Zitat von MissSo:Hallo @icefalkiich klinke mich hier mal einmal ein und würde gerne wissen wie genaubdu deine innere Mauer eingerissen hast. Vielleicht kannst du da ja was zu sagenViele Grüße
Vorausschickend muss ich sagen, dass ich 17 Jahre unbehandelte Panikattacken hatte, allerdings immer im medizinisch- und psychologischen Bereich gearbeitet habe. Wissen war vorhanden, aber ich konnte nix mit anfangen, weil ich nur in der Angst vor der Angst gefangen war. Konfrontation habe ich gemacht, war immer arbeiten, frag aber nicht, unter welchen Umständen. Es war die Hölle. Bis Tag X, da wurde mir gekündigt, war hässlich und ich bin abgestürzt. Dann erst zum Psychiater, denn nun hatte ich erkannt, ich brauche Hilfe, ich schaffe das nicht mehr alleine.
Also bekam ich AD und dadurch, dass die geholfen haben, könnte ich wieder klar denken:
Ich sass zuhause und habe mich gefragt, warum ausgerechnet ich Angst habe, ich, die so taff, so hart, so perfekt, so erfolgreich bin/ war WARUM?
Die Antwort war: Wer nur im Kopf hat, dass er perfekt sein muss, alles unter Kontrolle haben muss, sich keine Blösse geben kann, der lebt 1. am Limit und 2. Hat verdammt Angst, das alles eben nicht zu sein. Und genau das war meine Hintergrundangst. Ich war unfähig mir einzugestehen, dass meine grösste Angst reines Versagen ist, wobei Versagen von mir definiert war. Schwäche, Abhängigkeit, zur Schaustellung, Kritik, Liebesverlust alles tödlich. Geht gar nicht.
Warum? So wurde ich erzogen, Vater war echter Narzisst, eine Mutter schwach, für mich nicht existent.
Als ich all diese Zusammenhänge erkannt habe, das Warum und Wieso habe ich meine Sichtweisen auf andere, auf mich verändert. Ich habe gelernt, mich zu artikulieren und zwar sachlich, gelernt, dass Hilfe ok ist, gelernt, Entscheidungen zu treffen, die mir gut tun, gelernt vieles anzunehmen und anderen auch ihre Entscheidungen treffen zu lassen und auch, dass es mich ärgert, wenn sie das tun.
Sprich, ich kenne mich und meine Pflänzchenseele, die immer mal wieder schreit: Hilfe, ich habe Angst und ich kenne meine knallharte Seele, die sagt, wenn's dir dreckig geht, dann ändere das, egal wie.
Da dieses Angstgefühl erlernt wurde, die 1. Panikattacke ist ein echtes Trauma, ist es auch nur natürlich, dass man das nie wieder fühlen will. Allerdings macht Stress genau diese Gefühle und dann ist es wichtig, den Stressauslöser zu kennen und ihn anzugehen.
Diese ganze Psychoschiene hat aber einen Vorteil, wenn man das alles hoch- und runterverarbeitet hat, dann hat man mehr gewonnen als verloren, denn die Fähigkeit zur Selbstkritik hat nicht jeder. Und dadurch sehe ich das Ganze als Gewinn für mich und im Gegenteil zu früher, bin ich sogar stolz darauf, jetzt der Mensch zu sein, der lächelnd seine Macke akzeptiert und das Beste daraus macht. Und zwar für mich!