Hallo zusammen, bin neu hier und primär geht es mir vor allem darum mal loszuwerden, was ich eigentlich, so glaube ich ja, nie wirklich loswerden oder besser gesagt, akzeptieren wollte.
Ich bin 26. Meine erste, damals noch nicht klar diagnostizierte Panikattacke hatte ich vor ca. 5 Jahren.
Es war auf dem Weg zu meiner 2. Wohnung, da ich gerade erst von Zuhause wegzog und am Wochenende immer nach Hause ging. Es war ca. eine 1.5h Stunden Zugfahrt. Es fing ca. in der Mitte der Strecke an. Ich war gerade an einem Buch dran und plötzlich fühlte ich mich extrem nervös. Ich bin generell der nervöse Typ, also eher angespannt, aber das war mir nicht bekannt. Dann fing auch die Atemnot an. Da ich als Kind mal eine Zeitlang Asthma hatte, dachte ich, das ich wieder einen Anfall hätte. Also erstmal unbemerkt auf zur Toilette und mich beruhigen, ging auch gut, aber diese Kurzatmigkeit blieb. Der nächste Morgen dann erstmal in die Arbeit, wird sicher besser. Falsch gedacht, immer noch Kurzatmig, aber keine Nervösität. Dachte immer noch Asthma, also erstmal den Arzt aufgesucht. Konnte mir nicht wirklich helfen, sagte mir eventuell ein wenig verkältet, entsprechend auch die Medikation. Die Woche ging um und es normalisierte sich ein wenig, bis die nächste Zugfahrt anstand und ich wieder diese Nervösität verspürte. Dachte, das kann es doch nicht sein, irgendwas muss doch sein. Das ging dann eine Weile vor sich hin, ständig die Angst vor der nächsten Zugfahrt. Alle mir sinnvollen Ärzte abgeklappert, die mit der Atmung zu tun haben. Herz, Lunge, Hals Rachen. Ergebnis war natürlich Kerngesund, auch kein Asthma. Bis mich die Angst dann eines Tages bereits vor der Zugfahrt erwischte, ich meinem damaligen Chef absagen musste, worauf er natürlich nicht wirklich positiv reagierte, jedoch glücklicherweise am selben Tag einen Arzttermin bekam. Diagnose = Ich atme zu schnell, bin quasi am Hyperventilieren. Also ist das Problem psychisch. Dachte mir, damit werd ich schon fertig. Es war prinzipiell ein auf und ab, bekam es aber ziemlich gut in den Griff, bis das Problem quasi verschwand.
Jedoch setzte im Verlauf noch ein anderes Problem ein; Schluckprobleme. Ich hatte nicht wirklich schmerzen beim Schlucken. Es fühlte sich eher so an, das ich mich zu sehr auf das Schlucken konzentriere und Angst davor habe, mich zu verschlucken. Das äusserte sich damit, das ich extrem langsam Ar. und auch keine Freude mehr am Essen hatte. Auch das legte sich nach einer Weile, ich dachte es wär vorbei, denn die Panikattacken und Schluckstörungen gingen wirklich so weit zurück das sie kaum noch spürbar waren.
Dann musste ich meine damalige Arbeitsstelle verlassen, da unsere Bude zumachte. Erstmal 1 Monat Ferien nachholen, dann auf zur nächsten Arbeitsstelle als Aussendienstler. Zuerst aber noch eine Monat wartezeit, da beide meiner Vorgesetzten während diesem Monat Ferien hatten. Da ich noch keinen Führerausweis hatte, war dies auch kein Problem, konnte die Zeit nutzen und mich für den Führerschein vorbereiten. Alles ok dachte ich, super Arbeitsstelle gefunden mit guten Konditionen und nun habe ich endlich auch einen Grund den Führerausweis zu machen.
Führerausweis in der Tasche, Arbeit ist war ziemlich stressig aber läuft gut, so dachte ich. Bis es dann eines Tages beim Autofahren passierte - Panikattacke. Ich kannte das Gefühl noch und wusste das es nicht physisch ist. Legte das dann auch beiseite und ging so meiner Wege. Bis ich dann mal eine so heftige Panikattacke, auch während des Autofahrens, hatte, das ich die Ambulanz riefen liess, weil dieses Angstgefühl, Achterbahngefühl so nenn ich es, einfach nicht weg gehen wollte, wo es doch vorhin nach einer Weile immer abschwächte. Auch meine Ablenkungsmanöver funktionierten nicht mehr. Früher im Zug konnte ich einfach mein Handy rausnehmen, irgendwas zocken oder lesen und innerthalb 10 - 15 min verschwand meine Panik. Das ging jetzt einfach nicht mehr. Nicht einmal mit 'nem (unwissenden) Kollegen reden half in dieser, bis dato, schlimmsten Panikattacke. Hab mir aber nicht wirklich den Kopf darüber zerbrochen; Die Panikattacken traten ja nur auf, wenn ich Arbeit fertig hatte und mit dem Auto heimfuhr, nie wenn ich während der Arbeit irgendwohin fahren musste. Also war die Lösung auch relativ einfach: Nur dann mit dem Auto heim, wenn ich mich gut fühle. Ansonsten immer den Zug. Das ging dann eine Weile so hin und her, mal schlimmer, mal weniger, aber nie so extrem das es meine Arbeit und meine Freizeit wirklich beeinträchtigte. Bis zum Jahr 2017.
Zu Anfang dieses Jahres musste mein Vater ins Spital. Er war schon seit sehr langer Zeit, ich schätze seit 8 oder sogar länger, Jahren daheim an die Couch gefesselt. Einer seiner Lungenflügel funktionierte nicht mehr und auch sonst war er nicht mehr wirklich fit. Er erwischte eine ziemlich starke Grippe. Es war nicht erste mal, das ich sah, wie er in einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht wurde. Meistens dachte ich auch nicht wirklich daran und plötzlich war er auch schon wieder Zuhause. Dieses Mal war es anderst. Ich hatte einfach ein mulmiges Gefühl. Dieses mal war es für ihn auch wirklich schlimm, auch er hatte solche Panikattacken, so sagten die Ärzte. Denn laut den Werten hatte er genügend Sauerstoff, alles ok, es wurde bei ihm aber so schlimm das die Ärzte ihn in ein künstliches Koma versetzen musste. In diesem verweilte er auch 2 Wochen, bis er endlich wieder Wach wurde. Er konnte dann natürlich auch nicht laufen, und aufgrund dem Loch im Hals, welches sie machen mussten, damit er besser atmen konnte, auch nicht sprechen. War schon ein komischer Anblick, aber zumindest war er auf dem Weg der Besserung, so dachten wir. Bis mich eines Samstags meine Mutter anrief, und ich bereits wusste was sie mir sagen wird. Telefon abgenommen; Komm ins Spital, deinem Vater gehts nicht gut. Wir müssen eine Entscheidung treffen. Diagnose; Organzerfall. Entweder Notoperation mit sehr geringen Erfolgschancen oder ihm einen halbwegs angenehmen Weg in den Himmel bereiten. Wir entschieden uns für zweiteres, denn mein Vater hat nun 8 Jahr lang gelitten. Und er würde es nicht wollen, zum definitiven Pflegefall zu werden. Wenn ich nun darüber Nachdenke, wäre ich wahrscheinlich komplett daran zergangen, ihn so zu sehen.
Wie dem auch sei, dann kam halt die Trauerzeit, von der ich nicht wirklich viel verspürte. War dann 1.5 Wochen abwesend von der Arbeit, anschliessend ging ich zwei Tage lang Arbeiten. Dann das erste Sympton; Ich konnte während einem ganzen Monat lang nicht schlafen, hatte pro Tag sicher ca. 2 Stunden durchschnittlich geschlafen. War ständig müde, bekam dann von meinem Hausarzt ein Medikament was auch half und so besserte sich das Schlafproblem. Während dieser Zeit hatte ich, bis auf einen Tag, auch keine wirklichen Panikattacken. Dann ging ich wieder Arbeiten. Am 20. März war das, bis heute. Während dieser Zeit ist mir was passiert, was mir bisher nie passiert war; Eine Attacke während der Arbeit. Es war so unausstehlich, das ich mit einem Arbeitskollegen raus musste, spatzieren. Brach auch kurz vor ihm zusammen, fing an zu weinen, das legte sich dann aber ziemlich schnell. Auch das auf die leichte Schulter genommen. Das war der letzte Mittwoch. Seitdem verspürte ich jeden Abend wenn ich Zuhause im Bett lag diese extrem mühselige Kurzatmigkeit, ohne dieses Achterbahngefühl. Kann mich kaum auf das, was ich lese, spiele, schaue fokussieren. Also nicht wirklich erholsame Abende.
Bis es heute Nacht wirklich extrem wurde. Auch wieder diese Kurzatmigkeit, die sich dann in Bruststechen und Schwindel steigerten. Von 9 Uhr bis ca. 3:30 morgens. Um 5:00 bin ich eingeschlafen bis 7:00. Natürlich Chef angerufen. Dazu ist zu sagen, das mein Chef sehr verständnisvoll ist, aber jetzt hat er natürlich auch die Schnauze voll, was ich verstehen kann. Ich habe es mittlerweile, so glaube ich, selbst gemerkt, dass es so nicht weiter gehen kann und ich wirklich professionele Hilfe brauche. So bin ich einfach unzuverlässig.
Ich schränke mich einfach extrem ein. Mache Dinge nicht, auf welche ich zwar eigendlich Lust hätte, aber halt Angst, in eine Situation zu geraten, wo diese Panik in Erscheinung tritt.
Mit meinen Freunden rede ich nicht wirklich darüber. Ich habe mir eine relativ paranoide Einstellung eingeredet, schon seit langer Zeit, das ich solche Themen lieber nicht mit nahen Angehörigen besprechen sollte, da sowieso nur ungutes bei raus kommt. Und nun bin ich hier, liege in meine Bett, relativ beruhigt. Ich denke, mir ging es vor allem darum, in einer neutralen Umgebung, meine momentane Situation niederzuschreiben. Natürlich freue ich mich über Inputs von gleichgesinnten.
Ich glaube, wie bereits erwähnt, entlich erkannt zu haben, das es mir halt eben doch nicht so gut geht, wie ich dachte. Und ich möchte auch entlich damit aufhören, mich selbst zu diagnostizieren. Ich bin ein wenig Hypochonder, das war auch der Grund, so denke ich, wieso diese Panikattacke gestern angefangen hat. Verspürte einen stechen in der linken Brusthälfte, dazu schmerzen in Schulter Arm und dachte, ich krieg einen Herzinfarkt. Dann steigerte ich mich da halt eben hinein.
Aber eben, ich kann mich nicht mehr so gut ablenken wie früher. Nichts ist mit lusten Videos schauen, interessante Artikel lesen, Spiele zocken. Es geht nicht mehr. Ich bin so derart in diesem Gefühlszustand gefangen, bis es sich dann von alleine wieder normalisiert. Ich hab heute seit langem auch, für meine Verhältnisse, länger geweint. Ich habe ehrlich gesagt auch Angst um meine Zukunft und ich möchte meinen Job nicht verlieren. Wobei ich auf der anderen Seite auch das erste Mal daran denke, dass, wenn es sein Muss aus Sicht der Ärzte, es nicht anderst geht und ich Abstand nehmen muss. Ich denke, ich bin doch ein relativ empathischer und an andere denkende Mensch. Immer alles alle andere zuerst, dann ich. Es ist extrem schwierig für mich so zu denken. Auch in diesem Moment denke ich schon Verdammt, jetzt haben natürlich alle auf Arbeit wieder das Gefühl, ich tu ja nur so. Und dazu kommt das ich wieder Termine schieben muss..; Die wissen natürlich nicht von den genauen Geschehnissen, abgesehen von meinem Vorgesetzten. Aber auf der anderen Seite muss ich doch endlich mal für mich selbst denken, oder?
Es tut mir leid, falls ich chaotisch geschrieben habe.
Ich könnte noch weiter schreiben. Ich habe schon lange nicht mehr einen Text in dieser Länge verfasst, geschweige denn, konnte so fokussiert einen Text verfassen. Denn in meinem Kopf, so habe ich das Gefühl, schwirrt immer so eine Leere. Irgendwie habe ich das Gefühl, das ich meinen Gedanken nicht freien Lauf setzen will, aus Angst, viel zu viel Nachzudenken (Was übrigens früher auch der Grund war weshalb ich mich in eine Therapie begab, weil ich einfach aus jeder Mücke einen Elefanten machte, jede Aktion und jeden Schritt bis ins unendliche durchging und analysierte; Quasi mich perfektionieren wollte.. was ich zum Teil immer noch mache.)
Aber ehrlich gesagt weiss ich es nicht. Alles, was ich weiss, ist das ich endlich ein Leben führen möchte, ohne diese Ängste. Ich möchte meinen Führerschein auch in meiner Freizeit benützen. Ich möchte mich mit Leuten treffen, Events besuchen und Leben ohne davor mir Gedanken zu machen, ob ich mal wieder so 'ne super tolle Attacke bekomme.
Habe auf jedenfall heute einen Termin mit meinem Hausarzt. Er gab mir schon damals ein Adresse für einen Therapeuten, habe ich relativ schnell abgebrochen. Eine einzige Therapeutin half mir damals und diese bekam ich nicht von einem Arzt, weiss leider auch nicht mehr wie sie heisst. Aber er muss mich halt nochmals einschreiben oder eine Adresse geben. Ich kann so nicht mehr, echt nicht.
So, jetzt höre ich mal auf.
Gratulation an all diejenigen, die es durch diesen Text Wirrwarr geschafft haben.
In diesem Sinne
Liebe Grüsse Parisienne
Ich bin 26. Meine erste, damals noch nicht klar diagnostizierte Panikattacke hatte ich vor ca. 5 Jahren.
Es war auf dem Weg zu meiner 2. Wohnung, da ich gerade erst von Zuhause wegzog und am Wochenende immer nach Hause ging. Es war ca. eine 1.5h Stunden Zugfahrt. Es fing ca. in der Mitte der Strecke an. Ich war gerade an einem Buch dran und plötzlich fühlte ich mich extrem nervös. Ich bin generell der nervöse Typ, also eher angespannt, aber das war mir nicht bekannt. Dann fing auch die Atemnot an. Da ich als Kind mal eine Zeitlang Asthma hatte, dachte ich, das ich wieder einen Anfall hätte. Also erstmal unbemerkt auf zur Toilette und mich beruhigen, ging auch gut, aber diese Kurzatmigkeit blieb. Der nächste Morgen dann erstmal in die Arbeit, wird sicher besser. Falsch gedacht, immer noch Kurzatmig, aber keine Nervösität. Dachte immer noch Asthma, also erstmal den Arzt aufgesucht. Konnte mir nicht wirklich helfen, sagte mir eventuell ein wenig verkältet, entsprechend auch die Medikation. Die Woche ging um und es normalisierte sich ein wenig, bis die nächste Zugfahrt anstand und ich wieder diese Nervösität verspürte. Dachte, das kann es doch nicht sein, irgendwas muss doch sein. Das ging dann eine Weile vor sich hin, ständig die Angst vor der nächsten Zugfahrt. Alle mir sinnvollen Ärzte abgeklappert, die mit der Atmung zu tun haben. Herz, Lunge, Hals Rachen. Ergebnis war natürlich Kerngesund, auch kein Asthma. Bis mich die Angst dann eines Tages bereits vor der Zugfahrt erwischte, ich meinem damaligen Chef absagen musste, worauf er natürlich nicht wirklich positiv reagierte, jedoch glücklicherweise am selben Tag einen Arzttermin bekam. Diagnose = Ich atme zu schnell, bin quasi am Hyperventilieren. Also ist das Problem psychisch. Dachte mir, damit werd ich schon fertig. Es war prinzipiell ein auf und ab, bekam es aber ziemlich gut in den Griff, bis das Problem quasi verschwand.
Jedoch setzte im Verlauf noch ein anderes Problem ein; Schluckprobleme. Ich hatte nicht wirklich schmerzen beim Schlucken. Es fühlte sich eher so an, das ich mich zu sehr auf das Schlucken konzentriere und Angst davor habe, mich zu verschlucken. Das äusserte sich damit, das ich extrem langsam Ar. und auch keine Freude mehr am Essen hatte. Auch das legte sich nach einer Weile, ich dachte es wär vorbei, denn die Panikattacken und Schluckstörungen gingen wirklich so weit zurück das sie kaum noch spürbar waren.
Dann musste ich meine damalige Arbeitsstelle verlassen, da unsere Bude zumachte. Erstmal 1 Monat Ferien nachholen, dann auf zur nächsten Arbeitsstelle als Aussendienstler. Zuerst aber noch eine Monat wartezeit, da beide meiner Vorgesetzten während diesem Monat Ferien hatten. Da ich noch keinen Führerausweis hatte, war dies auch kein Problem, konnte die Zeit nutzen und mich für den Führerschein vorbereiten. Alles ok dachte ich, super Arbeitsstelle gefunden mit guten Konditionen und nun habe ich endlich auch einen Grund den Führerausweis zu machen.
Führerausweis in der Tasche, Arbeit ist war ziemlich stressig aber läuft gut, so dachte ich. Bis es dann eines Tages beim Autofahren passierte - Panikattacke. Ich kannte das Gefühl noch und wusste das es nicht physisch ist. Legte das dann auch beiseite und ging so meiner Wege. Bis ich dann mal eine so heftige Panikattacke, auch während des Autofahrens, hatte, das ich die Ambulanz riefen liess, weil dieses Angstgefühl, Achterbahngefühl so nenn ich es, einfach nicht weg gehen wollte, wo es doch vorhin nach einer Weile immer abschwächte. Auch meine Ablenkungsmanöver funktionierten nicht mehr. Früher im Zug konnte ich einfach mein Handy rausnehmen, irgendwas zocken oder lesen und innerthalb 10 - 15 min verschwand meine Panik. Das ging jetzt einfach nicht mehr. Nicht einmal mit 'nem (unwissenden) Kollegen reden half in dieser, bis dato, schlimmsten Panikattacke. Hab mir aber nicht wirklich den Kopf darüber zerbrochen; Die Panikattacken traten ja nur auf, wenn ich Arbeit fertig hatte und mit dem Auto heimfuhr, nie wenn ich während der Arbeit irgendwohin fahren musste. Also war die Lösung auch relativ einfach: Nur dann mit dem Auto heim, wenn ich mich gut fühle. Ansonsten immer den Zug. Das ging dann eine Weile so hin und her, mal schlimmer, mal weniger, aber nie so extrem das es meine Arbeit und meine Freizeit wirklich beeinträchtigte. Bis zum Jahr 2017.
Zu Anfang dieses Jahres musste mein Vater ins Spital. Er war schon seit sehr langer Zeit, ich schätze seit 8 oder sogar länger, Jahren daheim an die Couch gefesselt. Einer seiner Lungenflügel funktionierte nicht mehr und auch sonst war er nicht mehr wirklich fit. Er erwischte eine ziemlich starke Grippe. Es war nicht erste mal, das ich sah, wie er in einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht wurde. Meistens dachte ich auch nicht wirklich daran und plötzlich war er auch schon wieder Zuhause. Dieses Mal war es anderst. Ich hatte einfach ein mulmiges Gefühl. Dieses mal war es für ihn auch wirklich schlimm, auch er hatte solche Panikattacken, so sagten die Ärzte. Denn laut den Werten hatte er genügend Sauerstoff, alles ok, es wurde bei ihm aber so schlimm das die Ärzte ihn in ein künstliches Koma versetzen musste. In diesem verweilte er auch 2 Wochen, bis er endlich wieder Wach wurde. Er konnte dann natürlich auch nicht laufen, und aufgrund dem Loch im Hals, welches sie machen mussten, damit er besser atmen konnte, auch nicht sprechen. War schon ein komischer Anblick, aber zumindest war er auf dem Weg der Besserung, so dachten wir. Bis mich eines Samstags meine Mutter anrief, und ich bereits wusste was sie mir sagen wird. Telefon abgenommen; Komm ins Spital, deinem Vater gehts nicht gut. Wir müssen eine Entscheidung treffen. Diagnose; Organzerfall. Entweder Notoperation mit sehr geringen Erfolgschancen oder ihm einen halbwegs angenehmen Weg in den Himmel bereiten. Wir entschieden uns für zweiteres, denn mein Vater hat nun 8 Jahr lang gelitten. Und er würde es nicht wollen, zum definitiven Pflegefall zu werden. Wenn ich nun darüber Nachdenke, wäre ich wahrscheinlich komplett daran zergangen, ihn so zu sehen.
Wie dem auch sei, dann kam halt die Trauerzeit, von der ich nicht wirklich viel verspürte. War dann 1.5 Wochen abwesend von der Arbeit, anschliessend ging ich zwei Tage lang Arbeiten. Dann das erste Sympton; Ich konnte während einem ganzen Monat lang nicht schlafen, hatte pro Tag sicher ca. 2 Stunden durchschnittlich geschlafen. War ständig müde, bekam dann von meinem Hausarzt ein Medikament was auch half und so besserte sich das Schlafproblem. Während dieser Zeit hatte ich, bis auf einen Tag, auch keine wirklichen Panikattacken. Dann ging ich wieder Arbeiten. Am 20. März war das, bis heute. Während dieser Zeit ist mir was passiert, was mir bisher nie passiert war; Eine Attacke während der Arbeit. Es war so unausstehlich, das ich mit einem Arbeitskollegen raus musste, spatzieren. Brach auch kurz vor ihm zusammen, fing an zu weinen, das legte sich dann aber ziemlich schnell. Auch das auf die leichte Schulter genommen. Das war der letzte Mittwoch. Seitdem verspürte ich jeden Abend wenn ich Zuhause im Bett lag diese extrem mühselige Kurzatmigkeit, ohne dieses Achterbahngefühl. Kann mich kaum auf das, was ich lese, spiele, schaue fokussieren. Also nicht wirklich erholsame Abende.
Bis es heute Nacht wirklich extrem wurde. Auch wieder diese Kurzatmigkeit, die sich dann in Bruststechen und Schwindel steigerten. Von 9 Uhr bis ca. 3:30 morgens. Um 5:00 bin ich eingeschlafen bis 7:00. Natürlich Chef angerufen. Dazu ist zu sagen, das mein Chef sehr verständnisvoll ist, aber jetzt hat er natürlich auch die Schnauze voll, was ich verstehen kann. Ich habe es mittlerweile, so glaube ich, selbst gemerkt, dass es so nicht weiter gehen kann und ich wirklich professionele Hilfe brauche. So bin ich einfach unzuverlässig.
Ich schränke mich einfach extrem ein. Mache Dinge nicht, auf welche ich zwar eigendlich Lust hätte, aber halt Angst, in eine Situation zu geraten, wo diese Panik in Erscheinung tritt.
Mit meinen Freunden rede ich nicht wirklich darüber. Ich habe mir eine relativ paranoide Einstellung eingeredet, schon seit langer Zeit, das ich solche Themen lieber nicht mit nahen Angehörigen besprechen sollte, da sowieso nur ungutes bei raus kommt. Und nun bin ich hier, liege in meine Bett, relativ beruhigt. Ich denke, mir ging es vor allem darum, in einer neutralen Umgebung, meine momentane Situation niederzuschreiben. Natürlich freue ich mich über Inputs von gleichgesinnten.
Ich glaube, wie bereits erwähnt, entlich erkannt zu haben, das es mir halt eben doch nicht so gut geht, wie ich dachte. Und ich möchte auch entlich damit aufhören, mich selbst zu diagnostizieren. Ich bin ein wenig Hypochonder, das war auch der Grund, so denke ich, wieso diese Panikattacke gestern angefangen hat. Verspürte einen stechen in der linken Brusthälfte, dazu schmerzen in Schulter Arm und dachte, ich krieg einen Herzinfarkt. Dann steigerte ich mich da halt eben hinein.
Aber eben, ich kann mich nicht mehr so gut ablenken wie früher. Nichts ist mit lusten Videos schauen, interessante Artikel lesen, Spiele zocken. Es geht nicht mehr. Ich bin so derart in diesem Gefühlszustand gefangen, bis es sich dann von alleine wieder normalisiert. Ich hab heute seit langem auch, für meine Verhältnisse, länger geweint. Ich habe ehrlich gesagt auch Angst um meine Zukunft und ich möchte meinen Job nicht verlieren. Wobei ich auf der anderen Seite auch das erste Mal daran denke, dass, wenn es sein Muss aus Sicht der Ärzte, es nicht anderst geht und ich Abstand nehmen muss. Ich denke, ich bin doch ein relativ empathischer und an andere denkende Mensch. Immer alles alle andere zuerst, dann ich. Es ist extrem schwierig für mich so zu denken. Auch in diesem Moment denke ich schon Verdammt, jetzt haben natürlich alle auf Arbeit wieder das Gefühl, ich tu ja nur so. Und dazu kommt das ich wieder Termine schieben muss..; Die wissen natürlich nicht von den genauen Geschehnissen, abgesehen von meinem Vorgesetzten. Aber auf der anderen Seite muss ich doch endlich mal für mich selbst denken, oder?
Es tut mir leid, falls ich chaotisch geschrieben habe.
Ich könnte noch weiter schreiben. Ich habe schon lange nicht mehr einen Text in dieser Länge verfasst, geschweige denn, konnte so fokussiert einen Text verfassen. Denn in meinem Kopf, so habe ich das Gefühl, schwirrt immer so eine Leere. Irgendwie habe ich das Gefühl, das ich meinen Gedanken nicht freien Lauf setzen will, aus Angst, viel zu viel Nachzudenken (Was übrigens früher auch der Grund war weshalb ich mich in eine Therapie begab, weil ich einfach aus jeder Mücke einen Elefanten machte, jede Aktion und jeden Schritt bis ins unendliche durchging und analysierte; Quasi mich perfektionieren wollte.. was ich zum Teil immer noch mache.)
Aber ehrlich gesagt weiss ich es nicht. Alles, was ich weiss, ist das ich endlich ein Leben führen möchte, ohne diese Ängste. Ich möchte meinen Führerschein auch in meiner Freizeit benützen. Ich möchte mich mit Leuten treffen, Events besuchen und Leben ohne davor mir Gedanken zu machen, ob ich mal wieder so 'ne super tolle Attacke bekomme.
Habe auf jedenfall heute einen Termin mit meinem Hausarzt. Er gab mir schon damals ein Adresse für einen Therapeuten, habe ich relativ schnell abgebrochen. Eine einzige Therapeutin half mir damals und diese bekam ich nicht von einem Arzt, weiss leider auch nicht mehr wie sie heisst. Aber er muss mich halt nochmals einschreiben oder eine Adresse geben. Ich kann so nicht mehr, echt nicht.
So, jetzt höre ich mal auf.
Gratulation an all diejenigen, die es durch diesen Text Wirrwarr geschafft haben.
In diesem Sinne
Liebe Grüsse Parisienne
04.04.2017 08:12 • • 08.07.2017 #1
6 Antworten ↓