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Hi,

heute war wieder so ein Tag, kaum die Augen auf fing es an mit der Angst und dem Gedankenkarussell.

Als ich im Auto saß wurde es immer schlimmer. Musste für 50 Minuten Fahrt 3 Mal anhalten und wollte 3 Mal umdrehen und zurück fahren. Ich habe dann immer so eine extreme innere Unruhe, Todesängste, die Hände sind nass und ganz dolles Kieferpressen. Das hielt an bis ich wieder daheim war so gegen 14 Uhr.

Was mir aufgefallen ist das mein Puls eigentlich relativ normal ist. Würde sagen so 70-80.

Kennt das jemand das der Puls bei so einer Unruhe und Angst normal bleibt?

LG

19.04.2021 17:02 • 23.04.2021 #1


41 Antworten ↓


Hey kenne ich vielleicht solltest du
Eine Konfrontation/Verhaltenstherapie
Machen ich lese dich öfters und scheint
Ja überhand zunehmen was wichtig ist
Oder mir geholfen sich stellen der Angst


LG

A


Extreme innere Unruhe und Angst, Puls normal

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Ich finde es erstaunlich, wie leidensfähig du bist. Hast du dir selbst eigentlich eine Deadline gesetzt, wann du dir helfen (lassen) möchtest oder wartest du so lange, bis wirklich gar nichts mehr geht und dir eine Krankenhauseinweisung die Entscheidung abnimmt?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, so lange man noch Herr der Lage ist, sollte man handeln, dann ist man schneller wieder fit. Heißt bei dir: mal ein paar Wochen rausnehmen lassen aus dem Job und ggf. tatsächlich nochmal ein AD nehmen.

Zu deiner Frage: ja, kenne ich. Ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass dein Herz ganz gut trainiert ist.

Zitat von Pauline333:
Ich finde es erstaunlich, wie leidensfähig du bist. Hast du dir selbst eigentlich eine Deadline gesetzt, wann du dir helfen (lassen) möchtest oder ...

Naja Pauline, man versucht es ja immer wieder... vielleicht gehts ja besser und vielleicht schaffe ich das ohne Krankenhaus etc. Ich denke man selbst will es als Allerletzter einsehen. Aber ja, irgendwann klappt man zusammen da geht einfach nichts mehr... deswegen, das geht ohne Hilfe nicht weg, leider.

Therapie habe ich ja angefangen, laut der Therapeutin ist das ja nicht schlimm. Hab ihr letzten Mittwoch ja gesagt wie es ist. Aber laut ihr muss ich ja so da durch, weil ich ja so aktiv bin und alles mache.

Hab am Mittwoch Termin beim Psychiater wegen Medis.

Zitat von Bahari:
Naja Pauline, man versucht es ja immer wieder... vielleicht gehts ja besser und vielleicht schaffe ich das ohne Krankenhaus etc. Ich denke man selbst ...


Ich kenne diese Denke von mir selbst, habe als erfahrene Panikerin aber bereits in meiner ersten Krise gemerkt, dass kein Job der Welt es lohnt, sich für ihn zu zerstören und der TE ist ja schon fast an dem Punkt angelangt.

Hätte mir damals jemand (mit Erfahrung) geraten, eher heute als morgen die Notbremse zu ziehen und sich mal ein paar Wochen krank schreiben zu lassen, hätte es mir sicher das erspart, was ich in meiner ersten Krise erleben musste.

Zitat von SchwereGedanken:
Therapie habe ich ja angefangen, laut der Therapeutin ist das ja nicht schlimm. Hab ihr letzten Mittwoch ja gesagt wie es ist. Aber laut ihr muss ich ...


Dann ist sie sicher alte Schule und schwört auf Konfrontation?
Die moderne Neurowissenschaft behauptet das Gegenteil: durch das ständige Wiederholen von Angst machenden Situationen werden die neuronalen Bahnen immer tiefer eingegraben.

Das heißt nicht, dass man die Situationen meiden soll! Man muss erst sein Mind-Set ändern, sich Methoden aneignen, um die Situationen mit weniger/ohne Angst behutsam wieder anzugehen.

Bei dir sieht man schön, wie eine permanente Konfrontation zu immer stärkeren Problemen führt.

Zitat von Pauline333:
Ich kenne diese Denke von mir selbst, habe als erfahrene Panikerin aber bereits in meiner ersten Krise gemerkt, dass kein Job der Welt es lohnt, sich ...

Ja ich kenn das von mir auch, leider....
Ohne Medikamente ganz schwer...

Zitat von Pauline333:
Dann ist sie sicher alte Schule und schwört auf Konfrontation? Die moderne Neurowissenschaft behauptet das Gegenteil: durch das ...


Ja Konfrontation habe ich jeden Tag genug.
Therapie schön und gut, ich werde sie auch weiter machen aber wahrscheinlich wo anders.

Ich rede seit sechs Stunden nur von meinen Symptomen. Zu hören bekomme ich immer das der Körper das aushält und man dran arbeiten muss. Ausser Akzeptanz Bla,Bla kam noch nicht viel an Lösungen.

Ich les hier immer wieder oft von Verhaltenstherapie. Meine Therapeutin hat mir davon eher abgeraten und setzt auf Tiefe. Die Ängste und Panik sind ja eigentlich unterdrückte Gefühle oder nicht verarbeitet Traumata. Und um diese Ängste und Panik zu verlieren muss man (laut ihrer Aussage) genau dahin kommen. In die Tiefe. Ich mache auch viel inneres Kind Arbeit. Klar hat sie mir auch beigebracht was in Panikattacken machen soll aber die Haupttherapie läuft in die Tiefe.

Zitat von SchwereGedanken:
Hi, heute war wieder so ein Tag, kaum die Augen auf fing es an mit der Angst und dem Gedankenkarussell. Als ich im Auto saß wurde es immer ...
Diese innere unruhe habe ich auch momentan bei völlig normalen puls

Zitat von Nikieagle:
Ich les hier immer wieder oft von Verhaltenstherapie. Meine Therapeutin hat mir davon eher abgeraten und setzt auf Tiefe. Die Ängste und Panik sind ...


Wahrscheinlich muss man das richtige für sich finden.

Ich weiß nur das diese ganzen Tips mir bei akuten Attacken überhaupt nichts bringen.

Zitat von Nikieagle:
Ich les hier immer wieder oft von Verhaltenstherapie. Meine Therapeutin hat mir davon eher abgeraten und setzt auf Tiefe. Die Ängste und Panik sind ...



Ja das stimmt schon aber viele
Die unter Angstörung leiden haben sich
Die Angst angelernt und kann sie auch
Wieder verlieren mir hat es sehr gut
Geholfen und man kennt irgendwann
Seine Verhaltensmuster es muss nicht
Immer in die tiefe gehen Verhaltens-
Therapie beinhaltet vieles genauso
Wie die Konfrontationtherapie man
Muss auch in erster Linie auf denn
Patienten eingehen und wie man
Therapiert Ich hab das schon ziemlich
Lange und bin sehr gut vertraut damit
Medikamente können auch erstmal
Abhilfe schaffen aber in kombination
Mit einer Therapie ich wollte es sehr
Lange nicht wahr haben und das war
Leider nicht so schön

LG

Zitat von Wofo:
Ja das stimmt schon aber viele Die unter Angstörung leiden haben sich Die Angst angelernt und kann sie auch Wieder verlieren mir hat es sehr gut ...


Ich habe diese Krankheit auch schon fast 20 Jahre. Das ist jetzt die erste Therapie die ich mache. Werde auf jeden Fall dabei bleiben.

Grüße dich,

finde deinen Beitrag hier sehr interessant und kann dir Mal meinen Leidensweg mitteilen.

2012 fing bei mir plötzlich auftretende Unruhe an wenn ich unterwegs war, sei es beim Einkaufen, in der Stadt, Kino etc. Ich dachte mir nix bei. Bin eines Abends nach der Arbeit in den Zug gestiegen und hatte keine Fahrkarte dabei. Doch in dem Zug konnte man welche kaufen allerdings war meine Begleitperson mit dem Geld auf der Toilette und der Schaffner kam immer näher. Ich wurde nervös, bekam Herzrasen und Panik. Als Sie vom Klo kam wollte ich nur noch aus dem Zug raus, bin aber bis nach Hause gefahren. So begann der erste knack Punkt. Ich hatte Angst vorm Zug fahren aufeinma. Ich ging nur noch Abends Einkaufen, und vermied Städte etc. Alles was mit vielen Menschen zu tun hatte.
2013 zog ich dann wieder in die alte Heimat und war abends bei meiner Schwester mit ihrem Mann am Daddeln, wollte nach Hause und merkte wieder ein starkes Gefühl von Unruhe, dachte mein Kreislauf spinnt und versuchte es mit Cola.. Fazit: Ich bin nach Hause wollte den RTW rufen legte mich aber ins Bett und versuchte mich zu beruhigen. Am Tag darauf ging dann gar nix mehr. Jedes Geräusch machte mich Unruhig, ich hatte Dauer Panik, konnte die Wohnung nicht mehr verlassen. Ich rief meinen Hausarzt an, meldete mich hier im Forum an, machte einen Neurologen Termin, und suchte mir ein Therapieplatz. Abends versuchte ich Stück für Stück raus zu gehen, und dann begann endlich die Therapie.

In der Therapie lernte ich erstmal zu wissen was mit mir passiert, wir versuchten herauszufinden woher die Angst und Panik kommt, blickten auf meine Kindheit zurück, und begannen Strategien zu Entwickeln.

Zum einen ist es Wichtig seine Angst Gedanken wieder kontrollieren zu können. Unser Gedanke dreht sich dann um das (Oh nein, ich werde gleich ... es könnte ja... ich halte es nicht aus ...
Und an dieser Stelle muss man lernen zu Wissen das unsere Symptome uns nix können, und das wir diese verursachen mit unseren Gedanken. Versuch dich auf das hier und jetzt zu konzentrieren...
Ich sehe gerade 2 Rote Autos, davon kommt eins aus NRW und das andere aus Hannover, was machen die wohl hier?
Oh, das Wetter ist heute besonders schön, was könnte ich wohl noch alles machen?
Person x trägt eine Cap, Person Y hat ein Zopf, ob die wohl zum Sport gehen...
Das ganze kann helfen deine Gedanken Umzulenken und das du wieder der (Herr deiner Sinne wirst..)

Konfrontationen sind natürlich wichtig, ich fing dann an wieder Zug zu fahren, beobachtete meine Symptome, und lenkte mich dabei anfangs nicht ab.
Kam dann Unruhe auf dachte ich mir Na und, ich bin jetzt soweit gekommen und lasse mich nicht von Lächerlichen Symptomen aus der Bahn werfen, und wenn sollen sie mir die volle Breitseite geben...
Das ins Lächerliche ziehen kann einem sehr viel Kraft geben.
Dann ging es weiter mit Autobahnfahrten usw usw.
Letztlich ging innerhalb weniger Tage/Wochen wieder alles.

Wovon ich dir abrate, nimm keine AD.
Klar beschreiben viele Leute das sie Unterstützen, doch willst du wirklich deine Probleme Unterdrücken? 70% der Leute die welche nehmen und absetzen erleiden wieder an Panikattacken. Und warum?
Weil sie nie den Vollen Umfang erlebt haben und immer direkt Betäubt haben..
Ich habe es von 2012 bis heute ohne geschafft. Ich habe Diazepam, Promethazin Zuhause. Ich habe lediglich Promethazin 2 Tage genommen weil ich nicht schlafen konnte. Und wenn man will schafft man alles!

Den Weg musst du für dich selbst gehen, die Unterstützung gibt es. Hier im Forum kannst du viel Erfahrung austauschen und wir können dir Sichtweisen ermöglichen und dir Mut machen das man dort wieder raus kommt. Nur handeln ist sehr wichtig. Durch Wochen langes Warten und hoffen das es von allein weg geht geschieht meist nix.

Und wenn du einmal angefangen hast aus dem Strudel herauszufinden, so Unterlass das Forum erstmal und vor allem das Googlen. Denn so steigert man sich gern wieder rein wenn ich dir z.B erzähle ich hatte das und das, du hast dies aber nie erlebt.

Ich beende hier meinen Kommentar.
Lies gern meine Beiträge ich bin hier Recht lange mit Höhen und Tiefen aktiv.

Ich wünsche dir Alles Gute!

Zitat von Flousen:
Grüße dich, finde deinen Beitrag hier sehr interessant und kann dir Mal meinen Leidensweg mitteilen. 2012 fing bei mir plötzlich auftretende ...



Ich habe nach meinem ersten Zusammenbruch 2002 6 Jahre mit den übelsten Dauersymptomen gelebt.
2008 nach einer Trennung ging irgendwan nichts mehr und ich habe zum ersten Mal mit der Einnahme von Antidepressiva begonnen.
Die habe ich dann vier Jahre genommen und konnte das Leben genießen.

Nach dem Absetzen ging es fünf Jahre gut. Habe die Welt bereist, Geheiratet, wurde Vater usw. aber Ende 2017 kam es zu einer Stressigen Zeit voll zurück.

Wieder Medikamente von 2018 bis Anfang 2020.

Auf der einen Seite gebe ich dir Recht das die Medikamente die Krankheit nicht heilen.
Aber kann das eine Therapie?

Wenn du für solche Sachen empfänglich bist kann so glaube ich, nichts eine volle Heilung bringen.

Es ist eine schwere Entscheidung so weiter zu machen oder die Symptome etwas zu lindern mit Hilfe von Medikamenten.

Zitat von Pauline333:
Ich kenne diese Denke von mir selbst, habe als erfahrene Panikerin aber bereits in meiner ersten Krise gemerkt, dass kein Job der Welt es lohnt, sich ...


So bin jetzt vorerst Mal zwei Wochen daheim.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von SchwereGedanken:
So bin jetzt vorerst Mal zwei Wochen daheim.


Ach prima, das ist gut. Ich hoffe, es hilft dir!

Zitat von Pauline333:
Ach prima, das ist gut. Ich hoffe, es hilft dir!


Ja und morgen früh zum Psychiater.
Habe heute schon überlegt den Termin absagen weil ich ne halbe Stunde fahren muss

Nein, das schaffst du. Zur Arbeit hast du es auch die ganze Zeit geschafft. Du bist viel stärker als du denkst. Einmal noch, dann hast du den Weg in deine Heilung geebnet.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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