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Hat jemand bereits Erfahrungen mit Expositionstherapie in sensu bei einer Generalisierten Angststörung gemacht, also sich immer wieder mit seinen schlimmsten Ängsten konfrontieren und diese zu Ende denken? Ich kann mir das schwer vorstellen, da meine Ängste sehr diffus und springend sind (zb. dass meine Angsterkrankung und Depression nie wieder weggehen oder ich in eine Psychiatrie muss) und ich auch Sorge vor einer Traumatisierung habe…

27.01.2023 10:33 • 27.01.2023 #1


3 Antworten ↓


Exponieren bei unspezifischen Ängsten stelle ich mir schwierig vor, weil es tatsächlich wohl nur gedanklich gehen könnte und nicht wirklich dadurch, das man sich dem Angsterzeugenden aussetzt, was ja bei einer Expo üblicherweise die Vorgehensweise wäre.
Beispielsweise die Angst vor Spinnen, wo man sich zunächst Bildern und nach und nach den Lebenden Spinnen aussetzt, bis man idealerweise auch direkten Kontakt hat, ohne noch Panik oder Angst verspürt. Da hilft Exponieren oft.

Bei einer Angst vor einer eventuellen „schlimmen“, eigenen Zukunft oder generell vor dem eigenen Tod, kann man ja keine tatsächliche Expo machen und wie man das zu Ende denken kann, ist für mich schwer vorstellbar. Obwohl es ja eigentlich auch einfach ist, denn logisch betrachtet kann man weder „Wissen“ wie die Zukunft tatsächlich sein wird, noch kann man den Tod, der irgendwann eintritt, verhindern. Und wenn man Dies so akzeptieren kann, ist eigentlich klar, dass eine Angst davor irrational ist und man muss also davor keine Angst haben.

Dass das aber nicht so ist, weiß ich aus eigener Erfahrung, weil mich auch unzählige eigene Ängste immer wieder beschäftigen. Vielleicht ist da die einzige mögliche Art einer Expo, sich einfach dem Leben zu stellen, oder es einfach zu leben und sich weniger mit einem hypothetischen, was wäre wenn, zu beschäftigen.

Ich habe 2017 in einer Klinik mal bei meiner Therapeutin so eine mich damals ängstigende Gedankenspirale „durchgespielt“. Es fing an mit, ich hab Angst das….. Und sie fragte: Und dann? Darauf kam natürlich das nächste negative von mir: Dann wird dies passieren…. Und von Ihr: und dann? Das ging fast die halbe Sitzung so hin und her. Irgendwann sagte ich nach einem „Und dann?“ von ihr, „Dann ist das so“ und sie sagte dann, „Ja, wenn es so käme, aber das muss es ja nicht zwangsläufig, nur weil ich es mir gerade so vorstelle“.

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Exposition in sensu bei GAS

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@Disturbed Ja das was du aus der Klinik schilderst ist gemeint. Diese Art der Therapie möchte meine Therapeutin durchführen. Ich habe auch diese Art der abwärtsführenden Gedankenspiralen. Man soll sich dann an die angsteinflössenden Gedanken habituieren, so dass sich die Angst mit der Zeit abschwächt. Ich bin unsicher, ob dies funktionieren kann oder es nicht sogar alles noch schlimmer macht.

Ich sagte ja, das ich das als schwierig erachte und ob es „am Ende“ hilfreich ist, zeigt sich halt am Ende. Mir wurde, glaube ich, dadurch bewusst, dass es einfach „unzweckmäßig“ (andere würden „unsinnig“ sagen) ist, sich in Ängste vor dem „Unbekannten“ hineinzusteigern. Letztlich kann diese Art der Expo nur dazu führen, dass ich das erkenne oder auch akzeptieren kann. Erkenne ich Das, sollte das Hirn in der Lage sein, dies abzuspeichern und im Wiederholungsfall abrufen können. Ich denke darauf zielt diese Expo ab. Die Angst selbst, wird dadurch nicht weggehen, aber mein Umgang mit Ihr könnte ein „besserer“ werden. Wenn ich zum Beispiel denke, ich finde nie mehr einen Job, führte das bislang meistens dazu, dass ich irgendwann unter einer Brücke liege, ohne einen Cent in der Tasche. Mittlerweile denke ich, ich finde nie mehr einen Job, aber komme nicht automatisch dahin, dass ich unter der Brücke liege. Dennoch ist es schwer für mich.

Edit: aber zur eigentlichen Frage. Ja, ich glaube es kann helfen. Aber mit Sicherheit sagen, kann ich es nicht und auch nicht, ob es dadurch nicht noch schlimmer wird.




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Dr. Christina Wiesemann
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