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Hallo,

ich bin auch neu hier und habe seit ungefähr 3 Monaten eine Panikstörung. Im Moment geht es mir richtig schlecht, ich kann nicht mal mehr raus, da mir gleich schwindelig wird. Ausgelöst wurde es, da ich mir zu viel vorgenommen hatte und einfach sehr viel arbeit hatte, bis mein Körper nicht mehr konnte.

Bin auch seit ca. einem Monat bei einer Psychologin. Leider hatte ich vor ca. 2 Wochen wieder einen Rückfall und bin eigentlich wieder auf null gelandet. Auch vor 2 Wochen fingen diese Entfremdungsgefühle an, die mir richtig zu schaffen machen. Ich bin da, aber nicht richtig. Ich mache etwas, es ist mir aber nicht klar, was ich mache. Kennst das jemand von euch? Und was kann man dagegen machen, damit man wieder in die Realität zurück kehrt?

Heute bin ich so verzweifelt, dass ich nur noch am Heulen bin. Das ist aber wirklich ein Sch****.

12.06.2009 18:13 • 17.06.2009 #1


14 Antworten ↓


Hallo Mausi ( lustig, so hieß meine Katze )

Mir ging es ganz genauso. Oder fast. Ich hatte meine stärksten Panikattacken 2006/ 2007 während und nach einer Gastritis und hatte sehr starke Angst, in der Öffentlichkeit zu brechen. Es war dann im Prinzip wieder gut bis diesen März. Seit November habe ich eine neue Arbeitsstelle, die mich sehr fordert. Zum einen, weil ich sehr viele schwierige Familien betreue und es oft schwierig für mich ist, eine private Grenze zu ziehen, ´zum anderen weil wir unterbesetzt sind und jeder über seinem Pensum arbeitet, und dann wären noch mein Helfersyndrom und mein Perfektionismus...... da summiert sich einiges . Hat mich gewundert, dass ich das überhaupt bis März ohne Zwischenfälle geschafft hab. Im März dann hatte ich die Meeeeeeeegaattacke und es ging so tief bergab, ich glaube inzwischen dass ich jetzt weiß was jemand damit meint, durch die Hölle gehen zu müssen.
Ich hab mich 2 Wochen krank schreiben lassen und hab mich total zurückgezogen. Ich hab eigentlich nur noch geweint und ab und zu geschlafen. Ich dachte, so das wars, ich werd nie wieder glücklich, warum ich, ist so ein Leben lebenswert usw. hatte also echt ein ziemliches Tief und heftigste Attacken ( wie oben schon erwähnt, Brechgedanken/ Übelkeit und dann kam auch noch Drehschwindel dazu)

Ich hab dann viele Ratgeber zu Sinn des Lebens, Burn out usw. gelesen und wirklich rigoros mein Leben und vor allem meine Denkweise verändert. Natürlich schwierig, weil manche Verhaltensmuster ja jahrzehntelang bestanden haben, aber ich hab einen unheimlichen Kampfwillen aufgebaut und möchte wieder glücklich sein. Also hab ich mich viel mit mir auseinandergesetzt, mein Arbeitspensum runtergeschraubt, viel mit meinen Ängsten trainiert ( Konfrontation, Verlauf z. B nachlesbar in Thread Tipps zum Einkaufen) und die wichtigsten Menschen in meiner Umgebung eingeweiht. Ich will damit nicht sagen, dass ich zweimal schnipp gemacht hab und alles war gut. Ich hab immer noch Horrortage, manchmal geh ich ohne meine Tüte nicht mal bis zum Briefkasten....ich will damit eher sagen, dass wir unser Glück selber in der Hand haben und Wille und Mut viel zählen!

Du kannst mir gerne auch eine PN schicken...
ich hoffe, dir geht es bald wieder besser!

Ich schenke dir ein Lächeln

Lg, das Nachtleben

A


Entfremdungsgefühle und Panikstörung

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Vielen Dank für deine Antwort Nachtleben! Ich werde dir demnächste eine PN schicken.

Super, dass du einen Kampfgeist aufgebaut hast. Ich werde auch kämpfen!

Viele Grüße

Hallo Mausi,

kenne das Gefühl nur zu gut.
Sitze vorm Fernseher, glotze darein und im Kopf kommt nix an.
Oder es vergehen Stunden und ich weiß anschließend nicht mehr so genau, was ich gemacht habe. Es wäre, als würde ich manchmal träumen....

Wüsste auch nur zu gerne, wie man in diesen Situationen wieder den Kontakt zur Realität herstellt....

@nachtleben: habe seit Januar nach 4 angstfreien Jahren wieder derbst einen Rückfall ... habe mir, meinem Körper, meiner Kraft seit August letzten Jahres auch sehr viel, eigentlich viel zu viel abverlangt. Auch ich habe mich immer gewundert, dass es so lange gut ging. Habe auch ein paar mal zu Freunden gesagt, dass ich voll über Limit fahre, habe aber irgendwie nicht wirklich was dagegen unternommen....
Dein Kampfwille ist schön zu lesen, es macht Mut!
Deinen Beitrag zum Einkaufen fand ich echt gut!

Euch weiterhin alles Gute!
Man liest sich

Hallo ihr Lieben,

nach meinem letzten Besuch beim Psychologen hat sich herausgestellt, dass das Entfremdungsgefühl auch einen Namen hat: Derealisation. Eine Begleiterscheinung bei Panikstörungen und auch anderen Störungen.

Hat das jemand von euch? Und wie geht ihr damit um? Kann mir jemand ein paar Tips geben?

Viele Grüße

Hallo Mausi,

haben sicher die meisten hier in der ein oder anderen Form schon mal erlebt. Was dagegen hilft, finde ich, einen Raum oder Ort aufzusuchen, wo es ruhig und nicht zu hell ist und nichts zu tun, außer bewusst wahrzunehmen. Das ist anfangs komisch aber irgendwann lässt dieses seltsame Gefühl der Entfremdung nach.

pc

Hab ich auch, aber ich glaube dadurch geht es trotzdem einen Schritt nach vorne. Also ich nehm das mal positiv, obwohl es mich schon manchmal sehr befremdet.

Hallo,

hab zur Zeit auch ganz arg Entfremdungsgefühle. Hab auch oft das Gefühl wenn ich noch mehr nachdenke darüber warum ich so bin wie ich bin und wie ich überhaupt bin und warum ich deswegen diese Krankheit hab und wie ich aufhöre immer so viel über alles nachzudenken dann werd ich verrückt. Grad wenn ich nix zu tun hab oder auf grund meiner Angst nichts tun kann, dann sitz ich da und denk und denk und denk.

Weiß jemand, ob man von zu viel Denken geisteskrank werden kann? Schizophren oder psychotisch oder so? Denn davor hab ich momentan die meiste Angst!

LG, sunshine

Hi,

nein, da muss schon mehr dahinterstecken. Aber die Angst und depressive Stimmungen durch Grübeln verschlimmern kann man und das reicht ja auch schon .

Grüße

pc

Da hast du allerdings recht. Aber mir hilft es ungemein wenn ich mich wieder mal auf ne bestimmte Angst eingeschossen hab, wenn ich weiß, dass da nix schlimmes passieren kann. Und so wie meine Gedanken zur Zeit rasen kommt es mir einfach so vor, als müsste man davon auf Dauer psychotisch werden, das kann ja kein Hirn auf Dauer aushalten. So fühlt es sich zumindest an!

Hat jemand von euch auch mal sogenannte Ohnmachtsanfälle? Man wird nicht richtig ohnmächtig, sondern es wird mir immer ein bisschen schwarz vor Augen, als ob der Kreislauf gleich zusammen brechen würde.

Oh man, ich möchte mich wieder mal so richtig fit fühlen!

Aber kämpfen, kämpfen, kämpfen und positiv denken!

Zitat von sunshine83:
Und so wie meine Gedanken zur Zeit rasen kommt es mir einfach so vor, als müsste man davon auf Dauer psychotisch werden, das kann ja kein Hirn auf Dauer aushalten. So fühlt es sich zumindest an!


Hi sunshine,
sorry musste gerade echt schmunzeln. Frage mich das auch. Bei so einem Chaos muss doch irgendwas kaputt gehen, was wohl nicht so ist. Ich glaube, der Mensch hält viel aus.

Habe letzte Woche angefangen, in Pausen, in Ruhephasen Mandalas auszumalen. Da hatte ich echt mal einen Tag Paniks drüber, weil ich dachte, dass das die ersten Anzeichen für eine Psychose sind.


Habe dann einen Tag nicht gemalt, da ich probieren wollte, ob ich es aushalte. So ein Schwachsinn eigentlich. Das Schlimmste ist glaub ich, was man sich selber antut

Viele Grüße Meli

Ja, da geb ich dir recht. Hatte mir gestern so lebhaft in meiner Phantasie ausgemaqlt, wie es wäre wenn ich Leute sehen würde die nicht da sind, dass ich so heftig Panik hatte wie lang nimmer. Hab gleich mim Psychiater telefoniert und er sagt, jeder hat halt vor was anderem Angst und das verfolgt einen halt während der Panik dann am meisten, aber ne Psychose würd sich ganz anders äussern.
Naja, trotzdem bleibt der Zweifel er könnt ja nicht richtig zugehört haben oder was übersehen haben und ich hab doch eine!
Ich warte einfach nur noch sehnsüchtig darauf dass die Tabletten endlich anschlagen!

Übrigens kenn ich dieses komische Gefühl von Ohnmachtsanfällen, allerdings ohne Schwarzwerden. das könnt dann tatsächlich der Kreislauf sein, ansonsten is es nur die Angst!

Ja Mausi, ich hatte auch schon diese Anfälle.
Es ist schlimm manchmal.

Hallo! Also ich kenne diese Ohnmachtsanfälle auch nicht, weil ich mich sofort hinsetzten muß und die Luft einziehe, als wenn ich kurz vor dem Ertrinken wäre.
Aber ich versuche weiter zu schwimmen, bis ich dann mal Boden unter die Füße kriege, und das ist dann ein befreiendes Gefühl.

A


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Dr. Hans Morschitzky
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