@Christina
Ich finde den Artikel bei esowatch schon deshalb gut, weil er einer der wenigen ist, der auch eine kritische Seite beleuchtet. Die kritische Seite von PA oder PTim allgemeinen bekommen ja die wenigsten Klienten jemals zu Gesicht. Was ich sehr schlecht finde, weil sie sich so auch nicht schützen können.
Egal ob klassische PA oder moderne PA (was immer das auch sein mag) - es gibt weder einen Wirkungsnachweis, noch eine Schadenskontrolle (wie leider bei allen PTs).
Und das muß man den Leuten klar sagen, damit sie zumindest wissen, worauf sie sich da einlassen.
Faktum ist auch, daß die Seite Induzierte Erinnerungen keine Erfindung von ein paar Irren ist, sondern leider Realität. Die Gründerin wurde wie viele andere jahrelang geschädigt und als Tüpfelchen auf dem ihat sie auch noch den Prozeß gegen den Therapeuten verloren und sitzt jetzt auf einem Haufen Schulden. Leider auch kein Einzelfall, wie das Forum beweist.
Von Dingen, die Leuten eingeredet werden, ohne, daß es irgendeinen fundierten, realen Hintergrund hat, rede ich erst gar nicht. Das ist ja quasi Standard in der analytischen Therapie, denn wer kann heute bitte mit Sicherheit behaupten oder belegen, daß z.B. irgendetwas in der Kindheit schuld an Symptomen in der Gegenwart ist. Das kann man glauben oder auch nicht und ich fürchte, der blosse Glaube oder die Erkenntnis darüber wird einen keinen Schritt weiterbringen.
Und gemäß meiner eigenen Erfahrung frage ich mich ernsthaft, wie man Ängste, die sich durch Beschäftigung mit ihnen im Gehirn festschreiben und verankern, jemals loswerden will, wenn man sich im Rahmen einer PA 3x die Woche bewußt mit ihnen und mit sich selbst beschäftigt. Wie man an diesem Forum sehen kann, machen das die meisten ohnehin schon freiwillig den halben Tag und das ist in Wahrheit eines der Grundübel - zu dieser Erkenntnis ist aber kaum einer der Betroffenen bereit (und ich war es ja selbst auch jahrelang nicht).
Das muß mir mal jemand erklären, wie sich da die Angst im Gehirn löschen soll, wenn man sie 3x pro Woche neu ins Gehirn einschreibt und wahre Autobahnen von Neuronen damit baut.
Irgendwie kommt mir das dann im Rahmen einer PA so vor, wie wenn man einem Alk. noch eine Flasche Alk. in die Hand drückt und ihm einredet, daß er damit seine Sucht los wird.
Ich bin ja sicher niemand, der eine Brandrede für irgendeine PT-Richtung hält, aber im Falle von Angst scheint mir eine VT immer die sinnvollere Lösung zu sein. Aber auch nur dann, wenn sie darauf abzielt, den Betroffenen von der Beschäftigung mit der Angst weg zu führen und nicht, sie fleissig mit ihm weiter zu pflegen. Zweiteres machen ja leider auch die wenigsten Therapeuten, wodurch es nicht verwunderlich ist, daß dann Therapie dann oft nicht wirkt oder endlos in die Länge gezogen wird.
@Berliner
Die Schweinegrippe betreffend halte ich auch nicht alles für sinnvoll, was passiert ist (am allerwenigsten die Massenhysterie), aber ein größerer Schaden wäre es wohl, Gefahren zu unterschätzen, wodurch dann etliche Leute zu Schaden kommen.
16.01.2010 16:07 •
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