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Bei mir war der Auslöser auch ein bzw. mehrere traumatische Erlebnisse. Nach dem Trauma war die DR/DP ganz schlimm, kaum zum aushalten. Doch es wurde mit der Zeit immer besser. Heute leide ich längst nicht mehr so schlimm darunter wie anfangs, verschwunden ist es aber nicht. Machst du denn noch Therapie?

Ich lebe bis nächste Woche Samstag noch in einem betreuten Wohnen.. Ziehe in meine eigene Wohnung.. Ich hätte mit überlegt einen Psychologen mit ein zu beziehen... Jedoch könnte mich das ziemlich stark aus der Bahn werfen da ich mitten in den ganzen Prüfungen stecke...
es gibt Tage da finde ich 3s einfach verschickt dieser konstante Zustand. Dann gibt es Tage da geht es ganz gut... Dann gibt es Tage wie heute an denen ich jede Minute dran denke im Nächsten Moment komplett durchzustehen oder wahnsinnig zu werden.

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Erfahrung mit Depersonalisation / Derealisation was hilft

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Na ja, so schnell dreht man nicht durch oder wird wahnsinnig.
Wie kommt es, dass du vom Betreuten wohnen jetzt in deine eigene Wohnung ziehst?
Wirst du dann überhaupt nicht mehr betreut oder eben nicht mehr so intensiv?
Ich würde dir schon raten, dir psychologische Hilfe zu suchen. Du hast da doch scheinbar einiges aufzuarbeiten.
Wie kommst du darauf, dass dich das ziemlich aus der Bahn werfen könnte, da du gerade mittendrin in den Prüfungen steckst?

Zitat von soleil:
Na ja, so schnell dreht man nicht durch oder wird wahnsinnig.Wie kommt es, dass du vom Betreuten wohnen jetzt in deine eigene Wohnung ziehst?Wirst du dann überhaupt nicht mehr betreut oder eben nicht mehr so intensiv?Ich würde dir schon raten, dir psychologische Hilfe zu suchen. Du hast da doch scheinbar einiges aufzuarbeiten.Wie kommst du darauf, dass dich das ziemlich aus der Bahn werfen könnte, da du gerade mittendrin in den Prüfungen steckst?





Na dieses Trauma etc. Was man wirklich noch näher bearbeiten sollte, könnte mich eben von meinen Prüfungen ablenken, weil ich genau weiß das ich dann nur noch damit beschäftigt bin...

Naja das war jetzt Etappen weise die Therapie, next step ist Auszug aus dem ABW und in mein eigenes kleines Reich..

Zitat von SinS:
Na dieses Trauma etc. Was man wirklich noch näher bearbeiten sollte, könnte mich eben von meinen Prüfungen ablenken, weil ich genau weiß das ich dann nur noch damit beschäftigt bin...Naja das war jetzt Etappen weise die Therapie, next step ist Auszug aus dem ABW und in mein eigenes kleines Reich..

Dann erst mal die Prüfungen durchziehen. Die Therapie läuft ja nicht weg. Eines nach dem anderen.
Schicke dir mal einen Link zur DR/DP
https://www.netdoktor.de/krankheiten/depersonalisation/

Zitat von soleil:
Dann erst mal die Prüfungen durchziehen. Die Therapie läuft ja nicht weg. Eines nach dem anderen. Schicke dir mal einen Link zur DR/DP



Vielen lieben Dank für dein offenes Ohr !
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Du warst wahrscheinlich sehr konzentriert und quasi geistig abgetaucht in die Welt des Buches und es fiel dir schwer in die Realität zurückzukommen. Mir geht das manchmal ähnlich, wenn ich ein spannendes Buch zu Ende gelesen habe, da fällt man irgenwie in ein Loch, wenn die Spannung plötzlich abfällt.

Zitat von VeitFluffy:
Das glückliche Gehirn von Daniel G. AmenIch finde es gut und ich habe total die Zeit verloren dabei :'D Jetzt fühle ich mich total derealisiert und aufgewühlt. kalte Hände etc. Kennt ihr sowas?

Das ging mir auch schon so. Vor allem wenn ich stundenlang spannende Krimis gelesen habe.
Oder auch nach Kinobesuchen, wenn mich der Film gefesselt hat. Da bin ich dann raus aus dem Kino und mir kam die ersten Minuten die Welt da draussen ziemlich unwirklich vor. Also das ist nichts aussergewöhnliches was du da erlebt hast.


add: War auch früher eigentlich jedes Wochenende mit meinen Freunden trinken. War ich jetzt seit Monaten nicht mehr.. Habe Angst, dass es danach wieder schlimmer wird, weil es mal so war und so.. Musste sogar denn Geburtstag von einer meiner besten Freunde absagen.. würde eigentlich gerne mal wieder dabei sein :/

push


Ich behelfe mir selber nach einigen Basisregeln: erkenne und beobachte immer wieder ,wann ich in einen anderen Anteil rein rutsche und ob es einen Trigger dafür gab. Dann kann ich mir überlegen, ob ich diesen Trigger erstmal meiden kann oder mich damit z.b in einer Therapie näher beschäftige oder mich damit alleine immer wieder konfrontiere.
Danach überlege ich,wie ich daraus komme (skills kann man in Therapien lernen) oder möchte ich gar nicht daraus kommen und wenn ich alleine bin, ist es auch ok.

Ich beschäftige mich seit Jahren damit und kenne nun einige Auslöser bzw bestimmte Themen habe ich durchgearbeitet immer wieder, doch manche Auslöser bringen mich auch für Tage in einen Ausnahmezustand und ich akzeptiere es für mich und entscheide mich bewusst, weiter drin zu bleiben oder doch daraus zu gehen. Dieses Bewusstmachen auf der kognitiven Ebene ist erstmal ganz wichtig, später muss das Wissen auch auf der GEfühlsebene ankommen. Tut es bei mir noch nicht bzw. ich stehe nun am Anfang einer weiten Reise ... das DR wird bei mir immer weniger, aber dafür muss ich meinen Alltags Ich oder ERwachsenenanteil (es gibt viele Namen dafür) mit neuen sozialen Fähigkeiten stärken und einüben:
abgrenzen -was sind meine Bedürfnisse- körperlich mich selber spüren-Manipulation und Übergriffigkeit ( ist bei mir ein Auslöser und da muss ich lernen, mich verbal abzugrenzen ) - Umgang mit Wut. Das sind so kleinere Themen, die mich antriggern doch je besser ich bei mir bin, desto weniger derealisiere ich. Wie gesagt, ich habe 5 Jahre Dauertherapie (die war nicht zielgerichtet auf DR) und vieles für mich herausgearbeitet. Ich derealisiere natürlich immer wieder aber ich bemerke es! Früher habe ich es nicht bemerkt und wie im Trance paar Jahre gelebt. Das ist nun vorbei, ich habe mich viel mit meinen Krankheiten beschäftigt (negativ und positiv zu sehen) und nun kenne ich die GRünde für DR und habe einfach Mitgefühl für mich selber. Ich sehe es als einen Anteil aus der Not heraus und versuche, das nicht zu ignorieren sondern mir die Zeit zu nehmen, diesen Anteil immer wieder willkommen zu heissen (wenn ich Zeit habe )bevor es einfach im Alltag mich überrollt.

Definitiv werden bei DR Zuständen bei mir bestimmte Hormone ausgeschüttet und mein Körper oder Seele scheint danach süchtig zu sein (Endolphine etc) und wenn du weniger diese DR Zustände haben willst, musst du diese Lücke aushalten, dass dein Körper nicht tagelang oder stundenlang betäubt ist. Das ist ungewohnt doch in den letzten Jahren habe ich mich da in Kleinstschritten heraus gekämpft. Es lobt dich keiner, weil für die anderen ist es normal, einfach wach in der WElt zu sein aber da musst du dich selber loben für jeden kleinen Schritt aus diesen Zuständen. Ich finde es mit der Coronazeit sehr schwierig und das hat mich die ersten Tage vermehrt in andere Zustände geschickt. Aber das habe ich auch bei allen anderen neuen Sachen.


Eine Derealisation Depersonalisation kommt hauptsächlich von deiner Angst und der permanenten Anspannung. Das Gehirn versucht sich zu schützen und schaltet in diesen Modus um... Du musst verstehen dass es ein Schutzorganismus vom Körper bzw Gehirn ist, ähnlich wie bei einem Trauma oder blackout.

In den meisten Fällen legt sich das sobald du wieder stabil bist.. Deshalb ist es wichtig dass du dir hilfe suchst bei einem psychologen.

Glg =)

Vielen Dank für die Antwort das habe ich auch schon gehört ich versuche so schnell wie möglich eine Therapie zu kriegen nochmal danke
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Zitat von Tiffey93:
Hallo zusammen,ich suche einen Gesprächspartner, mit dem man sich über Depersonalisationszustände unterhalten kann, der oder die sowas schon einmal selbst erlebt hat.Habe das zumindest wissentlich einen solchen Zustand seit 2 Jahren. Sicherlich auch schon vorher aber schlimm bzw seit dem fast chronisch ist es durch ständige Veränderungen im Job und Privatleben sowie daraus resultierende Panikattacken und Herzstolpern, das oft am Tag einfach so auftritt und mich wahnsinnig macht. Natürlich weiß ich dass es nicht gefährlich ist aber das macht es nicht besser. Außerdem habe ich ständige Gedanken an meine Vergangenheit, ...







Hey:)
ich kenne das, was du beschreibst!
Hast du es schubweise oder dauerhaft?
Habe eine Dauerderealisation seit ca 10 Jahren. Phasenweise mit Panikattacken.
Habe es nun soweit im Griff, dass ich damit leben kann. Trotzdem ist es noch ein langer Weg zur Heilung!
Ich habe mich sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Mich mit vielen Betroffenen ausgetauscht, Literatur dazu gelesen, Therapie, Medikamente etc.....

Was ich sagen kann...
Die DR/DP ist eine Art Schutzmechanismus des Körpers. Eine Art Überlebensstrategie...
Er ,,trennt uns quasi von der Außenwelt ab , um in einer schlimmen Situation, in der scheinbar keine Handlungsmöglichkeit besteht, sich emotional distanzieren zu können.
Wenn man das ,,Außen nicht mehr richtig ,,spürt oder als nicht richtig ,,da empfindet, ist es nicht so schlimm^^ Der Körper will uns sozusagen emotional schützen... wie in einer Blase...
Oft findet der Körper danach nicht mehr richtig aus diesem Mechanismus heraus, weil das Trauma nicht verarbeitet wird/wurde.
Oft ist es so, dass das Trauma in der Kindheit liegt (viele können sich spontan nicht an dieses erinnern) oder es gab kein zeitlich punktuelles Trauma, sondern ein Trauma in gewissen Grundbedürfnissen (zB Bindung, Autonomie.....etc.)
Oft wird die DR/DP dann später irgendwann von einer Stresssituation (beruflich,privat,familiär,persönlich...etc.) ausgelöst, weil dieses Ereignis den Mechanismus reaktiviert.
Oft wird sich dann ausschließlich um diesen Auslöser ,,gekümmert. Dies führt oft nicht zur Besserung, da es nicht die Ursache des Problems ist.

Hey Sonchen,

Vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Manchmal denke ich tatsächlich auch, ob ich überhaupt jemals einen anderen Gemütszustand hatte. Ich habe schon immer dazu geneigt, sehr melancholisch zu sein und habe eine starke Bindung zu meiner Oma, die mich sehr autoritär erzogen hat. Sie hat mich quasi zum stillen Jungen gemacht, der alles mit sich machen lässt. Und so war es schon immer und ist es immer noch. Ich sage zu allem ja und Amen, habe das Nein also nie wirklich gelernt und wenn dann meistens mit Reue, weil der andere sich ja zurückgewiesen fühlen könnte..

Meine Mutter ist das genaue Gegenteil und war sehr antiautoritär, hatte und hat auch psychische Leiden. Mein Vater zog nach der Trennung, da war ich 12, 60km weit weg und ich verbrachte alle zwei Wochenenden bei ihm. Leider hat er viel gek. und getrunken aber ich wollte ihn schützen und hab es also meiner Mutter nie erzählt. Insofern gibt es da einiges an Traumapotenzial in meiner Kindheit...

Auch die vielen Veränderungen in meinen Leben die letzten Jahre und der Stress waren sicherlich daran beteiligt, dass mein Kopf irgendwann eskalierte.

Wie hast du gelernt damit umzugehen? Und kann man so trotzdem gut leben? Ziele haben und verfolgen? Eine Familie Gründen?

LG

A


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Dr. Christina Wiesemann
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