Flugreise, längerer Auslandsaufenthalt

Hab jetzt mit meinem Bruder gesprochen. Es lief echt gut. Ich hab ihm von meiner Angst erzählt. Er meinte, dass er natürlich traurig und auch etwas enttäuscht wäre, wenn ich nicht da wäre, weil er mich gerne sehen würde, aber er wäre nicht böse auf mich. Er meinte auch, dass das zwischen uns nichts ändern wird. Er fände es nur toll, wenn ich es versuche und wenn ich es nicht ins Flugzeug schaffe geht es halt nicht. Ich sag ja er ist toll.

Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte und nicht mehr so eine Angst haben brauchte, hab ich mir dann noch ein paar Dinge zu dem Ablauf erklären lassen. Ich dachte vielleicht hilft mir das etwas.

Zitat von Sonnenwende1992:

Super von deinem Bruder!
Aber wenn du mal am Flughafen bist, wirst du fliegen.
Wahrscheinlich wird dort so auf dich eingeredet dass du garkeine andre wahl hast..
Und dann bereust du es am ende.

Ja also wenn fahre ich erst gar nicht bis zum Flughafen, weil das dauert auch nochmal zwei Stunden.

Aber jetzt weiß ich dass ich nicht muss. Denn wenn mein Bruder mitzieht werden die anderen auch mitziehen bis auf ein paar vereinzelte.

Zitat von Noiram:

@Coru

ich habe den Eindruck, du bist näher bei deinem Bruder als bei dir!?

Er scheiint ein empathischer Mensch zu sein und euer Geschwister-
verhältnis ist intakt.

Ich sehe es auch wie Sonnenwende.

Warst du eigentlich schon mal auf einem Flughafengelände und hast die Flugzeuge
beobachtet, so als Vorstufe ?

Ja ich bin auch schon mal geflogen vor meiner Angsterkrankungen. Damals fand ich das schon nicht toll. Also Flugzeuge und ich wir werden nie Freunde. Aber ich bin einfach nur froh, dass er gesagt hat, dass er nicht sauer auf mich ist, wenn ich nicht fliege. Weil jetzt kommt gleich das Gespräch mit meiner Mum und dann kann ich das sagen, dass er nicht sauer ist.

Mein Bruder ist nach Kanada ausgewandert.

Also hab mit meiner Mutter gesprochen. Es lief ganz gut. Sie sagte, dass sie einfach Sorge hat, dass ich später bereue es nicht getan zu haben, weil sie weiß, wie viel ich schon verzichtet habe oder nicht machen konnte wegen der Panikattacken. Es ist wahrscheinlich der letzte Urlaub mit meinen Großeltern. Das sie mich natürlich egal was passiert auch wenn ich nicht fliege lieb hat. Sie sagte sie weiß auch, dass es nicht meine Schuld ist wegen der Angst. Sie hofft nur so es würde mich weiter bringen und sie würde mir gerne helfen. Aber gezwungen werde ich sicher nicht und lieb hat sie mich egal was ist. Sie denkt es wäre besser, wenn ich zumindestens den meisten Mitreisenden von meinen Panikattacken erzählen würde, damit ich keine Sorge mehr habe, dass verstecken zu müssen. Ich mein ich kenne sie, sie ist auch ein sehr guter Mensch. Ohne sie wäre ich schon längst nicht mehr. Deshalb hab ich die Reaktionen vorher auch nicht verstanden.

Sie hat auch selber gesagt, dass diese Anspruchshaltung, dass das eine ganz besonderes tolle Reise ist, nicht gut ist, dass man da doch mal runter fahren sollte. Das jeder Mensch Probleme hat und ich mich nicht dafür schämen brauch. Das klingt schon besser find ich .

Eigentlich recht gut, weil ich weiß, dass ich nichts für andere tun muss. Wenn ich meine ich möchte es für mich, dann kann ich es tun, aber wenn ich sage, ich möchte es nicht brauch ich keine Angst zu haben.

Sie meinte auch falls ich doch mitkommen möchte, dann wird das locker. Ich kann immer auch im Haus bleiben. Ich muss nichts mitmachen, was ich nicht möchte. Wenn ich im Haus bleiben möchte statt mitzukommen, kann ich das jederzeit.

Obwohl meine Tendenz immer noch ist nicht zu fliegen, aber jetzt weiß ich, dass davon die Welt nicht untergeht . Da man meinen Flug eh nicht stornieren kann wird sich das ein paar Tage vorher entscheiden. Denn ich hab meiner Familie gesagt, dass ich mir nochmal Mühe gebe zu überlegen, ob es geht. Das hab ich meinem Bruder versprochen und das halte ich auch. Wenn ich merke, trotz aller Überlegungen mag ich nicht, dann steig ich halt nicht ein.

Kurz kam, wenn sie das vorher gewusst hätte, hätte sie eine kleinere Unterkunft nehmen können. Ja ok.. Aber ich hab auch gesagt ich komm für alle meine Kosten auf.

So nachdem ich jetzt wirklich mit so gut wie allen geredet habe und zu meiner Angst gestanden habe, haben die anderen gesagt, nur ich kann das für mich entscheiden, ob ich fliege oder nicht. Falls ich fliege gibt es kein zurück aufgrund von der Entfernung. Deshalb kann nur ich das entscheiden, ob ich das machen kann. Damit haben sie recht.

So jetzt kommt der Punkt Entscheidung treffen bin ich total schlecht drin. Ich fühle mich echt frei in meiner Entscheidung. Aber es fällt mir jetzt trotzdem schwer eine Entscheidung zu treffen.

Ich hab die Entscheidung getroffene nicht zu fliegen. Ich dachte ich fühle mich nur danach besser. Aber ich fühle mich total schlecht . Meine Ängste sind mehr in den letzten Tagen aufgetreten und ich denke die ganze Zeit nur daran, ob die Entscheidung richtig war. Vom Kopf her ja, aber vom Gefühl ist mein Leben zu Ende.

Hab mich deshalb an einen Freund gewandt, der auch in einer Klinik arbeitet und sich etwas damit auskennt. Einfach um mal zu reden. Ich weiß nicht warum das so schlimm für mich ist .