Mein Problem ist, dass ich wahnsinnige Angst davor habe mich in unangenehmen Situationen übergeben zu müssen. Sind meistens soziale Situationen, wo ein Flüchten unangenehm auffallen würde und wo ich im Mittelpunkt stehe. Oft ist das mit Panikattacken verbunden, wo ich Übelkeit und Brechreiz spüre.
Was bei mir total schlimm ist, sind die Erwartungsängste. Oft schon Tage vorher habe ich riesen Angst vor der Angst. Ich bin dann total unruhig, sehr niedergeschlagen, grüble ständig, habe keinen Appetit, mir ist schlecht und ich muss mich gegebenenfalls auch übergeben. Mit mir ist nichts anzufangen und ich könnte mich nur noch verkriechen. Was natürlich mega unangenehm ist, ist wenn ich mich wegen dieser Erwartungsängste dann übergeben muss. So was darf mir ja dann in der Situation, vor der ich Angst habe, nicht passieren... dann wird die Angst davor natürlich noch mal schlimmer. Dass ich mich in den Situationen aufgrund einer Panikattacke übergeben muss, kommt sehr selten vor, ist aber schon eingetroffen. Deswegen habe ich auch starke Vermeidungstendenzen (vorher nichts essen), weil ich weiß dass Erbrechen aufgrund von Angst theoretisch möglich ist (bei Herzrasen als Angstsymptom könnte ich mich ja damit rational beruhigen, dass das nur ein Angstsymptom ist und ich aufgrund der Angst keinen Herzinfarkt bekommen kann).
Womit ich überhaupt nicht klar komme, ist es wenn die Angstsituationen nah aufeinander folgen. Kommende Woche habe ich ein paar verschiedene Aufgaben für meinen Nebenjob zu erledigen wo ich viel mit Leuten zu tun habe und ein Flüchten nicht möglich wäre. Hätte ich das nur einmal, hätte ich zwar auch die klassische Erwartungsangst, aber ich weiß dass ich das schaffe. Da das aber zeitlich sehr dicht ist, habe ich die Befürchtung, dass ein schlechtes Erlebnis am ersten Tag die Angst vor dem nächsten Tag noch vergrößert. Sozusagen vermischen sich Erwartungsangst und Situationsangst. Wenn ich am ersten Tag viel Angst erlebe, wird mir das die Angst vor dem zweiten Tag noch schlimmer machen. Ich neige sowieso dazu, einen Tag vor irgendeiner Angstsituation Dinge zu vermeiden, die mir noch mehr Angst vor dem nächsten Tag machen könnten.
Ich hab gerade mega Schiss vor dieser Woche, weil das alles zu geballt auf mich zukommt. Wenn es nur eine Sache wär, dann könnte ich mich eben nur auf diese konzentrieren, aber das alles ist mir zu viel. Ich bin am Überlegen ob ich eine Aufgabe zumindest absagen könnte (ich müsste diese Aufgabe auch nicht wirklich machen, ich könnte da nur gut Stunden abarbeiten und ich bin eigentlich ein Mensch der sehr ungern absagt). Ich weiß dass das eine Vermeidung wäre, aber es ist einfach so dass mich diese Erwartungsangst halt total fertig macht. Da ich aufgrund der Angst nur wenig essen kann, merke ich eben wie ich auch an Gewicht verliere und ich hab auch die Angst, dass ich wieder zu untergewichtig werde, was ich eh schon etwas bin. Ich bin schon die letzten Wochen stark am Kämpfen mit meinen Ängsten gewesen, und ich bin gerade total kraftlos weil mich diese ständige Qual so mitnimmt. Ich weiß nicht so wirklich, was ich tun soll. Soll ich das jetzt versuchen irgendwie alles durchzuziehen, und mich somit richtig quälen oder soll ich zumindest nicht alles machen und ein bisschen auf mein aktuelles Wohlbefinden achten (auch mit der Gefahr dass das ein bisschen Vermeidung ist, aber ich würde ja dann auch nicht alles vermeiden, weil auch so ich ja Angst hätte, nur eben nicht so ganz extrem)?
Kennt ihr das auch, dass es euch mega Stress macht wenn ihr so viele Angstsituationen hintereinander zu bewältigen habt? Und könnt ihr das auch nachvollziehen dass sich dabei die Angst vor der Angst und die Angst in der Situation so vermischt (oder ist das nur so ne spezielle Angst-Macke von mir )? Wie geht ihr damit um?
11.12.2015 19:04 • • 19.12.2015 #1