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Hallo zusammen,
kennt es jemand lange unterdrückte Emotionen rauszulassen? War es auch für euch so eine erschreckende/ aufwühlende/ abgefahrene Erfahrung? Es war zum Teil beeunruhigend, zum Teil hat es sich aber vollkommen richtig angefühlt. Nur kam beim Thema Aggression erschreckende Bilder von Menschen, die ich in Wirklichkeit eher beschützen sollte... buah. Mieses Gefühl.

25.02.2015 15:49 • 25.02.2015 #1


2 Antworten ↓


Ich fand es überhaupt nicht leicht diese Emotionen rauszulassen. ich war manchmal sogar überrascht und verwirrt über so viel Zeugs. Aber man muss es rauslassen um den Abfluss frei zu machen.

Ich hatte oft den Eindruck, dass tief in meinem Inneren Flummibälle wie
Wut, Scham, Angst und Ärger einen Veitstanz aufführten. Die Flummis
sprangen auf und ab und hin und her. Sie prallten immer wieder von
unten an der Maske aus Stahl in meinem Gesicht ab. Lockerte ich die
Maske ein wenig, schob ich sie ein bisschen zur Seite, dann sprang mal
ein Flummi hervor. Ich musste mir dann nicht die „volle Dröhnung“
geben, es war eine Konfrontation mit den Gefühlen in Maßen. Ich sagte
mir: „Ah, ein Flummi Angst springt hervor. Das ist aber ein schöner
Batzen. Ich merke wie auch Scham dabei ist, zudem Wut und Ärger und
ein wenig Trauer. In Ordnung, Ihr seid voll ok. Ihr gehört zu mir wie
alles, was ich an mir schätze. Ich halte es jetzt aus. Es ist gleich vorbei.
Ich schaue, wie andere Personen darauf reagieren. Oh, da ist jemand
irritiert, ach, da kommt vielleicht jemand mit diesen Emotionen gerade
nicht so gut zu Rande. Das ist schade. Wenn ich deswegen jetzt
abgelehnt werde, dann ist das bedauerlich, ich kann es jetzt aber nicht
ändern. Muss ich es der anderen Person Recht machen, zum Preis der
emotionalen Verstümmelung? Ich denke nicht! Ich habe auch viele
andere Eigenschaften an mir. Ich bin liebenswert und in Ordnung, ohne
Maske bin ich echt und authentisch. Ein echter Typ. Außerdem verspürt
jeder Mensch auch mal Angst und Scham, das ist völlig normal.“

@shg-admos: auch hier vielen Dank. Ich bin soweit gekommen. Ich arbeite jeden Tag hart an mir und bin zuversichtlich das alles gut wird. Aufgrund der mieserablen Gesundheitsversorgung habe ich mich alleine auf die Suche gemacht. Einige Erfahrungen die man dabei macht sind einfach wirklich krass und es beruhigt ungemein zu wissen, dass man nicht alleine und auf einem vollkommenen falschen Weg ist.
Danke.





Dr. Reinhard Pichler
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