Exponieren bei unspezifischen Ängsten stelle ich mir schwierig vor, weil es tatsächlich wohl nur gedanklich gehen könnte und nicht wirklich dadurch, das man sich dem Angsterzeugenden aussetzt, was ja bei einer Expo üblicherweise die Vorgehensweise wäre.
Beispielsweise die Angst vor Spinnen, wo man sich zunächst Bildern und nach und nach den Lebenden Spinnen aussetzt, bis man idealerweise auch direkten Kontakt hat, ohne noch Panik oder Angst verspürt. Da hilft Exponieren oft.
Bei einer Angst vor einer eventuellen „schlimmen“, eigenen Zukunft oder generell vor dem eigenen Tod, kann man ja keine tatsächliche Expo machen und wie man das zu Ende denken kann, ist für mich schwer vorstellbar. Obwohl es ja eigentlich auch einfach ist, denn logisch betrachtet kann man weder „Wissen“ wie die Zukunft tatsächlich sein wird, noch kann man den Tod, der irgendwann eintritt, verhindern. Und wenn man Dies so akzeptieren kann, ist eigentlich klar, dass eine Angst davor irrational ist und man muss also davor keine Angst haben.
Dass das aber nicht so ist, weiß ich aus eigener Erfahrung, weil mich auch unzählige eigene Ängste immer wieder beschäftigen. Vielleicht ist da die einzige mögliche Art einer Expo, sich einfach dem Leben zu stellen, oder es einfach zu leben und sich weniger mit einem hypothetischen, was wäre wenn, zu beschäftigen.
Ich habe 2017 in einer Klinik mal bei meiner Therapeutin so eine mich damals ängstigende Gedankenspirale „durchgespielt“. Es fing an mit, ich hab Angst das….. Und sie fragte: Und dann? Darauf kam natürlich das nächste negative von mir: Dann wird dies passieren…. Und von Ihr: und dann? Das ging fast die halbe Sitzung so hin und her. Irgendwann sagte ich nach einem „Und dann?“ von ihr, „Dann ist das so“ und sie sagte dann, „Ja, wenn es so käme, aber das muss es ja nicht zwangsläufig, nur weil ich es mir gerade so vorstelle“.
27.01.2023 12:29 •
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