Tarec, als ich mir dessen bewusst wurde, wo evtl. Der Hund begraben ist, kann man beginnen das innerlich zu hinterfragen.
Du gehst rein in deine Gefühle und denkst, ok, jetzt würde ich am liebsten Explodieren, wegrennen, gegen die Ungerechtigkeit Amok laufen usw....
Das geht natürlich nicht, weil evtl..der Job dranhängt, der andere verletzt werden würde, oder was auch immer..
Aber du denkst darüber nach. Warum reagiere ich gerade so. Warum bin ich zornig? Was triggert mich so sehr. Warum kann ich damit nicht umgehen. Warum gestehe ich mir evtl. Meine momentane Hilflosigkeit nicht ein. Schon dieser Gedanke macht mich irre. Ich will das ja alles nicht. Bin ich doch auf funktionieren geprägt worden.
Und jetzt kannst du daran arbeiten. Manchmal müssen wir uns eingestehen, dass unsere Gedanken über uns selbst nicht ehrlich sind. Manchmal sind wir schwach, wollen etwas beweisen, haben unsere Defizite..
Jetzt kommt das berühmte annehmen. Ok, ich bin nicht perfekt, ich habe Schwächen, Fehler, manchmal bin ich hilflos gewissen Situationen ausgesetzt,die ich im Moment nicht händeln kann.
Lass das mal zu. Bewusst dir deine Schwächen eingestehen und diese einfach mal akzeptieren. Ich habe gute und ich habe weniger gute Eigenschaften. Evtl. Bewerte ich das auch falsch. Akzeptanz für dich ist das A und O. Manche sagen dazu, liebe dich selbst.
So und mit der Dauer wirst du dann lernen, Situationen, die für dich schlecht sind, zu erkennen und den Umgang damit lernen. Entweder. Du ziehst dich dann raus, oder kannst besser argumentieren, oder bekommst eine veränderte Sicht dazu.
Wichtig ist nur, es wird dir einfach klarer.
Ich erkenne es daran, dass sich in meinem Bauch ein komisches Übelkeitsgefühl ausbreitet. Mir wird komisch. Früher wurde daraus eine PA. Jetzt schalte ich sofort und überlege mir, verdammt, was ist jetzt wieder, das mich belastet? Und meistens finde ich die Ursache. Habe Ich die, dann überlege ich mir, was kann ich dagegen tun? Bin ich es gerade, die falsche Gedanken hat, oder muss ich eine Situation ändern?
Und dann werde ich aktiv. Nicht immer zu meinen Gunsten, aber das ist ok so. Ich habe mich damit auseinander gesetzt und was getan, selbst wenn es nur das akzeptieren war, dass jemand anderer mehr Recht oder mehr Wissen oder was auch immer hat.
Oder ich verteidige meinen Anspruch, meine Gefühle, mein Wissen. Ich bin dadurch aktiv, es staut sich nichts an, die Hilflosigkeit ist weg.
Mit der Zeit bekommt man sehr viel Übung. Ich bin dadurch nicht anders geworden, nur in Bezug auf mich persönlich habe ich eine Veränderung bemerkt.
Es gibt Situationen, die ich nicht ändern kann. Entweder ich kann sie akzeptieren, bewusst und gewollt, oder ich muss mich daraus entfernen. Je nach dem. Aber immer in Abwägung des Gesamten.
Das ist meine innerliche Einstellung, meine eigenen Freiheit, meine Ehrlichkeit zu mir selbst.
Wir oft führen wir ein Leben, unbewusst in Verhaltensmustern gefangen, die wir eigentlich nicht sind. Gehen dann an Grenzen und darüber, die uns Angst machen? Weil?
Eigentlich ist es so einfach, wenn du bereit bist, dich zu hinterfragen, ganz ehrlich zu dir selbst zu sein.
Ich halte uns Ängstler für kluge Menschen, evtl. auch für sehr freiheitsliebend. Auch für sehr empatisch, das wiederum unser Verhalten gegenüber anderer steuert.
Wir haben sehr viel Potenzial, sollte uns aber nicht selbst im Wege stehen.
09.07.2015 11:58 •
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