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Hallo ihr Lieben leidensgenossen,

ich bin neu in diesem Forum. Mein Name ist Sandra bin 23 Jahre und komme aus Köln.
Im Herbst leide ich seid 2 Jahren an Agoraphobie mit Panikstörung.

Ich würde gern wissen wie ihr mit dem Leben klarkommt.

Ich persönlich habe Schwierigkeiten die Angst in meinem Leben zu Akzeptieren. Ich habe Angst dass ich mein ganzes Leben lang nicht wirklich weit weg von Zuhause kann.
Ich versuche immer jeden Tag rauszugehen und wege zu trainieren und auch Schritt zu Schritt zu erweitern das klappt auch immer eine gewisse Zeit bis ich irgenwann wieder zurückfalle und dann muss ich wieder von vorne beginnen, was mich sehr frustriert.

Ich würde mich sehr über Antworten von euch freuen

Fühlt euch gedrückt

09.05.2015 16:42 • 11.05.2015 #1


61 Antworten ↓


Hi Sandra nicht schoen fuer dich. ich habe 27 jahre mit diesen Störungen zu tun.
Und die bestimmen mein leben glaub mir. Ich habe einfach zu spaet und mit falschen methoden gearbeitet und nun ist es chronisch bei mir.
Such dir schnellmoeglichst nen therapeuten. Ist schon mal gut das du uebst. Das mit 10 klappt was und beim 11ten mal nicht kennen ich man faengt da wieder bei null an.
Aber immer weitermachen und durchhalten
Dann wird es wieder.
Drueck die Daumen
LG Christian

A


Euer Leben mit Agoraphobie

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Hi Christian danke für deine Antwort
27 Jahre ist heftig aber ich denke wenn man das einmal hat bleibt das immer Teil des Lebens. Wie äußert es sich das es chronisch ist? Falsche Methoden? Könntest du mir vllt Tipps geben was man falsch machen kann? Ich habe jetzt eine psychologin gefunden die nicht so weit weg ist, sie macht Tiefenpsychologie, ich denke das wäre vllt. was hilfreich weil die Angst ja Ihre Wurzeln tief verankert in der Seele hat und in der Vergangenheit der/die Grundstein/e für die Angst gelegt wurde. Ich werd da mal nach einem kennenlern gespräch fragen. Ich versuch am Ball zu bleiben. Machst du auch eine Therapie?
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und viele schöne Tage trotz Angst
LG Sandra

Sandra, aus eigener Sicht sprechend, was engt dich (außer deiner Angst natürlich) eigentlich ein. Wo fühlst du dich gefangen. Was ist in dir, von was du davonlaufen möchtest/ musst.

Wie brav erfüllst du deine Pflichten? Denk mal nicht an deine symptome (Angst), sondern wer, was engt dich ein?

Wie wurdest du erzogen? Nur mal nachdenken.

Hallo Icefalki erstmal danke für deine Antwort.
Puhh das sind schwere fragen aber auch Interessante!
Ich bin Arbeitslos aufgrund der Angst, da habe ich keine Pflicht, den Haushalt mache ich mit hängen und würgen. Bei vielen Dingen von meiner Familie und Freunden sag ich ab da ich einfach nicht weiter weg von Zuhause kann. Arztbesuche sind sehr schwar manchmal klappen sie und manchmal nicht.
Meine Kindheit ist durch viele schlechte Erfahrungen geprägt und ich kann mir auch denken was Angst ausgelöst hat aber ich weiß nicht was ich heute dagegen tun kann.
Meine Eltern haben mich sehr erdrückt. Ich habe Angst vor dem Tod und Angst draußen zu sterben.
Lg Sandra

Hallo Sandra,

auch ich habe mit diesen blöden Ängsten seit Dezember zu tun. Vor 2 Monaten bin ich nicht mal vor die Tür gegangen. Mittlerweile kann ich wieder einkaufen gehen, auch wenns noch schwer fällt. Bin auch nun bei einer Psychotherapeutin und hoffe, ich bekomme mein Leben wieder besser in den Griff.
Wichtig ist aber, das du es immer wieder versuchst raus zu gehen und dich nicht zu Hause einigelst. Und wenn du nicht alleine zb zum Arzt gehen kannst, nimm jemanden mit. Das habe ich auch gemacht.
Und wenn es gut geklappt hat, merkt sich deine Psyche das

Lg Yvonne

Hallo Yvonne auch dir ein Danke für deine Antwort.

ja das mit dem nicht vor die Tür gehen hab ich auch schon hinter mir. Einkaufen konnte ich bis jetzt auch aber jetzt hab ich wieder einen rückfall.
Ich habe eine Betreuerin (Betreutes Wohnen) die mich von Zuhause abholt und zum Arzt fährt aber auch das macht mir Angst. Es ist schön zu hören das es dir soweit gut geht und ich drück dir die Daumen für deine Therapie!
Kennt ihr das eigentlich auch dass ich denkt da kann ich nicht mehr hin und das kann ich nicht mehr tun?

Hallo Sandra,

klar gibt es auch mal wieder Rückfälle, aber man muss halt immer wieder da durch

Na so richtig gut gehts mir auch nicht, da ich schon seit ca 2 Monaten krankgeschrieben bin. Und ich weiß nicht, wann oder ob ich den Job noch machen kann.
Klar, kenne auch solche Gedanken, wie du sie hast. Deswegen übe ich meinen Sport zb nicht mehr aus oder vermeide gewisse Dinge.

Schon schei. mit diesem immer wieder von neuem anfangen.
Das ist natürlich auch nicht schön wenn man sein Hobby nicht mehr nachgehen kann.

Absolut

Man muss jeden Tag neu lernen, mit dieser Situation umzugehen, aber auch das Beste draus zu machen

Es hilft auch zb wenn man irgendwo hingeht und Bescheid sagt, was mit einem los ist, das macht manche Situationen etwas leichter.
Ich hoffe, das ich meinen Sport irgendwann wieder machen kann.
Ich hoffe, für dich wird es auch bald wieder positiver

Darf ich fragen was das für ein Sport ist?
Sport ist ja auch gut gegen Anspannung.
Ja das Stimmt man hat sich das ja nicht ausgesucht.
Ich denke Hobbys sind auch ganz gut damit man etwas sinnvolles und spaßiges macht. Mir macht momentan aber nur wenig Spaß und wüsste kein Hobby was mir eine lange Zeit fröhlich stimmt.
Danke für deine lieben Worten
Ich mag übringens deine Sognatur ^^

Liebe sandra, seit wann bist du denn schon in therapie? Wie genau äußert sich deine angst? Icefalki hat das schon toll beschrieben. Versuch rauszufinden wieso du derzeit angst hast. Deine Vergangenheit kannst du eh nicht ändern, egal was du erlebt hast. Ein trauma sollte natürlich trotzdem verarbeitet werden. Versuch genau zu schauen was dich in deiner gegenwart stört. Auserhalb der angst.

Liebe yvonne, toll das du so dran bleibst. Darf ich fragen wieso du kein sport mehr machst und welchen sport du gemacht hattest?

Zu mir, ich hab auch angst und panikattacken und zum Glück noch keine agoraphobie aber sie schleicht schon manchmal gedanklich bei mir rum. Reisen oder woanders schlafen überlege ich mir mittlerweile hundert mal, wo man sich normalerweise drüber freut. Angst vor den symptomen hatte ich anfangs ohne therapie auch sehr und somit oft panikattacken.

Mittlerweile sind meine attacken nicht mehr so intensiv wie vorher aber angst vor der angst hab ich dennoch manchmal, besonders dann wenn ich eine attacke hatte, die doch etwae länger dauerte als ich sonst gewohnt bin.

damit die attacken nicht ganz so doll mehr werden, muss man versuchen den schrecken davor zu verlieren, also die symptome nicht mehr als so gefährlich betrachten, sich gedanklich beeinflussen, keine Katastrophen denken. Das ist schwer, weil sone Situation einen kaum klar denken lässt aber machbar. Sich den symptomen stellen und während den symptomen nicht in absolute schonhaltung verfallen. Beobachten ohne bewerten und positige Gedanken fassen. Mir hilft oft sport ( einfsch nur aerobic, , hampelmann, kniebeugen) bei einer attacke, so wenns geht 15 bis 30 min. Und deine angstadrenalin sollte von ganz alleine wieder runter fahren. Probiert das mal auch wenn einem am allerwenigsten nach sport ist.

Aber um die angst los zu werden, muss man akzeptieren und in kleinen Schritten nach und nach wieder überwinden. Ich mach dadurch auch weiter Fortschritte, hatte mir allerdings aber auch relativ schnell hilfe gesucht, als ich begriffen habe das ich gesund bin und ich mir die symptome selbst herbei führe. Trichtert euch ein, dass die symptome ungefährlich sind und absolut nix lebensgefährliches passieren kann.

Hallo Vonnchen,

ich bin das letzte Mal vor einem Jahr stationär gewesen seitdem hatte ich keine Therapie oder ähnliches. Ich bin immer über Vorschläge dankbar.
Das ist schön dass du es noch soweit im Griff hast. Ich denke es ist immer besser das zu machen bevor du nachher auch nicht mehr aus dem Haus kommst. Ich hoffe bei dir wird niemals die Agoraphobie ausbrechen.

Was ich noch vergessen habe, ich versuch jetzt einen Platz bei einer Therapeutin in der Nähe zu bekommen. Rufe dort am Freitag bei der Sprechzeit an. Ist halt auch immer schwierig einen Therapeuten zu finden wo man auch hin kommt.

Zitat von Sandra1991:
Hallo Vonnchen,

ich bin das letzte Mal vor einem Jahr stationär gewesen seitdem hatte ich keine Therapie oder ähnliches. Ich bin immer über Vorschläge dankbar.
Das ist schön dass du es noch soweit im Griff hast. Ich denke es ist immer besser das zu machen bevor du nachher auch nicht mehr aus dem Haus kommst. Ich hoffe bei dir wird niemals die Agoraphobie ausbrechen.


Ja das hoffe ich auch aber will daran gar nicht erst denken. Hattest du denn schon eine verhaltenstherapie? Ist ja gerade bei agoraphobie sehr empfehlenswert. Hast du denn zu hause auch pa und symptome? Wie genau arbeitest du dagegen/damit?

Das ist auch besser mal sollte ja gar nicht daran denken weil man sich dann rein steigert. Ja vor 3 Jahren hab ich eine Verhaltenstherapie gemacht damals aber nur wegen Depressionen. Da ich aber Angst vor und auf Hohen Gebäuden, Tiefe Gewässer, Brücken und offenen weiten Plätzen hatte dachte sich die Therapeutin dann könne man das sofort mit Therapieren und ist mit mir auf den 11. Stock (Dach) gegangen und ich hatte dort viele Panikattacken, dann sind wir noch auf eine dünne Brücke wo auch ein Zug fuhr gegangen und auf den Domplatz vor den Kölner Dom. Sie wollte mir dadurch mehr Lebensqualität geben. Kurz danach gings mir auch besser und bin sogar alleine auf dieser Brücke gewesen und an den Dom vorbei. Doch dann auf einen Weg den ich 1000 mal gegangen bin und nie Angst hatte, kam meine erste Panikattacke auf einem normalen Weg. Sie hat mir nicht mehr Lebensqualität gegeben sondern mir meine genommen. Ich bin wirklich wütend auf diese Frau. Richtig Angst hatte ich Zuhause gott sei dank noch nicht war aber zuhause schon angespannt. Ich nehme Medikamente und Trainiere selbständig Wege.

Okay, ehrlich gesagt finde ich das was sie gemacht hat genau richtig. Wie oft bist du denn weiter auf die Brücke alleine gegangen? Bei so einem Krankheitsbild ist es wichtig, dass du genau das übst so oft wie möglich und täglich. Jeder scheitert auch mal und es klappt nicht,dann mach pause und dann wieder aufs pferd. Ist nur eine empfehlung.ich hatte einen zwang und bei dem hat mir meine Therapeutin auch direkt zu hause geholfen.
Leider hast du eine panikattacke nun mit einem ort verknüpft. Der ort war aber gar nicht das problem. Statt den ort nun zu meiden, hättest du ihn vielleicht besser aufsuchen sollen. Vielleicht suchst du nochmal nach einer anderen verhaltenstherapeutin, die vielleicht noch etwas langsamer mit dir in die sache geht. Das tut mir so leid für dich, kann mir vorstellen wie es dir geht aber dennoch denke ich, dass die therapeutin genau den richtigen weg mit dir gegangen ist. Nur durch Konfrontation wirst du positive Erlebnisse bekommen und diese dann mit dem ort verknüpfen. Überlege dir ob wirklich der ort an deiner angst schuld ist.

Und weiterhin solltest du über die Ansätze von icefalki nachdenken. Die angst kommt nicht einfach so. Vor den orten hattest du ja früher auch keine angst. Die angst kommt aus irgend einen anderen Grund.
Hoffe es wird dir irgendwann wieder besser gehen.versuch es mit einer anderen therapeutin.
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Danke für deine Meinung! Ich bin nachdem ich auf den normal Angstfreien Weg eine Panikattacke bekommen habe bald nirgendwo mehr hingegangen. Ich weiß sie wollte mir nur helfen aber ich denke das hat die Phobie dann ausgelöst.
Die Therapeutin die ich jetzt gefunden habe macht eine Tiefenpsychologische Therapie.
Ich glaube auch, dass das viele Hintergründe hat. Kindheit, Gene (mein Bruder hat auch Agoraphobie und mein Vater hat auch Brückenangst und eine Zeit lang eine Herzneurose und meine Mutter hat eine Zwangserkrankung), und viele schlimme Erlebnisse.
Ich denke da ist eine Tiefenpsychologische Therapie doch gut oder? Wie gesagt es ist sehr schwer einen Therapeuten zu finden der erreichbar ist, die meisten liegen auf der anderen Rheinseite und ich komme nicht über die Brücke.

Ich habe leider keine erfahrung mit einer tiefenpsychologischen therapie aber ich denke auch, dass du vielleicht doch die etwas schonendere variante brauchst. Weißt du aus allem respekt bezüglich deiner Erlebnisse aber es gibt ja leider viele angstpatienten die schlechte Erlebnisse oder schlimme schicksale hatten wie es auch viele gibt die keine angststörung haben und auch solche erlebnisse haben. Das können alles auch ursachen sein und vielleicht auch falsches verarbeiten.wer weiß das schon.jeder muss letzlich für sich selbst raus finden, was einem gut tut.die vergangenheit kann man jedoch nicht ändern aber du kannst dein leben wie es jetzt ist verändern. Ich wünsche dir von herzen alles gute und das die neue therapeutin dir noch besser helfen kann. Du triffst letzlich für dich die Entscheidungen und glaub an dich. Du wirst deinen richtigen weg mit hilfd der therapie schon finden. Meine persönliche meinung ist, dass die Konfrontation einfach der schnellste aber auch leidvollste weg ist. Aber vielleicht bist du noch nicht so weit, deshalb finde ich es auch super dass du nicht aufgibst und nach einer weiteren Therapie gesucht hast.viel erfolg und alles gute.

Danke dir Ich werde mein Bestes geben, mehr kann ich nicht tun.

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Dr. Reinhard Pichler
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