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Wer von euch hat Erfahrungsberichte zur Linden Methode?

07.05.2008 08:21 • 07.05.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo Angel,

die Linden-Methode ist mir bekannt, angewandt habe ich sie nicht bzw. implizit angewandt habe ich sie durchaus, denn es ist eigentlich nichts Besonderes. Linden hat bei seiner Selbstbehandlung nämlich hauptsächlich das Rad der Konfrontationstherapie wieder mal neu erfunden. Ich fasse kurz zusammen:

1. Er erklärt, wie Angstzustände entstehen und dass sie harmlos sind. Dabei sind seine Erklärungen neurologisch nicht einwandfrei und stark vereinfachend - er ist eben kein Fachmann. Aber dass Panikattacken harmlos sind, stimmt und wird in jeder guten kognitiven VT auch vermittelt.

2. Er rät dazu, alle Medikamente (im Zusammenhang mit der Angst) abzusetzen. Im Hinblick auf Absetzsyndrome bei Antidepressiva oder Entzugssyndrome bei Beruhigungsmitteln kein ganz unbedenklicher Rat, v.a. da er seine schlechten Erfahrungen mit Ärzten in epischer Breite schildert und nicht gerade dazu ermuntert, professionelle Hilfe irgendwelcher Art in Anspruch zu nehmen.

3. Man soll der Angst fortan keinerlei Beachtung mehr schenken. Sich nicht mehr mit ihr beschäftigen, nicht über sie reden, auch keine Foren wie dieses aufsuchen. Quasi so leben, als gäbe es die Angst nicht. Im weitesten Sinne entspricht das dem Konfrontationsteil einer VT. Lediglich die Forderung, sich gar nicht mit Angst zu beschäftigen, ist etwas zwanghaft und daher m.E. fragwürdig.

Insgesamt verpackt er seine Methode in 9 Regeln, an die ich mich im Einzelnen nicht erinnere. Die Methode hat keine Methode, basiert einzig und allein auf der Selbsterfahrung von Charles Linden, über dessen Einzelfall man nur das erfährt, was er selbst schreibt. Das Skript habe ich mal gelesen und finde es grottenschlecht. Sehr marktschreierisch und katastrophal übersetzt.

Zitat von Angel 42:
Medikamente, Therapie, Klinik...alles schon hinter mir....und jetzt?
Es kann so viele Gründe geben, warum diese Maßnahmen bisher nichts gebracht haben. Dass man bei Medikamenten eine Weile rumprobieren muss, ist völlig normal. Dass sie allein keine Heilung, sondern nur Besserung bringen, auch. Bei der Therapie: War es das richtige Therapieverfahren - für Dich und Deine Problematik? Der richtige Therapeut, mit dem die Chemie stimmte? Hat der Therapeut vielleicht Fehler gemacht oder war nicht engagiert genug? Warst Du zu der Zeit therapiefähig? Für die Klinik gilt das gleiche... In drei Jahren hast Du vielleicht von allem etwas ausprobiert, aber Du hast mit Sicherheit noch nicht alles hinter Dir. Es lohnt sich, da genau zu schauen, was geholfen hat und was nicht. An welcher Stelle es nicht mehr weiter ging etc. Und dann einen neuen Anlauf zu machen.

Mehr auch hier:

agoraphobie-panikattacken-f4/charles-linden-methode-erfahrungen-t13095.html

Liebe Grüße
Christina





Dr. Hans Morschitzky
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