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Hallo liebe Forumgemeinde,

habe mich vor ungefähr 1 Stunde hier registriert, weil ich die Hilfe untereinander hier einfach super finde und mich ermutigt nicht alleine mit meinen Ängsten, Sorgen und Problemen zu sein.
Nun mal zu mir. Ich heiße Philipp, bin 17 Jahre alt und gehe in die 11. Stufe eines Gymnasiums. Im August 2014 hatte ich meine erste Panikattacke als ich mit einem Freund in Roermond, das erste mal ohne Eltern, campen war. Am Ende des 2. Tages dort begannen meine Hände und Beine unerklärlich zu kribbeln. Anfangs habe ich mir nichts dabei gedacht, doch als es mir abends immer schlechter ging, mir schwindelig und schlecht wurde, riefen mein Freund und ich seine Mutter an damit sie uns abholen kann. Auf der Rückfahrt begann dann mein Herz sehr stark an zu schlagen und mein Körper begann förmlich zu beben. Ich geriet nun in Panik und dachte sofort an einen Herzinfarkt, gefolgt von diesen Gedanken kam dann hinter der Deutschen Grenze mein Zusammenbruch mit Zittern am ganzen Körper, Hyperventilation und Herzrasen. Auf einem Rastplatz musste mich dann der RTW abholen und ich wurde in die nächste Klinik eingewiesen und befand mich dort 4 Tage an denen sämtliche Herz-Kreislauf-Tests gemacht wurden sowie 1 Monat später eine Herzultraschalluntersuchung, allesamt völlig in Ordnung.
Seit diesem Tag bin ich aber sehr hellhörig was meinen Körper, vor allem meinen Herzschlag betrifft und habe fast täglich andere Symptome, jedoch gibt es auch gute Tage/Wochen an denen ich mich wie vor der ersten PA fühle. Aber insgesamt plagt mich das alles schon und es macht mich traurig, dass ich nicht so sorglos wie andere Teenager in meinem Alter rausgehen kann ohne jedesmal den Gedanken zu haben gleich passiert es bestimmt wieder und keiner kann dir helfen!.
Seit November 2014 befinde ich mich auch in einer Verhaltenstherapie, sodass mir schon geholfen wird, jedoch habe ich immer noch meine Attacken und bin es immer mehr satt, sie blockieren mich einfach.
So, das wär's für's Erste von mir (habe euch jetzt ganz schön vollgeschrieben).

Ich würde gerne wissen was eure Erfahrungen sind und eure Tipps für mich. Ich hoffe auf viele Antworten und hoffe dass ihr mir helfen könnt.

Liebe Grüße

02.06.2015 11:23 • 03.06.2015 #1


11 Antworten ↓


Hallo und herzlichen willkommen!

Hier wirst du sicherlich Hilfe finden. Du wirst aber einen starken Willen, viel Geduld, den Glauben daran das es besser werden kann und bspw. bei mir Sport und Entspannungsübungen (progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Meditation o.ä.) brauchen, um wieder sorgloser Leben zu können.

Es klingt aber vieles wie bei mir. Nie etwas gehabt, dann auf einmal Panikattacke und eine Nacht im KH. Herzuntersuchung ok. Dann habe ich immer irgendwelche Symptome gehabt und war wirklich am verzweifeln, da ich es mir nicht erklären konnte und an nichts anderes mehr denken konnte. Das eine ging, das andere kam. Da musst du dann durch und für dich lernen damit umzugehen. Irgendwann wird es dann weniger...meine erste PA war im November 2014. Danach hatte ich wirklich so ziemlich alle Symptome die es gibt, von Schwindel, Sehschwäche, Kopfschmerz, Herzrasen, Ruckenpriobleme, Muskelschwäche, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, starke Blässe und noch vieles mehr. Irgendwann wollte ich dann mein altes Leben zurück und habe aktiv angefangen etwas zu tun: joggen, schwimmen, Entspannung, Mass., viel Tee getrunken, etc

Sei geduldig mit dir selbst, lobe dich für kleine Fortschritte die du machst und tausche dich lieber hier aus, als Dr. Google bzgl. deiner Symptome zu Rate zu ziehen...das war einer meiner größten Fehler!

Viele Grüße

A


Forum-Neuling mit Panikattacken

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Hallo philwe,

eine heftige Erfahrung, die Du da mit Deiner Angst machen musstest.
Toll, das Du in einer Therapie bist. Worin besteht denn die Hilfe für Dich in Deiner Therapie.
Kannst Du das beschreiben?

Wie und womit hilfst Du Dir denn selbst. Ich denke, es ist wichtig und hilfreich,
besser zu verstehen, was Angst ist und was vermutlich da bei Dir geschehen ist.

Viele Grüße

Hotin

Danke für eure unterstützenden Worte, ich habe definitiv den Willen mein Leben wieder zu ändern, um wieder sorgfreier zu leben.
Meine Therapie besteht aus einer Sitzung pro Woche, ich spreche dann über die vergangenen Tage und was mir Probleme bereitet hat oder ähnliches. Anschließend gibt meine Psychologin mit Tipps was ich wie hätte bewältigen können, damit ich es zukünftig anders machen kann.
Mir selbst sage ich immer oft genug dass es nur meine Angst ist und dass alles Untersuchungen in Ordnung waren, mein Herz (meine größte sorge) gesund ist. Wird es heftiger und ich hyperventiliere, dann nehme ich eine kleine Plastiktüte und Arme ruhig darin ein und aus. Das hilft meistens und zusammen mit ein Paar schlücken Wasser ist die Attacke innerhalb von maximal 30 Minuten überwunden!

Hallo philwe,

Zitat:
Mir selbst sage ich immer oft genug dass es nur meine Angst ist


Diese Richtung ist schon mal ganz gut.
Wenn es also nur Deine Angst ist, was ist Angst dann?
Hast Du die Möglichkeit Einfluss auf Deine Angst zu nehmen?

Und was ist normale Angst für Dich? Kannst Du Dir unter diesem Wort etwas vorstellen?
Nur dann, hast du nämlich die Möglichkeit etwas zu verbessern.
Sonst versuchst Du ja etwas unbeschreibbares zu ändern und wie soll
das gehen?

Viele Grüße
Hotin

Normale Angst ist für mich das Zittern und die Nervosität vor einer wichtigen Prüfung oder nachts im Dunkeln alleine durch fremde Gegenden zu gehen.
Was aber für mich unnormale Angst ist, kann ich nicht beschreiben, es ist schwer das in Worte zu fassen

Hallo philwe,
Zitat:
Normale Angst ist für mich das Zittern und die Nervosität vor einer wichtigen Prüfung oder nachts im
Dunkeln alleine durch fremde Gegenden zu gehen.


Das kann man so sehen. Allerdings würde ich Zittern nicht mehr als normale Angst beschreiben,

Ist Dir bewusst, das normale Angst nichts schädliches ist?
Normale Angst ist ein Gefühl im Menschen.
Normale Angst ist manchmal hilfreich, weil sie Dich schützt und Dir manchmal hilft Dich zu
konzentrieren und Deine Kräfte zu sammeln.
Ein anderes mal macht es den Eindruck, das die Angst Dich an etwas hindern will,
Dich blockieren will.
Glaubst Du, Deine Panikattacken würden auch so heftig verlaufen, wenn Du in dem Moment, wenn
Deine Angst kommt, nicht auch noch Angst davor hast, das Dir gleich etwas passiert?
Wie ist Dein Selbstvertrauen?

Viele Grüße

Hotin

Auch ein herzliches Willkommen von mir. Zwar habe ich selber keine Panikattacken oder die Symptome, die du oben beschrieben hast. Aber dafür nur ein Jahr jünger Also bist du nicht der einzige, der in deinem Alter Probleme hat. Leider kann ich dir nicht sehr gut helfen, aber ich bin mir hundertprozentig sicher, dass du hier sehr viel Hilfe bekommst

Gut Besserung und viel Glück

LG
Meike

Ich denke allgemein, dass meine Panikattacken anders verlaufen würden, wenn ich nicht immer zu der 'normalen' Angst, die Angst hätte dass mir etwas passieren könnte :/
Mein Selbstvertrauen, naja, also ist nicht so gut ich muss wieder erleben meinem Körper zu vertrauen und allgemein lässt es zu wünschen übrig.

Ok gut, ja ich dachte eine Zeit echt oft, dass ich mit meinen Problemen alleine bin, aber merke ja dass es nicht so ist und kein Grund zum Selbstmitleid besteht.
Danke und dir auch meike!

Man ist nie alleine mit irgendetwas wenn du mal jemanden zum reden brauchst, in deinem Alter , ich bin immer zur stelle. Im Übrigens auch mir hilft das, weil ich mich dann besser von meinen eigene Problemen ablenken kann
Danke dir

LG
Meike

Panikattacken mein Standartthema. Ich leide auch seit 2 Jahre darunter und am Anfang war es Mega schlimm, da ich es über Stunden hatte und das täglich. Es war der Horror. Mittlweile habe ich auch für mich Strategien entwickelt, besser damit um gehen zu können. Z.B. tue ich Dinge, die mir Freude bereiten. Vorm einschlafen, wenn ich merkte ich bin wieder unruhig und habe Angst vor der Angst, sprich auch vor eine erneuten Attacke, dann hab ich mir lustige Serien angeschaut, so dass ich abgelenkt war und dadurch eingeschlafen bin. Musik hilft mir auch sehr gut und auch Sport, da ich anschließend ziemlich euphorisch bin und dadurch erst gar nicht die Angst vor einer Attacke entsteht. Auch Spaziergänge helfen mir ganz gut. Wie Hotin schon sagte. Es ist wichtig auch zu wissen, was Angst bedeutet und auch zu verstehen, warum dein Körper in dem Moment solche Syptome aufweist, wie das Herzrasen. Wenn die Angst da ist, interpretiert dein Kopf und Körper das als Gefahr und will dich schützen um sich für einen Kampf oder um weglaufen vorzubereiten. Dabei schießt auch Adrenalin durch dein Körper. Nur bei dir ist wohl einmal irgendwie was falsch in deinem Kopf gekoppelt worden was durch Therapie entkoppelt werden könnte. Irgendwas hat sicherlich auch die Panik beim Zelten ausgelöst. Ist die Frage was es war. Ich muss zugeben, das ich meine erste allerschlimmste Attacke durch einen *beep* hatte und dann hab ich das nie wieder angerührt. Klar auch viel Stress und Druck durch z.B. Arbeit war mit ein Auslöser, da ich zuvor schon unruhephasen hatte. Aber nach dem *beep* war wirklich vorbei.

Finde eigene Strathegien für dich, um besser damit umgehen zu können. Irgendwann kommen die Attacken immer seltener.

Nach meinen Attacken, hatte ich übrigens auch gefühlt alle Krankheiten die es gibt gehabt.
Bitte keine Krankheiten Googlen. Macht einen nur wahnsinnig. Stehen oft die dramatischsten Dinge im Netz, die dann auf einen selber bei weiten nicht zutreffen, aber man es schnell glaubt, das es das tut. Mir hilft es übrigens auch sehr hier angemeldet zu sein und darüber zu schreiben, da man einfach auch weiß, das man nicht alleine ist. Das gibt so viele hier, die das gleiche durchmachen. Also Kopf hoch, es wird besser, vor allem um so mehr man sich damit auch beschäftigt und es versteht.

Alles Gute und wenn es Gesprächbedarf gibt, dann immer raus damit.

Vielen, lieben Dank für eure Unterstützung!
Bin echt froh unter Gleichgesinnten zu sein und dass ihr mir mit euren eigenen Erfahrungen und Tipps helfen könnt! Es tut echt gut mit Leuten, welche diese Probleme kennen, zu reden, da man sich so nicht mehr alleine fühlt.
Danke für euer Angebot, was ich sehr gerne annehmen werde!
Mein Problem ist halt auch noch, dass ich mich manchmal zu sehr in meinen Symptome reinsteiger und dadurch die nächste PA im Anmarsch ist.
Manchmal bekomme ich es aber schon ganz gut bewältigt und habe meine Übungen oder Hilfsmittel, ich muss mich halt nur drauf einlassen und geduldig sein (was ich von Natur aus nicht bin).
Ich wünsche euch weiterhin alles gute!

A


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Dr. Reinhard Pichler
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