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Hallo zusammen, bin neu hier und primär geht es mir vor allem darum mal loszuwerden, was ich eigentlich, so glaube ich ja, nie wirklich loswerden oder besser gesagt, akzeptieren wollte.

Ich bin 26. Meine erste, damals noch nicht klar diagnostizierte Panikattacke hatte ich vor ca. 5 Jahren.
Es war auf dem Weg zu meiner 2. Wohnung, da ich gerade erst von Zuhause wegzog und am Wochenende immer nach Hause ging. Es war ca. eine 1.5h Stunden Zugfahrt. Es fing ca. in der Mitte der Strecke an. Ich war gerade an einem Buch dran und plötzlich fühlte ich mich extrem nervös. Ich bin generell der nervöse Typ, also eher angespannt, aber das war mir nicht bekannt. Dann fing auch die Atemnot an. Da ich als Kind mal eine Zeitlang Asthma hatte, dachte ich, das ich wieder einen Anfall hätte. Also erstmal unbemerkt auf zur Toilette und mich beruhigen, ging auch gut, aber diese Kurzatmigkeit blieb. Der nächste Morgen dann erstmal in die Arbeit, wird sicher besser. Falsch gedacht, immer noch Kurzatmig, aber keine Nervösität. Dachte immer noch Asthma, also erstmal den Arzt aufgesucht. Konnte mir nicht wirklich helfen, sagte mir eventuell ein wenig verkältet, entsprechend auch die Medikation. Die Woche ging um und es normalisierte sich ein wenig, bis die nächste Zugfahrt anstand und ich wieder diese Nervösität verspürte. Dachte, das kann es doch nicht sein, irgendwas muss doch sein. Das ging dann eine Weile vor sich hin, ständig die Angst vor der nächsten Zugfahrt. Alle mir sinnvollen Ärzte abgeklappert, die mit der Atmung zu tun haben. Herz, Lunge, Hals Rachen. Ergebnis war natürlich Kerngesund, auch kein Asthma. Bis mich die Angst dann eines Tages bereits vor der Zugfahrt erwischte, ich meinem damaligen Chef absagen musste, worauf er natürlich nicht wirklich positiv reagierte, jedoch glücklicherweise am selben Tag einen Arzttermin bekam. Diagnose = Ich atme zu schnell, bin quasi am Hyperventilieren. Also ist das Problem psychisch. Dachte mir, damit werd ich schon fertig. Es war prinzipiell ein auf und ab, bekam es aber ziemlich gut in den Griff, bis das Problem quasi verschwand.

Jedoch setzte im Verlauf noch ein anderes Problem ein; Schluckprobleme. Ich hatte nicht wirklich schmerzen beim Schlucken. Es fühlte sich eher so an, das ich mich zu sehr auf das Schlucken konzentriere und Angst davor habe, mich zu verschlucken. Das äusserte sich damit, das ich extrem langsam Ar. und auch keine Freude mehr am Essen hatte. Auch das legte sich nach einer Weile, ich dachte es wär vorbei, denn die Panikattacken und Schluckstörungen gingen wirklich so weit zurück das sie kaum noch spürbar waren.

Dann musste ich meine damalige Arbeitsstelle verlassen, da unsere Bude zumachte. Erstmal 1 Monat Ferien nachholen, dann auf zur nächsten Arbeitsstelle als Aussendienstler. Zuerst aber noch eine Monat wartezeit, da beide meiner Vorgesetzten während diesem Monat Ferien hatten. Da ich noch keinen Führerausweis hatte, war dies auch kein Problem, konnte die Zeit nutzen und mich für den Führerschein vorbereiten. Alles ok dachte ich, super Arbeitsstelle gefunden mit guten Konditionen und nun habe ich endlich auch einen Grund den Führerausweis zu machen.
Führerausweis in der Tasche, Arbeit ist war ziemlich stressig aber läuft gut, so dachte ich. Bis es dann eines Tages beim Autofahren passierte - Panikattacke. Ich kannte das Gefühl noch und wusste das es nicht physisch ist. Legte das dann auch beiseite und ging so meiner Wege. Bis ich dann mal eine so heftige Panikattacke, auch während des Autofahrens, hatte, das ich die Ambulanz riefen liess, weil dieses Angstgefühl, Achterbahngefühl so nenn ich es, einfach nicht weg gehen wollte, wo es doch vorhin nach einer Weile immer abschwächte. Auch meine Ablenkungsmanöver funktionierten nicht mehr. Früher im Zug konnte ich einfach mein Handy rausnehmen, irgendwas zocken oder lesen und innerthalb 10 - 15 min verschwand meine Panik. Das ging jetzt einfach nicht mehr. Nicht einmal mit 'nem (unwissenden) Kollegen reden half in dieser, bis dato, schlimmsten Panikattacke. Hab mir aber nicht wirklich den Kopf darüber zerbrochen; Die Panikattacken traten ja nur auf, wenn ich Arbeit fertig hatte und mit dem Auto heimfuhr, nie wenn ich während der Arbeit irgendwohin fahren musste. Also war die Lösung auch relativ einfach: Nur dann mit dem Auto heim, wenn ich mich gut fühle. Ansonsten immer den Zug. Das ging dann eine Weile so hin und her, mal schlimmer, mal weniger, aber nie so extrem das es meine Arbeit und meine Freizeit wirklich beeinträchtigte. Bis zum Jahr 2017.

Zu Anfang dieses Jahres musste mein Vater ins Spital. Er war schon seit sehr langer Zeit, ich schätze seit 8 oder sogar länger, Jahren daheim an die Couch gefesselt. Einer seiner Lungenflügel funktionierte nicht mehr und auch sonst war er nicht mehr wirklich fit. Er erwischte eine ziemlich starke Grippe. Es war nicht erste mal, das ich sah, wie er in einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht wurde. Meistens dachte ich auch nicht wirklich daran und plötzlich war er auch schon wieder Zuhause. Dieses Mal war es anderst. Ich hatte einfach ein mulmiges Gefühl. Dieses mal war es für ihn auch wirklich schlimm, auch er hatte solche Panikattacken, so sagten die Ärzte. Denn laut den Werten hatte er genügend Sauerstoff, alles ok, es wurde bei ihm aber so schlimm das die Ärzte ihn in ein künstliches Koma versetzen musste. In diesem verweilte er auch 2 Wochen, bis er endlich wieder Wach wurde. Er konnte dann natürlich auch nicht laufen, und aufgrund dem Loch im Hals, welches sie machen mussten, damit er besser atmen konnte, auch nicht sprechen. War schon ein komischer Anblick, aber zumindest war er auf dem Weg der Besserung, so dachten wir. Bis mich eines Samstags meine Mutter anrief, und ich bereits wusste was sie mir sagen wird. Telefon abgenommen; Komm ins Spital, deinem Vater gehts nicht gut. Wir müssen eine Entscheidung treffen. Diagnose; Organzerfall. Entweder Notoperation mit sehr geringen Erfolgschancen oder ihm einen halbwegs angenehmen Weg in den Himmel bereiten. Wir entschieden uns für zweiteres, denn mein Vater hat nun 8 Jahr lang gelitten. Und er würde es nicht wollen, zum definitiven Pflegefall zu werden. Wenn ich nun darüber Nachdenke, wäre ich wahrscheinlich komplett daran zergangen, ihn so zu sehen.

Wie dem auch sei, dann kam halt die Trauerzeit, von der ich nicht wirklich viel verspürte. War dann 1.5 Wochen abwesend von der Arbeit, anschliessend ging ich zwei Tage lang Arbeiten. Dann das erste Sympton; Ich konnte während einem ganzen Monat lang nicht schlafen, hatte pro Tag sicher ca. 2 Stunden durchschnittlich geschlafen. War ständig müde, bekam dann von meinem Hausarzt ein Medikament was auch half und so besserte sich das Schlafproblem. Während dieser Zeit hatte ich, bis auf einen Tag, auch keine wirklichen Panikattacken. Dann ging ich wieder Arbeiten. Am 20. März war das, bis heute. Während dieser Zeit ist mir was passiert, was mir bisher nie passiert war; Eine Attacke während der Arbeit. Es war so unausstehlich, das ich mit einem Arbeitskollegen raus musste, spatzieren. Brach auch kurz vor ihm zusammen, fing an zu weinen, das legte sich dann aber ziemlich schnell. Auch das auf die leichte Schulter genommen. Das war der letzte Mittwoch. Seitdem verspürte ich jeden Abend wenn ich Zuhause im Bett lag diese extrem mühselige Kurzatmigkeit, ohne dieses Achterbahngefühl. Kann mich kaum auf das, was ich lese, spiele, schaue fokussieren. Also nicht wirklich erholsame Abende.
Bis es heute Nacht wirklich extrem wurde. Auch wieder diese Kurzatmigkeit, die sich dann in Bruststechen und Schwindel steigerten. Von 9 Uhr bis ca. 3:30 morgens. Um 5:00 bin ich eingeschlafen bis 7:00. Natürlich Chef angerufen. Dazu ist zu sagen, das mein Chef sehr verständnisvoll ist, aber jetzt hat er natürlich auch die Schnauze voll, was ich verstehen kann. Ich habe es mittlerweile, so glaube ich, selbst gemerkt, dass es so nicht weiter gehen kann und ich wirklich professionele Hilfe brauche. So bin ich einfach unzuverlässig.

Ich schränke mich einfach extrem ein. Mache Dinge nicht, auf welche ich zwar eigendlich Lust hätte, aber halt Angst, in eine Situation zu geraten, wo diese Panik in Erscheinung tritt.
Mit meinen Freunden rede ich nicht wirklich darüber. Ich habe mir eine relativ paranoide Einstellung eingeredet, schon seit langer Zeit, das ich solche Themen lieber nicht mit nahen Angehörigen besprechen sollte, da sowieso nur ungutes bei raus kommt. Und nun bin ich hier, liege in meine Bett, relativ beruhigt. Ich denke, mir ging es vor allem darum, in einer neutralen Umgebung, meine momentane Situation niederzuschreiben. Natürlich freue ich mich über Inputs von gleichgesinnten.
Ich glaube, wie bereits erwähnt, entlich erkannt zu haben, das es mir halt eben doch nicht so gut geht, wie ich dachte. Und ich möchte auch entlich damit aufhören, mich selbst zu diagnostizieren. Ich bin ein wenig Hypochonder, das war auch der Grund, so denke ich, wieso diese Panikattacke gestern angefangen hat. Verspürte einen stechen in der linken Brusthälfte, dazu schmerzen in Schulter Arm und dachte, ich krieg einen Herzinfarkt. Dann steigerte ich mich da halt eben hinein.
Aber eben, ich kann mich nicht mehr so gut ablenken wie früher. Nichts ist mit lusten Videos schauen, interessante Artikel lesen, Spiele zocken. Es geht nicht mehr. Ich bin so derart in diesem Gefühlszustand gefangen, bis es sich dann von alleine wieder normalisiert. Ich hab heute seit langem auch, für meine Verhältnisse, länger geweint. Ich habe ehrlich gesagt auch Angst um meine Zukunft und ich möchte meinen Job nicht verlieren. Wobei ich auf der anderen Seite auch das erste Mal daran denke, dass, wenn es sein Muss aus Sicht der Ärzte, es nicht anderst geht und ich Abstand nehmen muss. Ich denke, ich bin doch ein relativ empathischer und an andere denkende Mensch. Immer alles alle andere zuerst, dann ich. Es ist extrem schwierig für mich so zu denken. Auch in diesem Moment denke ich schon Verdammt, jetzt haben natürlich alle auf Arbeit wieder das Gefühl, ich tu ja nur so. Und dazu kommt das ich wieder Termine schieben muss..; Die wissen natürlich nicht von den genauen Geschehnissen, abgesehen von meinem Vorgesetzten. Aber auf der anderen Seite muss ich doch endlich mal für mich selbst denken, oder?

Es tut mir leid, falls ich chaotisch geschrieben habe.
Ich könnte noch weiter schreiben. Ich habe schon lange nicht mehr einen Text in dieser Länge verfasst, geschweige denn, konnte so fokussiert einen Text verfassen. Denn in meinem Kopf, so habe ich das Gefühl, schwirrt immer so eine Leere. Irgendwie habe ich das Gefühl, das ich meinen Gedanken nicht freien Lauf setzen will, aus Angst, viel zu viel Nachzudenken (Was übrigens früher auch der Grund war weshalb ich mich in eine Therapie begab, weil ich einfach aus jeder Mücke einen Elefanten machte, jede Aktion und jeden Schritt bis ins unendliche durchging und analysierte; Quasi mich perfektionieren wollte.. was ich zum Teil immer noch mache.)
Aber ehrlich gesagt weiss ich es nicht. Alles, was ich weiss, ist das ich endlich ein Leben führen möchte, ohne diese Ängste. Ich möchte meinen Führerschein auch in meiner Freizeit benützen. Ich möchte mich mit Leuten treffen, Events besuchen und Leben ohne davor mir Gedanken zu machen, ob ich mal wieder so 'ne super tolle Attacke bekomme.

Habe auf jedenfall heute einen Termin mit meinem Hausarzt. Er gab mir schon damals ein Adresse für einen Therapeuten, habe ich relativ schnell abgebrochen. Eine einzige Therapeutin half mir damals und diese bekam ich nicht von einem Arzt, weiss leider auch nicht mehr wie sie heisst. Aber er muss mich halt nochmals einschreiben oder eine Adresse geben. Ich kann so nicht mehr, echt nicht.

So, jetzt höre ich mal auf.
Gratulation an all diejenigen, die es durch diesen Text Wirrwarr geschafft haben.

In diesem Sinne

Liebe Grüsse Parisienne

04.04.2017 08:12 • 08.07.2017 #1


6 Antworten ↓


Erstmal Willkommen im Forum!

Ich denke der Knackpunkt ist Dein Vater. Ob ich damit richtig liege, kannst nur Du sagen.
Mir ist folgendes aufgefallen. Deine ersten Panikattacken bekamst Du auf dem Nachhauseweg. Wer war jahrelang krank daheim? - Dein Vater; Dein Vater hatte einen kaputten Lungenflügel - Du leidest an Asthmaanfällen und Kurzatmigkeit. Ich denke, dass Deine Empathie soweit geht, dass Du dich dermassen in andere versetzt das Du sogar ihre körperlichen Leiden selbst spürst.
Der Herr des Hauses war krank also hast Du versucht deinen Vater zu ersetzen: Ich muss zuverlässig sein! Man zählt auf mich!. Und hast Dich auf diese Art permanent selbst unter Druck gesetzt.
Nur eine Vermutung...

Liebe Grüsse
Plumbum

A


Erste ECHTE Selbserkenntnisse?

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Hallo Plumbum

Vielen Dank erstmal für deine Antwort. Auf diese Art und Weise habe ich auch bereits gedacht, hatte mir damals eine Therapeutin gesagt, als ich nur bezüglich der Kurzatmigkeit bei ihr war. Bezüglich der Empathie hast du auch recht; Wenn andere Krank sind und Zuhause sind und daran denken, wieder gesund zu werden, denke ich zwar auch daran aber gleichzeit auch, wie ich es hasse, das meine Arbeitskollegen wieder Arbeit für mich erledigen müssen..

Ausserdem möchte ich ein kurzer Feedback geben, was in den letzten Tagen so passiert ist;
Letzten Dienstag hatte ich ja den Termin beim Arzt, hat mir auch eine Nummer gegeben. Dort angerufen und es wurde mir gesagt, das es keine Termine mehr geben würde, da die Therapeutin ende April aufhört. Fragte nach anderen Therapeutin und sie verwies mich auf Selbstsuche im Internet... Fand ich nicht ok, hab dann daraufhin nochmals meinen Arzt konsultiert, welcher mich auf ein Psychiatriezentrum am verwies. Auch dort hiess es zuerst, man rufe mich zurück, auch das fand ich nicht ok, da es für mich doch relativ akut war (und immer noch ist). Also nochmals meinen Arzt angerufen, welcher meinte, ich solle doch einfach vorbei gehen, dann nehmen sie mich bestimmt direkt. Hab ich gemacht und tatsächlich konnte ich dann 1.5h mit einem Therapeuten verweilen. Er meinte dann, bei mir wärens nicht per sé Panikattacken, sondern eher Angstzuständige. Dem kann ich auch zustimmen, denn bei mir beschränkt sich alles nur auf diese Kurzatmigkeit, welche zum Teil über Stunden anhält, meistens von anderen Symptonen begleitet (Schwindelgefühle und Herz/Brustkorbstechen).
Er meinte dann aber, das er mich nur alle 6 Wochen sehen könne. Das waren mir zu lange Abstände. Hab dann meinen Arzt nochmals konsultiert und der meinte, ich solle das doch so machen. Hab dann auch zugestimmt das so zu tun. Dann war auch schon Donnerstag und Freitag, hatte einen Kurs von der Arbeit her, welchen ich nur schon darum besuchen wollte, da er von der Arbeit aus bereits bezahlt war, obwohl ich bis ende Woche krank geschrieben war. Die Kurzatmigkeit war an beiden Tagen vor allem Morgens bis um Mittag ständig präsent, was extrem ermüdend war. Dann kam Samstag, hatte einen kleinen Anfall, ging aber. Sonntag war ok, bis um 12:00 Abends, als ich schlafen gehen wollte und wieder die gesamte Packung inkl. Kurzatmigkeit, Schwindel und Brustkorbstechen kam, bis ich dann um 4:30 vor Ermüdung eingeschlafen bin. 7:30 bin ich aufgewacht und konnte einfach nicht mehr und hab von mir aus selbst entschieden, eine Auszeit zu nehmen auf der Arbeit. Ich, für mich selbst, bin an einem Punkt angelangt, wo ichs einfach selbst nicht mehr im Griff habe. Vorhin waren diese Attacken nur auf gewisse Situationen beschränkt und ich konnte sie relativ schnell wieder in den Griff bekommen. Nun bin/war ich aber quasi jeden Abend/Tag Kurzatmig bis hin zu mühseligeren Symptonen, welche zum Teil wie bereits erwähnt Stunden anhalten können.. Habe auch wieder meinen Arzt konsultiert, der natürlich wieder meinte ich solle dem Psychiatriezentrum anrufen. Habe ich gemacht und nun wird sich die Chefärztin bei mir melden um mir ein Telefonnummer einer privaten Therapeutin durchzugeben.

Was ich IMO ein bisschen daneben finde, ist das es nur Notfälle sind, wenn jemand Suizidgefährdet ist. Man hat mir das am Telefon zwar nicht so gesagt, aber andeutungen darauf gemacht. Ich verstehe das ja, aber wenn jemand ständig in diesem Zustand leben muss und dabei auch andere Ängste hat, kann sich daraus entsprechend auch mehr entwickeln.. Ich weiss nicht, aber so kann ich echt nicht mehr. Das geht nun schon fast 3 Wochen so.

Wie dem auch sei, habe gerade das erwartete Telefonat der Chefärztin gekriegt und hab um 18:00 morgen einen Termin.
Hatte eigentlich morgen um 13:30 einen Termin mit einem anderen Arzt für eine zweite Meinung, habe ich aber jetzt abgesagt da es, wie ich finde, nicht wirklich viel Sinn macht wenn ich ja jetzt einen Termin habe.
Mal sehen wie es gehen wird.

Liebe Grüsse
Parisienne

Hallo @Parisienne

Das sind leider unsere kleinen Macken, wir denken wir schaffen es allein dass ist ja alles überhaupt nicht so schlimm und das vergeht schon wieder, nur leider schreit die Angst dann immer lauter.

Ich kann deine 'Aufregung' bezüglich Therapie verstehen. Hab damals auch sämtliche Therapeuten angerufen und ständig kam die Aussage 'bis zu 2 Jahren Wartezeit', nach gefühlten 100 anrufen hab ich mich einfach nicht mehr zusammen reissen können und hab der Tante am Telefon gesagt, dass es kein Wunder ist das sich die Leute nach und nach umbringen. Ich war einfach nur noch stinkig, wobei ich sagen muss das es bei mir schon sehr akut war, bis zu 20 PA'S am Tag.. Meine Nerven lagen mehr als blank. Finde es schrecklich wenn die Menschheit sich schon eingesteht das man n kleinen hau weg bekommen hat und dann trotzdem keine Hilfe in Anspruch nehmen kann, wenigstens ein Vorgespräch, damit man dem ganzen einen namen geben kann.. Ich muss sagen, so wie bei dir hatte bzw hab ich einen sehr kompetenten Hausarzt, der mir letzten Endes AD'S verschrieb, die mir für kurze Zeit 'mein leben retteten' bis ich dann endlich einen Therapie Platz hatte ..

Nun zu dir, Hut ab, dass du erkennst bzw erkannt hast, das du das Problem nicht alleine bewältigt bekommst! Und das du fleißig Situationen vermieden hast kennt hier glaub ich jeder einzelne. Normal, aber leider nicht hilfreich
Im Endeffekt hockt man dann Zuhause Rum und geht nirgendwo mehr hin und dann beginnt der angst Kreislauf erst richtig.. Der komplette kontrollverlust..

Salü @onelove91

Estmals, danke für den Beitrag.

Ja, das mit dem ständigen Anrufen ist ziehmlich ermüdend. Zumal es ja auch heisst, man solle sich doch Hilfe suchen, etwas tun. Macht man es, wird man zum Pingpong Ball. Ich sehe sowas ja auch immer von den Perspektiven der anderen; Am Empfang sind halt auch eben die Leute, die sich nicht damit auseinandersetzen, sondern empfangen. Es reicht halt eben nicht, zu sagen, es gehe einem nicht gut, man bräuchte in diesem Moment wirklich Hilfe. Man muss aktiv werden und laut los schreien, damit es gewisse Leute begreifen und wenns dann auch nicht klappt, handelt man. Ich will damit natürlich niemandem zu Nahe treten, aber der Mensch vergleicht halt gerne und das tue ich auch.

Zitat von onelove91:
fleißig Situationen vermieden hast kennt hier glaub ich jeder einzelne. Normal, aber leider nicht hilfreich
Im Endeffekt hockt man dann Zuhause Rum und geht nirgendwo mehr hin und dann beginnt der angst Kreislauf erst richtig.. Der komplette kontrollverlust..


Ja, im Siutation vermeiden wird man wirklich ein wahrer Meister wenn man an solch einer Störung leidet. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich das nicht immer gemacht habe, sondern effektiv ab und zu solche Attacken provokant passieren liess.
Das gilt auch fürs Autofahren; Meistens war es so, das wenn ich ein ungutes Gefühl hatte, eine solche Attacke auch passierte. Bin dann trotzdem ab und zu gefahren. Aber wenns halt einfach nie wirklich ein wenig besser wird, hat man halt eben auch keine Lust mehr. Weisst du, es ist eins, eine solche Attacke zu haben, wenn ich in einer sicheren Umgebung bin. Dann leg ich mich nieder oder was weiss ich und gefährde damit auch niemanden. Beim Autofahren möchte ich aber nur ungern einen Kontrollverlust erleiden bzw. meine Konzentration auf meine innerliche Unruhe lenken.

Und du wirst es kennen, wenn du mehrfache PAs am Tag hattest; Ich kann in so einem Zustand, sei es aktiv oder halt eben die Nachwirkung wenn man den ganzen Abend hin und her läuft, um sich nur schon zu beruhigen, nicht klar denken. Und in meinem Beruf, der von Natur aus bereits ziehmlich stressig ist, ist sowas kaum fördernd, eher im Gegenteil. Ich habe mich natürlich bereits damit auseinandergesetzt und dachte, Arbeit würde und wird mich ablenken und das ist auch so. Nur kann ich nicht unzuverlässig sein und das bin ich leider, weil ich nicht weiss, an welchem Abend ich mal wieder für ein paar Stunden meinen Verstand verliere. Ich denke, für mich ist es das richtige. Sicher bin ich mir lustigerweise nicht 100%, aber es ist das erste mal seit langer Zeit, wo ich einfach mal sagen muss, das ich in erster Linie für mich denken muss, an meine Gesundheit, auch wenn ich damit rechnen muss, eine neue Arbeitsstelle zu suchen. Das macht mir zwar Angst, muss ich zugeben, dennoch fühlt es sich doch irgendwie richtig an, ist schwer zu erklären.

Liebe Grüsse
Parisienne

Ich kann dich da komplett verstehen!
Zur Zeit ist es bei mir auch wieder schlimmer, deswegen meide ich zb das Auto fahren, ich will einfach nicht das ich jmd anderem schade nur weil ich verantwortungslos gehandelt hab. Ich hab einmal beim fahren, im Berufsverkehr ne PA bekommen, sowas grausames.. Konzentration ist ja in dem Moment n Fremdwort und ja ich kenne das wenn man einfach nicht mehr weiß wo oben und unten ist, mein Therapeut sagt auch zum Auto fahren das das nichts mit Vermeidung zu tun hat, sondern das man einfach weiß, dass viel schlimmeres dadurch entstehen kann.
Das gleiche gilt für die Arbeit, ich wollte auch damals als es das erste mal ausbrach, mit aller Gewalt weiter arbeiten, aber Gesundheit steht an erster Stelle, deswegen ging ich erst nach und nach wieder als es bergauf ging.
Anfangs bin ich komplett Zuhause geblieben, ich konnte nicht allein sein und oh weh! Wenn ich dann mal allein war, ich denke dazu muss ich kaum was sagen
Aber irgendwann hat sich ein Schalter umgelegt, dann wurde aus 'oh gott ich kann nicht raus' ein 'oh ich muss raus mir fällt die decke auf den kopf' und hab mich immer öfter in extrem Situationen gestürzt, die Panik aufgefordert alles zu geben..
Nach und nach wurde sie leiser und leiser... Das war so triumphierend, dass ich anfing Spaß daran zu finden Sie herauszufordern.. Diese Zweikämpfe waren nicht schön; Nein sie waren das schrecklichste was man mitunter fühlen kann aber nach einiger Zeit hatte das kämpfen sich ausgezahlt und ich ging als Sieger aus dem Ring.

Heutzutage hab ich kaum bzw eig keine mehr und wenn dann so das sie ganz schnell wieder verfliegen, dafür ist die 'angst' diese Unsicherheit rund um die Uhr zu spüren... Da hab ich leider noch nicht den richtigen Weg für mich gefunden...

Hallo zusammen, ich möchte mal kurz ein Feedback geben bezüglich meiner momentanen Situation.
Es ist jetzt bald 3 Monate her seit meinem letzten Beitrag und ich muss sagen, das ich mich wieder gefangen habe.
Die Therapie in Kombination mit der Abwesenheit / Selbstmeditation hat sehr gut geholfen. Ich bin jetzt praktisch wieder beim Stand von früher.. das heisst, das nur noch sehr selten Attacken oder Unwohlsein auftritt. Es beschränkt sich nur noch auf gewisse Situationen. Als mich meine Therapeutin darauf ansprach bzw. sagte, das wir jetzt durch sind, habe ich ihr gesagt, das ich trotzdem weiter machen möchte, weil ich der Meinung bin, das irgendwas tief in mir für diese Zuständige, wenn auch Situationsbedingt und selten, verantwortlich ist. Destotrotz muss ich sagen, das ich meine Lebenseinstellung, eventuell sogar unbewusst, verändert habe. Das heisst, ich versuche an Dinge, vor welchen ich vorhin Angst hatte, eher gelassen ranzugehen. Arbeit habe ich auch wieder angefangen, seit 3 Wochen und direkt wieder mit 100%. Es hab jedoch intern einen Stellenwechsel, so das ich jetzt eher eine Stressfreiere Position erhalten habe. Ich denke auch das verhalf zu meinem jetzigem Wohlbefinden.
Ich nutze den Thread nun um in gewissen Abständen meine aktuelle Situation zu beschreiben; Vielleicht hilft es ja jemandem. Mir ist klar, das meine Situation nicht so akut wie bei anderen ist. Zu dem Zeitpunkt jedoch, als ich den Thread eröffnet hatte, fühlte ich mich wirklich wie in einem Grab ohne Leiter.





Dr. Christina Wiesemann
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