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Hey ho, Ich leide unter einer GAS mit starker Ausprägung von Krankheitsängsten und der permanenten Angst tot umzufallen oder bewusstlos zu werden.
Ich leide unter sehr starkem Schwindel, Herzrasen und Herzstolpern.

Morgen gehe ich auf ein Konzert und ich habe jetzt bereits so Angst davor, vor der Reizüberflutung und der generellen Müdigkeit und diesem „Kaputtsein.“
Meine größte Angst ist dort umzukippen oder zu sterben.
Ich würde so gerne Dinge wieder genießen und Vorfreude haben.

Habt ihr vielleicht Tipps oder Ideen?

11.07.2024 18:21 • 13.07.2024 x 2 #1


8 Antworten ↓


@SinAlice So auf die schnelle Weiß ich nicht, inwiefern es da Lösungen gibt. Bist du bereits in Therapie?

Deine körperlichen Symptome kommen von der Angst. Dein Körper reagiert lediglich darauf. Und das ist eigentlich Beweis dafür, dass dein Körper einwandfrei funktioniert.

Du könntest Entspannungsübungen machen (allgemein), dir Skills zulegen wie etwas was gut riecht, Knete (Putty), Nadelball usw. Bewegung jeden Tag stärkt das Vertrauen in den Körper.

Sitze da im selben Boot wie du. Und irgendwie muss man das ja selbst überwinden, auch wenn das super schwierig wirkt. Aber es ist möglich.

Was das Konzert angeht möchte ich ehrlich sein. Das wird vermutlich sehr stressig werden, vor allem wenn du so schon sehr viel Angst hast. Du wirst natürlich nicht tot umkippen o.Ä., aber im Prinzip hast du ja eine gelernte Angstreaktion auf deine Angstreaktion. Das ist ein Kreislauf und verstärkt sich dann selbstständig immer mehr. Wenn du unbedingt gehen möchtest hoffe ich auf eine vertrauenswürdige Begleitperson. Falls möglich irgendwo an den Rand oder Nahe einer Tür hinstellen/setzen. Also schauen, dass es „Fluchtwege“ gibt. Das ist Sicherheitsverhalten, aber in solchen Situationen oft hilfreich.

A


Mit generalisierter Angst auf ein Konzert gehen?

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Zitat von ManicPanic:
Falls möglich irgendwo an den Rand oder Nahe einer Tür hinstellen/setzen. Also schauen, dass es „Fluchtwege“ gibt. Das ist Sicherheitsverhalten, aber in solchen Situationen oft hilfreich.

Eigentlich ist es doch vernünftiges und sich selbst gegenüber fürsorgliches Verhalten.

Unvernünftig und leichtsinnig fände ich es, sich voll ins Getümmel zu stürzen nur weil man meint, man müsste es wie alle anderen auch aushalten können. Übertriebenes Sicherheitsverhalten dagegen wäre, gar nicht hinzugehen aus übertriebener Angst es könnte was passieren.

Man fällt ja nicht gleich tot um, aber eine Panikattacke im dicksten Trubel ist auch nicht angenehm, macht Stress, kostet Kraft und gibt einem vor allem das Gefühl zu nichts mehr in der Lage zu sein. Und schürt die Angst vor der nächsten Veranstaltung.

Ich hab' Konzerte immer mitgenommen, dann aber eben schon ein bisschen drauf geachtet dass ich gut raus komme wenn eine PA kommt oder mir Schwindelig wird. Einmal war es wirklich so, dass ich früher raus bin weil mir die Akustik vom Gefühl her den Schädel fast gesprengt und Angst und Schwindel ausgelöst hat. Ich hatte mir das vorher schon fast gedacht, bin dann aber doch noch hin. Als es nicht mehr ging, habe dann draussen noch ein bisschen was getrunken (und weiter zugehört) und bin dann ganz stressfrei nach Hause.

Und eigentlich mit dem guten Gefühl, etwas gewagt und mich auch getraut, und doch auf mich und meine Bedürfnisse geachtet und danach gehandelt zu haben. Mal kurz gucken, wo die Grenze grade liegt und einen Schritt weiter gehen – aber dann auch wieder zurück.

@Angstmaschine an sich bin ich da komplett bei dir. Jedoch schrieb die Themenstarterin ja, dass die Angst permanent vorhanden ist. Letzten Endes weiß nur sie selbst, für welchen Schritt sie bereit ist und was zu viel/ zu wenig für ihre Heilungsentwicklung ist.

Mit Sicherheitsverhalten meine ich Alles, was mit dem Bedacht Ängste oder potenzielle Angstsituationen etwas kontrollieren soll. Daran ist auch nichts schlechtes oder verwerfliches. Kommt aber dann auch immer darauf an was man Selbst gewohnt war, bevor die Ängste so schlimm wurden.

Aber ja, Hauptsache man achtet auf sich Selbst und gelangt nicht in pure Schonhaltung!:)

Zitat von ManicPanic:
Aber ja, Hauptsache man achtet auf sich Selbst und gelangt nicht in pure Schonhaltung!:)

Ja, ganz genau so!

Manchmal wird leider entweder die eine oder die andere Richtung übertrieben.
Das Abwägen zwischen was traue ich mir zu und tut mir gut und was ist zu viel und wirft mich zurück ist schwer, aber wie ich finde auch extrem wichtig.

Zitat von ManicPanic:
Letzten Endes weiß nur sie selbst, für welchen Schritt sie bereit ist und was zu viel/ zu wenig für ihre Heilungsentwicklung ist.

Ja, Du hast natürlich vollkommen recht. Man darf sich bei sowas eigentlich gar nicht von aussen beeinflussen lassen sondern eben nur auf sich selbst hören und danach handeln. Man wird ja unweigerlich permanent von aussen beeinflusst (hab' ich ja auch grade eigentlich gemacht), so dass das auf sich selbst hören eh' schon schwer ist.

@Angstmaschine Kann da nur zustimmen bei beiden Punkten.

Manchmal weiß man gar nicht so Recht, was kommt jetzt von mir und was wird mir quasi nir auferlegt von Außen. Fängt ja bei gesellschaftlichen Normen schon an. Da hilft es mir, mich in Ruhe hinzusetzen und mich ganz konkret zu fragen, was ich eigentlich will. Und warum. Und dann auf das Gefühl hören. Muss man aber aich erstmal üben finde ich, der Eine mehr, der Andere weniger

Lieben Dank für eure Antworten.
Das Konzert ist Gott sei dank draußen und mit Sitzgelegenheit, ich hab schon gesagt maximal am Rand und weiter oben (nahe Ausgang). Ich fühle mich generell einfach schlapp, Halsweh, etc., weil gestern sehr stressig war und meine Angst natürlich jetzt drauf anspringt „Heute ist das Konzert; da passiert bestimmt was schlimmes, dir geht’s jetzt lieber nicht gut, geh nicht.“

Ich will meine Angst nicht „gewinnen“ lassen und weiß, dass nicht gehen starke Vermeidung wäre. PS: Ich war 6 Wochen in einer Tagesklinik für Angst und falle danach gerade total in ein Loch, ja ab Ende Juli bin ich auch wieder in VT. Aber derzeit nach Ende der Tagesklinik geht es mir einfach gar nicht gut, weil ich kaum Erfolge habe und immer extrem kritisch mit mir selbst bin. Diese Körpersymptome machen mich einfach fertig auch wenn ich „logisch“ weiß woher sie kommen.

Ich hoffe einfach, dass sich Halsweh und co. bis später nicht verstärken und ich nehme mir meinen Igelball mit.

Zitat von SinAlice:
ch will meine Angst nicht „gewinnen“ lassen


Mach dir nicht soviel Stress:

Du gehst dahin und suchst dir einen dementsprechenden Paltz und wenns blöd wird - dann gehst du.

So hab ich das immer gemacht. Das blödeste bei unserer Angsterkrankung sind die Katastrophengedanken. Aber mal ganz ehrlich, was wäre schon dabei, wenn du tatsächlich umkippen würdest.

Dazu müsstest du aber erkennen, dass bei unserem Umkippen als Hintergrund , extreme Verletzlichkeit und mehr oder weniger das vermeintliche Wissen, dass uns niemand hilft, oder uns verspottet, wenn wir Beistand brauchen würden.

Insofern denke mal in Ruhe drüber nach, ob dieser Festivalbesuch tatsächlich irgendwie gefährlich sein könnte. Bist ja nicht auf deinem Sitz festgeklebt.

Hallo,

dieses Thema hilft dir sicherlich ebenfalls:

kummerforum-f31/konzert-angst-t53608.html

Beste Grüße
Carsten




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Dr. Christina Wiesemann
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