert ein Geruch oder so.
Das alles lasse ich zu und bekämpfe es nicht. Früher habe ich es zum Schutz unbewusst verdrängt aber das hat mir nur geschadet. Jetzt wo ich eigentlich in Sicherheit bin, bricht alles auf. Meine Thera hört zu, lässt weinen und ist da. Mit ihr kann ich über all das reden.
Auf der einen Seite bin ich froh, dass sich das alles nun zeigen tut aber es ist anstrengend. Ich hoffe, dass es mit der Zeit leichter wird.
Ich danke dir für deine lieben Worte und Wünsche.

Ich finde Härte auch nicht hilfreich. Das ist was, was ich in meiner Kindheit immer als Reaktion auf meine Ängste erlebt habe, das hilft nicht.

Ich habe in der Therapie explizit gesagt bekommen, dass ich mit mir selbst (und dem inneren Kind) mitfühlend und tröstend sein soll. Kein Jetzt reiß dich mal zusammen, sondern eher Das ist okay, dass es dir nicht gut geht. Dir wird nichts passieren, es wird wieder besser werden! Du machst das gut. Ich glaube, diese Einstellung ist hilfreicher.

Alles Gute, liebe Liara - und versuch bei den Problemen mit der Baustelle mal, ob du nicht so sehr an das große Ganze denken kannst, sondern immer nur in kleinen Schritten.

@Liara
Bringt dich denn die Therapie weiter? Oder sitzt der Therapeut/in nur da und hört zu? Hört sie/er auch hin?
Gibt es Tipps/Ratschläge? Ist es eine Traumatherapie?
Zitat von Liara:
bei einigen Ängsten hilft bei uns das Warum.

Ja, das denke ich auch, denn hat man einen Ansatz und kann daran arbeiten. War bei mir auch so. Leider erkannte ich die Ursache erst sehr spät, weil anscheinend nicht richtig hingehört wurde, was ich sagte. Mehrere Therapien, Klinikaufenthalte und Medikamente waren erfolglos. Es war die falsche Form der Therapie (Verhaltenstherapie machte alles nur noch schlimmer).

Aber ich habe meinen Weg finden können.

Zitat von Liara:
Das alles lasse ich zu und bekämpfe es nicht.

Habe ich auch so gemacht. Der Kampf hatte das Gegenteil bewirkt.


Zitat von Liara:
unbewusst verdrängt

Kann ich auch bestätigen, Jahrzehntelang Verdrängung, Ignoranz und Emotionen überspielt. Das war sehr anstrengend und hat mich dann vollkommen aus der Bahn geworfen, irgendwann wurde ich krank und war während einer Arbeitsstelle ein Jahr lang krank geschrieben. Immer öfter wurde und war ich krank. All die Altlasten und die psychische Belastung sowie körperliche Beschwerden (obwohl ich immer Sport gemacht hatte) waren quasi fest in mir verankert. Aber ich habe es dank einer für mich am schlimmsten durchgemachte Panikattacke geschafft, da raus zu kommen. Jene brachte mich auf meinen Weg.

Zitat von Liara:
Ich habe so viele Ängste. So doll. Vieles durch Trauma usw ausgelöst. Nun habe ich Angst, dass mich meine Angst körperlich kaputt macht. ...

Schieß Deine Freundin die keine ist auf den Mond und mach eine stationäre Psychosomatische Therapie in einer psychosomatischen Klinik.

Die soll sich ihre Ratschläge an den Hut schmieren.

Die Emotionen sind der Grund für Deine Angst.Dind diese gedeckelten Gefühle in Therapie einmal ausgelebt und rausgelassen geht es Dir besser.

Dann kannst Du anfangen zu lernen, was und wie Du etwas ändern kannst in Deinem Leben .

Das alles geschieht in einer Therapie unter Anleitung von Therapeuten und der Gruppe wenn stationär.

Ambulant dauert ewig und man wird nicht jünger.

Zitat von -IchBins-:
Bringt dich denn die Therapie weiter? Oder sitzt der Therapeut/in nur da und hört zu? Hört sie/er auch hin?
Gibt es Tipps/Ratschläge? Ist es eine Traumatherapie?

Ja. Ich habe zum ersten mal eine Thera, die zuhört, sich für alle Anteile interessiert und mit aushält. Februar 2022 konnte ich zum ersten mal im Leben frei weinen.
Es passiert sehr viel...gleichzeitig bricht das Trauma auf. Das ist eigentlich sehr wichtig aber auch sehr anstrengend. Ich wusste so vieles nicht und es fließen viele Tränen. Viel alte Angst zeigt sich....usw.
Meine Thera will mir helfen zu wachsen und selbstständig zu werden...quasi wie eine Mutter, deren Aufgabe das gewesen wäre aber sie das nicht konnte.
Meine Thera ist Traumathera und ausgebildet bzgl Dis...was wichtig ist. Damit kann nicht jede Thera umgehen.

Ich wünsche mir von Herzen, dass es nach und nach ruhiger wird und ich bzw wir wachsen können.... Integration hat schon begonnen. Das ist...wie meine dis Freundin sagt...ein Horrortrip. Man fühlt alles was vorher abgespalten war.

@Liara
Das klingt doch alles gut und fortschrittlich. Ich wünsche dir viel Kraft. Wenn man erst mal einiges auf/-ver/- und abgearbeitet hat, wird es sicher besser werden.
Da gebe ich dir recht, wenn es eine gute Therapeutin ist, wirst du deinen Weg finden. Alles Gute.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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