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Guten Tag zusammen,

ich leide seit ungefähr 12 Jahren an Emetophobie (Angst vor erbrechen). Dazu gibt es viele Threads aber keiner hilft mir wirklich weiter weil es bei mir irgendwie besonders schlimm/komisch ist.
Aber kurz zu mir: Ich bin 20 Jahre, Bankkaufmann, führe eigentlich ein normales Leben habe eine Freundin und eigentlich wäre das Leben super wäre da nicht meine Phobie die mein Leben kontrolliert und einschränkt. Angefangen hat es vor 12 Jahren. Ich war noch in der Grundschule und kam Mittags heim und es gab Mittagessen. Anschließend ging ich in einen Verein. Nachmittags setzte Übelkeit ein die immer schlimmer wurde jedoch kein erbrechen kam. Nach 6-7 Stunden sehr starker Übelkeit mit aufstoßen musste ich erbrechen was das Zeug hielt. Scheinbar vertragte ich das Mittagessen nicht. Ein Virus schließe ich aus, da am nächsten Tag alles wieder ok war und kein Durchfall/Bauchweh auftrat.
Dieses Erlebnis weiß ich noch heute bis ins aller letzte Detail, sogar wie das Wetter an dem Tag etc. Dann hatte ich jeden Tag Übelkeit die eben psychisch war und es folgte eine Therapie. Die half nicht viel und ich quälte mich weiter bis ich die Realschule abgeschlossen hatte. Dann wurde es besser und ich hatte bis zu Mitte meiner Ausbildung keine Probleme mehr. Jedoch ging es vor knapp 1,5 Jahren wieder damit los das ich heftige Attacken von Übelkeit bekomme (hauptsächlich Abends nach/vor dem Essen) die sich oft durch die ganze Nacht ziehen. Vom Arzt wurde ich durchgecheckt. Organisch alles ok. Natürlich bekomme ich total panik wenn mir schlecht ist, vorallem länger übel da ich dann immer an damals denken muss. In letzter Zeit muss ich ständig an diesen Tag vor 12 Jahren denken und mir wird darauf übel - manchmal meine ich es kommt sofort alles hoch. Da ist total schlimm. Eine weitere Therapie schließe ich aus, da die damalige auch nicht half sondern es irgendwann von selber aufhörte. Aber ich bin total verzweifelt, kann mich bei diesen Panikattacken nicht beruhigen und muss dann z.B. mit Vomex Tabletten eingreifen um runterzukommen. Genauso kann ich dieses Erlebnis damals nicht aus dem Kopf löschen. Es begleitet mich 24 h am Tag. Erbrechen musste ich übrigens das letzte mal vor 12 Jahren

Sorry für den langen Text aber hat vielleicht jemand Tipps?

17.06.2015 16:35 • 23.08.2015 #1


2 Antworten ↓


ich habe auch diese Krankheit entwickelt durch ein Erlebnis in meiner Kindheit. Dennoch rate ich dir zu einer Therapie. Wichtig hierbei ist aber eine Verhaltenstherapie zu beginnen. Ich habe auch erst eine Therapie gemacht, die leider nichts half, da das Problem falsch angefasst wurde. Der einzige Weg ist anders mit der Übelkeit und den Gedanken in diesem Moment umzugehen. Darüberhinaus nehme ich Tabletten gegen die Angstzustände.
Ich kann das alles gut nachvollziehen. Es ist erging mir genauso....

Ich wünsche dir viel Kraft

Lieber Skydriver12

willkommen. Ich leide auch an dieser Angststörung, aber ein paar Worte zu dir. Ist in dieser Zeit vor 12 Jahren, wo dir so lang übel war irgendetwas passiert, ein Vorfall, ein Erlebnis? Vielleicht irgendetwas was damit verknüpft sein könnte? Wie war das vorher mit dem Erbrechen oder übel sein? Ich rate dir, erneut einen Therapeuten aufzusuchen. Versuch dir nicht zu sagen, dass das eh nichts bringt. Das ist der falsche Ansatz. Ebenso nun immer zu Vomex zu greifen. Da rutscht man schnell in eine Abhängigkeit und es wird nur noch schlimmer. Vielleicht beobachtest du auch erst einmal eine zeitlang, wann die Übelkeit wieder kommt, ob es davor irgendetwas gab, was Auslöser sein könnte? Das können vielerlei Faktoren sein, bei mir begünstigen z.b. zuviel Stress, Ärger über mich, zu viel Kaffee und der weibliche Hormonhaushalt die Angst, aber das hab ich auch erst nach Woche der Beobachtung und durch meine Therapie herausgefunden.

Ich wünsche dir alles Gute!





Dr. Reinhard Pichler
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