Hallo liebe Forenmitglieder
Seit 2.5 Jahre erlebe ich wozu die Psyche fähig ist. Angefangen hat es mit dem Tod meines Vaters und der danach folgenden depressiven Erschöpfung. Über mehrere Wochen Episoden von Appetitlosigkeit mit mehreren Kilo Gewichtsverlust, Mangelerscheinungen, heftiger Schwindel, Unruhe und Angstempfindungen.
Meine erste Anlaufstelle war mein Arzt, zuerst Check-up, Blutbild und wegen Darmbeschwerden ein Säureblocker. Das Blutbild war den Umständen entsprechend ganz okay. 4 Wochen Krankschreibung und Empfehlung für eine Psychotherapie.
Glücklicherweise fand ich auch sehr schnell einen Therapieplatz und fühlte mich eigentlich gut, da medizinisch alles soweit okay und ich bei jemanden meinen Balast abladen konnte. Die erste Therapiesitzung hat mir körperlich aber sehr zugesetzt. Die ganze Zeit über Schwindel und Übelkeit, danach totale Erschöpfung. Dies wurde dann aber von Sitzung zu Sitzung besser. Geholfen hat mir auch mit Meditation anzufangen.
Die eigentlichen Probleme fingen dann aber nach der Auszeit an. Meine Magen / Darmprobleme wurden heftiger und Bauchschmerzen, Blähungen und Panikattacken waren mein täglicher Begleiter. Der Stuhlgang wurde immer weicher und flockiger und weiterhin Gewichtsverlust. Zudem kamen Herzstolperer und Atembeschwerden dazu.
Es folgte eine Ärzteodyssee. Beim Hausarzt erneut Blutbild, Vitamin B12 und D etwas tief. Gegen die Bauchschmerzen Iberogast einnehmen. Zusätzlich ging ich auch noch zur Ernährungsberatung. Ernährung umstellen (z.B. kein Zucker, keine Laktose, nur noch warm essen, etc.), Einnahme von Nahrungsergänzung und Prä / Probiotika.
Da es mir immer schlechter ging erhielt ich eine Überweisung zum Gastroenterologen, zuerst Ultraschall, danach Magen / Darmspiegelung. Ergebnis: Insgesamt 16 kg Gewichtsverlust, medizinisch aber absolut gesund, einige Blutwerte etwas tief, kann aber mit gesunder Ernährung wieder aufgebaut werden, Diagnose Reizdarm.
Da stand ich nun, körperlich und psychisch so ziemlich am Ende, aber gemäss Schulmedizin gesund. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf Ärzte und Therapie. Ich hielt mich nur noch an die Anweisung der Ernährungsberatung und konnte dann endlich mein Gewicht halten. Denke mit der Darmspiegelung habe ich wohl einige schlechte Bakterien herausgespühlt und meine Darmflora konnte sich etwas erholen.
Dies ist nun fast 2 Jahre her, darf aber trotzdem täglich daran arbeiten. In kleinen Schritten habe ich wieder an Gewicht zugelegt, aber durch depressive Episoden verbunden mit Appetitlosigkeit auch immer wieder etwas verloren. Aber es geht mir wesentlich besser.
In einer neuen Therapie, welche ich vor etwas mehr als einem halben Jahr begonnen habe, habe ich vieles gelernt. Ich verstehe die Abläufe im Körper wenn ich eine Panikattacke habe und wie ich mich wieder beruhigen kann. Warum mein Herz bei Blähungen stolpert oder das Gefühl nicht richtig atmen zu können (Roemheld-Syndrom), etc.
Ich habe mich mit dem Tod meines Vaters auseinandergesetzt und konnte damit abschliessen. Trotzdem habe ich in letzter Zeit immer wieder Episoden von Unruhe, Angst, Panik und Appetitlosigkeit. Mein aktuellstes Blutbild ist top inkl. Schilddrüse. Also alles noch immer von der Psyche.
Ich habe mein Morgenritual mit Meditation und Yoga, mache regelmässig Shiatsu und versuche Achtsam und gesund zu leben. Mache gemäss Aussage meines Therapeuten alles richtig und wäre eigentlich austherapiert.
Akuell geht es mir psychisch wieder nicht gut, daher auch dieser Eintrag. Ich leider sehr an Unruhe und Appetitlosigkeit. Schlimm ist der fehlende Speichelfluss, welcher mir das Essen noch schwieriger macht. Zudem habe ich Durchschlafstörungen und bin morgens immer in einem extremen Tief. Klar, meine Tools helfen mir, aber komme einfach nicht vom Fleck.
Vielleicht geht es jemandem ähnlich oder hat eine Meinung oder ein Ratschlag für mich.
Vielen herzlich Dank!
16.02.2023 12:55 • • 16.02.2023
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