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Liebes Forum,
Ich habe schon im Kummer und Sorgen Forum geschrieben, denke jetzt aber, das muss hier hin.
Meine Tochter ist 18, Theorieprüfung kein Problem, aber sie kann nicht fahren. Hatte 70 Fahrstunden, sie musste jetzt zur Prüfung, sonst läuft die Theorie ab. Sie hatte ein totales Blackout in der Prüfung, konnte das Auto nicht starten. Als sie fallschrum auf die Autobahn fahren wollte, wurde abgebrochen.
Sie ist seit 4 Jahren wg Angststörung in Behandlung, dies ist leider jetzt unterbrochen, die Therapeutin ist verzogen.
Was soll ich tun? Sie schafft das im Verkehr nicht, ist sonst total intelligent. Fiel als einzige in der Radfahrprüfung durch. Habe selber schon Angstattacken bei dem Gedanken, dass sie fährt.
LG und danke

16.03.2025 11:41 • 16.03.2025 #1


16 Antworten ↓


Was sagt denn deine Tochter dazu? Und der Fahrlehrer? Bei 70 Stunden ist sie vermutlich auch in den normalen Stunden nicht gut gefahren? Aber wie kann sie dann zur Prüfung zugelassen worden sein? Oder leidet sie unter starker Prüfungsangst umd daran lagen diese Blackouts?

Vielleicht ist Autofahren nichts für sie. Man braucht ja nicht zwingend einen Führerschein.

A


Gefährliche Panik in der Fahrprüfung

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Für sie ist es mega belastend. Ich hab ihr auch gesagt, hör auf damit, braucht man nicht. Aber alle haben ja den Führerschein...das erhöht den Druck total. Auf sie, nicht auf mich.
Nein sie ist vorher auch nicht gut gefahren. Jetzt musste sie die Prüfung machen wegen der Frist.
In der Schule hat sie bisher nie Prüfungsangst gehabt.
Ich sehe mich hier voll in der Verantwortung. Was ist, wenn was passiert? Soll ich ihr das Fahren ausreden?
Mega belastend

Zitat von Lotte1977:
Soll ich ihr das Fahren ausreden?


Ja. Ist einfach zu gefährlich.

Und wer weiss, sie ist ja noch jung und kann noch alles nachholen.

Ich weiss es nimmer, aber muss sie zur MPU? Ich habe da vor über 20 Jahren gearbeitet und kann dir sagen, dass kein Psychologe der Welt sie mit der Problematik auf andere Verkehrsteilnehmer loslassen wird. Und selbst ist sie ja auch gefährdet.

Und jetzt mal ohne Sch.eiss. Man kann sehr gut ohne Führerschein leben, und muss sich den Stress auch nicht antun. Sie hat eben ihre Probleme, da muss man lernen, dass man nicht alles tun und lassen kann, was andere, ohne Probleme, machen können.

Ich habe wie gesagt 20 Jahre beim MPI gearbeitet und nö - das Elend, das es da gab, das braucht keiner.

Es kann sein, dass sie in der Prüfung Angst hat aber später alleine super fährt. Ihr solltet das Thema mit dem Fahrlehrer besprechen

Zitat von Lotte1977:
Für sie ist es mega belastend. Ich hab ihr auch gesagt, hör auf damit, braucht man nicht. Aber alle haben ja den Führerschein...das erhöht den ...

Also, wenn sie tatsächlich immer schlecht fährt, wäre zu klären, ob es an der Situation liegt (also daran, dass ein Fahrlehrer anwesend ist) - dann könnte man schauen, wie es besser gehen könnte (z.B. anderen Lehrer? Verkehrsübungsplatz mit euch?). Wenn sie einfach schlecht Auto fährt, würde ich es lassen. Das ist dann zu gefährdet.

@Icefalki soweit ich weiss, muss man nicht mehr dahin. Man kann unendlich oft die Prüfung machen. Leider
Wir haben schon die Fahrschule gewechselt und auf dem Platz geübt. Bringt anscheinend nicht wirklich viel. In den zwei Tagen vor der Prüfung (nur dann) ist sie lt. Fahrlehrer so gefahren, dass sie bestanden hätte.

Was sagt sie denn zu der Situation? Fährt sie sonst soweit ok in den Fahrstunden? Zumindest in den letzten vor der Prüfung? Was war in der Prüfung los?
Fährt sie gerne oder hat sie eher Angst davor?

Zitat von Lotte1977:
In den zwei Tagen vor der Prüfung (nur dann) ist sie lt. Fahrlehrer so gefahren, dass sie bestanden hätte.


Dann ist das eben nichts für sie, oder noch nicht. Mit Angst kann man nicht fahren, geschweige es lernen. Wenn man geübter Fahrer ist, mag man seine Panik ja noch kompensieren können, allerdings sagt einem die Vernunft, dass man da besser nix im Auto zu suchen hat.

Und wie oft muss man Fehler anderer Verkehrsteilnehmer kompensieren, damit es nicht zum Unfall kommt. Ein Angstpatient kann da überreagieren.

Wahrscheinlich denkt sie zuviel und kommt nicht in einen Automatismus rein, damit sie Kapazitäten für das Drumrum hat.

Mein Mann ist Fluglehrer. Der hat jetzt seine Schülerin auch abgegeben, da sie über das mittlere Lernplateau nicht rüberkommt. Man versucht es gerade mit anderen Lehrern, klappt aber auch nicht.

Manche können nicht singen, nicht laufen und dabei einen Ball aufheben, eine Ärztin in meiner Linedancegruppe kriegt die Tänze nicht hin. Und die ist alles andere als dumm.

Ich würde sie liebevoll davon abhalten. Denk mal daran, wie es dir geht, sollte sie dann tatsächlich mit dem Auto unterwegs sein.

Zitat von Icefalki:
Dann ist das eben nichts für sie, oder noch nicht. Mit Angst kann man nicht fahren, geschweige es lernen. Wenn man geübter Fahrer ist, mag man ...

Exakt meine Gedanken.
Ich danke dir

Autofahren ist kein Grundrecht und wenn man es nicht kann und nicht lernen kann, dann läßt man es halt. Es haben auch andere keinen Führerschein und es geht auch.

Wenn jemand nach 70 Std. das Auto nicht gestartet bekommt und falsch auf die Autobahn auffahren will, dann ist es defintiv nichts für sie.

Ich würde ihr das erst einmal ausreden und sie kann später noch einmal einen Versuch starten. Vlt. ist der Stresspegel zur Zeit einfach zu hoch.

Ich habe 3 Versuche in 3 verschiedenen Fahrschulen in meinen 30gern gemacht und musste erkennen das ich mit Panikattacken auf der Autobahn eine Gefahr für mich und andere darstellten.
Ich habe meinen Führerschein mit 18 J damals ohne Panikstörung gemacht und die erste Fahrt mit Führerschein landete ich dennoch mit Freunden morgens im Graben weil ich so unsicher war aber habe dennoch Jahre später noch weitere Versuche unternommen (bereue ich nicht).
Habe viel Geld für die 40-50 Stunden Jahre später ausgegeben- eigentlich nur um Fahrpraxis unter fachlicher Anleitung zu testen aber ich habe schon gemerkt das die Fahrlehrer zu oft eingriffen. Da ich schon einen Führerschein hatte, war es denen auch egal wie viele Stunden ich nehme solange ich zahlen kann und wir sind meist in der Stadt rumgefahren. Ist harmloser als Autobahn und mit Tempo 30 bin ich zurecht gekommen und in der Stadt passierte auch keine Panikattacke.

1-2 Fahrten ohne Fahrlehrer danach auf der Autobahn endeten mit Panikattacken auf dem Standstreifen und ich war echt froh ohne Schaden noch zum Standstreifen gekommen zu sein. Rest hat dann mein Mann übernommen seither ist das Thema erledigt.
Meine Psychiaterin hat mir ganz klar abgeraten selber Auto zu fahren. Wenn ich meine bekannten Panikattacken als Fahranfängerin und Kids hinten nicht unter Kontrolle habe, bin ich halt eine grosse Gefahr im Strassenleben weil mein Verstand aussetzt. Das muss ich akzeptieren.

Zitat von blue1979:
in der Stadt passierte auch keine Panikattacke.


Grins. Ich fahre auch keine Autobahn oder Schnellstraßen. Man muss einfach wissen, was geht und was nicht. Und man muss auch nicht alles können.

Wobei ich das auch erst lernen musste, da ich bei mir keine Grenzen kannte. Und das macht Stress und früher oder später Panikattacken.

Zitat von Icefalki:
Grins. Ich fahre auch keine Autobahn oder Schnellstraßen. Man muss einfach wissen, was geht und was nicht. Und man muss auch nicht alles können.

Doch. Zum Erwerb des Führerscheins ist es nunmal erforderlich, dass man in allen erdenklichen Fahrsituationen zurechtkommt.

Wo man dann später fährt ode rnicht fährt, ist ja was Anderes. Aber das steht ja gar nicht zur Debatte.

@Lotte1977

Huhu, ich habe auch deinen anderen Beitrag schon verfolgt.

Ich glaube auch, dass Autofahren wirklich nichts für deine Tochter ist. Zu mindestens aktuell nicht.

Es bringt aber auch nichts, ihr das auf biegen und brechen ausreden zu wollen, wenn sie das unbedingt will. Ich würde da tatsächlich eher versuchen, ihr nur ein bisschen logisch zu spiegeln. Also, dass sie selber an den Punkt kommt und merkt, dass es keinen Sinn macht.

Ansonsten kannst du ja auch einen Deal mit ihr machen.
sie verspricht, dir dieses Thema jetzt für die nächsten Jahre ruhen zu lassen (3,4 oder so) und dann fahrt ihr noch mal auf einem Verkehrsübungsplatz und dann merkt man ja recht schnell, ob sie da ruhiger geworden ist oder immer noch so durcheinander und ängstlich.
und dementsprechend kann man dann weiter schauen.

ich bin aber durchaus bei dir und bei vielen anderen hier, dass sie nicht nur eine Gefährdung für alle anderen, sondern auch für sich ist. Ich verstehe sie, dass sie gerne einen Führerschein machen möchte, wenn so viele einen haben. Sie muss aber dann auch die emotionale Reife dafür haben, zu sehen, dass das aktuell wirklich keinen Sinn macht.

gibt es vielleicht alternative Möglichkeiten? Dass du ihr sagst, du zahlst ihr ein Bahnticket oder Ähnliches im Monatsabo? Also, so dass sie trotzdem mobil ist, auch ohne Auto, zu mindestens so gut es geht?
wenn du schon sagst, sie ist doch bei der Fahrradprüfung durchgefallen, würde ich sie halt auch tatsächlich nur sehr ungern auf ein E-Bike setzen oder Ähnliches.

Es gibt halt tatsächlich einfach Menschen, die als Fußgänger im Straßenverkehr. Besser aufgehoben sind wir als aktiver Teilnehmer. Kleinigkeiten kann man oftmals noch ausbügeln, soweit möglich. Aber das, was man hier so liest, ist sie ja eine gummibereifte Katastrophe auf der Straße

Ist ja auch eine Kostenfrage. Laut Google kostet eine Fahrstunde zwischen 55 und 100 EUR. Das heißt, Stand jetzt sind 3850 bis 7000 EUR in Fahrstunden geflossen, es werden noch weitere dazukommen und die restlichen Kosten und Gebühren sind noch nicht eingerechnet.

Da muß man mal umrechnen, wie oft und wie lange man für das Geld shcon Öffis und Taxi fahren kann und ganz generell, was einem der Schein wert ist.

Zitat von Icefalki:
Man muss einfach wissen, was geht und was nicht. Und man muss auch nicht alles können.

Genau so halte ich auch Ich fahre nur bei uns in der Umgebung im Umkreis von 5 Kilometern. Ich würde zwar keine Panikattacke bekommen, wenn ich woanders fahren müsste, aber in Panik und Hektik geraten und mein Denken ist dann blockiert. Ich wusste in solchen Situationen nicht mehr, wie man schaltet, wie man den Blinker setzt, habe Gas und Bremspedal verwechselt. Und ich habe einmal in einem Kreisverkehr zurückgesetzt, als ich die Ausfahrt verpasst habe, weil mich das so in Panik versetzt hat, dass ich nicht mehr daran gedacht habe, dass ich einfach nur noch einmal herumfahren müsste.

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Dr. Christina Wiesemann
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