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Huhu,
Ich bin 34 und eigentlich ein sehr glücklicher Mensch....verheiratet, 3 Kinder u zufrieden mit meinem Job.

Ich leide seit meinem 14. LJ an einer Borderlinestörung, aufgrund einer verkorksten Kindheit. Dies hab ich durch Therapien jedoch gut in den Griff bekommen....bis zum letzten Jahr.

Es war ein Wochentag, mein Mann auf Montage weit weg u ich mit meiner Jüngsten in der Kita -Eingewöhnung.Für meine mittlere stand dann plötzlich eine kurzfristige OP wegen eines Leistenbruches an....Als ich vor dem Kalender stand u überlegte, wie ich das alles unter einen Hut bekommen könnte, wurde mir heiß und wahnsinnig schwindlig.Meine Knie zitterten u in meiner Brust baute sich ein furchtbarer Druck auf.Ich dachte, dass wars....das ist das Ende....Meine Oma rief einen Arzt....Alles schien in Ordnung....Diagnose Erschöpfung...
Da es mir aber weiterhin schlecht ging, wurde ich komplett durchgecheckt....hno, kardio, großes Blutbild etc.....Ohne Befund.

Mit der Zeit ging es bester. Ich fing wieder an zu arbeiten u vergaß alles was passiert war.

Vor ein paar Wochen ging es plötzlich wieder los...Brustschmerz, Herzrasen, Angst vorm einschlafen....
Wenn mein Mann freitags nach Haus kommt, sind alle Symptome wie weggeblasen.

Vor knapp 3 Wochen starb meine Mutter....Aus dem Nichts, ohne Vorerkrankungen oder Beschwerden....Im Alter von 53....Ein unfassbaren Schreck.....Den Kindern zuliebe flogen wir 5 Tage später trotzdem in den Urlaub....Es ging mir super....Am ersten Tag zu Hause kamen Brustschmerz u Angst u so zurück. Am letzten Samstag hat sich dann noch mein Stiefvater erhängt.Heute war ich den ganzen Tag unterwegs deswegen.Ich dachte ich hätte es gut gemeistert....Aber nun lieg ich hier...Mit Herzrasen, Brustschmerz u Angst vorm einschlafen....
Jetzt beim Schreiben geht's mir wieder besser....Aber ich bin so müde u trau mich nicht einzuschlafen....u Das Programm für (mittlerweile) heute ist auch wieder wahnsinnig umfangreich....Ich könnt brüllen...

Rasende Grüße

17.10.2016 23:23 • 19.10.2016 #1


5 Antworten ↓


Hallo liebe Plume,

mir fehlen die Worte um dich irgendwie zu trösten..
Jedenfalls bist du hier im Forum nicht alleine. Willkommen übrigens Wenn du kannst, schreib doch einfach weiter, das hilft meistens sehr gut! Oder lese hier, dann merkst du ganz schnell, dass du nicht alleine bist... Du bist auch nciht die einzige, die nicht schlafen kann.

Wenn du magst kannst du mir auch per pn schreiben..

Ganz liebe Grüße vom kleinen Igel

A


Erschöpfungszustände und Tod der Mutter lösen Angst aus

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Hallo kleiner Igel,
das hast du so lieb geschrieben.Danke. Ich hab schon einiges gelesen u es geht mir schon etwas besser....Mein Puls ist schon wieder etwas runter u die Schmerzen haben nachgelassen....Hab für solche Extreme eigentlich Notfalltabletten....das Problem ist, dass ich mich nicht traue sie zu nehmen, da ich Angst habe, dann nachts nicht wach zu werden, falls was mit den Kindern ist....Und morgen früh wäre ich dann noch nicht fahrtüchtig.
Heute wurde das Haus von der Polizei wieder freigegeben u ich habe mich mit meiner Schwester reingeschaut, da wir Sachen für das Bestattungsinstitut brauchten....Der eine Raum war voller Blut....Es war unheimlich....Und doch waten wir stolz auf uns, dass wir das geschafft haben....Irgendwann müssen wir da auch alles raus räumen....Wir haben uns vorgenommen dass zu meistern....Aber irgendwie kam der Zusammenbruch erst hinterher....Ich hasse sowas...Wenn man denkt, man hat etwas super gemeistert u sich am Ende rausstellt, dass es nur wegen des Adrenalins war....Und hinterher steht man da u könnt sich in den Ar.... beißen....

Aber meinst du denn nicht, das jeder, der soviel schlimmes in so kurzer Zeit erleben muss, auf die eine oder andere Art zusammenbricht?
Und viellicht ist das ja deine Art, darauf zu reagieren. Versteh mich bitte nicht falsch, ich will das überhaupt nicht runterspielen, wie es dir geht. Ich kann das sowieso gar nicht wirklich verstehen, da ich selbst sowas noch nie erlebt habe.
Ich meine nur du sollst nicht so streng mit dir selbst sein

Zitat von kleiner Igel:
Ich meine nur du sollst nicht so streng mit dir selbst sein


Das finde ich allerdings auch!
Aber ich kenne das.
Man überlebt die Hölle und wundert sich ernsthaft wenn man nachher nicht gut drauf ist.

Hallo Plume,

da fehlen mir echt die Worte. Es tut mir Leid für dich, das Du so etwas mitmachen musstest. Mein herzlichstes Beileid.

Auch wenn eine BPS gut behandelt worden ist, sind viele auf ein stabiles Umfeld angewiesen und benötigen einen guten Umgang mit sich selbst. Die Ereignisse mit deinen Kindern könnten dich getriggert haben.
Dazu noch der Tod zweier Familienmitglieder - das ist ein schwerer Verlust und Einschnitt. Dazu noch die Regelung der Angelegenheiten nach dem Tod/Suizid. Es ist unglaublich, was Du da mitgemacht hast.
Das wirft selbst gesunde Menschen aus der Bahn, weil sie emotional überfordert werden. Als Borderliner reagiert man empfindlicher als andere auf solche Einschnitte.
Es wundert mich nicht, dass es dir so schlecht geht. Back to basics ist angesagt. So weit wie irgendwie möglich von Stress und Belastung fernhalten. Grenzen setzen.
Die diffuse Angst, die Borderline zu Grunde liegt, kann wieder größer werden.

Behalte die immer im ganz bewusst vor Augen, das Du das schon einmal geschafft hast und Du es auch wieder schaffen wirst. Nutze so konsequent wie möglich deine erlernten Skills und die Fertigkeiten der Stresstoleranz.

Das es dir so geht ist völlig verständlich. Es wird Zeit und Geduld deinerseits brauchen. Bitte gib sie dir.

Gruß
Melon





Dr. Christina Wiesemann
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