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he ihr lieben,
leide seit ca 3 jahren unter schlimmen panikattacken. hatte die ganze zeit versucht allein damit fertig zu werden (ne zeitlang hat es sogar funktioniert), aber mittlerweile hab ich bis zu 10 PAs tgl.
leider schleppe ich mich aber nur noch auf die arbeit (krankenhaus), den lift kann ich schon lang nicht mehr nutzen, durch die anstrengung bei 120 stufen (muß ich ca 5 mal hoch und runter) hyperventilier ich seit neuestem...am liebsten würd ich dann mitten im treppenhaus anfangen zu lachen weil ich mir selbst sooo blöd vorkomm, könnt ja den lift nehmen (haha) .. das ist leider nur eine der situationen die mich momentan in panik versetzt...
auf jeden fall hatte ich jetzt versucht auf die schnelle irgendjemanden zu finden der verhaltenstherapie anbietet (bis zu 1 jahr warteliste), war dann beim psychologen, der hat mir für die akutphase trevilor und doxepin verschrieben... leider trau ich mich nicht sie zu nehmen, da ich denke das ich dann nicht mehr richtig arbeiten und lernen kann.
leider drängt die zeit, die prüfungen beginnen in 7 wochen und ich weiß grad nicht weiter : (
weiß irgendjemand rat?
vielen dank schon mal

08.06.2008 19:00 • 09.06.2008 #1


2 Antworten ↓


Hallo,

Trevilor und Doxepin sind für eine sog. Akutphase nicht so toll geeignet. Gut, Doxepin wird Dich vielleicht sofort ein bisschen (oder auch ein bisschen mehr) sedieren - das ist bei Prüfungsvorbereitungen nicht unbedingt der Hit. Das könntest Du aber mal ausprobieren, denn da merkst Du recht schnell, ob und wie gut Du es verträgst und ob sich die erwünschte Wirkung einstellt. Bei Trevilor musst Du mit Einschleichproblemen rechnen. Bei mir war das hauptsächlich Übelkeit, bei anderen durchaus verstärkte Angst, Schwindel, Gefühl des matschig im Kopf seins etc. Das legt sich - wenn Du es grundsätzlich verträgst - nach ein paar Tagen. Bei mir hat es auch schon quasi sofort angstlösend gewirkt. Aber am Anfang und bei Dosiserhöhungen wirst Du voraussichtlich in Deiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt sein. Und bis die volle Wirkung eintritt, dauert es auch ein paar Wochen. Wenn also in sieben Wochen Deine Prüfungen sind, dürften Medikamentenversuche derzeit ungünstig sein.

Für den akuten Notfall würde ich mir eher ein kurz wirksames Benzodiazepin verschreiben lassen und das dann natürlich nicht (!) täglich nehmen. Die Verfügbarkeit von etwas sicher Angstlösendem dürfte die Angstbereitschaft schon senken. Und wenn Du es dann wirklich mal nehmen musst, bist Du bei kurzer Halbwertzeit nicht gleich für zwei Tage ausgeknockt. Nicht abhängig machende Alternativen wie Opipramol oder Promethazin wirken leider ungünstig auf die Konzentrationsfähigkeit...

Grundsätzlich bist Du als Krankenschwester ja in der glücklichen Lage, so einigermaßen Bescheid zu wissen, was sich im Körper abspielt. Vielleicht kannst Du Dich darauf rückbesinnen und Dich bei Panikattacken wieder etwas in die harmlose Realität holen. Falls Du sie noch nicht kennst, kann ich Dir auch diese Seite hier empfehlen - mit Auszügen aus einem Buch über Angst. Da sind auch Hinweise zum therapeutischen Vorgehen und zu den Fehlschlüssen, die der Angst üblicherweise zugrunde liegen. Vielleicht kannst Du damit ja etwas anfangen. Hier findest Du einige Übungen bei Hyperventilation. Und was Du m.E. auf jeden Fall sofort ausprobieren solltest, ist Progressive Muskelentspannung. Dazu gibt es unzählige CDs mit Anleitungen, man muss es auch einige Zeit üben, aber allein das Üben senkt schon mal die Grundanspannung.

Liebe Grüße
Christina

vielen dank für deine ratschläge

das problem bei benzos ist aber das sie schneller abhängig machen als man glaubt ..
es hat natürlich auch große vorteile als krankenschwester die reaktionen zu verstehen, man weiß aber leider auch welchen großen einfluß die psyche auf den körper hat (zum guten und zum schlechten)
ich versuch mich natürlich auf die positiven zu konzentrieren aber es schlägt natürlich auch ganz leicht in die entgegengesetzte richtung um

ich hab heut noch mal einen termin bei meinem arzt, er wird wahrscheinlich nicht begeistert sein das ich die verschriebenen medis noch nicht genommen hab

aber immerhin, ich bin heut einmal aufzug gefahren (die restlichen 5 op-fahrten hab ich zwar wieder zu fuß bewältigt, aber wenn dann wenigstens ein knackiger po bei dem ganzen treppen-rennen rausspringt ist das ja auch nicht schlecht : ))
ein erfolgserlebnis gab es zumindest und ich hoff doch sehr das es noch mehr werden

lg





Dr. Hans Morschitzky
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