derhimmelmusswa.
ich würde mich freuen, wenn ihr euch beteiligen würdet. Wie kam es bei euch zu den Attacken?
Ich (29) habe das zweite Mal in meinem Leben eine schlimme Phase von Panikattacken. Die ersten wirklichen Panikattacken hatte ich 2003/2004. Hintergrund war wohl großer Lern- und Prüfungsstreß. Anders kann ich es mir kaum erklären. Angst vor Ohnmacht steht bei mir seit jeher im Vordergrund.
Ich war ein ängstliches Kind. Ich erinnere mich noch, dass auf einem Kindergeburtstag, ich war wohl 4, mit solchen Erbsen und Spielzeugpistolen geschossen wurde und ich eine über bekam. Daraufhin musste ich heim und schrie immer wieder das andere Kind an: Du hast mir in den Hals geschossen. Ich kriege keine Luft mehr...
Ich wollte immer zu meiner Oma. Hatte Angst alleine. Im Sport habe ich auch nie mit gemacht. Hatte Angst, mir was zu brechen. Oder nen Ball an den Kopf zu kriegen. Unfälle anderer bestärkten mich bloß darin.
Als Jugendliche hatte ich Angst, in die Schule zu gehen. Ich dachte immer, ich falle vom Bürgersteig auf die Straße oder kippe auf dem Weg zur Schule um! Da war ich wohl so 12.
Die Schule brach ich kurz vorm Abi ab. Traute mir das alles nicht zu. Als ich eine Ausbildung anfing, ging es mir besser. Als ich ein Auto (Fluchtmittel) hatte, ebenfalls. Aber nach der Ausbildung ging es dann richtig los. 1,5 Jahre war ich ein Wrack. Dauergast bei Ärzten. Lag daheim im Bett. Ich traute mich teilweise nicht unter die Dusche aus Angst, ich falle da um. Mir war alles zuviel. Ich verlor meinen Job. Ich war am Ende. Ich vermute, Burn-out.
Tja aber dann war das weg! Einfach so. Ohne Therapie. Ohne Medikamente. Ich war wieder selbstbewusst. Hatte einen Freund. Ging in Discos. Flog in Urlaub. Hatte Freunde. Alles genial. Ein neuer Job. Geld. Ein guter Chef.
2009 Geburt meiner Tochter. Eine schwere Geburt. Für sie besonders. Dennoch schaffte ich viel. Job, Weiterbildung, Schwangerschaft. 2010 starb mein Opa. Unter erbärmlichsten Bedingungen. Ein Anblick, den man sich nicht vorstellen kann. Dann fiel meine Oma die Treppe runter. Viele Op´s. Sie starb in der Folge. Ich habe bei ihnen gelebt und das waren so schlimme Schicksalsschläge. 2011 Geburt meiner zweiten Tochter. Seitdem geht es bergab. Nur noch krank- Angst vor Krankheiten. Viel bei Ärzten. Panikattacken. Ich habe Angst vor Ohnmacht. Jeden Tag. Das ist mein erster Gedanke, wenn ich aufstehe. Hoffentlich falle ich nicht um, wenn ich mit den Kindern alleine bin. Ich habe Angst, wenn ich in den Kindergarten gehe, am Steuer, beim Einkaufen. Bin total verkrampft. Wenn mein Mann oder meine Mutter daheim sind, geht es mir besser. Morgens habe ich schon Durchfall. Mein Herz rast. Ich nehme pausenlos Kreislaufmittel und Baldrian.
Mir könnte es so gut gehen. Ich habe Mann und Kinder. Auto und Haus. Und auch genug Geld. Einen Beruf etc. Aber oft bin ich einsam. Opa und Oma tot. Die Kinder anstrengend. Kaum Freunde.
Im Moment bin ich wütend. Einfach wütend.Auf andere, die sowas nicht haben. Auf eine Freundin, die 4 Tage Autoreise in die Türkei macht mit zwei kleinen Kindern. Auf Leute, die mit dem Flugzeug in Urlaub fliegen. Auf unbeschwerte Mütter ohne Angst. Ich würde am LIebsten schreien: Warum ich? Warum ich?
Wie werde ich das bloß los?
Tabletten kommen für mich nicht in Frage. Ich habe diese Sch... selbst ausgelöst mit meinen besch... Gedanken. Nun muss ich es auch wieder los werden.
Ich sage mir oft: Du dumme Kuh. Du gehst jetzt da rein. Wie alle anderen auch. Oder: Du gehst jetzt verdammt noch mal wie jeder normale Mensch in den verflixten Supermarkt und kaufst dein Zeug. Ich könnte mir dann selbst eine runter hauen.
Es ist einfach nur peinlich, sowas zu haben! Und vor allem will ich es nie einsehen und forsche und forsche, was das für eine organische Krankheit sein könnte.
Was soll ich mit nem Therapeuten? Ich weiß das doch selbst, was der mir sagt! Nur mein Hirn will es nicht annehmen!
Schreibt auch eure Geschichte. Vielleicht können wir uns so helfen. Und Gemeinsamkeiten feststellen!
11.07.2012 09:42 • • 24.04.2024 #1