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bin gestern mit meinem Freund in den Urlaub gefahren.
wir wollten eigentlich ne Woche bleiben, ich habs aber nur bis heute ausgehalten...
Die Fahrt war schon die Hölle, zwei Stunden und dann liegt dieses Ferienhaus auch noch total abgelegen...
Hatte so ne Angst als wir gestern abend da waren und konnte mich überhaupt nicht entspannen.
Die Nacht hab ich dann sogar ganz gut geschlafen, aber heute morgen war die Panik wieder da.
Dann haben wir unsere Sachen gepackt und sind wieder gefahren, auch die Rückfahrt war kein Zuckerschlecken, aber für mich war es eigentlich schon ein Fortschritt, dass ich überhaupt so lange mit dem Auto unterwegs war.

Trotz allem bin ich jetzt ziemlich traurig, weil ich mich ja irgendwie schon drauf gefreut hatte und vor allem auch mein Freund. Er ist glaub ich immer noch stinkig.

Wem ist schon mal was ähnliches passiert?
Bin ich jetzt feige? Eigentlich wollte ich ja erst gar nicht fahren.
Ist es nicht schon mutig, dass ich überhaupt gefahren bin?

25.08.2008 19:41 • 25.08.2008 #1


4 Antworten ↓


Hi Nicki,
die Aufgabe war wohl einfach noch viel zu groß. und ja, es war schon irre mutig, überhaupt zu fahren!
Schade ist es dann immer, wenn man einen dann scheinbaren Rückschlag erzielt.
Sucht Euch / Dir kleine Ziele und übe sie so lange, bis das funktioniert und ab dann immer ein kleines Stückchen weiter,
Viel Glück!
Grüsli
Iris

A


Früher aus dem Urlaub wieder zurück

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Hallo Nicki,
ich find es toll, dass du trotz deiner Angst gefahren bist! Du hast es probiert und es hat halt nicht ganz so geklappt. Du gehst deiner Angst zumindest nicht ganz aus dem Weg und das ist wichtig.
Weiß denn dein Freund von deiner Angst? Und wie geht er damit um?
Ich habe gemerkt, dass Ehrlichkeit in unserem Fall der beste Weg ist, um einigermaßen Verständnis zu erreichen.
Liebe Grüße an Dich und noch einen wunderschönen Resturlaub
Michaela

Mein Freund ist immer mit seinem besten Freund und desen Freundin und den Eltern des Freundes eine Woche Skifahren gegangen. Einmal bin ich mit und nach 3 Tagen hat mich mein Schwager abholen müssen.
Und letztes Jahr haben wir es nocheinmal probiert und ich bin schon nach einem Tag mit meinem Freund zurück gefahren. Ich kann das einfach nicht in einer Hütte irgendwo am Berg. Das war die Hölle.
Seit dem Fragen sie meinen Freund nicht mehr ob er mitfahren will. Das find ich schade für ihn. Aber er hält gott sei dank zu mir. Und unterstützt mich.

Aber trotzdem danach hab ich mich immer furchtbar gefühlt, die ersten Tage daheim waren meist schlimmer als im Urlaub, aber ich konnte trotzdem nicht dort bleiben.

Hi Nicki 85,

lass Dich nicht runterkriegen. Wie alle sagen, war es mutig zu fahren, ich denke es war noch nicht der richtige Zeitpunkt, der wird irgendwann kommen. Ich erwarte auch immer viel zu viel von mir und jetzt hat es mich wieder umgehauen. Ich werde meinen Beruf verlieren, weil meine Angst gewonnen hat. Aber ich denke, vielleicht war es noch nicht der richtige Beruf. Es hat noch nicht gestimmt. Klar, ärgert man sich, ich ärgere mich auch über mich und ich empfinde mich als Versager. Nur, wir Angsstpatienten wissen, wie dieses Gefühl der Panik entsteht und wir wissen, wie es ist, wenn man alleine ist und kein Vertrauter in der Nähe ist, der uns helfen könnte. Ich weiß auch, wie das Gefühl ist, wenn man Angst hat, die Kontrolle zu verlieren. Diese Gefühle und Gedanken lassen sich nicht einfach abstellen, selbst, wenn ich mich noch sehr ablenke. Ich schaffe vieles nur in kleinen Schritten, morgen wäre ein zu großer Schritt für mich, ähnlich bei Dir die Reise, ich lasse mich jetzt morgen auch krankschreiben und ärgere mich, ich werde jetzt wohl meinen Job verlieren, weil ich zu oft krank gewesen bin. Ich befinde mich noch in der Probezeit. Klar ärgere ich mich, aber ich denke auch, dass es einfach noch nicht stimmt, weil, wenn es das täte, dann hätte ich vielleicht auch nicht so viel Angst, dann würde mir alles mehr Spaß machen. Ich werde mich jetzt nicht unter Druck setzen lassen. Du solltest es auch nicht tun. In kleinen Schritten zum Erfolg. Ich schaffe es auch nur in kleinen Schritten. Alles andere wäre auch zu viel. Im Übrigen versteht mein Freund meine Erkrankung auch nicht, manchmal wünsche ich mir deshalb auch schon einen anderen Freund, von dem ich mehr Mitgefühl bekommen würde.

Alles Liebe

Kad





Dr. Hans Morschitzky
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