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hallo ihr lieben!
bin noch ziemlich neu hier und konnte bisher kaum was positives lesen. ich würde gerne mal wissen ob es hier jemanden gibt, der tatsächlich von sich behaupten kann aus dem gröbsten raus oder sogar geheilt zu sein!
man muss sich ja schliesslich immer wieder mut machen!
gruß
nuzel

29.06.2007 17:33 • 06.09.2007 #1


26 Antworten ↓


Hallo !

Ich weiss nicht, wer du bist.
Aber das Forum hier hat mir mehr als nur geholfen.
Wenn du nur lästern willst, dann verschleich dich.
Wenn es dich aber interressiert, dann seh dich besser um.

A


Erfolgserlebnisse

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hey,
tut mir leid wenn sich hier jemand beleidigt fühlt. warum sollte ich lästern wollen?! das war eine ernstgemeinte frage meinerseits. verstehe ich ehrlich gesagt nicht, dass du dich angegriffen fühlst, vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt, dann tut es mir leid. so war das nicht gemeint!

hallo,
habe deinen Beitrag gar nicht negativ verstanden. im Gegenteil habe auch schon oft nach positiven Meldungen gesucht. Ich leide seit vielen Jahren unter Angst- und Panikattacken. Bin zB noch nie auf einem Konzert gewesen, und habe mich neulich auf eine Veranstaltung getraut mit über 15.000 Besuchern, habe meine Erfahrung gleich am nächsten Tag hier niedergeschrieben. Habe darauf aber überhaupt keine Reaktion bekommen. Ich frage mich auch, wie geht ihr alle im täglichen Leben mit der Angst um.
Viele Grüße
maja

Tut mir leid.
ich bin schon oft angegriffen worden und habe deshalb wohl ein etwas gespanntes Verhätlnis zu solch Fragen.

Tatsache ist: Mir hat das Forum hier geholfen.
Ich habe gelernt, dass es viele wie mich gibt.
Allein das hilft schon.

Hallo an euch alle,

mir geht es genauso. Also im wahrsten Sinn des Wortes.
Mir hat das Forum auch schon geholfen, weil ich mich nicht mehr
so alleine fühlte wie vorher.
Aber ich habe auch immer wieder die Hoffnung auf positive Meldungen.

Ich fand z.B. Deine Schilderung über diese große Veranstaltung, auf die Du Dich - trotz allem - gewagt hast Maja wirklich schön.
Sorry, daß ich Dir das bisher nicht geschrieben habe. Bei mir war alles so beim übern Kopf zusammenschlagen, es war so vieles auf einmal. Mittlerweile habe ich zwei Wochen in Ostfriesland verbracht und nun noch eine zu Hause, bevor der Arbeitsalltag wieder beginnt, und hoffe daß ich durch die Ruhe und Entspannung wieder zuversichtlicher an all die Probleme rangehen kann. Soweit ich weiß, hast Du auch Probleme beim Autofahren, was die Panik betrifft. Darüber würde ich mich sehr gerne mit Dir austauschen.

Ansonsten denke ich, ist das mit Angst und Panik ein wenig wie bei der Sucht. Man kann aus dem Gröbsten rauskommen, aber Heilung ist ein so großes Wort. Man muß immer wieder für sich selbst etwas tun, damit man klar kommt. Bin ich wieder zu sehr nach aussen gerichtet, achte nicht richtig auf meine Bedürfnisse, haben die Angst und die Panik ihre Chance wieder mächtig zu werden. Und bei der Sucht, egal welche, ist das genauso.

Du hast Recht, Nuzel, wir sollten uns gegenseitig immer wieder Mut machen. Die schlechten Zeiten werden immer mal kommen, aber wenn man sich gegenseitig helfen kann, übersteht man sie besser.

Liebe Grüsse an euch alle
Petra

Hallo Petra,
danke für deine Rückmeldung zu meinem positiven Erlebnis. Habe mich wirklich darüber gefreut, dass sich doch noch jemand dazu äußert.
Ich finde, wir können uns gegenseitig Mut machen, indem wir schildern, wie wir eine Angstsituation gut überstanden haben. Ich hoffe sehr, dass es mir hilft, dieses Erlebnis besser im Gedächtnis zu behalten und ich vielleicht andere ermuntern kann, über ihre positiven Erlebnisse zu berichten.
Bin übrigens auch sehr froh über den Austausch in diesem Forum. Man meint ja immer man sei ganz allein betroffen.

Wie du vielleicht in meinen Beiträgen gelesen hast, leide ich schon seit über 30 Jahren an Angst- und Panikattacken. Und daran bin ich wohl nicht ganz unschuldig, wenn ich immer wieder den Rat höre, man solle in Angstsituationen bleiben und diese durchstehen. Ich bin nämlich jemand, der, damit ich nicht so viele Angstsituationen erlebe, sie schlicht vermeidet. Da ich in einer Kleinstadt lebe, muss ich mich zum Glück nicht täglich in die U-Bahn, Fahrstuhl und ins Gedränge eines Kaufhauses begeben. Aber ich gehe auch super selten ins Kino und schon gar nicht ins Konzert. Spontane Reisen oder Ausflüge sind nicht möglich.

Panikattacken treten z.B. auf, wenn ich im Auto als Beifahrer auf der Autobahn unterwegs bin. Ich fühle mich auf der Autobahn so eingeengt, ich kann nicht überall anhalten. Es ist immer das gleiche, die Angst davor, was ist wenn es mir nicht gut geht, wenn ich hyperventilieren, ich habe dann das Gefühl ich kriege keine Luft, die Hände verkrampfen sich, das Gesicht fängt an zu kribbeln. Kann ich dann schnell genug Hilfe bekommen?

Seit ich vor ca. 7 Jahren bei einer Reise zu Verwandten, (für die Strecke von 500 km benötigen wir normalerweise ca. 5-6 Stunden,) über 10 Stunden gebraucht haben, weil wir wegen meinem Keine-Luft-Theater von Rastplatz zu Rastplatz gefahren sind und ich völlig fertig mit den Nerven irgendwann dort angekommen bin, aber mir schon während der Fahrt Gedanken gemacht habe, wie ich je wieder nach Hause kommen soll, bin ich seit dem nicht wieder dort gewesen. Was mir sehr leid tut und auch fehlt.
Aber mir fehlt einfach der Mut. Ich habe einfach zu wenig positive Erlebnisse, dass man eigentlich in der Angstsituation bleiben soll, solange bis sie verschwunden ist.

So ist doch ganz schön lang geworden.
Ich wünsche dir erstmal noch eine schöne Urlaubswoche und freu mich wenn du dich wieder meldest.

Viele Grüße
Maja

Hallo Maja,

leider ist mein Urlaub schon wieder rum

Die Woche startete auch gleich wieder mit ner Menge Arbeit und ein Ende ist vorerst nicht abzusehen (früher anfangen, länger bleiben). Da weiß ich wenigstens, für was ich mich ausgeruht habe

Du hast Recht, wir sollten uns immer wieder gegenseitig Mut machen, in dem wir auch von unseren Erfolgserlebnissen berichten. Ich will das auch gerne tun, aber in letzter Zeit hatte ich leider kaum welche.

Meine Panik bezieht sich in erster Linie aufs Autofahren.
Das geht schon seit vielen Jahren so, wurde aber immer schlimmer. Und nun ist es soweit, daß ich das Gefühl habe, das innerhalb kürzester Zeit alles wegbricht. Zuerst waren es nur bestimmte Strecken, die ich mied (hauptsächlich Brücken, die mir auch als Fußgänger Probleme bereiten). Dann Autobahnen und Schnellstraßen, ohne die Möglichkeit von jetzt auf sofort anhalten zu können. Mein Radius wird immer kleiner.
In der Stadt zu fahren, macht mir dagegen überhaupt keine Probleme. Da fühle ich mich wie in früheren Zeiten als ich noch ganz selbstverständlich überall hin gefahren bin.
Irgendwann begann dann die Panik auch als Beifahrer. So schön mein Urlaub war, aber die Fahrt war stellenweise eine Randerfahrung für meine Psyche.
Und seit einiger Zeit wurde mir auch bewußt, daß sich die Angst, wenn auch in milderer Form, einstellt, wenn ich in meiner Freizeit das Haus verlasse. Schwindel, Umkehren wollen, Kreislaufprobleme etc.

Während ich bei letzterem Problem weiterhin versuche in der Situation zu bleiben, vermeide ich das Autofahren immer mehr.
Da sind auch die Symptome viel schlimmer: Unwirklichkeitsgefühl, Herzrasen, Schwindel, Sehstörungen, heftige Übelkeit - fühle mich gefangen in der Situation und möchte nur noch flüchten. Und das Schlimme ist ja auch, ich gefährde in meiner Panik unter Umständen noch andere Menschen.

Und wie Du es ja auch sagst, es schränkt total ein. Man verliert den Kontakt zu anderen, weil man nicht mehr einfach einsteigen und hinfahren kann. Es gibt kaum noch etwas zu planen, weil es eventuell zu weit weg ist, um es zu erreichen.
Ich fühle mich mittlerweile jedenfalls sehr eingeschränkt, schlimmer denn je.

Hast Du es eigentlich mal mit einer Verhaltenstherapie versucht?

Für heute muß ich erstmal Schluß machen, weil wie oben erwähnt, mein Arbeitstag morgen früher anfängt

Würde mich freuen, wieder von Dir zu lesen. Ob mit Erfolgserlebnis oder ohne.

Viele Grüße
Petra

Hallo Petra,
durch meine Angst beim Autofahren fahren wir nur noch an Urlaubsorte, die in ca. 350 km Entfernung erreichbar sind, gerne auch nach Ostfriesland bevorzugt auf die ostfriesischen Inseln. Dort gibtacute;s keine Staus, keine Hochhäuser, dort fühl ich mich immer super wohl.

Vor Jahre war es mal so schlimm, dass ich selbst als Autofahrerin nicht mehr in die Stadt fahren konnte, jedenfalls nicht normale direkte Wege. Ich bin derartige Umwege gefahren, dass ich allen roten Ampeln ausgewichen bin. Auch heute überkommt mich manchmal noch ein komisches Gefühl, wenn ich an roten Ampeln mehrere Rotphasen warten muss. Dann kommen mir Gedanken, wie, wenn es mir jetzt nicht gut geht, dann halte ich den ganzen Verkehr auf, dann gibt es wegen mir einen Stau und so weiter. Aber das steh ich mittlerweile zumindest an den meisten Tagen durch, dann sag ich mir, erstmal bewusst an etwas anderes denken und wenn es mir wirklich schwummrig werden sollte, dann gibtacute;s eben mal einen Stau, es können bei jedem mal gesundheitliche Beschwerden auftauchen, warum ausgerechnet, sollte mir dann nicht geholfen werden. Leider bekomme ich diese Gedanken nicht hin, wenn mich die Angst auf der Autobahn als Beifahrerin überfällt.

Ich habe vor ca. 10 Jahren mal eine Verhaltenstherapie gemacht. Damals hatte ich gerade meinen Arbeitsplatz gewechselt, alles war neu und ich war sehr unsicher. Die erste Zeit haben wir eigentlich mit der neuen aktuellen Situation verbracht, dann kamen auch mal Hausaufgaben, wie selbst eine unbekannte Strecke Auto fahren, dass hab ich versucht, aber wieder abgebrochen, weil ich eben niemand gefährden wollte. Theoretisch hat mir meine Therapeutin immer sehr viel Mut gemacht, aber wenn ich wieder auf mich allein gelassen zB in der U-Bahn saß und merkte, wie schwitzig meine Hände wurden, wie kontrolliert ich atmete, wie unwohl ich mich fühlte, wie schwindelig mir war, als ich endlich aussteigen konnte und dann dieser Gestank unter der Erde auf den U-Bahnsteigen, dann hatte mich meine Angst wieder voll im Griff und es fiel mir schwer zu sagen, macht nichts, gleich noch mal das ganze.

Seit wann hast du denn Angst beim Autofahren? Kannst du dich noch an dein erstes Erlebnis erinnern?
Bis bald
Maja

ihr lieben,
kommt etwas verspätet, aber dein erfolg maja, dass du auf dieser großen veranstaltung warst und es so gut überstanden hast, freut mich sehr. ich hoffe du hast dich hinterher auch ordentlich selbst gelobt dafür. ist schließlich sehr wichtig, damit man beim nächsten mal wieder die kraft zu einem erneuten schritt dieser richtung, und vertrauen in sich selbst findet. vielleicht wäre eine zweite therapie aber auch nicht schlecht, in den vergangenen 10 jahren wird sich doch bestimmt bei den behandlungsmethoden was getan haben?! kann ich aber eigentlich nicht beurteilen, dafür bin ich noch nicht lang genug dabei.
gruß
nuzel

Hallo Maja,

hab ich das richtig verstanden, daß Du als Beifahrer mehr Angst hast als wenn Du selbst fährst? Oder fährst Du möglichst gar nicht mehr und deshalb ist es nur noch als Beifahrer?

Wir waren ja auch in Ostfriesland (ausgedruckte Reiseroute ca.
485 km). Ich liebe den Norden und deshalb habe ich auch die (Mit-)fahrt in Kauf genommen. Aber die Fahrerei hat mich schon sehr geschafft, noch dazu hatten wir auf der Heimfahrt heftigen Regen und Sturm, die Sicht war stellenweise gleich null und dann an den zig Lastwagen vorbei! Ich selbst hätte das niemals fahren können.
Im Gegensatz zu Dir habe ich in der Stadt niemals Angst davor eine Panikattacke zu bekommen. Da fühle ich mich völlig sicher, weil es immer irgendwie eine Gelegenheit gibt an die Seite zu fahren. Da kann es schütten, dunkel sein, neblig... alles kein Problem, jedenfalls nicht wie bei der Panik. Da gibt es höchtens mal die normale Angst, die zur Vorsicht mahnt bei Glatteis etc. .Ist ja auch berechtigt, zum Kamikaze will ich ja nicht werden.

Ich weiß nicht mehr genau, wann und wie es anfing. Ich denke aber, daß es mit einem Unfall zu tun hatte, den ich allerdings in der Stadt hatte (ein Fußgänger ist bei Rot über die Straße, war noch verdeckt durch andere Autos und ist mir direkt reingelaufen. Ich hätte es nicht verhindern können. Ihm ist nichts weiter passiert, da ich erst kurz zuvor - staubedingt - wieder angefahren bin und noch nicht schnell war. Aber das prägt auch dann mehr als einem zuerst bewußt ist). Ich hätte damals gleich etwas tun sollen als die Attacken kurz danach begannen. Aber ich verstand den Zusammenhang nicht, da ich in der Stadt (abgesehen von der Stelle, an der es passiert ist, in der ersten Zeit), keine Panik hatte, sondern auf Brücken und zunehmend, wenn es schnell wurde (also Autobahnen). Das mit den Brücken hatte ich vorher schon als Fußgänger. Das mit der Autobahn kam für mich völlig überraschend als ich gerade einen LKW überholen wollte. Mir wurde schwindlig, mein Herz raste, mein Kopf hämmerte, ich bekam keine Luft mehr. Ich konnte nicht mehr überholen, stieg heftig auf die Bremse und fuhr wieder hinter den LKW. Der Druck ließ nach und ich heulte Rotz und Wasser, weil ich mir nicht erklären konnte, was da gerade passiert ist und weil mir bewußt wurde, wieviel Glück ich gerade gehabt hatte, daß keiner hinter mir war und das mein Auto bei diesem kopflosen Bremsmanöver nicht ausgebrochen ist.
Spätestens nach diesem Erlebnis hätte ich mir Hilfe suchen sollen. Aber ich habe mich dermaßen geschämt. Ich konnte niemandem davon erzählen.

Gestern hatte ich übrigens ein kleines Erfolgserlebnis.
Normaler Weise meide ich seit einigen Monaten die Schnellstraße, die von meiner Mutter zu mir nach Hause führt.
Gestern hatte ich meine Mutter bei mir im Auto. Ich merkte wie die Panik anstieg als wir der Schnellstraße näher kamen. Meine Mutter weiß zwar, daß ich nicht mehr so gerne längere Strecken fahre und im Dunkeln schon gar nicht, aber sie hat das mit der Panik nie so ganz verstanden. Auf den letzten Metern, die uns noch von der Straße trennten, informierte ich sie im Schnelldurchlauf über mein Innenleben
Ich wollte, daß sie weiß, worauf sie sich eingelassen hat.
Sie war überrascht, zeigte aber keine Angst. Als wir zur Auffahrt kamen, wußte ich nicht, ob ich da wirklich fahren soll.
Meine Mutter sagte: Jetzt sind wir doch schonmal hier, fahr drauf. Ich bin doch bei Dir. Obwohl ich ja immer der Ansicht bin, daß mir bei einer Panikattacke eh keiner helfen kann, beruhigten mich ihre Worte total. Ich fing an mich zu entspannen. Ich fuhr die Strecke und hatte keine Angst.
Das tat nach so langer Zeit einfach mal gut.

Jedenfalls merke ich, daß ich in den Zeiten, in denen ich durch andere Dinge mehr Druck oder Kummer etc. habe, auch mehr Angst vor der Panik beim Fahren habe. Das letzte Jahr war allgemein ziemlich schlimm für mich und meine Familie, eine komplette Berg-und Talfahrt. Da wurde die Panik beim Fahren noch schlimmer und es wurde mir manches unmöglich, was vorher noch ging. Gleichzeitig fing meine Schlaflosigkeit wieder an und wenn ich mal schlief, hatte ich meistens Alpträume. Mir ging es ziemlich schlecht und ich hatte wieder Depressionen. Anfangs dachte ich noch, daß ich es alleine wieder auf die Reihe bringe, aber ich konnte die vielen Geschehnisse gar nicht mehr verarbeiten. Im Januar rief ich meine ehemalige Therapeutin an und ich bin froh, daß ich es getan habe. Langsam habe ich das Gefühl, es könnte wieder aufwärts gehen. Und das ist schon ein Erfolg, denn das hatte ich lange nicht mehr.
Deshalb habe ich die Hoffnung, daß ich mir Autopaniktechnisch auch wieder Land zurück erobern kann.

Wäre schön, wenn wir auf unserem Weg in Kontakt bleiben könnten.
Es tut gut, mit jemanden darüber reden zu können, der das auch kennt.

Viele Grüsse
Petra

Hallo nuzel,
Danke für deine Nachricht. Ich denk schon, dass ich ein bisschen stolz auf mich war, dass ich die Veranstaltung so gut überstanden habe, auf jeden Fall hab ich das Erlebnis in mein Tagebuch geschrieben, damit ich es in schlechten Zeiten nachlesen kann. Und mich vor allem in allen Einzelheiten daran erinnern kann. Ich hatte danach so das Gefühl kneif mich mal, das bin doch nicht ich. Ich hab schon öfters mal daran gedacht, noch mal eine Therapie zu machen, aber irgendwie ist da die Sorge, dass es doch wieder nichts bringt. Ich schlag mich schon fast mein ganzes Leben damit rum, manchmal mag ich mit keinem Therapeuten mehr darüber reden. Wenn dann so Texte kommen, wie zB. dass ich als Beifahrer auf der Autobahn Angst und Panikattacken bekomme, da meinte mal ein Therapeut, das beste sei ich solle selbst fahren, dann fühl ich mich so unverstanden, der hat doch noch niemals selbst eine Panikattacke gehabt. Aber vielleicht hat sich ja wirklich was geändert in den letzten Jahren.
Viele Grüße
Maja

Hallo Petra,
schön wieder von dir zu hören!
Also, bei mir ist es so mit dem Autofahren, ich selbst fahre nur mir bekannte Strecken in die nähere Umgebung. Strecken die z.B. über eine Kraftstraße oder Autobahn führen, fahre ich nur als Beifahrer. Das weiß eigentlich nur meine Familie.
Deshalb war es vor einigen Monaten für mich ein ziemliches Problem als ich meinen Chef zum Bahnhof in eine andere Stadt fahren sollte. Ich wollte auf keinen Fall zugeben, dass ich unter Angstzuständen leide, wenn ich mit dem Auto über die Kraftstraße in den nächsten Ort fahren muss. Zuerst wollte nichts sagen, aber ich merkte wie meine Beine zitterten und ich mich furchtbar unwohl fühlte. So ein Gedanke von, ich kann jetzt nicht so tun als ob, dass für mich kein Problem ist und dann plötzlich mit ihm im Auto unterwegs bekomme ich eine Panikattacke. Ich hab ihm dann gesagt, dass ich mir diese Fahrt nicht zutraue. Er hat mich schon ein bisschen merkwürdig angeschaut, aber nicht nachgefragt sondern eine andere Fahrlösung gesucht. Hat mich komischerweise auch nicht noch mal darauf angesprochen. Ich hatte schon befürchtet, dass er vielleicht sauer ist oder es gar persönlich nimmt, aber er war am nächsten Tag wie immer. Ich kam mir jedenfalls total bescheuert vor. Aber viel mehr Angst hatte ich davor, dass ich eine Panikattacke habe könnte oder nur weil ich unkonzentriert Auto fahre etwas passieren könnte.

Du schreibst, dass du auch nicht mehr bei Dunkelheit fährst?
Bin jetzt schon ganz lange nicht mehr allein im Dunkeln unterwegs gewesen. Hab mal im letzten Winter für die Fitness was tun wollen und mich zur Wassergymnastik angemeldet, ca. 20 Min. Autofahrt. Der Hinweg noch im Hellen und zurück im Dunkeln. Schon überkam mich so ein komisches Angst-Gefühl. Ich hab dann den Kurs abgebrochen.
Vor ein paar Wochen musste ich meinen Sohn von einem Freund abholen, also ich hab ihn mittags hingebracht, eine Strecke für mich ohne Probleme und abends abholen. Es war nach 23 h und stockdunkel, und schon waren da wieder diese Beklemmungsgefühle, ich dachte ich krieg so schlecht Luft. Als ich ihn dann auf dem Rückweg im Auto hatte, gings mir wieder besser. Darum wundert es mich immer wieder, dass wenn ich allein im Dunkeln unterwegs bin, so ein komisches Gefühl auftaucht.

Wenn du längere Zeit diese Schnellstraße gemieden hast und es jetzt mal wieder ganz mutig versucht hast, ist das ein richtig großer ERFOLG. Das ist doch Klasse!! Darüber kannst du dich freuen! Und beim nächsten Mal daran denken, wie gut die Fahrt über die Schnellstraße geklappt hat.

Wir sind gestern auch auf der Autobahn unterwegs gewesen, zwar nur etwa 35 Minuten, aber ich hab mich wohl gefühlt und hab mich zwischendurch bei dem Gedanken ertappt, wo ist heute die Angst, wo das hektische Atmen. Dann hab ich mir gesagt, hör auf darüber nachzudenken, genieß doch einfach mal das JETZT und Punkt.

In diesem Sinne

Liebe Grüße
Maja

Hallo Maja,

habe leider fast nur noch am Wochenende Zeit, mal hier reinzuschauen. Deshalb freue ich mich um so mehr, von Dir zu lesen.

Wir sind Autofahrtechnisch wohl ziemlich ähnlich gepolt.
Ich finde es gut, daß Deine Familie bescheid weiß. Du siehst ja am Beispiel mit Deinem Chef, wie schlimm es ist, die Panik verbergen zu müssen. Und wie unmöglich es gleichzeitig ist.
Ich dachte auch erst, bei der Fahrt mit meiner Mutter, daß ich es schaffen werde - ohne Panik. Aber es ging nicht und ich mußte es ihr sagen. Das ist natürlich nochmal etwas anderes als wenn man seinen Chef (oder eine andere relativ fremde Person) im Auto hat. Aber danach haben wir auch nicht mehr darüber gesprochen. Ich denke, das ist deswegen, weil es mir peinlich ist und von ihr aus gesehen, weil sie sich wahrscheinlich auch nicht so recht traut, dieses Thema anzusprechen. Dein Chef wußte wohl auch nicht damit umzugehen, deshalb ist es gut, daß er es wenigstens nicht persönlich genommen hat.

Das Fahren im Dunkeln habe ich, abgesehen von der Stadt, in letzter Zeit völlig aufgegeben. Ich sehe auch nicht gut im Dunkeln, bin ziemlich nachtblind und das verstärkt natürlich nochmal die ganze Panik. Konnte es jetzt schon ziemlich lange vermeiden, im Dunkeln unterwegs sein zu müssen. Das setzt logischer Weise oft eine gute Organisation voraus. Den Termin z. B. abends im nächsten Ort, der nur durch eine Schnellstraße erreichbar ist, auf einen früheren legen und alles andere an Terminen wieder danach ausrichten. Wie einfach könnte es doch sein, wenn man statt dessen lernen würde, mit der Panik umzugehen!

Siehst Du, ich hätte diesen Kurs gar nicht erst angefangen, weil ich zuerst an die Panik gedacht hätte.

Sicher, ich hab mich total gefreut, als ich diese Schnellstraße wieder einmal bewältigt hatte. Mir ging es so wie Dir, als Du Deinen Sohn im Auto hattest. Ich war wohl beruhigt, weil ich nicht alleine war. Aber wenn ich alleine bin, kommt mir (natürlich!!) hauptsächlich in den Kopf, wie schlimm die Panik schonmal auf der Strecke war. Wie kann man denn nur so blöd sein?

Nun ist meine Mama in Urlaub und ich werde Morgen zum ersten Mal in der Woche den Gießdienst übernehmen. Die Schnellstraße steht schon vor meinem geistigen Auge.

Super, Dein Erlebnis auf der Autobahn. 35 Minuten können auch zur Ewigkeit werden. Aber eines ist sicher: genieße es stillschweigend in diesem Moment und fang auf keinen Fall an, zu überlegen, wieso bleibt heute die Panik aus, wieso ertrage ich das heute so gut, wieso habe ich keine Atemprobleme, wieso..... Aus Erfahrung weiß ich, daß die Panik nur darauf gewartet hat, daß ich sie rufe

Laß uns weiterhin das JETZT genießen!

Liebe Grüsse
Petra

Hallo Maja,

ich hoffe, es geht Dir gut. Habe gerade ein wenig Zeit, bevor ich mein Versprechen einlöse und meiner Schwester für Morgen einen Kuchen backe.

Ich habe in dieser Woche sehr viel an Dich gedacht und sogar ein paarmal mit Dir gesprochen (hast Du es gehört? )
Wie ich Dir ja letzte Woche erzählt hatte, war ich diese Woche
des öfteren auf der Strecke zur Wohnung meiner Mutter und retour
unterwegs.
Montag- und Mittwochabend und heute Morgen. Die Hinfahrt verlief jeweils, wie meistens, recht unbelastet.
Um es vorweg zu nehmen, ich bin an allen drei Tagen über die Schnellstraße zurück gefahren, auch wenn ich zweimal kurz vor der Auffahrt Fluchtgedanken hegte. Trotzdem bin ich drauf gefahren, habe meine Mutter gehört, die das letzte Mal zu mir sagte: Jetzt sind wir doch schonmal hier. Fahr drauf, ich bin ja bei Dir.
Was mir auch sehr geholfen hat: ich habe wieder mit autogenem Training angefangen. Es gibt dabei solche Affirmationssätze und ich wiederholte im Geist den Satz, der in der Übung in dieser Woche dran ist, als die Angst wieder größer wurde. Es half mir.
Und ich wandte auch mal den Tipp an, den ich hier schon öfter gelesen habe: laut Stopp! sagen, wenn diese nagenden Gedanken wieder hochkommen wollen. Ich sagte meiner Angst Stopp und daß diese Gedanken hier überhaupt keinen Platz haben und ich sie hier nicht dulde.
Vor allen Dingen an den Abendterminen habe ich erstmal in Ruhe alles erledigt, was hier zu Hause anlag, dann in Ruhe autogenes Training gemacht und mir immer wieder gesagt, daß ich ohne Zeitdruck bin und mich nichts und niemand hetzen kann. Dann habe ich mir noch eine Flasche Wasser mitgenommen (Traubenzucker habe ich sowieso immer einstecken, da ich auch gerne mal kreislauftechnisch umfalle).
Und so wurde diese vollgestopfte Woche trotz allem zu einem schönen Spaziergang.

Ich wollte Dir das auf jeden Fall mitteilen, weil es für mich so positive Erlebnisse waren, selbst wenn ich nicht komplett frei von Angst war.
Wie gesagt, ich hoffe, es geht Dir gut und ich höre mal wieder von Dir. Auch wenn es Dir vielleicht nicht so gut geht, oder wenn Du nichts positives zu berichten weißt, würde ich mich freuen, von Dir zu hören.

Liebe Grüsse
Petra

Hallo Petra,
ich bin wieder da, und nachdem die erste Waschmaschine läuft, will ich mal eben meine E-Mails nachsehen und hier vorbeischauen. Ich freue mich sehr, wieder von dir zu lesen.

Sind heute Mittag nach 2 Wochen Nordseeurlaub wieder zu Hause angekommen. Habe es vorher leider nicht mehr geschafft zu schreiben, dass ich verreise. Sorry!

Habe in Gedanken eine Urlaubskarte an dich geschrieben:
Viele sonnige Urlaubsgrüße von der See. Ich erhole mich bei Spaziergängen am Wellensaum und versuche den Geruch der See und das Geräusch der Wellen zu speichern. Hoffe es geht dir gut. Bis bald.

und musste eben schmunzeln, als ich las, dass du sogar ein paar Mal mit mir gesprochen hast.

Freue mich sehr von dir zu lesen, dass du die Woche so positiv überstanden hast. Ich finde es mutig, dass du trotz Fluchtgedanken stärker als die Angst warst. So bist du auf dem richtigen Weg. Mag die Angst auch immer wieder mal hochkommen, du hast es geschafft diese Strecke zu fahren, inzwischen schon mehrmals und das auch noch bei der Wärme, die in der Woche herrschte. Das kommt ja noch erschwerend hinzu (bei mir jedenfalls). Das kannst du als schönes erfolgreiches Erlebnis verbuchen und dir bei eventuellen Angstgedanken in Erinnerung rufen.

AT habe ich auch schon gemacht, aber genau wie das Stopp hilft mir das in der Angstsituation nicht wirklich. Wenn ich AT zu Hause mache, kann ich dabei wunderbar entspannen. Aber in einer Angstsituation ist es mir noch nicht gelungen mich dann darauf zu konzentrieren, ruhig den Atem fließen zu lassen usw.

Ich habe eine schöne Zeit an der See verbracht, die erste Woche bei super sonnigem Strandwetter und die vergangene, na ja, eher durchwachsen. Aber wir sind schon einiges an Nordseewetter gewöhnt, sodass uns auch Regen u. Wind nicht so schnell was ausmachen.

Vor der Hinfahrt habe ich abends eine Tablette genommen, weil ich vor Unruhe schon keine Lust mehr hatte zu verreisen. Die Hinfahrt verlief dann eigentlich ganz gut, bis wir in einen Stau kamen, d.h. ich sehe von fern schon die Warnblinklichter und prompt fängt mein Herz an zu rasen. Es ging dann fast eine Stunde nur im Schneckentempo Auto an Auto weiter. Ich schiebe es auf die Tablette, dass ich ganz gut durchgehalten habe, d.h. bis auf Herzrasen und schwitzige Hände, aber nicht das hektische Atmen bis hin zum Hyperventilieren. Später habe ich mich über mich geärgert, dass ich schon beim Aufleuchten der Bremslichter gleich mit Herzrasen reagiere, als hätte jemand einen Knopf gedrückt. Eben diese ANGST vor der ANGST. Wie bei dir, wenn du allein die Schnellstraße vor dir hast, kommt erstmal der Gedanke, wie schlimm die Panik schon mal war. Darum bewundere ich deinen Mut, dass du trotz Fluchtgedanken durchgehalten hast.

Vor der Heimreise habe ich dann bewusst mal keine Tablette genommen. Ich war der Meinung soviel Kraft getankt und so guter Stimmung zu sein, dass ich es mal ohne Medikamente versuchen wollte. Es war herrlich als heute morgen der Wecker klingelte, nicht dieses dumpfe müde Gefühl zu haben, was sich sonst mit Tablette einstellt. Na ja, bevor wir dann auf die Autobahn auffahren wollten, musste wir noch tanken, ich habe währenddessen die Verkehrsnachrichten verfolgt und gehört, dass auf unserer Strecke ein 8 km Stau ist. Prompt stieg diese Unruhe in mir auf und ich sah mich im Stau stehend nach Luft ringen. Schon ist jeder Vorsatz dahin. Ich habe sofort auf der Straßenkarte nach Ausweichmöglichkeiten gesucht u. konnte zum Glück meinen Mann überzeugen, den Stau über die Landstraße zu umfahren. Und komischerweise blieben hier Angst- und Panik aus. 1 Stunde mehr und ca. 50 km Umweg waren das Ergebnis. Bei einer 3,5 Stunde-Reise ist das wohl o.k. Aber immer kann man halt nicht auf Landstraßen ausweichen. Auch ist mein Mann nicht immer dabei, wenn ich über die Landstraße fahren will. Manchmal ist es ja auch ziemlich ermüdend so mit 80 km/h dahinzuzuckeln und ständig rote Ampeln in Ortschaften zu haben.
Eigentlich ist es genau die falsche Reaktion, weil ich wieder einmal nicht in der Angstsituation geblieben bin.

Wie geht denn dein Partner damit um, wenn du als Beifahrerin auf der Autobahn Angst- und Panik bekommst?

Ich hoffe bis bald.

Liebe Grüße
Maja

Hallo Maja,

wie schön, wieder von Dir zu lesen! Und ganz besonders lieben
Dank für Deine Urlaubskarte, darüber habe ich mich sehr gefreut

Nachdem ich alleine im Auto unterwegs war, half es mir mit jemandem zu sprechen, der weiß wie es in mir aussah. Und das warst Du. Da mußte ich mich nicht verstecken oder irgendwelche (nicht wirklich vorhandene) Stärke demonstrieren.
Das hat gut getan.

Ja, die Wärme kommt bei mir auch eher erschwerend hinzu. Aber ich bin ein Organisationsjunkie und wenn ich einen durch-
organisierten Plan habe, kann ich vieles damit kompensieren.
Als ich samstags nochmal dort war, sah ich auf dem Rückweg ein paar Meter vor mir einen mit Heuballen beladenen Traktor. Ich mußte nochmal vor der Schnellstraße an einer Ampel anhalten und versuchte ihn mit den Augen zu verfolgen. Ich dachte, der fährt doch bestimmt weiter in den nächsten Ort, der kann doch bestimmt nicht mit diesem Gefährt auf die Schnellstraße fahren... Natürlich (!) hatte ich ihn dann bald vor mir. Ich versuchte, nicht in Panik zu geraten, bremste frühzeitig runter, ließ die schnellen Autos von hinten vorbei und bereitete mich aufs Überholen vor. Vor mir war noch ein Mercedes, der sich wohl auch noch nicht so getraut hatte. Den ließ ich erst noch raus und konnte dann an dem Traktor vorbei fahren. Ich war so erleichtert und dankbar, daß diese vermeintlich so gefährliche Situation so gut zu überwinden war.

Ich habe früher schonmal AT gemacht, so richtig mit Begleitung in einer Gruppe. Das war nichts für mich.
Jahre später fing ich mal wieder mit CDacute;s damit an. Das lief schon besser.
Anfang diesen Jahres, als es mir so schlecht ging, versuchte ich es wieder. Es tat mir gut, aber ich konnte es irgendwann nicht mehr weiter machen, weil mir die Ruhe fehlte. Als ich das meiner Therapeutin erzählte, mußten wir beide darüber lachen.
Aber es war wirklich so. Ich machte es nur noch unter Zeitdruck und da konnte es ja nicht mehr helfen.
Im Urlaub (so ab und an) und gleich nach dem Urlaub habe ich mich wieder damit befaßt. Ich habe es zu einem festen Bestandteil meiner Aktivitäten gemacht. Ich weiß, daß es mir insgesamt hilft, ruhiger zu werden. Bisher war es auch so, daß es mir in einer Paniksituation dann auch nicht half. Aber jetzt sage ich mir, daß es ja kein Heilmittel ist, das ich schlucke und erwarte, daß es dann situationsbedingt anschlägt. Es stärkt mich und ich bin dafür verantwortlich, daß ich es als Hilfe nutzen kann, wenn ich es brauche. Sonst lief es nur so nebenbei, aber jetzt betreibe ich es so gewissenhaft und ernst wie meinen Job oder andere Verpflichtungen.
Ich freue mich darüber, daß die Fahrerei auf der Schnellstraße so gut geklappt hat. Aber ich weiß gleichzeitig, daß es nicht bedeutet, ab jetzt keine Probleme mehr damit zu haben. Aber ich kann etwas anders damit umgehen.

Und bei Dir ist es ja ähnlich. Du konntest mit Deiner Angst, Tablette hin oder her, besser umgehen auf der Hinfahrt. Du hast auf der Rückfahrt, Ausweichstrecke hin oder her, auf die Tablette verzichtet. Es hat sich doch was getan. Für mich waren die kleinen Schritte schon immer viel wichtiger als die großen Ziele. Und dann darf man sich auch mal wieder etwas Schwäche gönnen, finde ich. Als mich meine Mutter fragte, ob sie mich sonntags abholen solle auf der Fahrt zu meiner Schwester, nahm ich dankend an. Ich wußte, ich würde einen entspannten Tag erleben, weil ich mir keine Gedanken ums Fahren und die Panik machen mußte. Und das gönnte ich mir einfach mal, ohne Vorwürfe.
Ich bin diesen Teufelskreis so leid. Ich versuche es jetzt Schritt für Schritt. Und ich versuche, meine Panik zu akzeptieren. Meistens wollte ich sie immer verdrängen, aber dann schlägt sie erst recht zu. Ich weiß, daß ich damit ein Problem habe, aber ich versuche das Beste darauß zu machen. Und es wird nach und nach immer mehr möglich.

Da ich frei und ungebunden bin, fällt es mir auch leichter die Panik zu verstecken. Es weiß kaum jemand in meinem Umkreis davon. Wahrscheinlich hält sie sich auch deswegen so gut
Ich versuche, wie gesagt, anders damit umzugehen. Ich hatte immer das Gefühl, stark sein zu müssen, keinem zeigen zu dürfen, wenn ich schwach bin. Ich habe mal wieder in vielen Lebensbereichen aufzuräumen. Das habe ich schonmal geschafft und in dieser Zeit war auch die Panik beim Fahren nicht mehr so groß.

Laß uns dranbleiben, Maja. Gemeinsam sind wir stark!

Liebe Grüsse
Petra
Sponsor-Mitgliedschaft

hallo,
muß mich jetzt auch mal zu diesem thema melden:
leide seit über 20 jahren an panikattacken und litt sehr lange an einer generalisierten angststörung- was bedeutete: ich hatte ständig angst. jede sekunde. zu hause, in der schule, im urlaub, in der u-bahn, beim fahrlehrer, beim fernsehen usw. die liste wäre endlos lange. will aber niemanden langweilen- nur darauf hinweisen wie furchtbar das war!! es war die hölle! dazu kam, dass ich zu dieser ständigen angst auch noch zusätzlich panikattacken hatte......obwohl eh immer total angst hatte, konnte sich das ganze unfassbarerweise immer noch steigern!?! ich hatte dann auch diese angst vorm sterben, bekam keine luft, heiße schultern.....mir war ständig schwindelig und überhaupt dachte ich , ich wäre völlig durchgedreht- also hielt ich meine klappe- und machte die ersten 3 jahre erstmal gar nichts. ich tat nach außenhin so als wäre alles in ordnung- frage mich heute noch wie ich das geschafft habe?!! wäre hier aber alles eine viel zu lange geschichte....jedenfalls habe ich alles! gemacht wie vorher.....u-bahnfahren.....arbeiten......urlaub....kino etc. immer wie im alptraum...wie auf Dro....wie aufm horrortrip. hat alles nichts geholfen...die angst blieb....später dann medikamente.....die nicht wirklich halfen...aber 10 jahre lang eine art strohhalm waren...und vorallem: ich hatte angst sie abzusetzen! viell. kennt das einer? klingt paradox-ich weiß. naja, dann viele therapien...dann noch ne medikamentenphobie...etc. dann erste schlechte erfahrungen mit therapeuten und ärzten...später mit freunden...und schließlich mit familie.....wäre auch wieder eine verd. lange geschichte....jedenfalls kam eine hölle nach der anderen......es wurde so schlimm- nach all den jahren- das ich irgendwann eigentlich gar keine lust mehr hatte zu leben.....mich dann trotzdem noch ein paar jahre an alles geklammert habe....und irgendwann bei einer panikattacke dachte: na und....dann sterbe ich eben. ist wenigstens dann alles vorbei....schlimmer als dieses leben kann es doch gar nicht mehr werden! und so perv. es klingt: seitdem geht es mir besser! nicht gut- davon bin ich lichtjahre entfernt! die angst und ihre begleiter brennen sich ja regelrecht in einen. dieses brandmal erst mal wieder wegzubekommen, das wird dauern. aber ich habe das erste mal hoffnung in meinem leben- das es ganz weggeht!! und ich hätte ja bis vor 2-3 jahren auch nie gedacht, mal wenigstens eine stunde lang keine angst zu haben!! zumindest nicht diese seltsame unbegründete. die fühle ich gar nicht mehr! ich bin gestern z.b. mit einer freundin nach sinsheim gefahren...ich mit 220km auf der autobahn...in ihrem auto!...und dann noch ins museum....eine rutschige wendeltreppe hinauf....ich die immer den ausgang in sicht haben muß....ich die immer den schnellsten fluchtweg im kopf hat!...und dann habe ich mich sogar noch getraut in 2 flugzeuge zu steigen....die total steil in der luft hingen....ok...mir wurde schwindelig...ok...ich hatte natürlich angst....aber sie ging auch ganz schnell wieder weg...und dann bin ich gleich nochmal rein!....und dann noch einen blick in die concorde geworfen....puhh....da war es so eng und steil, dass sich sogar meine freundin( ohne erkrankung) nicht reintraute....da bin ich dann auch wieder gegangen....ist doch auch ok!!...ich muß doch nicht!wen kümmert es? mich nicht!! später bin ich dann sogar noch bis heidelberg und ludwigshafen gefahren....und in der nacht ...bei regen wieder nach hause...also insgesamt(hin und zurück...mit umwegen)waren es so an die 500-600km! vor 4 jahren hatte ich noch probleme 30km weit zu fahren!! und schon gar nicht auf der autobahn- wegen stau...achja...da stand ich auch ca.25 min...natürlich kam die angst....aber ich habe einfach gelacht und witze gemacht...was sie dann wohl auf meinen grabstein schreiben....klappt nicht immer das ganze....aber immer öfter!!
wem das ganze hier zu lange war....hmm....kann ich nur sagen: hättest du es halt nicht gelesen....der rest...wird wissen, was ich meine.......es gibt gute und schlechte tage...konzentrieren wir uns mehr auf die guten!
einen angstfreien abend noch!!
blue

Hallo blue,

na und....dann sterbe ich eben. ist wenigstens dann alles vorbei....schlimmer als dieses leben kann es doch gar nicht mehr werden!
das hab ich auch schon so oft gedacht, nur bei mir ist dann immer der Gedanke, dass kann doch noch nicht alles gewesen sein. Angst, hyperventilieren und sterben? Nicht mehr da sein. Eine Vorstellung die mir zusätzlich Angst macht.

Ich muss dir jedoch Recht geben, konzentrieren wir uns auf die g u t e n TAGE!! und gut überstandenen Angstsituationen.

Viele Grüße
Maja

Hallo Petra,
freue mich sehr, dass es dir gut geht.
Ich hatte verstanden, dass du als Beifahrerin ins Ostfriesland gefahren bist, deshalb meine Frage, wie dein Partner dann mit der Situation umgeht.
Manchmal ist es bestimmt angenehm, frei u. ungebunden zu sein. Mein Mann ist manchmal sehr launisch, passt ihm etwas nicht, spricht er oft tagelang nicht.Ob ich will oder nicht, belastet es mich. Aber das ist ein anderes Problem.

Hoffe wir hören noch öfters von einander.
Liebe Grüße und alles Gute
Maja

A


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Dr. Hans Morschitzky
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